Kapitel ~10~ ein verzweifelter Plan
Kapitel ~10~ ein verzweifelter Plan
Rhoon's Sicht
Endlich mit einigen Tagen Verspätung traf der erhoffte Somri-Schlachtschiff-Verband ein. Doch leider waren es nur drei Mittelschwere Schlachtraumer. Orcun hatte mir eine Nachricht mitgeschickt, die seine spärlich Hilfe erklären sollte. Eldin hatte darüber nur gelacht und den Kopf geschüttelt. Er hatte es mit von Anfang an gesagt dass ich nicht so stark auf Orcun Hilfe zählen sollte. Zelindo hatte nur fassungslos auf die Nachricht und die Schiffe gesehen. Ja Fassungslosigkeit, war genau das Richtige Wort. Wir hatten uns alle, also ich meine Stellverteter, Rephraim, Gladyola, Lycania, Sanja,sowie die Kapitäne der drei Somriraumer, in dem Besprechungsraum neben der Zentrale versammelt und lauschten nun Orcuns Worten aus der Sprachnachricht.
Ich grüße dich Rhoon sowie meine Kinder. Ihr hattet womöglich auf mehr Unterstützung gehofft, doch das ist alles was ich euch gerade schicken kann. Ich musste meinen kompletten Schlachtschiffsverband bei den Grenzen zum terranischen Territorium abstellen, da wir immer mehr an Raum an diese verlieren. Letzte Woche sind mir schon zwei weitere Großschlachtschiffe den Terranern zum Opfer gefallen. Eldin ...ich weiß nicht wie du es bisher angestellt hast dich diesen Gegenüber zu behaupten, aber ich weiß nun dass du wirklich sehr gute Arbeit geleistet hattest und mein Verhalten dir Gegenüber nicht gerechtfertigt war.
Rhoon, ich kann dir nur empfehlen dein Territorium aufzugeben und dich mir anzuschließen. Zu eurer eigenen Sicherheit. Auf dem Weg hierher werdet ihr durch einige terranische Gebiete müssen, versucht diese nach Möglichkeit zu meiden. Sie sind zur Zeit wirklich sehr schlecht auf Piraten und vor allem auf den Darim Clan zu sprechen.
Ich hoffe du triffst die Richtige Entscheidung Rhoon und … Viel Glück.
Nach dieser Nachricht war für einige Minuten Stille, alle versuchten die Konsequenzen von Orcuns Worten zu verarbeiten. Ly war zu mir gekommen und hatte sich an mich gelehnt. Ich legte einen Arm um sie und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Scheitel. Sie hatte Angst. Wie wir alle. Angst vor dem Ungewissen. Ich räusperte mich kurz um die Aufmerksamkeit der anderen auf mich zu lenken.
„Orcun hat Recht wir sollten uns zu unserer aller Sicherheit ihm anschließen. Doch die Origschlachtschiff-Flotte liegt genau zwischen uns und Orcuns Gebiet. Vorschläge wie wir die Flotte ohne Kampf umgehen könnten?“ Fragte ich in die Runde.
„Du willst dich uns als wirklich anschließen?“ Fragte mich Eldin nachdenklich.
„Im Augenblick bleibt mir keine andere Wahl als sein Angebot anzunehmen, um aus der Sache unbeschadet herauszukommen.“ Antwortete ich ihm.
„Sie werden uns trotzdem weiter Verfolgen, bis sie das Schiff zerstört haben.“ Flüsterte Sanja und starrte auf die Karte die ich in der Mitte des Raumes projiziert hatte. Mein Blick glitt zu ihr.
„Hast du sonst eine Idee was wir tun sollen?“ Fragte ich sie neugierig. In ihren Gedanken konnte deutlich lesen dass sie eine Idee hatte. Doch ihre Angst ließ sie stocken und beschämt zu Boden sehen.
Nach einigen Minuten, in denen sie schwieg und mit sich selber rang ob sie uns die Idee mitteilte oder eben nicht, fing sie doch dann an mit bebender Stimme uns ihre Idee zu unterbreiten.„Ich hätte eine, doch... ich bin mir nicht Sicher ob sie dir Gefallen wird...“ Unsicher sah sie mich an.“...und ob sie überhaupt funktionieren wird, da wir einigen wichtigen Faktoren dem Zufall überlassen müssten.“
„Wenn du uns deine Idee nicht mitteilst, kann ich dir nicht sagen ob ich damit klarkomme.“
Ga'at legte eine Hand um ihre Hüfte und flüsterte ihr was ins Ohr. Sie nickte kurz und betrachtete dann wieder die Karte. Es war einfach war unglaublich wie schnell sich Sanja nach alle dem wieder halbwegs erholt hatte. Mittlerweile vertraute sie Ga'at restlos oder eher gesagt er war der einzige Mann dem sie wirklich vertraute. Allen anderen männlichen Besatzungsmitgliedern und auch mir, ging sie aus dem Weg. Langsam lief sie zur Karte, nahm den Laserzeigestock und umkreiste damit einige Gebiete die auf unserer Route lagen. Sie wechselte den Farbton und zeichnete damit eine Linie von unserem Standort bis zum Heimatsystem der Somri.
