Kapitel ~15~ Wüstenplanet
Kapitel ~15~ Wüstenplanet
Ziemlich zäh und langsam erwachte ich. Ich hatte das Gefühl durch eine zähflüssige grellweiße milchige Masse zu schwimmen. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit bis ich es endlich schaffte meine schweren Augenlider einen Spalt zu öffnen. Grelles Licht blendete mich und ich schloss diese gleich wieder. Doch der stechende Durst zwang mich meine Augen wieder zu öffnen. Vorsichtig versuchte ich mich zubewegen, schmerzerfüllt stöhnte ich auf, als ich mich mit meinem linken Arm aufstützen wollten. Dieser knickte wieder weg und ich landete mit dem Gesicht im Sand. Ich drehte mich schwer fällig auf den Rücken und blieb einige Zeit, betäubt vom stechenden Schmerzen,einfach nur liegen.
Nach dem der Schmerz etwas weniger geworden war und nur noch dumpf pochte,richtete ich mich langsam auf. Neugierig sah ich mich um, alles warum mich Weiß. Blendend Weiß und stach in den Augen, welche ich zuschmalen Schlitzen zusammengekniffen hatte. Neben mir lag einehellgraue Säule, aus der armlange Stacheln ragten. An einer Stellenicht weit von mir war das Ding jedoch leicht Blau und auch der Bodenum mich herum war blau. Nachdem ich mir den Sand aus den Augengerieben hatte und meine Welt wieder halbwegs klar geblinzelt hatte,realisierte ich dass dieses blaue Zeug von mir kam, es war mein Blut.Wie in Trance starrte ich an mir herunter, an machen Stellen ragtensolche Stacheln aus mir heraus, zum Teil auch abgebrochen. In meinemArm den ich nicht bewegen konnte, waren gleich mehrere dieserStacheln vergraben. Soweit dass sie auf der anderen Seite wiederhervortraten. Daher kamen auch die höllischen Schmerzen. Zwei stakenin meinem rechten Oberschenkel und im meiner Hüfte war ebenso einStachel vergraben. Bei jeder kleinsten Bewegung und selbst bei Atmenschmerzen diese unglaublich.
Etwas Hilflos starrte ich die Stacheln an. Was sollte ich jetzt nur tun? Herausziehen durfte ich sie auf keinen Fall, ich würde dann womöglich Verbluten. Ich konnte mich nicht Erinnern wie ich hierhergekommen war oder wer ich überhaupt war. Ich konnte mich an nichtsErinnern. Ich wusste nur eins dass ich irgendwie überleben musste,ich hoffte inständig dass mich Irgendjemand vermissen und nach mirSuchen würde. Doch was war wenn es nicht so war und man michabsichtlich hier zu Sterben zurückgelassen hatte? Nein! Mein Unterbewusstsein, welches die Wahrheit kannte, sagte mir dass es nicht so war. Dass es Menschen gab die mich Suchten und ich nur hiergestrandet war.
Nachdenklich sah ich mir die Stacheln an die aus meiner Hand und meinem Körper ragten, ich hoffte nur dass diese keine inneren Organe verletzt hatten. Ich konnte im Moment nur hier Hilflos auf Hilfe warten undHoffen, dass wer immer mich Suchte mich auch bald fand.
Mein Hals war völlig ausgetrocknet, ich brauchte dringend Wasser. Dochegal wo ich hinsah, sah ich nur endlose Sanddünen und dieseseltsamen säulenförmigen Pflanzen an denen Stachel herausragten.Gedankenverloren betrachtete ich diese Pflanzen. Pflanzen brauchten Wasser und meist speicherten dieses das auch. In ihrem Inneren müsstealso was Wasserähnliches vorhanden sein. Wieso nicht? Was hatte ichzu verlieren? Also robbte ich zu der Bruchstelle, denn die Pflanzeneben mir war komplett abgebrochen und lag nun auf dem Boden. War ichdas vielleicht gewesen? War ich vom Himmel gefallen und auf diesePflanze gestürzt? Hatte ich dadurch sogar den Sturz überlebt. Ichseufzte. Tausende von Fragen und keine Antworten.
