Kapitel ~ 14 ~ Überleben
Kapitel 14 ~ Überleben
Gata's Sicht
Schmatzend schloss sich hinter mir die schwere Tür und wir schalteten unsere Helmlampen an. Diese erzeugten gespenstisch tanzende Schatten an den Wänden. Die Reaktoren waren Ringförmig um die Kühlanlage gebaut worden. Dort war nun nur noch ein riesiges Loch im Boden. Wir schalteten die standardmäßig eingebauten Magnetspulen in den Raumanzug ein, um nicht durch den Sog des entstandenen Lochs herausgeschleudert zu werden.
Einige Zeit starrten wir unschlüssig um den Krater vor uns und versuchten zu begreifen mit was für einer Wucht der Strahl durch die meterdicke Speziallegierung des Reaktorraumes gegangen war. An allen Sechs Reaktoren waren Einschlaglöcher und Breite Risse zu erkennen. Meine Strahlungs Wahrung war schon seit betreten des kuppelförmigen Raumes angegangen und nach den Messwerten hatte das Gerät auch gleich ermittelt wie viel Zeit wir hatten, bis wir hier wieder raus mussten.
Ich schloss kurz die Augen um mich zu sammeln. Die anderen Taten es mir nach, ich hatte jedem eine Konsole zugeordnet. Diese standen vor den Reaktoren. Ich, Nysra und Kaikias nahmen die am schwersten beschädigten Reaktoren und die am ehesten zusammenklappen würden die fast nicht strahlten. Rhoon gab durch den Schiffsfunk die Nummern durch welche Reaktoren abgeschaltet wurden. Als letztes schaltete Nysra den Reaktor ab, wo die Landedüsen bzw Triebwerke dranhingen. Irgendwas war noch in der Zentrale vorgefallen. Ich hatte nur so was mitbekommen dass das Schiff zu steil sank und sich in das vor uns liegende Gebirge hinein graben würde. Ich ahnte schlimmes, wenn wir Pech hatten und das Gestein instabil war würde es das Schiff wie eine Blechdose zerquetschen und wir wären lebendig begraben.
Zur selben Zeit in der Zentrale, Rhoon's Sicht
„Rhoon ich will ja deine Flugkünste nicht kritisieren, aber die Nase des Raumers zeigt zu stark in Richtung Boden. Wir bohren uns regelrecht in das Gebirge, wenn du die Nase nicht ein klein wenig mehr hochziehst." Meinte Zelindo zu mir.
Bevor ich zu einer eher wütenden Antwort ansetzen konnte, er griff Eldin das Wort. Er hatte, die immer noch schluchzende Gladyola in den Armen, um sie auch zusätzlich beim Sturz sichern zu können. Aber Hauptsächlich beruhigte er sie. „Er hat Recht Rhoon du musst die Nase ein gutes Stück hochziehen, bevor der letzte Reaktor abgeschaltet wird."
„Vielleicht solltet ihr das Schiff fliegen wenn ihr es besser könnt." Grummelte ich ungehalten. Die Beiden sahen sich stumm an. Eldin erhob sich dann und schob mir Glad in die Arme.
„Du hast Recht Rhoon, für mich und auch Zelindo ist es nicht das erste Mal dass wir ein Schiff ohne Antrieb landen müssen. Es ist eh schon schwer genug ein Schiff zu landen, welches auf einem Planeten die Flugeigenschaften eines Steins hat." Ich ließ mich zu Glad auf den Sitz gleiten und zog sie in die Arme. Mit geübtem Auge fing Eldin an meine Einstellungen zu ändern, bis er zufrieden war und ich dann Ga'at anwies den letzten Reaktor herunterzufahren.
Der große Frontbildschirm und die Konsolen Beleuchtung erlosch. Zum Schutz vor dem Aufprall hatten wir auch die Schutzblenden der Frontfenster geschlossen. Alle im Schiff hatten sich einen relativ festen Sitzplatz gesucht. Wir hatten die Beleuchtung der Raumanzüge angeschaltet und auch die Klimaanlage in den Anzügen. Da nun mit dem letzten Reaktor auch die Lebenserhaltung abgeschaltet wurde.
Durch die nun abgeschaltet schiffseigene Gravitation bemerkte man nun auch die einsetzende Schwerelosigkeit, die einen nun ein Gefühl der Leichtigkeit gaben. Anscheinend fiel das Schiff jetzt wie ein Stein nach unten. Auf einem kleinen Monitor konnte man ein kleines Stück unseres Landeweges sehen, dieser Monitor und zugehörige Kamera wurden durch eine separate Batterie gespeist und konnte uns somit wenigstens einen kleinen Einblick geben, was da Draußen gerade los war. Nun hieß es warten und sich einen festen Sitzplatz suchen und hoffen dass man das halbwegs heil überlebte.
