Kapitel ~11~ Zick Zack Kurs

Kapitel ~11~ Zick Zack Kurs



Lycania' Sicht



Nachdem Kampf mit Zelindo hatte ich mich wütend in meine eigene Kabine zurückgezogen und redete seitdem nur das nötigste mit Rhoon. Dieser Idiot hatte es kommentarlos hingenommen und hatte bisher nicht einmal im Ansatz versucht mit mir darüber zu reden. Im Gegenteil er hatte mir sogar verboten mit Zelindo zu reden. Natürlich ließ ich mich dieses Mal nicht von meinem Mann verbieten Zelindo zu Besuchen. Dieser wurde seitdem von der Crew völlig Ignoriert, durch die ganze Sache war er auch völlig am Boden zerstört. Er war der Meinung alles Falsch gemacht zu haben was man nur Falsch machen konnte, dadurch dachte er sich auch bei seinem Vater nicht mehr blicken zu lassen. Ich versuchte mit allen Mitteln ihn davon abzubringen sich irgendwas unüberlegtes anzutun, Rhoon verstand das alles nicht. Ihm war es egal, am liebsten würde er Zelindo ja eh Tod sehen.

Müde, zerschlagen und mit einem leichten Unwohlsein wachte ich auf. Etwas war Heute anders als sonst, ein angenehme Wärme umgab mich. Nach einigen Sekunden wusste ich auch wieder warum, Rhoon lag neben mir. Sein Atem blies mir immer wieder in meinen Nacken und erzeugte mir dadurch einen leichten angenehmen Schauer auf meiner Kopfhaut. Das hatte mich am Ende auch geweckt. Langsam drehte ich mich um, da ich Rhoon nicht wecken wollte. Doch meine Vorsicht war völlig unbegründet, er war schon wach und sah mich aus seinen silber-braunen Augen unergründlich an. Nach der Besprechung Gestern war ich völlig fertig gewesen und hatte die Nacht nicht alleine bleiben wollen, also hatte ich mich zu Rhoons Kabine begeben, mich auf das Bett gesetzt und gewartet bis er kam. Doch als ich ihn ansah traten mir die Tränen in die Augen und ich hatte angefangen wie aus Sturzbächen zu Heulen. Mein Mann hatte sich schweigen ausgezogen und mich dann in seine Arme geschlossen. Wo ich dann schlussendlich, nachdem ich mich einigermaßen beruhigend hatte, eingeschlafen war.

Diesen Blick hatte er nur drauf wenn ihn etwas beschäftigte oder störte. Gestern war die Versammlung gewesen und mir drehte es immer noch den Magen um, wenn ich daran nur daran dachte. Darum war ich heute Nacht auch zu Rhoon gekommen, ich hatte einfach Angst.

Angst davor dass diese Nacht die letzte sein könnte und wir dann im Streit uns nie wieder sehen würden. Oder schlimmer wir Beide den Tot finden würden. Ich kuschelte mich noch enger an ihn und legte meinen Kopf auf seinen Oberarm.

„An was denkst du?“ Fragte ich ihn leise.

„An uns... wie es jetzt weitergehen soll.“ Sanft ließ er eine meiner Haarsträhnen durch seine Finger gleiten. „Ob wir es wirklich schaffen bis zu Orcun zu gelangen, es gehört soviel Glück dazu. Und selbst wenn wir es schaffen? Was passiert dann? Mir gefällt es nicht wirklich mich den Darim PiratenClan anzuschließen. Nur leider bleibt uns keine andere Wahl als dahin zu fliehen.“ Er seufzt leise und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, federleicht und kaum zu spüren.

„Nachher ist nochmal ein Treffen wo wir die restlichen Einzelheiten durchgehen. Es wäre ganz gut wenn du auch da bist, da Sanja in deiner Gegenwart doch mutiger ist.“

Ich seufzte „Weißt du warum ich heute Nacht bei dir geblieben bin?“ Fragte ich ihn vorsichtig.

