>>29<< Na'amraud's Geschichte

>>29<< Na'amraud´s Geschichte

Na'amraud´s Perspektive, von Aska und Eylon gemeinsam wiedergegeben.

Ich war ein Unfall wenn man es so sieht, ich kenne meine Eltern nicht und die Terranische Regierung verbot mir mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Du kennst selber die Gesetzte, Terranischen Bürgern ist es unter Strafe verboten Kinder ohne Genehmigung zu bekommen und wenn dann nur von ausgewählten Partnern. Alles was ich weiß ist dass meine Mutter eine Terranerin ist und mein Vater ein Altairischer Händler, aus dieser Verbindung bin ich eben entstanden. Ich bin bei einer Pflegefamilie aufgewachsen, obwohl ich selber nicht sagen kann dass sie jeweils für mich wie eine Familie war. Ich war von Geburt an alleine und sie haben sich nur um mich gekümmert weil sie es mussten. Mein Pflegevater verging sich an mir als ich ungefähr Zehn Jahre alt war und das dann in regelmäßigen Abständen.

Pünktlich an meinem 20. Geburtstag genau um Mitternacht, warfen sie mich raus. Ich durfte nichts mitnehmen, nur die Kleider die ich an meinem Körper trug und das war nur ein schlichtes graues Knielanges Kleid und meine Unterwäsche, ich hatte nicht einmal Schuhe. Nicht gerade viel, zum Glück stand der Sommer vor der Tür und ich musste nicht frieren.

Ohne Ziel lief ich in die nächste Stadt und versucht dort eine Arbeit zu finden, aber wenn man nicht einmal Lesen oder Schreiben konnte war das nicht so leicht. Meine Herkunft war mir deutlich anzusehen und niemand gab einer ungebildeten Halbterranerin einen Unterschlupf oder Arbeit. Ich hätte alles gemacht, für ein bisschen Geld oder nur ein wenig Nahrung. Egal wo ich hinging, man behandelte mich wie Abschaum.

So wanderte ich von Stadt zu Stadt, Wochenlang ohne Essen und ohne noch zu wissen wie es weitergehen sollte. Irgendwann trugen mich meine Beine nicht mehr weiter, es war eigentlich ein wundervoller Tag. Um mich herum erstreckte sich eine riesige Blumenwiese, mit vereinzelten ebenfalls blühenden Sträuchern und Bäumen. Genau unter solch einem Baum ließ ich mich nieder, ich wollte nicht mehr weiter. Ich hasste meine Herkunft, mein Leben, das System, einfach alles. Ich war Hoffnungslos und ohne Perspektive, zu diesem Zeitpunkt wollte ich nur noch sterben.

Stunde um Stunde verging und der Tag neigte sich allmählich dem Abend zu. Ich sah hinauf zum blauen Himmel, ein silbrig glänzender Gleiter rauschte über mir hinweg. Keine dreißig Meter von meinem Lager entfernt landete dieser. Ich versteckte mich hinter dem Baum unter dem ich Schutz gesucht hatte, ich wollte mit keinem Menschen mehr etwas zu tun haben. Trotzdem war ich Neugierig, Vorsichtig lugte ich hinter dem Baum hervor und beobachtete ihn. Er hatte einen Korb in der Hand und pflückte bestimmte Pflanzensorten. Er sah sich aber immer wieder um, vielleicht hatte er mich doch bemerkt. Als er in meine Richtung sah, versteckte ich mich wieder hinter dem Baum. Hatte er mich gesehen? Mein Herz klopfte mir bis zum Hals als ich Vorsichtig wieder in seine Richtung spähte.

Aber er war verschwunden, ich sah ihn nirgends. Hatte er mich doch bemerkt? Hinter mir hörte ich eine Geräusch und drehte mich um, ein kleiner Schrei kam über meine Lippen. Ich hatte mich erschrocken, denn er stand direkt vor mir und musterte mich grimmig.

Ich drückte mich gegen den Baum, Angst hatte ich keine. Wieso auch? Mir war alles Egal, ich war nur Abschaum. Er musterte mich Ruhig, ich musste auf ihn einen sehr verwahrlosten Eindruck machen. Meine Kleidung war dreckig und kaputt, Schuhe hatte ich immer noch keine. Dadurch starten meine Beine vor Dreck und ich selber war Abgemagert. Ich sah ihn mit Leeren und Traurigen Augen an.

„Wieso beobachtest du mich und vor allem wo kommst du her?“ fragte er mich ruhig.

„Ich … ich wollte euch nicht beobachten, entschuldigt bitte.“ nuschelte ich. Er kam noch eine weiteren Schritt auf mich zu.

„Du siehst schlimm aus, hast du dich verlaufen? Komm ich kann dich in die nächsgelegene Stadt bringen.“ sagte er immer noch ruhig und kein bisschen Abweisend.

„Es war wirklich keine Absicht, ihr braucht mir nicht zu helfen. Ich wüste eh nicht was ich in der Stadt soll, sie würden mich eh nur wieder wegschicken.“ sagte ich traurig und tonlos.

„Du siehst aber so aus als ob du ein bisschen Hilfe gebrauchen könntest und du kannst zu mir mitkommen. Ich wollte eh jetzt nach Hause und etwas Essen, ich koche eh immer viel zu viel.“ sagte er immer noch sehr freundlich.

„Nein das geht nicht, ihr solltet es besser gleich wissen. Ich bin nur eine Halbterranerin und … und es nicht Wert dass ihr euch soviel Mühe macht.“ flüsterte ich und setzte mich auf den Boden da mir schummrig war. Er ließ sich ebenfalls nieder und hielt mir eine Flasche hin. Verwirrt sah ich ihn an, warum ging er jetzt nicht? Er wusste doch was ich war, eine Missgeburt.