„Also... um nach Somtan zu gelangen müssen wir durch diese Gebiete durch. Ich würde genau die Gebiete durchfliegen, wo sie davon ausgehen dass wir nicht durchfliege.“ Mit einer weiteren Farbe zog sie ein Linien von einem eingekreisten Ort zum nächsten.
Ich trat nun ebenfalls an die projektierte Karte und studierte die von ihr gezeichnete Route. „Wir wären ungefähr dreimal solange Unterwegs wie bei der direkten Route und wenn uns die Terraner in einem ihrer Gebiete erwischen stellen sie uns vor ihr Gericht. Soweit ich informiert bin sind stehen wir fast alle auf ihrer Abschussliste und für Piraten gibt es nur zwei Strafarten. Der Tod oder lebenslange Haft.“ Grübelnd starrte ich die Routen an. Es war ein sehr gewagter Plan, der aber tatsächlich Potenzial hatte zu funktionieren. Vorausgesetzt wir gerieten nicht mit den Unsterblichen aneinander. Gegen ihre Schiffe war die Shyvara ein Witz.
„Ich finde Sanjas Idee ganz passabel und selbst wenn wir die Hände der Terraner fallen würden, würden sie doch nur uns verurteilen. Alle die hier unschuldig auf dem Schiff lebten, wie Lycania oder Sanja lassen sie ja wieder laufen.“ Seine Stimme ließ mich herumfahren und ihn kurz kalt mustern. Doch Zelindo hatte Recht, somit wären im Ernstfall wenigstens die Unschuldigen gerettet.
„Du hast ausnahmsweise Recht, dadurch würde wenigstens ein Teil von uns lebend aus der Sache rauskommen.“ Ich sah in die Runde. „Wer ist dafür dass wir Sanjas Plan durchziehen? Ansonsten wer dagegen ist, sollte mir dafür einen brauchbareren Plan vorlegen.“ Mein Blick glitt durch die Runde und verweilte jedes mal eine Weile auf der jeweiligen Person. Jeder einzelne nickte und bestätigte den Plan.
„Also ist das Ergebnis einstimmig, wir werden einen Kurs durch die terranischen Hoheitsgebiete fliegen und somit trotzdem um die Flotte einen gewissen Bogen ziehen.“ Ein leise Piepen ließ mich auf das Nachrichtenboards der Sensoren blicken. Zelindo ließ sich an der Konsole nieder und tippte kurz auf dem Board herum.
„Ein kleineres Schiff scheint in das System vorzudringen und … das ist Seltsam.“ Ich trat hinter ihn. „Es funkt uns an. Moment ich stelle die Botschaft auf laut.
„Hier ist Andrina Latisha ich rufe die Shyvara. Bitte meldet euch.“ Diese Nachricht wurde in einer Dauerschleife immer wieder wiederholt. Ich schob Zelindo beiseite und setzte mich selber vor die Kontrollen.
„Andrina Latisha begibt dich zum ersten Planeten des Sonnensystems.“ Funkte ich sie an. Kurz darauf hörte die Dauerschleife auf zu funken.
„Zelindo schwing dich hinter die Steuerkonsole wir bekommen Besuch. Ga'at? Mach den großen Hangar bereit um den Raumer von Andrina aufzunehmen.“
„Bin schon unterwegs.“
„Sanja? Du zeichnest mir zusammen mit Zelindo und Eldin die genau Route die wir nehmen wollen auf. Schaffst du das?“
Sie zuckte mit den Schultern und starrte dann auf die Karte. Ly trat zu ihr und legte einen Arm um ihr Schultern. „Wir machen das zusammen Schwesterchen.“
„Ok.“
Dann war das auch soweit geklärt, ich würde später nach den Ergebnissen sehen. Ich ließ mich an die Steuerkonsolen nieder und ließ die Shyvara aus der Umlaufbahn der Sonne gleiten. Innerhalb von einer halben Stunde war ich an unserem Ziel angekommen, wo auch schon Andrinas kleiner Raumer wartete. Nach weiteren Fünf Minuten bekam ich von Ga'at die Bestätigung, dass wir das Schiff aufnehmen konnten.
