Kapitel ~6~ Erwachen
Kapitel ~6~ Erwachen
Ga'ats Sicht
Nach dem Gespräch mit Eldin, legte ich mich einige Stunden schlafen. Mein Unterarmbruch musste heilen und das ging am schnellsten wenn ich schlief. Mich weckte das Piepsen meines Kabinen Kommunikator. Müde sah ich auf meinen Wecker, ich hatte rund Acht Stunden geschlafen. Schlaftrunken taumelte ich an den Kommunikator der links neben der Kabinentür eingebaut war und nahm das Gespräch an. Es war Persyx er teilte mir nur kurz mit, dass er begann Sanja aus ihrem künstlichen Koma zu hohlen. Endlich eine gute Nachricht.
Schnell duschte ich mich und zog ich mich an, kurz darauf lief in die Heilerstation. Auf dem Weg dahin hielten mich immer wieder Crewmitglieder an und fragten wie es weitergehen sollte und wer denn jetzt die Befehlsgewalt hätte. Ich Antwortete ihnen immer das Gleiche. Rhoon war immer noch ihr Boss und ich sein Stellvertreter. Eldin und Zelindo teilten sich den Posten von Rhoon's zweiten Stellvertreter, das hieß sie hatten dessen Befehlen ebenso folge zu leisten, wie meinen eiegen Befehlen. Langsam nervte es, denn meine Geduld war Heute auch sehr begrenzt. Den letzten drei oder auch vier, die mich ansprachen verpasste ich eine Kinnhacken der sie gegen die Wand oder den Boden krachen ließ. Ohne sie weiter eines Blickes zu würdigen stieg ich über ihre Bewusstlosen Körper drüber und lief weiter. Wenn Rhoon davon wüsste wie sie hier rebellierten und aufführten, hätte es wohl einige Tote mehr gegeben. Er hätte ihnen keine Kinnhacken verpasst sondern gleich die Pistole oder das Schwert gezogen und sie getötet.
Bevor ich in die Heilerstation trat atmete ich nochmals tief durch. Sanja lag auf der Behandlungsliege in der Mitte. Persyx hatte ein Gerät über ihrem Kopf platziert und aktiviere es gerade. Ihr Kopf wurde nun von einem sanft rot pulsierenden Licht eingehüllt. Zufrieden sah er mich an.
„Die Scanns sehen gut aus, es kann aber sein dass sie trotzdem in den nächsten Tagen eine Amnesie hat und sich an nichts erinnern kann.“ Er grinste mich an. „Mach das Beste daraus. Bevor sie wieder Anfängt dich zu verabscheuen und zu hassen, denn wenn sie sich Erinnert wird sich sich auch an die Zeit bei ihren Altairischen Peinigern erinnern.“ Ich seufzte und nickte.
„Wie sieht es mit ihren restlichen Verletzungen aus?“ Fragte ich ihn und betrachtete ihre Verbände.
„Sie wird wieder völlig Gesund, du hast gute Arbeit geleistet. An dir ist ein wirklich talentierter Heiler verloren gegangen.“ Ich zuckte die Schultern und grinste „Ich bin eben ein Allround Talent.“ Mein Blick glitt zu dem Gang wo Lycania und Rhoon waren.
„Wie geht es Rhoon?“ Fragte ich ihn nachdenklich.
Er sah auf und verzog die Mundwinkel. „Rhoon hat sich seitdem mit Ly in dem Raum eingeschlossen. Zum Glück konnte ich Ly ein Paar Sonden anbringen und sehe ihre Vitalwerte. Sie war vorhin mal kurz wach, ist aber dann nach einigen Minuten wieder eingeschlafen. Ihre Schmerzwerte waren auch sehr hoch, eigentlich hätte sie schon längst ein Paar Medikamente bekommen müssen. Doch ich komme an sie nicht heran.“ Antwortete er mir dann zögernd.
„Ich könnte versuchen mit ihm zu reden. Vielleicht lässt er mich wenigstens an sie ran.“
„Du könntest es Probieren.“ Meinte er nur, ging zu einem Tisch und gab mir dann drei Ampullen für den Injektor. Ich nahm alles entgegen und lief zu der Kabinentür wo Ly untergebracht war. Kurz glitt mein Blick zu Sanja die immer noch von dem sanft pulsierenden Licht bestrahlt wurde.
