Kapitel ~4~ Heilerstation

Kapitel ~4~ Heilerstation

Ga'ats Sicht

Ich schoss auf die zwei ohne weiter darüber nachzudenken und Köpfte sie dadurch förmlich.Meine Pistolen standen immer noch auf voll Feuerkraft. Rhoon sah überrascht auf als ich die zwei erschoss, doch was ich in seinem Blick sah gefiel mir überhaupt nicht. Er stand kurz davor wieder durchzudrehen. Kein Wunder er hatte mir oft genug erzählt wie sehr er an Ly hing und nicht wüsste was er tun würde, wenn ihr etwas passieren sollte. Und diesmal war er sogar selber Schuld, er hätte die Drei schon längst aus dem Weg Räumen müssen. Aber da sah man auch mal wieder wie wenig eigentlich ein echter Pirat in Rhoon steckte. Die vielen Jahre in denen wir soviel Leid und Tod hatten sehen müssen waren hart gewesen und hatten uns Beide abgehärtet. Doch Rhoon tötete keine wehrlosen Menschen, das konnte er nicht und hatte es noch nie gekonnt. Mir gefiel solch eine Gedanke auch nicht, aber wenn es sich nicht vermeiden ließ und vor allem Menschen schützte die einem Wichtig waren löschte ich auch mal eine ganz wehrlose Familie aus.

Suchend sah ich mich um und fand Sanja hinter einen der Tische liegend. Sie sah schlimm zugerichtet aus und eine kleine Blutlache hatte sich unter ihr gebildet, welches wohl aus ihrer Nase kam. Kurz sah ich mich um und erfasste schnell die Situation. Doch die Männer die ich mitgebracht hatten, hatten schon die Sache unter Kontrolle. Ich hatte ihnen klare Anweisungen gegeben. Eigentlich war auch nur noch eine von Kymas Freundinnen über, die hatte die Waffe fallen lassen, mit der sie die anderen Frauen in der Küche in Schach gehalten hatte und sich auf den Boden geworfen. Kurz erwog ich sie ebenfalls zu erschießen, doch im Grunde genommen war sie nur eine Mitläuferin und war ohne Kymas Einfluss normalerweise in Ordnung.

Schnell lief ich zu Sanja und fühlte ihren Puls. Erleichtert sank ich neben ihr zu Boden und nahm einen kleinen Körperscanner aus der Tasche. Mit langsamen und ruhigen Bewegungen ließ ich den Scanstrahl über ihren Körper gleiten. Das Ergebnis war ernüchternd. Sie hatte drei oder vier gebrochene Rippen, fast alle waren angeknackst. Der rechte Oberschenkel und der linke Arm waren sogar mehrmals gebrochen. Ihre Nase war ebenfalls angebrochen woher auch das viele Blut stammte, doch zum Glück hatte sie keine inneren Blutungen. Was mir mehr Sorgen bereitete, dass anscheinend eine schwere Gehirnerschütterung hatte.

Da ich selber einiges an medizinischem Wissen angesammelt hatte und mich um die Verletzten Besatzungsmitglieder gekümmert hatte, bevor Persyx zu unserer Crew gekommen war. Und mich auch während der Überfälle um unsere Verletzten Leute kümmerte, wusste ich ziemlich genau was zu tun war. Aus einer Tasche holte ich eine kleine Handteller große Scheibe und legte diese ungefähr in der Mitte von Sanja auf den Boden. Ich drückte einen Knopf und unter ihr bildete ich seine leicht grünlich leuchtendes Transportkraftfeld, mit einem weiteren Knopfdruck bildete sich eine Antigravitations Kraftfeld um sie herum um machte sie damit schwerelos. Langsam hob ich die Scheibe an und hob damit auch Sanja an, mit schnellen Schritte bewegte ich mich mit ihr im Schlepptau zur Krankenstation.

In einem der Neberäume ließ ich sie Vorsichtig auf eine der Behandlungsliegen sinken und fing an ihre Verletzungen zu behandeln. Leider war mein Wissen auch begrenzt und ich konnte nicht alles tun. Sobald Persyx mit Ly fertig war würde er rüber kommen und mir dann helfen. Doch meine Kenntnisse waren soweit dass ich sie solange stabilisieren konnte und sie nicht mehr in Lebensgefahr schwebte.