Schnell schickte ich Andrina noch eine Nachricht dass sie die Triebwerke und Stabilisatoren ausstellen sollte und zog das Schiff dann mit den starken Traktorstrahlen in die große Schleuse. Nachdem der Raumer sicher im Laderaum verankert war und auch die Schleuse wieder geschlossen war, flog ich das die Shyvara zurück zur Sonne um sie wieder vor neugierigen Blicke zu schützen. Während des Manövers fragte ich auch nochmals unsere Sonden ab, ob wir sonst noch irgendwo unliebsamen Besuch hatten. Doch alles schien ruhig zu sein und auch die Orig-Schlachtschiff-Flotte hatte ihre Position nur geringfügig verändert. Ich notierte alles in der Datenbank und machte mich dann auf den Weg zum Hangar, um Andrina in Empfang zu nehmen.
„Andrina!“ Rief ich durch den Hangar als ich eintrat. Sie war gerade dabei die ausgefahrene Rampe ihres Schiffes herunterzulaufen. Neugierig sah ich hinter sie, doch so wie es aussah war sie allein.
„Rhoon! Bin ich froh dass ich euch endlich gefunden habe, ich war kurz davor wieder zurück zu fliegen.“ Rief sie zurück und winkte kurz. Ich hatte nun endlich erreicht und sah sie forschend an.
„Wo hast du Nin gelassen?“ Fragte ich sie gleich direkt. Kurz musterte sie mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
„Er lebt... doch... sie mussten ihm seine Psi Kräfte nehmen damit er überleben kann. Seit der Operation liegt erim Koma und die Heiler haben mir nicht gerade viel Hoffnung gemacht, dass mein Bruder wieder zu sich kommt.“
Ich schloss kurz die Augen. Das hieß ich würde Nin wahrscheinlich nie wieder sehen.
„Was meinst du eigentlich mit Bruder?“ Fragte ich sie dann, als ich nach ein Paar Sekunden des Schweigens die Augen wie geöffnet hatte und sie prüfend an sah.
„Vater hat es uns auch erst dort eröffnet.“ Kurz zögerte sie. „Wusstest du dass Nin der Thronerbe von Irsak ist?“ Fragte sie mich nun im Gegenzug neugierig. Ich wiegte den Kopf.
„Ja irgendwie schon, doch...“ Ich drehte mich um und lief zum Hangarausgang. „Lass und das unter vier Augen bereden.“ Sie schulterte ihre Tasche und lief mir hinterher.
„Du kannst Nin seine Kabine bekommen, die ist eh Frei. Was hast du eigentlich jetzt vor? Willst du wieder zurück nach Irsak oder schließt du dich uns nun an?“ Fragte ich sie direkt, nachdem ich mit ihr zu ihrer neuen Kabine gegangen war und wir uns hingesetzt hatten.
„Darum bin ich hier. Ich … möchte mich dir anschließen.“ Ich seufzte. Unter anderen Umständen hätte ich mich über ihr Angebot gefreut, doch bei den jetzigen Aussichten? Kam da nicht wirklich Freude auf.
„Ich freue mich sehr über deine Entscheidung, aber dir ist aufgefallen dass wir verfolgt werden und ich augenblicklich nicht wirklich weiß wie wir lebend aus der ganze Sache wieder rauskommen.“
Sie fing an zu grinsen. „Ich habe in den letzten Jahren jeden Tag mein Leben mehrmals riskiert und wäre beinah gestorben. Ich bleibe lieber hier und riskiere weiterhin mein Leben als irgendwo ein einfaches und langweiliges Leben zu führen. Was denkst du warum ich hier bin?“ Sie grinste noch breiter. „Ich liebe das freie herumziehen und sich kaum an irgendwelche Regeln halten.“
Ich zog die Augenbrauen zusammen.“Du musst dich hier aber schon an ein Paar Regeln halten.“
Sie wurde wieder ernst und nickte. „Das ist mir klar, ohne ein Paar Regeln würde das Schiffsleben ja nicht funktionieren.“
Ich erhob mich. „In zwei Stunden treffen wir uns im Hangar, da kannst du mir dann vor den Augen der versammelten Crew die Treue schwören.“
„Ich werde da sein … Boss.“
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Guten Abend meine lieben Leser ich habe es nun endlich geschafft auch hier ein weiteres Kapitel fertig zuschreiben. ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. Was denkt ihr schaffen sie es unbehelligt bis nach Somtan zugelangen?
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