Kapitel 57

Pedro hatte tatsächlich eine eigene Waffenhalle. Gut, was hatte ich mir bei einem Mafiosi auch sonst denken sollen? Er schoss auf offener Straße herum?

Zumindest waren seine Lagerhallen weit genug von der Stadt entfernt. Hier ging es wirklich zur Sache.

Sobald wir die eine Halle betraten, in der wir zuerst Pedro treffen sollten, kam uns eine freudestrahlende Alina entgegen.

„Was zum... Was tut sie hier?!" Álvaros wütende Stimme wurde von der Hallenwand wieder gegeben. Doch Alaina störte sich nicht an Álvaros Ausbruch. Sie warf sich mir in die Arme und lachte laut. Pedro kam ihr hinterher.

„Das du es immer noch mit ihm aushältst!", kicherte sie. Ihre Zöpfe hüpften freudig auf und ab. Auch ich musste schmunzeln.

"Sie wollte unbedingt mit, als sie heute morgen bei unserem Telefonat gelauscht hatte", gestand Pedro. Darum ging es also in dem Telefonat. Álvaro hatte am Ende gedacht, dass Alaina nicht mitkommen würde. Falsch gedacht.

"Ja, ich will sehen, wie Camila schießt?" Sie war total aufgedreht.

"Ohne dich. Das ist nichts für dich!" Álvaro konnte seine Wut nicht mehr zurückhalten.

"Lass sie doch", gab ich ihm unrecht. Wir schossen wahrscheinlich eh gegen irgendwelche Zielscheiben, da passierte doch nichts.

"Das ist nicht dein ernst." Ungläubig schaute er mich an. Ich hatte das Gefühl, dass er Zuhause noch einmal auf das Thema zu sprechen kommen würde, doch gerade jetzt hatte ich gewonnen.

"Ich habe heute noch viele Termine. Wir sollten anfangen." Pedro wandte sich ab und ging voraus. Alaina folgte ihm und redete auf ihren Papa ein.

"Das klären wir noch zu Hause", knurrte Àlvaro. Sein Blick bohrte sich in meinen, doch mittlerweile machte mir seine Art keine Angst mehr.

"Ich freu mich drauf." Keck zwinkerte ich ihm zu und folgte Pedro.

"Kommst du?", flötete ich ihm zu, als er mir nicht folgte. Sein Blick wirkte zerknirscht , doch er sagte nichts. Dann kam er auf mich zu und ich wollte ihm vorweg laufen, doch er packte mich an der Hüfte und warf mich über seine Schulter.

"Álvaro?!" Doch er lachte nur leise und ich konnte mir ein Lachen auch nicht verkneifen. Was ein sturer Bock!








Ehe wir den nächsten Raum betraten, ließ er mich wieder runter.

Kurz wurde mir die Schießstrecke gezeigt und ich durfte tatsächlich auf Dummys schießen. Dies hatte ich bei meiner Oma genauso getan, aber eben nur die letzten wenigen Übungen. Die letzten Übungen, bevor sie starb. Besser gesagt, bevor sie ermordet wurde, wie ich jetzt wusste.

Schnell schüttelte ich meine negativen Gedanken ab. Marìo würde seine gerechte Strafe schon bekommen.

Álvaro zeigte mir einige Waffen und ich entschied mich zuerst für eine Pistole mit langem Lauf. Ein Schalldämpfer war ebenso auf der Waffe. Der Abzug war aber schon etwas kaputt. Sie wollten mich testen, indem sie mir eine Waffe gaben, die nicht mehr genau zielte. Doch nicht mit mir.

Ich ging also in Stellung und suchte mir einen Dummy aus, den ich sicher treffen würde. Dann visierte ich auf den Brustkorb und drückte ab. Der Dummy wackelte leicht, aber der Schuss saß.

Ich spürte das Adrenalin in meine Venen pumpen. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich zielte auf den nächsten. Dem Dummy schoss ich in den Kopf.

Bei dem nächsten wollte ich wieder in den Brustkorb schießen, doch als ich abdrückte, schoss die Kugel vorbei.

"Was?", ungläubig starrte ich den Dummy an. Wie konnte ich diesen jetzt nur verfehlen?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top