>>12<< Drachenpflege leicht gemacht

Als ich am Abend dann Zuhause ankam, wartete Eylon schon mit dem Abendessen auf mich. Er hatte sich wirklich verändert seit meinem Zusammenbruch vor ein Paar Tagen. Er hatte den Tisch mit sehr viel Hingabe gedeckt und sogar ein Steak für mich gebraten. Bei dem Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen, lächelnd sah ich in seine warmen grauen Augen und er lächelte zurück. Ein seltsames Gefühl, Eylon hat mich das letzte mal nach unserer Hochzeit so angesehen, sollte ich in seinen Augen doch einmal etwas richtig gemacht haben?

"Hey meine Schöne wie war dein Tag? " Sanft gab er mir eine Kuss und nahm mich in seine starken Arme. Ich legte meine Arme um seine Hüften und schmiegte meine Wange auf seine Schultern.

"Es war atemberaubend schön, die Drachen sind der Absolute Wahnsinn und vor allem was Harlum mir alles über sie erzählt hat. Morgen will er mir dann meine Aufgaben zeigen und sehen ob ich alles Bewältige. Heute hat er mir nur die Drachenhöhle gezeigt und warum gerade er sich um sie kümmert."

"Ja das stimmt, Er steckt sein gesamtes Herzblut und auch Vermögen in diese Drachen und das Naturschutzgebiet. Nur durch seine Arbeit gibt es überhaupt diese Schutz-Verbotsgesetz und es ist wirklich sehr selten dass er Fremde überhaupt zu sich holt. Die meisten Studenten die bei ihm gearbeitet habe oder ihn als Mentor hatten sind leider auch etliche Biologen dabei, in den Terranischen Laboren arbeiten und als zu oft werden immer wieder Dracheneier nach Terra geschmuggelt um an ihnen herum zu experimentieren. Aber eines darf man da nicht außer acht lassen, unsere Unsterblichkeit haben wir genau diesen Drachen zu verdanken. Denn diese Wesen sind von Natur aus schon Langlebig dass man denken könnte sie wären Unsterblich."

"Ja das habe ich auch gelesen, sie sollen über Milliarden von Jahren alt werden können." bemerkt ich am Rande.

"Ja. Na komm lass uns hinsetzten, das Essen wird sonst noch kalt." Schweigend verputzen wir unser Abendessen. Danach ging ich gleich ins Bett, der morgige Tag würde sehr anstrengend werden, aber ich freute mich auch unheimlich darauf endlich mit diesen wundervollen Wesen arbeiten zu dürfen.

Am nächsten Morgen war ich schon sehr Früh Wach da ich vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen konnte. Ich zog mich an und machte mir die Haare, ging dann runter. Eylon ließ ich schlafen, er hatte einen Schlaf um den ich ihn echt beneide. Ihn konnte nichts so schnell Wecken. Da ich noch jede Menge Zeit hatte bevor es los ging, machte ich uns erstmal Frühstück und lief dann in den Garten. Um diese Uhrzeit war es hier wunderschön, alles war am Erwachen die Vögel zwitscherten und die Blumen und Gräser waren noch mit einer leichten Tauschicht überzogen. Alles Glitzerte im Licht der aufgehenden Sonne.

Ich war so vertieft in den Sonnenaufgang, dass ich nicht bemerkte wie hinter mir die Tür aufging, Eylon sich hinter mich stellte und seine starken Arme um meine Taille schlang und mich dann an sich zog. Sanft Küsste er mich auf die Schulter und dann auf den Hals, ich drehte meinen Kopf und Küsste ihn.  

„Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen" meinte er dann und sah mir tief in die Auge, ich sah ihn nur Fragend an. 

„Nadyynie hat sich von mir getrennt. Sie hat beschlossen zu Essco zu ziehen, sie haben beide beschlossen zusammen zuziehen und sich zusammen zu raufen. Und ich will mir an den Beiden ein Beispiel nehmen und es auch versuchen mehr für dich da zu sein. Ich weiß ich hab in unserer sehr viele Fehler gemacht."

"Oh Eylon.. "  Ich drehte mich zu ihm um, schlang meine Arme nun ebenfalls um ihn und Küsste ihn.  "Naja aber sehr viel habe ich ja trotzdem nicht von dir, da du ja in ein paar Tagen fort bist."