Nach rund drei Stunden in denen er um Ly's Leben gekämpft hatte kam er dann endlich zu mir um mir noch bei Sanja zu helfen. Er sah ziemlich mitgenommen aus.

„Hat sie überlebt?“ Fragte ich in beunruhigt.

Er ließ auf einen Stuhl sinken und vergrub seine Gesicht kurz in den Händen und strich dann über seine kurzen grauen Haare. „Hat sie.... sie hatte zwar kurzzeitig aufgehört zu atmen als sie mir Rhoon brachte, aber ich hab sie wieder zurückholen können und auch die Blutung stoppen könne. Was mir mehr Sorgen macht ist wenn Rhoon erfährt was passiert ist, oder eher gesagt was Kyma getan hat.“ Antwortete er mir leise. „Ly war schwanger und Kyma hat das Kind gewaltsam Abgetrieben.“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Strich.

Wir widmeten uns dann um Sanja's Verletzungen. „Das wird Rhoon ziemlich stark aus der Bahn werfen. Ich denke mal dass er es noch nicht weiß?“ Meinte ich immer noch geschockt, während ich ihm half einen Verband um Sanjas Oberschenkel anzubringen.

„Nein... ich hab auch Ketil angewiesen ihm eine starke Beruhigungsspritze zu geben, er wird erstmal Zwölf Stunden schlafen.“ Antwortete er mir leise.

„Ich werd mich nachher um ihn kümmern und ihm ein paar Fesseln anlegen, sonst zerlegt er uns noch die Heilerstation.“ Meinte ich dann und seufzte. „Ich hoffe mal das nimmt er uns nicht zu übel.“

Endlich waren wir fertig und Persyx ließ sich Müde auf einen der Stühle nieder. Ich war selber Todmüde, da ich die letzten Nacht garnicht geschlafen hatte und die Nächte seit Sanja aufgetaucht war auch fast nicht. Doch ein Paar Tage mehr oder weniger schaffte ich auch noch ohne Schlaf, ich würde eh keine Ruhe finden solange Sanja nicht wieder Aufwachte.

Ich legte ihm einen Hand auf die Schulter. „Leg dich etwas schlafen, ich passe solange auf die Drei auf.“ Meinte ich zu ihm. Müde nickte er und ging wortlos in seine Kabine. Kurz ging ich nochmal zu Ly rüber und sah nach ihr. Ketil saß neben ihr und starrte blicklos vor sich hin. Ich legte ein Hand auf seinen Kopf, woraufhin er kurz zusammenzuckte und mich verwirrt ansah.

„Du siehst auch müde aus Kleiner. Du solltest versuchen etwas zu schlafen.“ Redete ich leise auf ihn ein.

Er schüttelte den Kopf, holte sein Leseschreibgerät hervor und schrieb dann etwas darauf.

Wie geht’s San?

Stand darauf, seine Hände zitterten stark als er mir des LSG hinhielt. Dunkel erinnerte ich mich daran, dass er zu dem Zeitpunkt mit in der Küche gewesen war. Er hatte also alles mit ansehen müssen und nichts tun können.

„Sie lebt, hat aber etliche Knochenbrüche und eine starke Gehirnerschütterung. Kannst du mir sagen wer ihr das angetan hat?“ Fragte ich ihn. Er nickte zögerlich und schrieb dann.

Die zwei Freundinnen von Kyma die du erschossen hast haben ihr das angetan.

Nachdenklich las ich seine Antwort. „Und Stessae die wir noch am Leben gelassen haben?“ Fragte ich ihn weiter.

Stessae hat nichts weiter getan als uns zu bewachen und mit der Waffe zu bedrohen. Ich glaube sie wollte das selber nicht was Kyma und ihre Freundinnen getan hatten. Jedenfalls hat Kyma ihr selber gedroht, dass sie ebenfalls etwas antun würden, wenn sie nicht tut was sie sagt.

Schrieb er auf, nach einigem Zögern schrieb er dann dazu.

