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Laute Stimmen weckten mich aus meinem Schlaf. Kalte Luft traf mich ins Gesicht unf mein ganzer Körper fühlte sich taub an. Das Rauschen des Wassers aber, hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf mich.

Es war dunkel und außer den Wellen, die bis am Strand ihren Weg fanden, waren Stimmen zu hören die immer näher kamen.

Es machte mir Angst, alles, die Stimmen, die Dunkelheit, die Geräusche. Ich saß mittendrin, ganz alleine. Vielleicht war das mein Ende. Würde es alles einfach und schnell gehen, so konnte ich endlich Frieden finden.

Die Stimmen kamen immer näher, und ich konnte schon einen Lichtstral wahr nehmen der sich näherte. Ein Handy, oder eine Taschenlampe. Ich machte mich ganz klein, und trotzdem hoffte ich, dass sie in eine andere Richtung gingen.

Das Licht fand plötzlich mein Gesicht, und mein Herz machte vor Schreck einen Sprung. Ich versuchte meine Augen zu schützen, wegen dem starken Licht, als ich die Stimmen schon vor mir hörte.

"Na, wen haben wir denn da?", sagte eine lallende Stimme.
"Ohhh",hörte ich jemand anderen.
"So eine Überraschung! Um diese Uhrzeit habe ich dies nicht erwartet. Vielleicht will sie uns begleiten. Wir könnten viel Spaß haben."

"Hör auf",hörte ich mich sagen.

Ich stand auf und klebte einfach an der Säule hinter meinem Rücken. Mein Puls raste, und mein Herz machte der Eindruck, als würde es aus meiner Brust heraus springen.

Ich spürte Atmen auf mein Gesicht und Alkoholgeruch stieg mir in die Nase. Eine Hand versuchte mein Gesicht anzufassen, ich schubste es aber weg und drehte mein Gesicht.

"Das Kätzchen ist aber auch wild. Das gefällt mir." Ich hatte Angst, trotzdem fand ich den Mut um was zu sagen.
"Las mich los und sucht euch jemand anderes um Spaß zu haben."

"Jack, weg da",hörte ich plötzlich eine rauchige Stimme. Der angesprochene machte aber keine Anstalten weg zu gehen, und versuchte mich weiterhin anzufassen.

"Jack, ich habe was gesagt, zum letztes Mal, las es",sagte er nochmal mit eine Autorität in seine Stimme, dass mir ein Schauer auf den Rücken lief. Und im nächsten Moment wurde der Typ von mir weg gerissen.
"Mensch Damien! Ich wollte doch nur ein bisschen Spaß haben. Was ist los mit dir?
"Das ist kein Spaß. Was ist mit dir los? Hast du dein Gehirn komplett weg getrunken oder was? Hau ab jetzt."

Nach diesen Worte drehte sich der Typ zu mir und schaute mich an. Ich hatte ihn schon in der Cafeteria gesehen, sein Gesicht kam mir bekannt vor. Das Licht von seinem Handy hatte er etwas nach unten gerichtet, und schaute mich mit zusammen gezogenen Augen und sehr strengt an. Es war irgendwie Angst einflößend.

"Willst du dich umbringen?" waren seine Worte, und ich schaute ihn überrascht an und konnte nichts sagen, ich bekam kein Wort heraus.
"Hast du mich gehört? Willst du dich umbringen oder was?" ,schrie er mich an.
"Was suchst du um die Uhrzeit hier, weiß du wie gefährlich das ist? Und erst recht für ein Mädchen?"
"Hast du ein Problem damit? Was interessiert dich das an?" ,sagte ich genervt, denn er sollte mich nicht anschreien. Ich konnte das nicht leiden und nicht aushalten. Angeschrien zu werden, machte mir Angst und kriegte gleich Panik - und gerade, machte er mir viel mehr als die Jungs vorhin. Seine Statur, seine Art, seine Augen.