"Ach Aska Süße, mach dir darüber keine Gedanken. Du wirst nicht alleine sein, ich habe Nadyynie und Essco gebeten das sie dir Gesellschaft leisten und dir auch bei den Gewächshaus und dem Garten helfen. Die beiden wissen sehr genau was hier zu tun ist und wo alles liegt, da sie sich immer darum kümmern wenn ich nicht da bin. Du kannst dich also auch voll und ganz auf dein Studium konzentrieren. Und nun lass uns Frühstücken, sonst kommst du noch zu spät an deinem ersten Tag."

"Ja..." mein Blick wanderte auf die Uhr, überrascht sag ich Eylon an. Wir standen schon eine ganze Stunde hier und betrachteten den Sonnenaufgang. Bei meinen Eltern wo ich bisher gelebt hatte, war es Tagsüber immer sehr heiß gewesen und die Sonne war innerhalb von 15min auf oder unter gegangen. Hier in diesen Breitengraden dauerte schon mal der Sonnen-auf und Untergang bis zu zwei Stunden.

"Die Sonnenaufgänge sind hier aber auch so wunderschön." sanft strich mit Eylon eine Strähne aus meinem Gesicht und meinte dann  "Du bist genauso schon schön wie der Sonnenaufgang." Daraufhin gibt er mir noch einmal einen sanften Kuss.

"Eylon könntest du dir vorstellen, da du dich ja nun von Nadyynie getrennt hast mich zu lieben?"

"Aska..." er seufzte und er sah in die Ferne "... ich liebe Nadyynie und da wird auch unsere Trennung nichts ändern, aber ich ich habe dir versprochen dir soviel Zuneigung zu geben wie ich kann und das ich sehr viel."

"Naja ok, ich .. tut mir Leid ich wollte nicht schon wieder damit anfangen. Ein Versuch wars aber wert." Ich lächelte ihn aufmunternd an und seine Züge hellten sich auch wieder auf.

Nach dem Frühstück, machte ich mich auf den Weg zum Naturschutzgebiet. Wie schon gestern öffnet mit Harlum die Tür bevor ich überhaupt klingeln konnte.

"Guten Morgen Aska schön dass du so Pünktlich bist, Sie löchern mich schon den ganzen Morgen damit ob du denn auch wirklich wieder kommst. Bei soviel Aushilfen und Studenten die ich schon hier hatte, aber keinen haben die Drachen bisher so schnell ins Herz geschlossen wie dich." Dabei lächelte er und zog mich dabei in eine kurze Umarmung.

Wir hielten uns nicht weiter auf und liefen gleich hinter in die Drachenhöhlen, wie gestern dröhnte bei meinem Eintreten die Höhle. Nein es war Heute noch lauter und sie wollten sich gar nicht mehr beruhigen. Bis Ragnaros einen lautes Brüllen von sich gab und dabei einen Gelb roten Feuerstrahl Richtung Decke schickte. Danach wurde es schlagartig Still.

Ich sollte diesmal alleine zu den Drachen gehen und sie begrüßen, was ich auch tat. Anfangs war ich noch sehr zurückhalten und ängstlich. Aber ich merkte dass ich damit immer sicherer wurde und es mir jetzt schon sehr viel Spaß machen würde. Nachdem ich von meiner Begrüßungsrunde zurück war hatte Harlum zwei kleine Geräte in der Hand. Das eine machte er bei sich am Gürtel fest und reichte mir das andere welches ich mir ebenfalls am Gürtel festmachen sollte.

"Das ist ein besondere Art von Schutzfeldprojektor, denn wir werden jetzt die Drachen reiten. Oder eher gesagt wir fliegen mit jedem von ihnen ein Paar Runden draußen, da die meisten eher zu ängstlich sind hinauszugehen. Und darum ich habe es so angelegt dass ihre Futterstelle draußen ist. Nur die Wasserdrachen fressen Fleisch oder eher gesagt Fisch. Die Feuer und Erddrachen fressen ausschließlich Steine, am liebsten solche Steine die von Schwefel und Erzadern durchzogen sind. Naja und die Luftdrachen ernähren sich hauptsächlich von Wolken, du kannst es dir bestimmt denken am liebsten mögen sie Gewitterwolken wo besonders viele Blitze versteckt sind."