Jeden Moment würde es krachen ich hatte Glad, die sich an mich klammerte, fest in die Arme genommen. Dann kam die Landung, ein Ohrenbetäubendes Krachen, Knirschen und Quietschen war zu hören. Kabelstränge, Metallstreben und andere Gegengenstände flogen durch die Luft. Trotz des sicheren Sitzes, wurden wir durch die Gegen katapultiert, selbst die Sitzverankerung hatte dem Absturz nicht überstehen können. Aber irgendwie hatten wir Glück und der Sitz verfing sich an einer der Konsolen und zerquetschte uns nicht unter seinem Gewicht. Schmerzensschreie drangen durch das Dröhnen. Dann war mit einem mal alles Still, das Schiff war zum Stillstand gekommen. Doch kurz darauf wurde die Stille durch ein metallisches Ächzen und Stöhnen durchbrochen. Dann knallte und rumpelt es nicht weit von unserer Postion entfernt.
Jemand oder mehrere schrien auf, doch durch den dichten Staub um uns herum sah man die Hand vor den Augen nicht. Mühsam richtete ich mich auf und nahm Glad auf die Arme. Sie hatte ein leicht Wunde am Kopf, ich hoffte nur dass nicht ernster Verletzt war. Als ich jedoch aufstand, gab mein linkes Knie nach und ich sank stöhnend wieder auf den Boden. Ein stechender Schmerz durchlief mein Bein. Vorsichtig legte ich Glad in dem Sessel ab und besah mir mein Bein. Daraus ragte ein ziemlich beachtlicher Metallsplitter. Ich ließ mich auf den Boden fallen und lehnte mich an den Sessel. Immer noch ächzte das Schiff bedrohlich, es musste sich wie ein Pfeil in den Boden gebohrt haben. Nur so war der plötzliche Gesteinseinbruch zu erklären.
Um unsere Position waren Schritte zu hören und auch Stimmen. Doch die Schmerzen benebelten meinen Verstand mittlerweile so, dass ich sie nicht verstand. Dann tauchte eine Gestalt vor mir auf.
„Ich hab sie gefunden Eldin, sie Leben." Rief diese Gestalt und entpuppte sich als Zelindo. Einige Sekunden Später erschien Eldin und kniete sich vor mir nieder.
„Rhoon wir müssen hier so schnell wie möglich raus, wir haben keine Zeit hier herumzusitzen und uns auszuruhen." Ich verzog das Gesicht über seinen schlechten Scherz.
„Würde ich auch wenn ich laufen könnte." Zelindo kam wieder zurück und stelle ein Medopack ab. War er gerade weg gewesen? Er wühlte in der Tasche herum und nahm eine Spritze raus die er mir in den Oberschenkel jagte. Kurz darauf ließ der Schmerz langsam nach und mein scharfes Denken kehrte wieder zurück.
„Kannst du den Splitter raus ziehen?" Fragte ich ihn. Er nickte nur. Doch ehe dieser etwas tun konnte, zog Eldin den Splitter mit einem Ruck heraus und einiges an Blut kam hinterher, aber ich hatte Glück die Hauptschlagader war nicht beschädigt. Zelindo sprühte eine Klebemittel in die Wunde und drückte alles Sorgsam zusammen. Nachdem der Blutfluss aufgehört hatte nickte er zufrieden und half mir auszustehen.
„Das Schmerzmittel wird nicht ewig halten. Wir sollten uns Beeilen." Meinte Zelindo und stützte mich beim gehen, während Eldin Glad auf den Arm nahm und sie hinter uns her trug.
„Was ist mit den anderen in der Zentrale?" Fragte ich die Zwei.
„Ihr hattet echt Glück, genau vor euch ist die Decke eingebrochen und hat alles unter sich begraben. Das Schiff hat sich doch beachtlich weit in den Berg hinein gegraben, zu unserem Glück ist das Gestein auch noch sehr bröcklig und zerquetscht das Schiff nach und nach. Andrina konnte über uns Dreien noch ein Kinetisches Schutzfeld errichten. Sie ist schon auf dem Weg zu den Reaktorräumen um den Technikern zu helfen, da diese die Türen immer noch aufzuschweißen. " Beantwortete Eldin meine Frage.
„Also müssen wir uns zum hinteren Teil des Schiffes und dort eine der Notausgangssschleusen öffnen." Murmelte ich vor mich hin. Ich hatte irgendwie ein ganz mieses Gefühl im Bauch, ich hatte das Gefühl irgendetwas vergessen zu haben., Doch was genau fiel mir erst sehr viel Später auf.
Auf dem Weg zum hinteren Teil begegneten wir immer wieder verletzten Crewmitgliedern, die die zu schwer verletzt waren mit denen machte Eldin zu meinem Unmut kurzen Prozess und erschoss diese. Und die die soweit sich noch selber verarzten konnten, half Zelindo mit Verbänden und Spritzen. Meine Männer waren schon immer hart im nehmen und kämpften sich tapfer bis zu den Ausgängen bzw. folgten uns dorthin. Als wir gerade dabei waren die Schleuse nach draußen zu sprengen, nahm Andrina telepathischen Kontakt mit mir auf und eröffnete mir dass sie es geschafft hatten und die Leute aus dem Reaktorraum befreien konnten. Auch die übrigen Besatzungsmitglieder, die sich in den Schutzbunkern versteckt hatten, kamen zu den Ausgängen. Doch zu meinem Entsetzen könnte ich nirgendwo den saphirblauen Haarschopf von meiner geliebten Lycania erblicken und auch eine telepathische Suche nach ihren Gehirnwellenmuster blieb erfolglos. Doch vielleicht war meine Sorge auch völlig und begründet und sie war nur Bewusstlos und war bei den zahllosen Verletzten mit dabei.
