Kapitel 3
Als wir zurück in unserem Vorbereitungsraum waren, war auch unser Manager endlich da. Er war gleichzeitig auch unser Chef.
Dieser war gerade dabei, die Ausrüstung der Kamera- und Tonmänner zu begutachten. Er legte immer besonderen Wert auf gute Arbeit.
„Camila, da bist du ja! Du siehst bezaubernd aus!" Mr. Carson begutachtete mich. Er war zwar unglaublich nett, aber manchmal fand ich seinen Umgang mit mir etwas zu viel.
Er war zwar verheiratet und hatte drei Kinder, aber es gab das Gerücht, dass er auch viele Affären hätte. Und ich wollte keine davon sein.
„Danke", gab ich charmant zurück. Schließlich wurde ich für das bezahlt, was ich hier und heute abliefern würde.
„Camila..?", fragte Jéromé vorsichtig, als die letzten Checks durchgeführt wurden.
„Was?!", schnauzte ich ihn an. Ich war gerade dabei gewesen, mir die Fakten zu merken und wen ich alles befragen wollte.
„Der Mann vorhin.. weißt du wer das war?", fragte er zögernd.
„Nein, ist mir auch egal!" Jéromé war schwul und mich interessierte es nicht, auf wen er gerade ein Auge geworfen hatte oder wen er interessant fand.
Jéromé konnte nicht mehr antworten, da trat auch schon eine Security ein, der uns zum großen Saal (der Saal hieß namentlich wirklich so) brachte. Die Türen öffneten sich und wir hatten das Vergnügen, unsere Reportage drehen zu können.
Kurz gesagt, hatte Alaina Ramos heute ihren achtzehnten Geburtstag und jeder in Spanien sollte dies durch unsere Aufnahmen erfahren.
„Camila ist die Beste die wir haben", erklang hinter mir plötzlich Mr. Carson's Stimme, als wir gerade eine kleine Pause einlegten.
Lächelnd drehte ich mich um und wäre ich nicht so gut darin, meine Emotionen verstecken zu können, wäre mir glatt das Lächeln entschwunden.
Doch ich hielt es aufrecht, als meine Augen auf dunkelbraune trafen. Der Mann aus der Toilette stand mir gegenüber und beobachtete mich interessiert.
„Keine stellt so raffinierte Fragen, wie Sie", lobte mich mein Chef weiter, ohne unsere Blicke zu sehen.
„Ich weiß", antwortete er mit einem süffisanten Grinsen.
„Dann müssen Sie beide sich ja schon kennen." Verblüffung spiegelte sich in Mr. Carson's Augen.
„Nur flüchtig. Aber ich hatte mich noch nicht vorgestellt. Mr. Ramos." Er reichte mir die Hand, auf die ich am liebsten gespuckt hätte.
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