"Also zickig bist du auch noch! Du könntest mir mindestens dafür danken ."
"Also, hör mir mal zu. Erstens, ich habe dich nicht darum gebeten, und zweitens .....geh einfach zu deinen so tollen Freunden und lass mich in Ruhe. Ja, du hast mir geholfen, ok, danke. Zufrieden?"

Er schaute mich nur überrascht an, und ich merkte ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht. Ich glaubte er hat nicht erwartet, dass ich ihm einfach so kratzbürstig antwortete.

"Ok! Dann komm, ich begleite dich nach Hause, nicht dass meine so tollen Freunden dich wieder angreifen", sagte er mit meinen Worten. Aber das meinte er doch nicht Ernst?! Nach Hause? Mich begleiten? Er wollte einfach im Ernst auf Gentleman machen. Ich kannte ihn nicht und dass er sich um mich Sorgen machte, wenn ich es so nennen konnte, fand ich .......komisch. Schon seit langer Zeit, hatte sich niemanden mehr um mich gekümmert, es war ein komisches Gefühl, zu wissen, dass das jetzt jemand machen wollte.
Ich erwachte aus meine Gedanken und schaute in seine Augen die mich musterten.

"Las es sein, ich komme alleine zurrecht", sagte ich und setzte mich wieder im Sand hin. Er blieb stehen und guckte auf mich herunter.
"Du willst doch nicht im Ernst hier bleiben, nach dem was eben passiert ist? "
"Doch, das will ich."
"Dein Ernst!? Jetzt komm und mach keine Witze", sagte er und wollte nach meine Arm greifen. Das wollte ich nicht. Niemand der fremd war, sollte mich anfassen, und erst recht nicht mit Gewalt. Die Verletzungen saßen immer noch tief auf meiner Haut, auch wenn sie nicht sichtbar waren und es war, als konnte ich sie jedes Mal aufs Neue spüren. Ich sprang total erschrocken auf und schaute ihn tief in die Augen. Er machte ein Schritt nach hinten und seine Augen wurden groß.

"Du sollst gehen. Geh einfach. Du kennst mich nicht und sollte es dich nicht interessieren, was ich mache. Also, las mich endlich meine Ruhe haben. Hau ab!" Ich war selber von meinen Worten überrascht. Aber ich wollte, dass er ging.

Er kam mir wieder ein Schritt näher und stand dann ganz nah. Ich konnte sein Atmen auf mein Gesicht spüren und sein Geruch stieg mir in die Nase. Seine Augen sahen tief in meine und ich konnte meinen Blick nicht weg nehmen von seinen Augen.

"Weiß du was, du hast Recht. Ich kenne dich nicht und es interessiert mich auch nicht. Du kannst dich ruhig weiterhin in Gefahr bringen. Vielleicht sollst du auch einfach rufen: Hey, ich bin da, ganz alleine. Es geht dann schneller."

Er drehte sich um, und ging dann weiter.

Und ich... ich blieb wieder alleine, in der Dunkelheit.

Der kalte Luft umgab mich wieder, und ich fiel auf meine Knie in den Sand. Warum fühlte ich mich so aufgelöst gerade? Ich konnte es nicht verstehen. Er wollte mich nur helfen. Aber das hat schon seit so langer Zeit keiner mehr gemacht, niemand, ich war alleine und musste mit allem klar kommen. Ich konnte meine Jugend nicht genießen, mich nicht mit meinen Freunden freuen und Spaß haben. Ich kam kaum dazu mich für die Schule vorzubereiten. Ich wollte für sie da sein, ich wollte ihr die Schmerzen erleichtern, ich wollte sie schützen so viel ich konnte. Aber das alles, habe ich nicht geschafft, ich habe versagt, in allem, und das war meine Schuld.

Ich verdiente meine jetziges Leben, ich verdiente alleine zu sein, ich verdiente all den Schmerz. Ja, es sollte weh tun, es sollte mich zerstören, denn glücklich zu sein und Frieden zu finden war nicht für mich vorgesehen.

Ich musste weiterhin bluten.

Bildquelle: Google

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