An der Tür angekommen, sammelte ich kurz meine Gedanken und dachte intensiv daran dass Ly ihre Medikamente brauchte. Altairer hatten einen natürlichen Schutz-Psi-Block vor Telepaten und auch Suggestoren wie es Nindarosc einer war. Diesen zu öffnen er forderte einiges an Selbstbeherrschung und Training. Mit Rhoon's Hilfe hatte ich es mittlerweile geschafft diesen kurzzeitig zu öffnen.
Dies Tat ich nun und drückte dann auf den Rufer. Ich musste nicht lange warten bis mir Rhoon die Tür aufmachte. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe und er sah mich betrübt und schuld bewusst an. Ich hob die Hand und zeigt ihm die Ampullen. Er nickte nur stumm und trat beiseite um mich reinzulassen. Hinter mir verschloss er die Tür wieder.
„Wie geht’s dir?“ Fragte er mich leise.
„Du hast mich schon schlimmer zugerichtet.“ Antwortete ich ihm und winkte ab.“Mein Unterarmbruch ist fast komplett verheilt.“
Ich setzte eine der Ampullen in den Injektor und ging zu Ly. Sie war wach und sah mich aus traurigen und trüben Augen an. Zwang sich aber trotzdem zu einem Lächeln. Rhoon hob sie leicht an, setzte sich hin und zog sie dann so hoch, dass sie ihren Kopf an seine Schulter lehnen konnte.
Mit geübtem Griff spritze ich ihr mit dem Injektor die erste von den drei Ampullen.
„Lebt Sanja noch?“ Fragte sich mich mit brüchiger leiser Stimme.
Kurz nickte ich. „Sie lebt... hat zwar etliche gebrochene Knochen und eine schwere Gehirnerschütterung... aber die lebt.“ Ich seufzte und ließ mich auf einen Hocker neben dem Bett fallen. „Persyx meint sie wird sich wohl die erste Zeit an nichts erinnern können. Deshalb habe ich mir gedacht dass ich ihr ja für die erste Zeit, wo sie sich nicht erinnert was passiert war, ihr vorlüge dass ich ihr Freund bin und ich ihr damit zeigen kann dass sie mir vertrauen kann.“ Ich sah Ly an dass ihr mein Idee nicht wirklich gefiel.
„Und was machst du wenn sie sich doch erinnert? Oder wenn sie sich an nur nicht an die letzten Tage erinnert?“ Warf Rhoon dazwischen. Nachdenklich sah ich ihn an und zog die Augenbrauen leicht zusammen.
„Wenn so ist. kann ich es nicht ändern und muss mich weiter in Geduld üben. Doch falls sie mir diese Lüge glaubt und sich darauf einlässt wäre für mich und auch für sie vieles sehr viel einfacher.“
Ly hob kraftlos die Hand und rieb sich über die Augen. „Versuche es... von deinem Entschluss abbringen könnte ich dich eh nicht, aber wenn sie mich fragt werde ich meine Schwester nicht belügen.“ Sagte sie erst und sah mich an. „Ga'at ich könnte meine Schwester niemals belügen.“
Rhoon lachte leise. „Als ob du überhaupt jemanden Belügen könntest Süße.“ Kommentierte dieser und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
Ich musste ebenfalls leicht lächeln, Lycania konnte nicht lügen und in der Zeit was sie bisher bei uns war hatte sie das auch niemals getan. Gedankenversunken saß ich neben den Beiden auf dem Hocker und grübelte nach. Rhoon strich Ly sanft über die Haare und Schultern, während er mit der anderen Hand ihre Hand hielt.
Mein Blick glitt auf die Uhr die an der Wand befestigt war, ich konnte ihr die nächste Ampulle spritzen. Um die Wirkung der Medikamente effektiv nutzen zu können sollte man wenigstens eine halbe Stunde dazwischen verstreichen lassen. Es gab zwar besser wirkende Medikamente, aber wir konnten halt nur auf den Schwarzmarktplaneten frische Medikamente kaufen und da bekam man nur die einfachen Medikamente für einen humanen Preis. Manchmal hatten wir auch Glück und fanden bei den erbeuteten Gegenständen Kisten mit solchen Medikamenten, aber soweit ich wusste waren diese schon seit einiger Zeit aufgebraucht.
