#19

P.o.V. Manu

"Shh... Hey... Komm her..." Zögerlich legte ich meine Arme um Patrick und zog ihn zu mir, während er von einem Heulkrampf geschüttelt wurde. Wusste ich doch, dass etwas falsch war, als er in seinem alten Zimmer verschwunden war und als er unter dem Fenster saß, das Gesicht in den Knien vergraben, schmerzte mir mein Herz. "Er... Er kommt wieder..." Hauchte er und schüttelte sich. "Nein, bitte nicht. Bitte nicht. Lass es." Undeutlich wimmernd sank er in meinen Armen zusammen und starrte in die Luft, während immer mehr Tränen aus seinen Augen flossen. "Bitte nicht. Mach, dass er geht. Ich will das nicht. Hilfe." "Palle... Shh..." Hilflos musste ich betrachten, wie mein Freund immer mehr in seinen Gedanken versank, bis er zusammen klappte. Seine Schluchzer und Schreie waren verstummt, nur ein leichtes Zittern zeigte mir, dass er noch bei Bewusstsein war. "Palle..?" Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter, aber er schüttelte sie beinahe sofort ab. "Lass mich." Und seine von Hass, Trauer und Schmerz durchtränkte Stimme, diese zwei Worte, zeigten mir, dass Palle wieder eingeknickt war.
Patrick war zurück.

(...)

"Patrick...?" "Geh." Die Augen hell, Tränen wie Kristalle auf den blassen Wangen, Schmerz und Hass in seinem Blick. "Geh, Manuel. Geh und lass mich alleine, wie ich es verdient habe." Seine Brust hob und senkte sich schnell, seine Finger umklammerten sein von Tränen feuchtes Kissen. Enttäuscht seufzte ich auf. Er hatte sich immer noch nicht beruhigt, nach zwei verdammten Stunden.
"Nie, Patrick..." Hauchte ich und ging einen Schritt auf ihn zu, sorgte dafür, dass er zurück zuckte. "Nie würde ich dich alleine lassen, hörst du...?" "Das sagen sie alle..." Hauchte er bitter und eine Träne tropfte auf seine Hand, floss nach unten, bis auf das Bettlaken. "Ich bin auch nicht alle. Ich liebe dich, hörst du..?" "Tust du nicht, tut niemand." "Patrick..." Verzweiflung stieg in mir hoch und verdrängte jegliche andere Emotion - Schmerz machte sich in meiner Brust breit - ob es an Patricks zerbrechlichen Erscheinungsbild oder an meiner Krankheit war, wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass der Mann, den ich liebte, litt und ich nichts dagegen tun könnte. "Geh' weg Manuel, bitte." "Patrick, niemals!" Mit wenigen, schnellen und festen Schritten, in deren Ausführung Patrick nicht reagieren konnte, war ich zu ihm gegangen und ihn fest in meine Arme geschlossen. Sein dünner, immernoch zerbrechlicher Körper begann noch mehr zu zittern und er schluchzte auf. "Manu, bitte... Lass mich doch..." "Niemals Patrick, verstehe es doch!" Meine Arme schlossen sich um seinen Bauch und ich zog ihn auf meinen Schoß, strich ihm durch seine Haare, während er sich immer mehr zusammen krampfte. "Shh... Alles gut... Heyy, ich bin da, okay..? Ich bin bei dir, ich bleibe bei dir. Hey. Patrick. Patt, schau' mich an." Doch er schaute mich nicht an - seine Hände lagen vor seinem Gesicht. "Schau' mich an, schau her..." Sanft versuchte ich, seine Hände zu lösen, doch er duckte sich vor mir weg. "Nein, Manuel. Ich schaue dich nicht an, ich möchte dich nicht mehr anschauen. Ich will gar nichts mehr anschauen, ich will gar nichts mehr sehen können. Ich will nicht mehr..."
Und mein Herz zerbrach in tausende kleine Stücke bei seinen Worten und Trauer und Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich hatte es nicht geschafft, Palle vor ihm zu retten, weder vor Patrick, noch vor seinen Depressionen. Hatte er einen Rückfall oder war er immernoch depressiv, nach all dieser Zeit? Mein Kopf brummte und es dröhnte in meinen Ohren, alles wurde immer lauter. Patricks Schluchzen, das Ticken der Uhr, das Geräusch des Verkehrs - einfach alles. Krampfhaft schloss ich meine Augen. Ich musste da sein, jetzt, für ihn. Doch immer weiter raste der Schmerz durch meine Gelenke und nun war ich es, der sich an Patrick fest krallte.
Und so versanken wir beide in unserem Schmerz - auch wenn meiner physisch und seiner psychisch war.

{638 Wörter}
Mhhja. Auf jeden Fall.
Leute, ich weiß, es kommt immer weniger und immer schlechteres Zeugs.
Kann daran liegen, dass ich mittlerweile alles, was mir irgendwie wichtig ist, links liegen lasse.
But heyy, vielleicht bessert es sich, wer weiß.
Naja, hier ein komisches Kapitel, indem Manu an seiner Krankheit kämpft, während Palle den Kampf aufgegeben hat~
Wie geht's euch momentan so?
Kommentare motivieren, dann komme ich mir nicht so vor, als würde ich für niemanden schreiben. Liest sich jemand den Kott durch..?
Bis dann, Rosenlicht

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