3.Kapitel

Nancy lag in ihrem Bett und konnte sich nicht auf ihr Buch Flüche und Verwünschungen: Warum manche Wörter magischer sind als andere konzentrieren.

Ian McCartneys und Colix Murfins raue Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Das ganze Gespräch ging ihr nicht aus dem Kopf.

Draußen schlugen Regentropfen in einem steten Rhythmus gegen die Fensterscheibe.

Sie hatte das Mittag und Abendessen ausfallen lassen, um nicht am Slytherintisch sitzen zu müssen und sich stattdessen von den Fresspaketen in ihrem Zimmer ernährt, die ihr Vater ihr regelmäßig schickte.

Er war ein japanischer 5 - Sternekoch, der schon vielfach ausgezeichnet worden war. Seine Kreationen waren nicht nur lecker, sie waren echte Kunstwerke, die tanzen, singen, leuchten oder explodieren konnten.

Nancys Mutter konnte dagegen nicht einmal ein Ei kochen. Sie war eine rothaarige, rotwanginge Frau mit munteren blauen Augen und einem kurvig - kräftigem Körperbau. Optimistisch, gesprächig, so schottisch wie nur möglich. Ein bewölkter grauer Himmel mit leichtem Regenfall war für sie in jeder Jahreszeit das allerschönste Wetter - eine Ansicht die Nancy teilte.

Obwohl sie optisch nach ihrem Vater kam, dunkeläugig und feingliedrig, mit glatten schwarzen Haaren, hegte sie wie ihre Mutter eine Vorliebe für alles was gemütlich war. Offene Feuer, dicke Bücher, Kerzen und Wolldecken.

,,Weißt du was ich heute in Kräuterkunde von Hannah Abbott erfahren habe?" Lucy beugte sich breit grinsend vor und holte Nancy damit aus ihren Gedanken.

Sie schüttelte den Kopf. ,,Ne. Was denn?"

,,Das Mike Houstady dich total süß findet."

Nancy keuchte auf. ,,Echt?"

Mike Houstady war der beliebteste Junge in Hufflepuff, was nicht viel heißen mochte, es war immer noch Hufflepuff, aber trotzdem. Er hatte dunkelbraune, fast schwarze Haare und heftete an seine Uniform immer irgendwelche Anstecker von Bands die keiner kannte. Er war nett und stets darum bemüht, dass es allen gut ging und jeder eine gute Zeit hatte. Im Quidditch Team spielte er gelegentlich als Ersatz - Sucher, wenn der richtige Sucher wegen diversen Allergien und gesundheitlichen Problemen ausfiel.

Lucy kicherte. ,,Ja, echt. Und was sagst du?"

Nancy seufzte. ,,Ich bin nicht interessiert am daten. Nicht wenn wir so bald unsere Abschlussprüfungen haben."

,,Ach, als würdest du dir Sorgen wegen der Prüfungen machen müssen." Lucy grinste ihr zu. Beide Mädchen waren gute Schülerinnen, die gewissenhaft Monate früher mit dem Lernen anfingen und noch nie eine schlechtere Note als ein "Annehmbar" erhalten hatten. ,,Sag mal, stimmt irgendwas nicht? Du bist so still."

,,Bin nur müde." Log Nancy schnell. ,,Fand Mike mich denn schon länger gut oder erst seit nach den Ferien?"

Nancys Dad hatte ihr in den Osterferien einen Trip zu einem Augenarzt spendiert, der ihre Kurzsichtigkeit mit einem komplizierten magischen Manöver geheilt hatte, so dass sie jetzt keine Brille mehr brauchte. Zusätzlich hatte Nancy eine "Slim cheeks potion" entdeckt, die endlich etwas gegen ihre genetisch veranlagten Pausbacken hatte ausrichten können. Das Ergebnis war verblüffend. Manche Schüler hatten Nancy nicht wiedererkannt.

Lucy runzelte die Stirn. ,,Erst seit Kurzem, glaube ich, aber hey, das heißt nichts!" Eindringlich sah sie Nancy an, ihre Gedanken erratend. ,,Du bist umwerfend, ob mit oder ohne Brille, Nance!"

Nancy zog einen Mundwinkel hoch. ,,Und mit oder ohne Pausbacken?"

,,Deine Backen waren niedlich!" Lucy streckte quietschend beide Hände aus und kniff ihre Freundin damit in beide Wangen. ,,Das Wenige was jetzt davon übrig ist natürlich auch! Wenn du dich brillenlos und mit dünnen Wangen schöner fühlst, dann ist das toll, aber du bist wunderschön, Nance. Sowieso!"

,,Danke. Du auch. Aber ich glaube das sagt dir Nott schon ungefähr zwanzig Mal am Tag." Nancy kicherte.

Sie betrachtete ihre beste Freundin.

,,Mmh eher hundertmal."
Lucy saß in ihrem rosafarbenen Nachthemd auf der Bettkante und kämmte ihre Haare, ein versonnenes Lächeln im Gesicht. So glücklich, so verliebt, bei dem bloßen Gedanken an Nott.

Colix Murfin musste einfach falsch liegen. Das hoffte Nancy innbrüstig.

...

Ein kürzeres Kapitel diesmal. Habt ihr irgendwelches Feedback? Dann gerne immer her damit!

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