Er zog leicht die Augenbrauen hoch und lächelte mich verschmitzt an. „Weil du nicht mehr sauer auf mich bist?“

„Nein … ich bin immer noch sauer auf dich.“ Er lachte leise und dreht uns so das ich unter ihm lag, sanft drückte er wieder seine Lippen auf meine.

„So ...so ...du bist also immer noch sauer, aber warum bist du dann hier?“ Dabei fing er an leicht an meinem Ohr zu knabbern.

„Ich... es ist... es...“ Ich stöhnte auf. Ruckartig zog ich seinen Kopf weg, fing an ihn zu Küssen und ließ dabei meine Hände über seinen Rücken, weiter zu seinem Bauch und dann zwischen seine Beine gleiten. Was ihn ebenfalls in den Kuss hinein stöhnen ließ. Die nächste Stunde dann waren wir Beide nicht wirklich bereit wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Erst nachdem wir beiden schweißüberströmt, schwer atmend und eng umschlungen da lagen, kamen langsam die Gedanken wieder durch.

„Ich habe Angst.“ Flüsterte ich.

Er stockte kurz, legte sein Hand unter mein Kinn und schob meinen Kopf so dass ich ihn die die Augen sah.

„Das musst du nicht, ich werde dich immer Beschützen mein Engel.“

„Das meine ich nicht. Ich habe Angst dass ich dich verlieren könnte, oder dass wir die nächsten Tage und Wochen nicht überleben werden.“ Er schloss die Augen und seufzte kurz.

„Ich weis... die habe ich auch. Es wäre für mich unerträglich dich zu verlieren, vorallem nachdem ich dich erst gefunden habe.“ Bei den Worten gab er mir einen sanften Kuss und legte dann seine Stirn an meine.



Rhoon's Sicht

Neun Tage waren wir nun schon ununterbrochen unterwegs, ich hatte den anliegenden Besprechungsraum zu einem Ruheraum umfunktionieren lassen. Somit konnte wir immer die volle Truppenstärke auf der Brücke einsetzendem. Was leider auf dem Rest des Schiffes immer noch eine Katastrophe war, die aber leider unvermeidbar war.

„Nächster Sprung in 5 Minuten, übermittle Sprungdaten an Begleitschiff.“ Murmelte mein zweiter Pilot. Eine große 5 leuchtete auf dem Frontbildschirm auf. Ich rieb mir die Schläfen, langsam machte sich die ständige Alarmbereitschaft bemerkbar. Doch Aufatmen durften wir erst wenn wir auf Somtan angekommen waren und selbst dort hatten wir nicht wirklich eine Ahnung ob sie uns nicht dort ebenso angreifen würden bzw verfolgen würden. Regelmäßig rief ich die Sonden ab und ich hatte das Gefühl es wurden immer mehr Schiffe die sich dem Verband anschlossen. Kurz suchte ich in der Datenbank nach einer Flottenauflistung von vor zehn Tagen und tatsächlich die Flotte war um ein drittel größer geworden. Sie ließen also immer noch Schiffe bauen und bemannen.

„Der wievielte Sprung ist das jetzt?“ Fragte ich ihn, der Angesprochene tippte auf seinem Pult herum

„Das ist jetzt der Dreiundzwanzigste und nach unseren Berechnungen haben wir noch nicht einmal die Hälfte der berechneten Sprünge hinter uns.“ Stöhnte er entmutigt. Ich drehte mich zu Glad um, die im Moment die Navigation hatte.

„Such uns im Zielgebiet des nächsten Sprungs einen schönen großen blauen Sonnenriesen, wo wir uns Verstecken können. Wir müssen uns wenigsten einen Tag Ruhe gönnen, ansonsten lässt unsere Konzentration zu sehr nach und wir machen am Ende noch einen fatalen Fehler.“

„Gute Idee.“ Meinte sie und zustimmendes Gemurmel war auf der Brücken zu hören. Alle waren Übermüdet und erschöpft.