Während ich ihr die nächste Ampulle spritze, unterbrach ich das Schweigen und meinte dann. „Sanja wird die nächsten Wochen das Bett eh nicht verlassen können und du ja ebenfalls nicht oder nur mit Mühe. Ich denke es ist eh besser wenn ihr zwei euch noch nicht seht. Wenn Sanja weiß was passiert ist wird sie sich eh schon genug aufregen und das wird ihr in ihrem momentanen Zustand nicht wirklich guttun.“
Nachdenklich sah sie mich an und nickte nach einigen Minuten. „Ja ok, es Gefällt mir zwar nicht sie zu belügen, aber ich habe mit ihr ja auch bisher nicht über ihr Erlebtes reden können. Ich hoffe nur, wenn sie dir mehr Vertraut, dass sie das alles dann auch besser Verarbeiten kann, wenn sie sich dann wieder daran erinnert.“
Ich stand auf und legte die dritte und letzte Ampulle auf den Hocker. „Ich werde kurz nach Sanja sehen und euch dann noch aus der Küche etwas zu Essen hohlen.“ Kurz lächelte ich die Beiden an und lief raus.
Persyx tippte gerade Konzentriert auf der Steuerkonsole an Sanjas Liege herum, sah aber nach einigen Sekunden auf.
„Hast du Ly die Ampullen spritzen können?“ Fragte er mich ohne Umschweife.
„Ja Zwei die dritte Spritze ich wenn sie etwas gegessen haben. Denn ich denke mir das die letzten ein Schlafmittel ist.“ Antwortete ich ihm leise.
Er nickte leicht. „Kannst du mir auch was aus der Küche mitbringen?“ Fragte er mich noch als ich schon fast Draußen war. Ich nickte ihm kurz zu und begab mich in Richtung Küche. Anscheinend hatte sich meine schlagfertige Antwort bei der Crew herumgesprochen und sie ließen mich soweit ihn Ruhe.
Die Kantine war mittlerweile Aufgeräumt und ein Paar der Frauen hatten auch etwas halbwegs Essbares in einem Eintopf zusammen gemischt. Ein Paar sehr verschüchterte Frauen wuschen gerade das Geschirr ab, ließen aber erschrocken alles fallen als ich eintrat und sahen mich Panisch an. Beschwichtigend hob ich die Hände und fordere sie auf mir drei Teller zufüllen und auf ein Tablett zu stellen. Ich selber nahm mir auch einen Teller voll setzte mich kurz hin, um ebenfalls schnell noch etwas zu Essen. Es schmeckte so wie es aussah... undefinierbar. Aber ich hatte eh kaum Hunger und aß lustlos den Teller leer. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und nahm das Tablett mit den gefüllten Teller und lief zurück in die Heilerstation.
„Wie geht es Sanja?“ Fragte ich Persyx gleich schon bei eintreten und reichte ihm einen der Teller. Dankend nahm er diesen an und setzte sich an einen Tisch zum Essen. Kauend meinte er dann. „Bisher ist ihr Bewusstsein noch nicht am erwachen, es wird sich noch einige Zeit hinziehen. Ich Informiere dich schon wenn es sie am Aufwachen ist.“
„Mach das. Ich muss eh noch etwas mit Rhoon klären.“ Meinte ich dann und ging dann zu Rhoon und Ly. Kurz klopfte ich an die Tür und trat dann ein. Die Beiden hatten sich kein Stückchen bewegt seit ich weg war. Ich reichte den Beiden die Teller und ließ mich wieder auf den Hocker sinken. Nachdenklich drehte ich die letzte Ampulle und den Injektor in den Händen.
„Was machen wir jetzt mit Inja?“ Fragte ich denn nach einigen Minuten des Schweigens während die Beiden lustlos aßen.
„Wieso was ist mit Inja?“ Fragte Ly leise und sah mich Verwirrt an. „Sie hat doch mit der ganzen Sache nichts zu tun.“
„Sie ist jetzt alleine und hat niemanden mehr der für sie die Verantwortung übernimmt.“ Antwortete ich leise.
„Normalerweise heißt das, dass sie für die Männer Freiwild ist und sie sich jeder nehmen kann, wenn er möchte. Ebenso ist sie auch noch die Tochter des vorhergehenden Piratenanführers und Rhoon hätte damals schon allen Grund gehabt Inja nicht weiter Leben zu lassen und jetzt hat auch noch ihre Mutter gegen ihn Rebelliert. Deshalb haben wir auch beschlossen sie Vorerst einzusperren bis Rhoon sein Urteil über gefällt hat.“ Rhoon starrte in eine Ecke und dachte nach.