„Es ist mir egal was du bist, aber ich lasse dich bestimmt nicht hier draußen zurück. Hier trink einen Schluck Wasser und dann kommst du zu mir mit. Du kannst Heute Nacht in einen der Gästezimmer schlafen und morgen Früh sehen wir weiter. Dann sind auch meine Eltern wieder da, Ich bin mir sicher wir finden für dich eine vernünftige Lösung.“ sagte er. Skeptisch sah ich an, wieso war er nur so nett? Vielleicht wollte Sex von mir? Ich konnte mir zu dem Zeitpunkt einfach nicht Vorstellen dass es auch Menschen gab, die mir wirklich ohne Gegenleistung helfen wollten. Ich kannte keine Freundlichkeit, das einzige was ich bisher kennengelernt hatte war Verachtung, Hass und Schläge. Da ich an diesem Tag eh nur die Möglichkeit hatte hier zu bleiben und zu sterben oder ihn ins Ungewisse zu begleiten. Entschied ich mich dann doch ihn zu begleiten.

Er stellte ich sich mir als Eylon vor und war angehender Botaniker, deshalb hatte er auch die Pflanzen gesammelt. Zum damaligen Zeitpunkt war er noch nicht Mitglied des Wissenschaftlichen Rates und Unterrichtete auch noch nicht an der Akademie. Eher gesagt er Studierte noch an dieser und war im letzten Achtel seines Studiums. Er erzählte mir dass er schon öfters davon gehört hatte dass Halbterraner so extrem diskriminiert wurden und er mir gerne Helfen wollte, hier auf Terra leben zu können. Ich erzählte ihm im Gegenzug wer ich war und dort war, was ziemlich ihn schockierte.

Er lebte zu diesem Zeitpunkt bei seinen Eltern und diese nahmen mich genauso freundlich auf wie er. Ab da lebte ich viele Jahre bei ihnen, es kam sogar noch besser. Sie zeigten meine Pflegefamilie an, da sie mich rausgeworfen hatten und was mich noch mehr überraschte ich bekam recht. Sie mussten eine Erhebliche Summe Geld an mich zahlen, welches aber Eylon Eltern nahmen und für mich auf bewahrten bzw. damit für meinen Unterhalt zu Sorgen. Sie nahmen mich zu sich auf und wurden meine neue Pflegefamilie. Eylon war ab da sowas wie mein großer Bruder, seine Mutter unterrichtete mich im Basiswissen wo auch lesen und schreiben dazugehörte.

Ich half als Gegenleistung, für ihre Freundlichkeit und Fürsorge, wo ich konnte im Garten mit und lernte dadurch auch sehr viele Grundlagen der Botanik. Als ich Volljährig war, entschloss ich mich an der Akademie zu studieren. Das Geld was meine Pflegefamilie für mich aufbewahrte hatten sie nicht angefasst und ermöglichten mir damit mein Studium zu Finanzieren. Eylon hatte mittlerweile an der Akademie sein Botanikstudium erfolgreich abgeschlossen und übernahm kurz danach den Posten seines Vaters als Botanikdozent und fing an zu unterrichten.

Seine Eltern blieben daraufhin nicht lange und brachen zu einer längeren Forschungsreise auf und überließen Eylon das Haus und alles was dazugehörte. Mein Pflegevater verschaffte mir kurz vor seiner Abreise noch den Studienplatz als Heilerin an der Akademie und mein Praktisches Studium machte ich an der akademie-eigenen Heilerstation.

Ich wollte natürlich nicht auf ewig auf ihre Gutmütigkeit angewiesen sein und suchte mir eine kleine Wohnung in der nähe der Akademie. Eylon verschaffte mir einen Job als Kellnerin in einer Bar, wo ich nach meinen Vorlesungen Geld verdienen konnte. Ich wollte natürlich allen Zeigen dass ich nicht die dumme keine Halbterranerin war und auch meine Pflegefamilie stolz machen. Tag und Nacht lernte ich durch, zwischen durch ging ich noch arbeiten und zu den Vorlesungen. Eylon war der einzige Dozent der mir etwas zutraute und deshalb auch mein Mentor wurde. Von den meisten Dozenten und auch Studenten bekam ich nur Hohn und Spott, ich war eine Außenseiterin und wurde von allen Gemieden. Mir war es aber egal, da ich mich immer auf Eylon verlassen konnte, er war immer für mich da.

Irgendwann klappte ich einfach zusammen, Wochenlang lag ich hier auf der Heilerstation im Koma. Als ich wieder aufwachte musste ich ein ganzes Jahr aussetzten, ab da lebte ich wieder bei Eylon und machte meinen Abschluss mit Extra Auszeichnung. Ich bewarb mich bei allen möglichen Heilerstation, aber überall bekam ich nur Ablehnungen, außer hier bei dieser wurde ich angenommen.

Aber du siehst selber wie es hier zugeht, ich bekomme ein Drittel des üblichen Gehaltes und arbeite zu den Unbeliebtesten Zeiten, wie Nachts und an Feiertagen.

Du siehst also ich habe Eylon sehr viel zu verdanken, du tust ihm Unrecht. Er ist einer der Liebevollsten Menschen denen ich jeweils begegnet bin. Er hatte niemals mir gegenüber irgendwelche Vorurteile und ich bin mir Sicher wenn du ihm einen einzige Reelle Chance geben würdest dann würdest du auch sehen wie er wirklich ist.

 Ende von Na'amraud´s Geschichte

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Hallöchen meine lieben Fanns, Follower, Leser und Geisterleser und ja ich bin es schonwieder mit einem Weiteres Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch, wenn ja dann Votet und/oder Kommentiert doch bitte.

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