„Sprung in 10 Sekunden.“

„Sprung.“

Alles verschwamm kurzzeitig um uns herum und es wurde dunkel. Dann flackerten die Bildschirme und Lichter wieder auf. Ich schloss kurz die Augen und unterdrückte die Übelkeit die mich bei jeden Sprung überkam und stand dann auf um Eldin, Zelindo sowie die restliche Brückencrew für die Ablösung zu wecken.

„Rhoon ich hab eine passende Sonne nur vier Lichtjahr von unserem jetzigen Standort gefunden. Solln wir die ansteuern.“ Ich nickte ihr kurz zu und ging dann in den Nebenraum.

Wir hatten ein Paar Antigravbarren aufgestellt, wo man zur Not auch eine Nacht problemlos schlafen konnte. Der einzige der sich auf dem Boden zusammengerollt hatte war Zelindo. Da er auf den schmalen Barren nicht schlafen konnte. Ich trat ihn mit voller Absicht in die Seite, dieser zuckte aber nur kurz zusammen und sah mich dann wütend an.

„Was liegst du auch auf dem Boden.“ Meinte ich nur kalt zu ihm. Kurz blitzte so etwas wie bedauern in seinen Augen auf, dann wurden sie wieder kalt und leer wie schon die ganze Zeit. Im Grunde war er selber Schuld an der ganzen Situation, nun musste er halt auch die Konsequenz seines Handelns tragen. Unter anderen Umständen wären wir vielleicht sogar Freunde geworden, da unsere Charakter doch recht ähnlich waren.

„Ist wieder Zeit zu wechseln.“ Murmelt Eldin und richtete sich auf seinem Lager auf.

„Ja wird es, aber es wird nur ein kurzer Sprung sein da wir uns für ein Paar Tage eine blaue Sonne zum ausruhen suchen. Die Crew wird langsam unkonzentriert und das kann gefährlich werden.“ Eldin nickte kurz und schickte sich an aufzustehen, genauso wie die restliche Crew die uns ablösen würde.

„Dann wolln wir mal.“ Dabei streckte er sich und einige Knochen knackten. Ich nickte ihm kurz zu und machte mich dann auf den Weg zu Ga'at, um ihm meine Entscheidung bezüglich des Zwischenstopps persönlich mitzuteilen. Dieser war mehr als froh darüber, da die Maschinen schon mehr als an ihrer Belastungsgrenze waren.

Einer der sechs Hauptreaktoren war kurz vor ausfallen. Die Shyvara war halt kein Langstrecken Raumer, sondern ein Schiff welches von Piraten für Piraten gebaut worden war und es eigentlich nicht für solche Gewaltflüge konstruiert war. Damit der Reaktor wieder voll einsatzfähig war brauchte dieser mindestens ein Woche Ruhe. Ein Woche die wir uns nicht leisten konnten.

Nach drei Tagen Ruhe, für uns und auch die Maschinen, die in der Zeit soweit es ging generalüberholt worden waren, ging es weiter. In der Zeit hatten wir auch die Gelegenheit Andrina in unsere Crew nun richtig einzuführen. Denn bevor sie mit Nin abgereist war, war leider keine Zeit mehr gewesen und wir hatten die Vereidigung auf ihre Rückkehr verschoben.

Bevor wir aber den nächsten Sprung ansetzten, fragte ich nochmal die Sonden ab, einige sendeten nicht mehr und laut den Sondensensoren, war die komplette Flotte in den Zwischenraum abgetaucht und nirgends mehr auf getaucht. Ein ungutes Gefühl beschlich mich, als wir zum nächsten Sprung ansetzten. Wo war diese Verfluchte Flotte hin verschwunden.

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Hallöchen meine lieben Leser, es tut mit so Wahnsinnig Leid dass ich euch solange keine neues Kapitel gegeben habe. Doch die Feiertag und das drumherum waren doch recht stressig. Ich tue mein Bestes und werde versuchen euch nicht nochmal solange warten zu lassen. lg Drawi

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