"Oh damit habe ich mich noch gar nicht befasst, ich dachte immer Drachen wären reine Fleischfresser." Drauf hin lachte Harlum kurz.

"Naja das ist in gewissermaßen auch richtig so dass du das so denkst. Denn die Bevölkerung soll ja nach Möglichkeit von diesem Gebiet ferngehalten werden. Dass heißt ich und auch der Rat haben die Quellen über die Drachenzucht umgeschrieben, damit eben gedacht wird sie wären blutrünstige Monster die auch gerne mal eine kleine Zwischenmahlzeit in Form von Besuchern zu sich nehmen." Dabei grinste er mich fröhlich an. Ich war im ersten Moment perplex, das hätte ich nun überhaupt nicht erwartet.

"Das heißt jeder der sich nicht mit Drachen auskennt, denkt alles Fressen was sich bewegt?"

"Genau. Aber genug geredet, lass uns den Ersten Drachen gemeinsam fliegen. Damit du weist was du zu tun hast. Natürlich ist immer zuerst der Leitdrache dran, also Ragnaros."

"Aber sag mal wovor haben solche mächtigen Geschöpfe Angst?" Hielt ich ihn noch kurz zurück.

"Sie alle samt sind Drachen die bisher in Gefangenschaft lebten und wer weiß was sie alles über sich ergehen lassen mussten. Das hat sie geprägt, deshalb haben sie auch Angst. Die Angst hat sich in ihnen eingenistet und lässt sich nur sehr schwer wieder herausholen. Und das schaffe ich nur mit sehr viel Geduld und Zuneigung. Und das ist auch das Wichtigste was du dir immer vor Augen führen musst, wenn du mit ihnen arbeitest. Diese Drachen hier sind Krank, Seelisch Krank und unsere Hauptaufgabe ist es sie wieder zu Heilen und wenn das soweit ist bringe ich sie zurück in ihre Heimatwelt wo sie dann Frei Leben können." Während Harlum mir das erzählte, liefen wir weiter zu Ragnaros und mit ihm zu fliegen.

"Ich verstehe und ich hoffe ich kann dir dabei helfen. Weil ich möchte sehr gerne hier bleiben und mit Drachen arbeiten."

Seine goldenen Augen leuchteten "Das höre ich gerne, nun komm lass uns anfangen. "

Ragnaros legte seinen Kopf auf den Boden und ich konnte nach Harlums Anweisung auf den Hals des Drachens steigen und er schwang sich hin mich. Er zeigte mir noch wie ich den Schutzfeldprojektor aktivierte, dieser Verband sich mit einem Gerät was am Hals von Ragnaros angebracht war. Damit war ich gesichert und konnte nicht ungewollte abstürzen. Nach dem wir saßen, erhob sich Ragnaros schon und lief zum Höhlenausgang.

Ich hatte keine Ahnung wie weit oben die Höhle eigentlich im Berg war, mit Schrecken musste ich feststellen, dass es verdammt hoch war. Harlum hatte einen Arm um meine Hüfte gelegt um mich etwas zu beruhigen. Mir stockte der Atem, es ging bestimmt 2000 Meter steil nach Unten und Ragnaros sprang ohne zu Zögern in diesen Abgrund und breitete erst nach 1000 Metern freiem Fall seine Flügel aus. Mit einem Ruck kam unser freier Fall zum stehen und er ging über in einen Gleitflug der ab und an durch ein Paar kräftige Flügelschläge unterbrochen wurden. Unter uns  Rauschte der Wald dahin, ein Atemberaubendes Gefühl. Auch wenn mein Magen schon ein Paar Kapriolen gemacht hatte. Aber leider nach ein Paar Runden über dem Riesigen Wald flog Ragnaros zielstrebig eine große Lichtung an wo in der Mitte ein Riesiger Geröllberg lag, die Futterstelle. Nachdem Ragnaros gelandet war lies er uns kaum Zeit zum absteigen und stürzte sich sofort auf sein Steiniges Mahl.