Zögernd meinte Ly dann. „Und was ist wenn ich für sie die Verantwortung übernehme und ich für sie irgendwie die Mutter Rolle übernehmen könnte. Sie ist ja sehr eigenständig und fleißig, wenn ich die Küche übernehmen soll brauche eine zuverlässige Assistentin der ich auch Hundertprozentig vertrauen könnte. Ich könnte mir niemanden geeigneteres vorstellen als Inja. Und vor allem solange ich noch im Bett liegen muss könnte sie doch auch die Küche weiterführen und sie würde mir bestimmt auch hier mit allem Helfen wenn ich was brauche.“ Ly hatte den nun leeren Teller beiseite gestellt und sich leicht aufgerichtet um Rhoon besser in die Augen sehen zu können. Rhoon starrte immer noch vor sich hin.
„Ich finde Ly's Idee nicht mal so verkehrt, da auch die Männer Inja in Ruhe lassen würden und die Kleine könnte dir Beweisen dass sie nicht so Hinterhältig ist wie ihre Mutter.“ Kommentierte ich Ly's Idee.
Nach weiteren Minuten des Schweigens, die ich ausnutzte und Ly die letzte Ampulle spritze, brach dann Rhoon endlich sein Schweigen.
„Ga'at … Ly ich habe meine Urteil gefällt wie es mit der kleinen Inja weitergeht. Wir werden sie beide Adoptieren Ly und offiziell zum unserer Tochter machen. Sie kann die Kabine, wo sie bisher gelebt hat, weiterhin behalten und dort Wohnen. Lycania wird die Küche leiten sobald sie wieder dazu in der Lage ist und solange wird … „ Er lächelte Ly liebevoll an und gab ihr einen Kuss. „Unsere Tochter Inja die Küche als deine Stellvertreterin leiten und dich umsorgen solange du Hilfe benötigst.“ Sein Blick richtete sich danach auf mich. „Ga'at du machst die entsprechenden Protokolle fertig und bringst sie mir dann. War da nicht noch eine Handlangerin von Kyma die wir am Leben gelassen hatten?“ Erleichtert nickte ich und Antwortete ihm dann. „Ich werde alles nötige in die Wege leiten und ja Stessae haben wir am Leben gelassen da sie Kyma dazu genötigt hat sie zu Unterstützen.“ Er nickte und meinte dann. „Sie wird Ly und Inja in der Küche helfen, erlaubt sie sich einen einzigen Fehltritt verwirkt sie ihr Leben.“ Ich nickte ebenfalls dazu und erhob mich. Ly war schon eingeschlafen denn die letzte Ampulle war ein Schlafmittel gewesen.
„Ich werde alles weitere veranlassen. Wann wirst du wieder soweit fit sein dass wir die Sonnenumlaufbahn verlassen können?“ Fragte ich ihn, während ich die leeren Teller auf das Tablett stellte um sie mitzunehmen.
„Das Mittel wirkt noch einen vollen Tag, dann werde ich auch wieder einsatzfähig sein. Alles andere entscheiden wir wenn ich wieder auf der Brücke bin.“ Ich nickte und ging dann raus um nach Sanja zu sehen. Persyx stand wieder vor dem Bildschirm und überprüfte ihre Vitalwerte.
„Es sieht gut aus Ga'at, ihr Bewusstsein ist aus der Tiefschlaf-Phase raus und dürfte in ein Paar Stunden erwachen. Wir können sie jetzt wieder in ihr Zimmer zurückbringen“ Er gab ihr noch eine Injektion und brachte sie dann mit der Antigravbarre in ihr Zimmer zurück. Wir hatte noch einige Tage Zeit bis wir die Sonnenumlaufbahn verlassen mussten, solange würde ich hier bleiben und mich um Sanja kümmern. Ich hoffte dass sie sich wirklich erst einmal an gar nichts erinnern konnte, dass ich es endlich schaffte dass sie wenigstens zu mir ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauen würde. Persyx schloss sie noch an die Geräte an und ließ mich dann mit ihr alleine. Ich nahm mit mein Tablet aus der Tasche und fing an die entsprechenden Protokolle für Rhoon Befehle zu schreiben. Danach würde ich sie gleich über mein Armband Multifunktionsgerät an den Schiffscomputer schicken. Eldin würde dann alles in die Wege leiten, damit Inja und auch Ketil wieder auf freiem Fuß waren.
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Hallöchen meine Lieben Fanns, Leser und Geisterleser nach beinah einem Monat Umzugspause habe ich es nun endlich geschafft ein neunes Kapitel zu Vollenden. Ich hoffe es Gefällt euch. lg drawi
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