Kapitel 8

Ich schnaubte wütend auf. „Meine Großmutter ist vielleicht tot, aber nicht ich!"

„Aber beinahe", hüstelte Álvaro.

„Cállate! (Halt die Klappe!)", sagten Mr. Ramos und ich gleichzeitig. Álvaro verdrehte genervt seine Augen.

„Eine Nachfolgerin der Vega Mode und dann auch noch Moderatorin?", fragte er mich zweifelnd. „Wieso fiel keinem auf, wer Sie sind?"

„Weil ich nur auf Arbeit oder zu Hause meinen Zweitnamen trage. Überall anders bin ich Sóphia Vega." Ich hatte schon vor einigen Jahren die Lust verloren, nur als Nachfolgerin hingestellt zu werden. Niemand hatte meine Kariere gesehen, sondern immer nur die meiner Oma.

„Das ist schlecht... ganz schlecht...", murmelte Mr. Ramos vor sich hin.

Ich blickte ihn fragend an.

„Wir freuen uns, dich hier zu haben. Du wirst wohl eine Weile hierbleiben müssen. Ich muss sofort etwas nachprüfen! Álvaro kümmere dich um sie!" Mit diesen Worten flüchtete er aus dem Raum.

„Glückwunsch, du darfst meinen Vater duzen. Du hast Eindruck hinterlassen", sagte Álvaro kalt.

„Danke", sagte ich ebenso eisig. „Aber nicht ich habe Eindruck hinterlassen, sondern meine Oma." Wütend schlug ich die Decke zurück. Ich trug nur meine Unterwäsche und ein dünnes Nachthemd darüber, welches durchsichtig war.

Álvaro starte mich an.

„Guck nicht so blöd! Ich dachte, du hast genug Nutten. Die kannst du angucken!" Ehe ich reagieren konnte, hielt Álvaro mir den Mund zu und kam mir näher. Sehr viel näher.

„Was das betrifft, hältst du deine Klappe. Sonst gehe ich über die Entscheidung meines Vaters und töte dich", raunte er in mein Ohr. Aber ich glaubte ihn nicht, dass er sich über seinen Vater stellen würde.

Ich spürte den Schalk und ich war mir sicher, dass dieser auch aus meinen Augen zu lesen war.

„Also hast du ein kleines Geheimnis", nuschelte ich grinsend durch seine Hand.

„Das hast du auch, Camila Vega. Und wie ich dich einschätze, willst du nicht, dass jeder erfährt, dass du die Nachfolgerin von Mrs. Vega bist. Denn dann ständest du im Schatten deiner Großmutter." Er hatte meinen wunden Punkt getroffen. Ich wollte der Welt beweisen, wer ich war, ganz ohne den Erfolg meiner Oma.

„Ich schlage dir einen Deal vor." Immer noch hielt er meinen Mund zu. „Du verrätst mein Geheimnis nicht und ich verrate deines nicht, in Ordnung?"

Ich nickte, da ich mich vorerst geschlagen geben musste.

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