Kapitel 1
Liebes Tagebuch,
ich stelle mir in letzter Zeit oft die Frage, warum Menschen ihr Leben vor sich her schieben, Ausreden finden für Dinge, die sie nicht machen können, anstatt sie einfach zu tun. Ich habe das selbst auch so getan und jetzt werde ich sie nie erleben können. Warum wird einem selbst nie bewusst was man verpasst, bis es zu spät ist. Ich kann nie wieder Reisen, nicht mit einem Tennisball großen Tumor in meiner Lunge. Hätte ich mir früher die Zeit genommen nach London zu fliegen oder nach Amsterdam, dann hätte ich in den letzten Monaten meines Leben immerhin eine schöne Erinnerung an das Erlebte. Jetzt habe ich nur Erinnerungen an die Arbeit, an verpasste Chancen und Pläne, die ich nie erfüllen werde.
Warum nur stehen so Banale Dinge wie die Arbeit und das Ziel der Beste zu sein nur immer im Zentrum der Gesellschaft? Wäre es nicht schöner eine Welt voller neugieriger, kulturbegeisterter Menschen auf der Welt zu haben?
Ich frage mich viele Dinge in letzter Zeit, das mag daran liegen, dass mein letztes Stündchen geschlagen hat, aber ich bin auch froh darüber. Abgesehen von den Schmerzen, die meinen Körper in Beschlag nehmen ist mir nichts je besser bekommen als der Krebs. Ich bin melancholisch und auch empört darüber, dass mein Leben jetzt schon vorbei sein soll, doch habe ich auch noch nie so klar in meinem ganzen Leben gesehen.
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