Endlich war ich an der Bruchstelle angekommen, aus diese sickerte langsam eine durchsichtige dickliche Flüssigkeit. Zögernd tauchte ich meineHand in die Flüssigkeit und nahm mir davon ein wenig auf dieHohlfläche meiner Hand. Zögernd sah ich das glibberige Zeug an, dienun langsam rechts und links davon zu Boden tropfte. Sollte ich diesewirklich Probieren? Was war wenn sie doch giftig war? Hatte ich denneine Wahl? Nicht wirklich. Entweder ich trank das jetzt oderverdurstete langsam.
Ich schloss die Augen und schüttete mir das Zeug hinter. Es hatte einenleicht süßlichen Geschmack und ich spürte auch gleich dass meinHals nicht mehr so trocken war. Immer noch zögernd nahm ich wiedereine Handvoll und schlürfte diese aus. Ich trank noch einige Hände voll von dieser seltsamen geligen Flüssigkeit, bis ich nicht mehr durstig war und ich im Schatten dieser Pflanzen einschlief.
Ga'atsSicht
Seit zwei Tagen waren wir jetzt ununterbrochen Unterweges, wir bewegten uns nur langsam voran. Da nicht alle in den Schwebepanzer Platzfanden und daher laufen mussten. Die Hitze Tagsüber war mittlerweileunerträglich geworden, deshalb hatten wir uns dazu entschlossenNachts weiterzuziehen. Tagsüber schliefen wir und hauptsächlich inder Nacht zogen wir dann weiter. Vor ein paar Stunden war Rhoon nunbewusstlos geworden, die Trockenheit und Hitze brachten ihnallmählich um. Wir trieben die Gruppe zu größter Eile, denn nicht nur Rhoon ging es allmählich schlechter. Alle die mich in den Reaktorraum begleitet hatten, hatten eine hohe Dosis an Strahlung abbekommen. Da wir doch viel zu Spät aus dem Raum befreit werdenkonnten. Wir hofften in der terranischen Station auch Medikamente zufinden. Doch mein größtes Problem war im Augenblick in dieseStadtion überhaupt erstmal hineinzugelangen, dafür hatte ich einesunserer Schiffsgeschütze ausgebaut und mitgenommen. Später würden wir die Schwebepanzer dann zusammenkoppeln und somit dem Geschütz soviel Energie geben, dass es einige Sekunden laufen konnte bis die Schleuse zu der Station zerschmolz.
So war die Theorie, doch im Praktischen sah das ganz anders aus.
Mittlerweile hatten wir wieder angehalten, die Sonne ging gerade wieder auf. Aufdiesem Planeten waren die Sonnenaufgänge wunderschön. ViolettesLicht hüllte die Landschaft ein und ließ sie wie eine Zeichnungerscheinen. Eine Zeichnung die so aussah, als ob der Maler nur eineeinzige Farbe zur Verfügung gehabt hatte um dieses Bild zu Malen.
Sanja kam zu mir, wortlos hob ich einen Arm und legt diesen um sie. Dann legte sie ihre dünnen Hände um meinen Bauch und kuschelte sich an mich. Sanft drückte ich einen Kuss auf ihren Scheitel.
„Wie weit ist es denn noch bis zu dem Stützpunkt." Fragte sie mich leise und mit kratziger Stimme.
Ich deutete auf ein Gebirge, an dessen Fuß wir gerade angehalten hatten.„Der Eingang zu Station muss hier irgendwo sein. Ich werde mich nachher mit ein Paar Männern auf den Weg machen und den Eingang suchen. Nach meinen Kenntnissen dürfte der Eingang dem terranischemWort für Eingang markiert sein."
„Weist du denn wie es aussieht?" Fragte sie mich neugierig.
„Nein. Ich nicht. Die Somri haben ja öfters mit dem Immortals zu tun, ich denke sie werden es Wissen."
„Ich kann es dir verraten." Murmelte sie schläfrig. Danach löste siesich von mir und setzte sich auf den Boden. Langsam fing sie an einSymbol in den Sand zu zeichnen. Neugierig geworden setzte ich michneben sie den Sand.
„Wie gut beherrschst Terranisch?" Fragte ich sie verwundert
„Naja..."Sie wurde leicht verlegen. „Ich hab das Terranisch nur aus Büchern,aus der großen Bibliothek von Orig, gelernt. Ich kann sie fehlerfrei schreiben, lesen und womöglich verstehe ich auch was sie sagen. Dochich hatte niemals die Möglichkeit mich mit jemanden in dieserSprache zu unterhalten."