Endlich hatten meine Männer es geschafft die Schleuse zu sprengen und langsam verließen alle das Schiff. Ga'at war noch mit den anderen in eine der noch erhaltenen Lagerräume gegangen und holte ein Paar Schwebepanzer. Er hatte Recht, der Planet war eine Hitzehölle, ich selber würde ohne Schutz nur Zehn Minuten durchhalten. Mein Anzug würde mich zwar eine geraume Zeit Schützen, aber nicht auf Ewig und vor allem durch den Riss kam einiges an Hitze durch. Doch auch die Schwebepanzer würden nicht für immer halten und nicht alle würden in den Teilen mitfliegen können.
Als ich als einer der letzten aus dem Raumer trat, standen schon die Schwebepanzer ringförmig um uns verteilt. Es waren insgesamt 14 Panzer, Fünf davon beluden wir noch mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Gegenständen die wir noch aus dem Schiff holen konnten.
Meine Sorge um Lycanias verbleib war mittlerweile kaum noch auszuhalten, nachdem wir an einer Felsgruppe halt gemacht hatten die uns etwas Schutz für die Nacht bringen würde, machte ich mich auf die Suche nach ihr und fand sie auch relativ schnell.
„Sanja." rief ich schon von weitem und erschrocken zuckte sie zusammen. Ihr Blick war traurig und reumütig.
„Rhoon ... „ Murmelte sie leise und stand auf, sie humpelte leicht und hatte sich wohl den Knöchel verstaucht sowie den linken Unterarm gebrochen.
„Was ist mit Ly passiert, ich dachte sie wäre bei euch?" Fragte ich sie ungeduldig.
„Das war sie auch... doch als der Angriff losging, stürmte sie aus der Küche mit den Worten dass sie zu dir wollte. Sie hatte dir etwas wichtiges sagen wollen und das hatte nicht bis dahin Zeit. Es war ihr unglaublich Wichtig." Mit Tränen in den Augen sah sie mich an.
„Sie ist nicht in der Zentrale angekommen." Murmelte ich nachdenklich. Doch der Weg dorthin war versperrt, da schon nach dem ersten Treffer eine der Decken hinunter gekracht war, aber darunter haben wir niemanden finden können. Gedankenverloren verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah mich um.
Wir waren nur noch eine Handvoll an Überlebenden, ungefähr Sechzig meiner Leute hatten überlebt. Davon waren gerade mal Siebenundzwanzig an meinen Männern und der Rest Frauen sowie Kinder. Die Zentrale war leider nicht der einzige Ort gewesen wo der Berg das Schiff regelrecht zermalmt hatte, auch die Mannschaftskabinen hatten einiges Abbekommen. Persyx mein einziger voll ausgebildeter Heiler, hatte es ebenso erwischt. Dann fiel es mir ein was mit Lycania passiert sein könnte.
„Bei dem Landeanflug haben sich einige breite Risse in der Außenhaut gebildet und einer davon war genau vor der Stelle an der Lycania vielleicht nicht weitergekommen ist, auf dem Weg zur Zentrale."
„Du meist die ist das hinausgestürzt." Fragte sie mich entsetzt.
„Den Sturz könnte sie sogar überlebt haben." Ich sah zum Horizont wo gerade die Sonne als riesiger blutroter Ball unterging und die gesamte Wüstensteppe in genauso rotes Licht tauchte.
„Rhoon?" Fragte mich Sanja leise, da ich schon eine ganze Weile starr vor mich hin sah.
„Hm?"
„Wo fliegen wir überhaupt hin?" Fragte sie mich dann vorsichtig.
„Zu einen Stützpunkt der Terraner. Dieser Planet hier ist rotes Sperrgebiet und die einzige Möglichkeit für uns, um hier Wegzukommen, ist mit den Terranern Kontakt auszunehmen."
„Aber... aber das heißt ja dass sie euch gefangen nehmen werden und ... und auch verurteilen." Rief sie erschrocken. Ich seufzte über ihre Reaktion.
„Ich weiß." Traurig sah ich sie an. „ Sie werden euch aber nichts tun und das ist mir allemal lieber, als wenn doch noch die Origs hier auftauchen. Dann dann wars das für uns alle."
Betreten nickte sie.
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Hallöchen meine lieben Leser, ich weiß es schon eine Weile her seitdem ich das letzte Kapitel gepostet habe und nun habe ich es endlich geschafft dieses auch mal fertig zu bekommen. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. Was denkt ihr hat Lycania wirklich überlebt oder was denkt ihr was mit ihr passiert ist? AUflöung gibts dann im nächsten Kapitel. lg DraWi
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