Ich lies mich derweil einige Meter weiter völlig außer Atem in Gras fallen, ich hatte vor lauter Aufregung während des Fluges immer wieder die Luft angehalten. Harlum tat es mir gleich und lies sich ebenfalls neben mich ins Gras sinken, aus einem Rucksack nahm er zwei Flaschen raus. Ein Flasche gab er mir und trank aus der anderen einen Schluck. Vorsichtig probierte ich selber mein Getränk, es war ein sehr erfrischender Fruchtsaft. Die Flaschen ließen wir im Gras liegen und Harlum rief einen kleinen dunkelgrünen Gleiter mit dem wir wieder zurück in die Höhle flogen.

Jetzt kam der nicht so spannende Teil, Ragnaros Nest musste geputzt werden. Die erledigte eine Maschine, die mittels einer kleinen Fernbedienung gesteuert wurde. Schnell war alles Blitzblank geputzt und das Gerät fuhr wieder zurück zu seinem Liege platz.

"Aska traust du dir zu auf dem Nächsten Drachen alleine zu fliegen? Ich helfe dir nochmal mit aufsteigen." Fragte mich dann Harlum.

"Ehm naja.. ok, ich denke das kriege ich hin." Lächelnd nicht Harlum

"Gut dann helfe ich dir jetzt und dann komme ich mit dem nächsten hinterher."

Gesagt getan ich durfte den nächsten Drachen alleine reiten. So wiederholten wir die Prozedur bis nur noch ein silberner Luft-Blitzdrache übrig war. Harlum hatte mir am Tag davor erzählt, dass dieser der jüngste und neueste Drache wäre und er auch noch dazu Krank. Sein Name war Shyloo.

Blitz-Luft Drachen hatten Drei Hintereinander liegende Flügelpaar und sie unterschiedlich schlagen lassen konnten und durch ihre extrem schlanke Körperform konnten diese sehr schnell werden. Nur dass bei diesem Exemplar das letzte Flügelpaar fehlte, es waren an dieser Stelle nur noch Stümpfe. Denn da wo Harlum ihn her hatte, lebte Shyloo als Haustier und damit er eben nicht Abhauen konnte hatte man ihm kurzerhand das hintere Flügelpaar abgeschnitten. Shyloo war damit flugunfähig und musst hier in der Höhle versorgt werden.

Harlum hatte ein Gerät bei sich, womit er Wolken erzeugen konnte und Shyloo diese Fressen konnte.

Sanft streichelt ich im über die Silbrigen Schuppen am Hals und meinte dann zu Harlum "Er sieht sehr Einsam aus, ich hab das Gefühl die anderen Drachen meiden ihn"

"Naja das liegt wohl daran dass er der einzige Luft-Blitz Drache ist und in ihrer natürlichen Umgebung leben sie in Schwärmen und schwirren den Ganzen Tag in den Wolken herum." Erwiderte er.

"Ja das ist Verständlich."

"Das gute ist bei dieser Drachensorte, da sie ja nur Wolken und der darin schwebenden Bestandteile zu sich nehmen. Gibt es auch keine Hinterlassenschaften die wir wegräumen müssten. Aber gut lassen wir ihn in Ruhe, es ist ja gleich Mittagszeit. Wenn du magst kann du für 2 Stunden heim fliegen und etwas essen, oder du bleibst hier und ich lade dich zu mir ein." Wie immer lächelte er mich unergründlich an.

"Hm ich würde lieber hier bleiben, wenn es dir nichts ausmacht. Zuhause bin ich auch nur alleine da Eylon ja auf dem Landefeld ist und an seinem Raumgleiter herumbastelt." erwiderte ich darauf.

"Das ist Prima, ich hab schon lange nicht mehr für wen anderes mit gekocht." Zielstrebig liefen wir wieder Hoch in seine Wohnung. "Ach ja und nach dem Mittagessen, kümmern wir uns noch um das Naturschutzgebiet. Kannst du eigentlich Einhörner reiten?"

Ich sah ihn mit großen Augen an und meinte dann "Nein, was sind denn Einhörner?"

Daraufhin lachte Harlum laut auf  "Dann wirst du wohl heute Reiten lernen und auch meine Einhornherde Kennenlernen. Keine Angst sie werden dir gefallen."

Na das würde ja noch ein spannender Tag werden.

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