Kapitel 60
Während der Autofahrt aß ich gemütlich meinen Salat und und dachte nach. Über mein Leben, wie sich alles in letzter Zeit geändert hat und über die Zukunft.
Ich wollte unbedingt meine Eltern wieder sehen, doch solange Mario ein Auge auf mich hatte, wollte ich nichts riskieren.
Aber auch wegen Álvaro machte ich mir Gedanken. Würden wir eine gemeinsame Zukunft haben? Mittlerweile war ich mir meinen Gefühlen bewusst. Ich liebte ihn, konnte es ihm nur nicht sagen, da ich nicht wusste, ob ich für ihn nur eine Nutte war.
Wie erging es den anderen Frauen, die ich gerettet hatte? Hoffentlich würde ihnen nie wieder so etwas passieren.
Aber zurück zu Álvaro: was war das zwischen uns?
„Wir sind da." Álvaro riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte mich neugierig um. Dabei entging mir nicht Álvaros nervöses Nackenkratzen. Dabei wirkte er total schüchtern, wie er mich mit seinen schokoladenfarbenen Augen ansah.
„Was ist?", fragte ich lächelnd. Ich wollte ihn etwas aufmuntern, da ihn zurzeit viel zu beschäftigen schien.
„Ich hoffe nur, dass alles gut wird. Ich hätte dich schon eher hierher bringen sollen." Seine Augen sprachen die Reue aus, die er mit Worten nicht erzeugen konnte.
„Es wird schon. Ich hatte ja keinerlei Schmerzen." Ich hab mein bestes in aufzumuntern, doch als wir aus dem Wagen stiegen, blieb dieser verletzliche Blick.
Zumindest solange, bis wir die Baumallee entlang gelaufen waren und vor dem Haus ankamen. Seitdem wirkte sein Blick verschlossen, geradezu kühl.
Ich drückte seine Hand, bevor ich klingelte. Dabei gab er mir ein warmes Lächeln und er entspannte sich zunehmend.
„Mr. Ramos, ich hatte sie schon erwartet!" Der Arzt war ungefähr in dem Alter von Álvaro. Aber so wie er mit ihm sprach, gefiel mir nicht.
„Na hören sie mal! Es geht um meine Gesundheit und wenn ich Sie nicht empfangen möchte, dann müssen Sie warten! Ich kann mir auch einen anderen Arzt suchen, wenn es Ihnen passt!" Schnippisch drehte ich mich um und wollte gehen.
„Nein, warten Sie, so war das nicht gemeint." Und schon hatte ich ihn an der Angel. Im war das Geld, welches Álvaro ihm gehen würde doch wichtiger.
„Wie denn dann?", fragte ich weiter. Provozierend hob ich eine Augenbraue in die Höhe.
„Nun ja, so eine.. hübsche Frau, wie.. Sie", druckste er herum. War ja klar, dass er jetzt nach einer Ausrede suchte. Er dachte, er würde mich damit rum bekommen.
„Machen Sie einfach Ihre Arbeit und dann trennen sich unsere Wege wieder", ging ich einen Kompromiss ein.
„Abgemacht", damit öffnete er mir die Tür.
Als ich an Álvaro vorbei ging, der dem ganzen nur gebannt gelauscht hatte, zwinkerte ich ihm zu. Meine Schauspieleinlage saß perfekt.
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