Darf ich zu Inja?Sie muss völlig fertig sein und hat panische Angst dass sie nun doch Sterben muss. Sie glaubt dass Rhoon sie nun töten wird.

Flehend sah er mich an. Ich seufzte. Inja hatten wir leider auch erstmal aus dem Verkehr ziehen müssen und in eine Zelle gesteckt. Eigentlich tat mir das Mädchen schon etwas Leid, ich hoffte nur dass wir sie mit dieser Aktion nicht völlig innerlich zerstört hatten.

„Also gut du kannst die Nacht bei ihr bleiben.“ Ich stand auf und sagte über den Internen Funk den wachhabenden Mann Bescheid, dass er Ketil zu Inja in die Zelle lassen durfte. Überglücklich lief der Junge los und das Mädchen etwas zu trösten.

Ich selber setzte mich auf den Stuhl auf dem der Junge gerade noch gesessen hatte. Mein Blick glitt auf die Holotafel die über ihrem Kopfende schwebte. Ihr Puls war zwar sehr schwach, aber stabil. Das würde Morgen ein ziemlich anstrengender Tag werden. Ich musste Rhoon irgendwie davon abhalten nicht auszurasten, weil das würde er und das nicht zu knapp. Wir hatten oft in den letzten Tagen darüber geredet, während wir trainierten, was wir wirklich wollten und Rhoon hatte mir auch von Orcun's Angebot erzählt. Dass wir uns mit den Darim Piraten zusammentun könnten und wir dann eben diese Gebiet hier sein lassen sollten. Es war verlockend, da die Darim Piraten ein Gebiet beherrschten was Zehnmal größer war als unseres eigenes.

Müde rieb ich mir über die Augen und ging wieder zu Sanja um nach ihren Werten zu sehen. Wir hatten sie für die nächsten Tage in ein künstliches Koma versetzt, damit ihr Körper zur Ruhe kam. Sanft strich ich mit dem Finger über ihr Wange und gab ihr einen Kuss darauf. Sie hatte gerade angefangen mir endlich zu vertrauen.



In den Gefängniszellen der Shyvara

Ketil rannte die Gänge des Schiffes entlang. Geschickt wich er den anderen Crewmitgliedern aus, die ihm nur verwundert hinterher sahen. In seinen Augen glänzen die Tränen und sein Gesicht war kalkweiß. Nach Luft ringend bleibt er vor der verschlossen Tür zu den Gefängniszellen stehen und drückt auf den Rufknopf. Einige Sekunden später öffnet sich sich die Tür und Ketil trat schnell ein. Lautlos schloss sich hinter ihm die schwere Tür und er folgte dem Mann zu Injas Zelle.

„Ga'at hat angeordnet dass du bei ihr bleiben sollst, das heißt für dich dass du auch die Zelle vorerst nicht mehr verlassen darfst.“ Meinte der Mann kalt. Ketil nickte blass und presste die Lippen aufeinander. Langsam trat er in die winzige nur spärlich beleuchtete Zelle ein und sah sich um. Bis auf eine auf dem Boden liegende fleckige Matratze war der Raum leer. Auf der rechten Seite gab es noch eine schmale Tür die in ein kleines Bad führte. Ketil kannte diese Art von Zelle, hier hatte er selber einige Tage ausgeharrt. Bis sich Persyx ihm angenommen hatte. Er wusste sehr genau was in Inja jetzt vorging, er hatte selber Todesangst gehabt als sie den Raumer gekapert hatten und er dann hierher gebracht worden war.

In der Ecke auf der Matratze saß Inja zu einer Kugel zusammen gerollt, zitterte und schluchzte. Langsam ging er zu ihr und setzte sich neben sie auf die Matratze und zog sie an sich. Erschrocken sah sie auf, fing aber noch mehr an zu weinen als sie ihn erkannte. Bebend und laut Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in seinen Armen. 

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Hallöchen meine lieben Verfolger, Fanns, Leser und Geisterleser da alle ja nicht mehr schlafen konnten weil ich so nett war und das Kapitel doch etwas fies abgeschlossen habe, gibt es schon etwas früher ein neues Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß bei Lesen. lg drawi

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