Erschrocken zuckte sie zusammen als eine Gestalt neben uns trat. Sie rutschte Sogleich zu mir und verbarg den Kopf an meiner Brust. Beruhigend legte ich den Arm um sie, sie hatte immer noch wahnsinnige Angst vorder Crew.
„Wir sind bereit, ich habe den Suchtrupp zusammengestellt." Meinte Eldinund Stirnrunzelnd besah er sich dabei das Zeichen im Wüstensand.
„Das ist Terranisch oder?" Fragte er mich daraufhin.
„Ja... Sanja beherrscht die Sprach in der Theorie. Doch ich dachte ihr könntet mit ihnen Kommunizieren?"
„Oh ...natürlich ich verstehe einige ihrer Wörter, hauptsächlich ihre Flüche...." Antwortete er mir leicht grinsend. „Doch ihre Schrift beherrscht keiner von uns. Sanja sollte uns begleiten."Murmelte er und sah gedankenverloren in Richtung Berge.
„Dasgeht nicht sie ist schwanger, das wäre für sie eine zu große Belastung." Antwortete ich ihm.
„Ach was wir nehmen doch einen der Schwebepanzer."
„Und wenn die Terraner in der Station sind und uns niederschießen? Ichhab beim Landanflug fremde Signaturen für einige SekundenbruchteileOrten können."
Eldin seufzte. „Ich habe mit den Immorals schon seit vielen Jahren zu tunund sie schießen nie ohne sich zu vergewissern auf was sie schießen.Sie haben es nicht nötig Blind zu töten, dafür sind sie uns vielzu überlegen. Diesen Umstand nutze ich nun schon seit längerem umihnen immer wieder zu Entkommen." Antwortete er mir mit einemschiefen Grinsen.
In meinem Kopf ratterte es. „Das heißt sie beobachten uns?"
„Ich denke schon und sie wissen auch sehr genau wer wir sind." Mein Blick glitt kurz über den Himmel über uns. Doch dieser war Leer undWolkenlos, man sah kein einziges fremdes Objekt.
„Warum warten sie dann?" Fragte Sanja Eldin schüchtern.
Eldin sah hinunter zu ihr und fixierte sie einige Sekunden. Da sie immer noch an mich gekuschelt war, fühlte ich wie sie sich unter seinem Blick anspannte.
„Sie warten auf etwas. Was das ist weiß ich auch nicht genau. Doch einsist so Sicher, so wie das aufgehen der Sonne am nächsten Morgen,dass sie bald kommen werden..." Er musterte uns intensiv. „Geniestdie Zeit die euch beide noch habt, es könnten die letzten Stundensein." Murmelte er beim weggehen.
Ich zog Sanja nochmals an mich und wir küssten uns einige Zeit lang.„Ich begleite euch." Murmelte sie gegen meine Lippen. „Es istwenigstens eine Aufgabe. Etwas das ich auch kann."
Ein Hustenanfall überkam mich und ich spuckte einiges an Blut. Wie vieleTage hatten ich und die anderen noch? Ich spürte von Tag zu Tag mehr wie die Radioaktivität meinen Körper zerfraß. Sanja hatte Recht,all zu lange hielt das keiner mehr durch. Wir mussten die Station soschnell es ging finden und hineinkommen. Ansonsten bedeutete dasnicht nur für mich das Todesurteil, sondern auch für die Anderenund auch für Rhoon.
Ich wischte mir das Blut mit dem Jackenärmel vom Mund und richtete mich langsam wieder auf. „Du hast Recht du musst uns begleiten."Meinte ich mit rasselndem Atem. „Ich hab keine Ahnung wie lange es mein Körper noch schafft sich gegen die Radioaktive Strahlung zu behaupten, doch es wird nicht mehr lange sein."
„Wie lange?" Flüsterte sie und sah mich traurig an. Ich zog sie an mich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Ein Paar Tage, bei Rephraim könnten es sogar nur noch ein Paar Stunden sein. Sein Zustand verschlechtert sich rapide," Murmelte ich bedrückt. Wir wussten beide was das hieß, wenn wir es nicht gleich beim ersten Versuch schaffen würden und den Eingang fanden, würden einige von uns den nächsten Morgen nicht überleben.
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Juhu ich melde mich nach längerer Pause wieder zurück *__* mit einem neuen spannenden Kapitel. Endlich habe ich wieder meine Muße gefunden aus dem Schreibtief herauszukommen und weiter zu tippen. Mit einem festem Plan wie die Story Enden wird ;) lg Drawi
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