Kapitel 72
Die Kugel flog auf uns zu. Meine Blut gefror in den Adern.
Ich wurde von Álvaro gepackt und er warf uns auf den Boden. Wir landeten weich im Sand.
"Du musst echt an deinen Reflexen arbeiten", grummelte er. "Und du musst daran arbeiten, dass man erst die Waffe sichert oder außer Reichweite bringt, bevor du jemanden bewusstlos schlägst." Er richtete das Wort an die Person, die gerade über Estelles bewusstlosen Körper stieg.
Alaina trat in mein Sichtfeld und grinste auf mich herab. "Es ist doch alles gut gegangen?"
"Ja, gerade so." Álvaro reichte mir eine Hand und ich ließ mich hochziehen.
Alaina ließ den Baseballschläger gegen ihre freie Hand klatschen. Heute trug sie einen schwarzen Trainingsanzug und auch so, sah sie erwachsener aus. Sie strahlte anders.
"Außerdem habe ich gesagt, dass du im Auto warten sollst." Mürrisch klopfte sich Álvaro den Sand von der Kleidung. Alaina verdrehte die Augen.
"Damit ich eure Leichen einsammeln kann? Nein danke. Wir sollten übrigens auch los. Estelle hatte bestimmt nicht geblufft." Angewidert stupste sie mit ihrem Stiefel Estelle an der Schulter an.
Auch ich klopfte mir den Sand von der Kleidung und schaute ebenfalls auf Estelle herab.
"Wir können sie hier nicht liegen lassen. Wir sollten sie mitnehmen und als Geisel benutzen." Estelle sollte in derselben Lage sein, wie ich.
"Das würde uns nichts bringen, außer das Marío uns noch mehr hasst. Außerdem sollten wir uns nicht auf dasselbe Niveau wie sie herablassen." Álvaro reichte mir seine Hand. Ich sah es ein. Vermutlich sollten wir uns mehr darauf konzentrieren hier weg zu kommen und einen Plan zu machen, dass Marío uns in Ruhe ließ.
Als wir wieder zu Hause bei Álvaro waren, Alaina hatten wir zwischendurch nach Hause geschafft, ließ das Adrenalin bei mir zunehmend nach und ich setzte mich erschöpft auf das Sofa.
"Willst du etwas trinken?" Álvaro wirkte kleinlaut.
"Wenn du deinen Saft meinst." Ich wusste nicht, woher diese Antwort kam, aber nun war es ausgesprochen. Erstaunt schaute Álvaro mich an, ehe er lachen musste. Auch ich musste schmunzeln.
"Wenn es für dich nicht zu anstrengend wird." Álvaros Stimme wurde dunkler und sein Blick durchdringender. Ich schüttelte grinsend den Kopf.
Er ließ sich neben mir nieder und umfasste mit einer Hand meinen Kopf. Ich lehnte mich nach vorn und überwand den letzten Abstand zwischen uns. Seine Lippen waren genauso weich, wie ich sie in Erinnerung hatte. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich ihn vermisst hatte.
Álvaro zog mich auf seinen Schoß. Sofort spürte ich seine Erregung. Sacht bewegte ich mich auf dieser, sodass er leise stöhnte.
Ich löste mich von ihm und setzte mich vor ihn auf den Boden. Sein Blick wirkte vor Lust verschleiert. Ich öffnete seinen Gürtel und Hose. Sein Glied sprang mir entgegen.
"Camila?" Fragend schaute ich ihn an. "Es ist vielleicht gerade der unromantischste Zeitpunkt, aber.." Er kniete sich vor mich hin und nahm mein Gesicht in seine Hände. "Ich liebe dich. Ich wollte Estelle nie heiraten, sobald ich dich kennen gelernt hatte. Aber ich musste den Spion finden, dem Marío nahe stand. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen wird, ob Marío weiterhin versuchen wird, dich oder deine Familie umzubringen, aber ich werde dich beschützen. Pedro wird dich beschützen. Also bitte ich dich, bei mir zu bleiben und.." Weiter kam er nicht, denn ich küsste ihn.
Ich klammerte mich an ihn, wie an einen rettenden Anker.
"Ich liebe dich auch. Auch wenn Marío versuchen wird, mich von dir wegzureißen, ich werde mich gegen ihn wehren. Wir schaffen das zusammen."
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