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《Die Welt donnert, während Blitze die Seelen durchdringen und die Lügen erhellen. Der Himmel rebelliert und versucht, die Fehler mit Regen zu verwischen und zu ertrinken.
Würde doch alles so einfach. Doch die Fehler und Lügen kann man nicht verstecken, kann man nicht weg wischen. Sie bleiben und zerfressen die Seele.
Zerstören!
Ruinieren!
Zerbrechen!
Beschädigen !》
So war ich gerade..... Seit drei Jahre fühlte ich mich bestraft, jeden einzelnen Tag davon wurde ich immer wieder zerstört. Ein Schlag nach dem anderen hatte ich bekommen. Mit fast 19 Jahren muss man doch nicht solche Sorgen haben und so viel erleben.
*******
Wir machten uns wieder alle auf den Weg und zwei Stunden später waren wir schon Zuhause angekommen. Ich räumte alles mit Nicole weg, brachten unsere Wäsche zum waschen und dann machten wir es uns mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa bequem.
Genau so wie wir, sah Zoe auch ziemlich müde aus. Sie lag schon gemütlich auf dem kuscheligen Teppich an unseren Füße.
Ich blickte verloren auf meine Tasse und hatte immer noch seine Wörter im Kopf. Sie gingen nicht mehr Weg.
Ich fühlte mich wieder alleine gelassen. Ein Krümel von Hoffnung hatte ich gesehen, der aber verschwunden war.
In dieser Stille, in diesem Verlass, in diesem Zimmer fühlte ich mich, als würde ich ertrinken.
Ich fühlte mich alleine.
In dieser Präsenz, in welcher ich keine Zukunft mehr sah, mit diesem Schmerz, die mich andauernd verfolgte, in all den Tränen, fühlte ich mich alleine.
Nicole bemerkte schon, dass etwas nicht stimmte und sie kämpfte schon mit sich, um nicht Fragen zu stellen und bevor ich wusste, was ich tat, hörte ich mich schon sagen :
"Meine Eltern sind gestorben. "
Ich spürte ihren Blick auf mir und konnte fast ihre besorgten Augen sehen. Sie sagte aber nichts und das brachte mich dazu, weiter zu erzählen.
"Also, meine Mutter. Sie war Tod krank, Krebs und mein...Vater...er ist im Gefängnis. Für mich ist er aber auch tot, denn das, und viel mehr hat er verdient.
Er hat mich kaputt gemacht, gequält, zum bluten gebracht.
Ich habe niemanden mehr, ich bin ganz alleine. Die Eltern von meinem Vater hatten uns, meine Mutter und dann später mich, nie akzeptiert. Später hatte mein Vater keinen Kontakt mehr mit ihnen. Die Eltern von meiner Mutter, waren die liebsten und nettesten Großeltern, die man sich wünschen kann. Sie sind leider bei einem Unfall ums Leben gekommen. Meine Mutter und ich waren am Boden zerstört. Sie haben das nicht verdient, aber wenn man so was passiert, trifft es immer die Guten zuerst. Das Leben ist eine herzoles Bitch!"
Ich konnte mich noch errinnern, was für ein schrecklicher Tag damals war, als das Telefon klingelte und sah, wie meine Mutter fast ohnmächtig würde.
Ich vertrieb diese Erinnerung weit weg und erzählte weiter. Nicole saß weiterhin still neben mir.
"Also, meine Ersatz Eltern waren auch weg gegangen. Wären sie noch am Leben gewesen, wäre alles so viel anders gelaufen. Ich habe eine Tante, meines Vaters Schwester. Sie hat mich aber auch alleine gelassen. Sie hat mich enttäuscht und mein Vertrauen missbraucht, so wie alle anderen. Sie versucht gerade, alles wieder gut zu machen, ich weiß aber nicht, ob ich das kann. Ich bin noch nicht bereit ihr zu verzeihen. Also, wie schon gesagt, ich habe niemanden auf dem ganzen Welt."
Ich atmete einmal tief ein und blickte in Nicole's Gesicht, die Tränen überströmt war. Sie war weiterhin still und das einzige, was sie tat, war mich in eine Umarmung zu ziehen, die mich dazu brachte, alles raus zu lassen.
Und ich weinte. Ich weinte Sekunden lang, Minuten lang vielleicht auch Stunden lang. Ich weinte, bis ich keine Kraft mehr hatte mich zu bewegen. Und es tat gut.
Irgendwann hörte ich Nicole's Stimme. Sie kllang traurig aber genau und ehrlich.
"Ich werde dich jetzt nicht fragen, wie es dir geht, denn ich sehe es. Ich werde es dir auch nicht genau oder sicher sagen, dass es besser wird, aber ich werde für dich da sein, immer und nicht nur ich."
Ich befreite mich aus Nicole Umarmung und ein trauriges Lächeln machte sich auf meinem Gesicht zu sehen.
"Witzig, fast genau die gleichen Wörter habe vor kurzem gehört, es kam dann aber raus, dass alles nur ein Theater war."
"Ich bin aber nicht Damien, Celeste."
Mein Kopf schoss nach oben und ich schaute überrascht in ihr Gesicht. Sie wusste etwas?!
" Ich kann viel in einer Person lesen, Celeste. Nenne es eine Gabe oder ein Talent, wie du willst. Cole war schon immer genervt von dieser Seite an mir. Ich habe Damien und auch dich beobachtet. Ich gehe nicht weiter in Details, aber eins will ich dir sagen. Gebe ihn nicht auf. Und das, was ich dir vorhin gesagt habe, ist genau so wie du gehört hast, denn, wie schon gesagt, ich bin nicht Damien, ich habe keine Angst vor einer Beziehung oder mich jemanden anzuvertrauen."
Ich hörte sie weiterhin zu und versuchte ihre Worte zu verstehen und zu verarbeiten.
"Celeste, du bist jetzt Zuhause ok? Und wir sind jetzt deine Familie. Versuche es zu glauben. Ist schon witzig, wenn ich dich jetzt sehe."
"Wie meinst du das?"
"Genau so sah mein Bruder aus, immer, wenn wir über ernste Sachen geredet haben und ich ihn komplett durchgelesen habe. Sprachlos, am überlegen und zweifeln.
Deine Schockoaugen sehen genauso überrascht wie seine immer aussahen."
"Schockoaugen?"
"Ja genau, so habe ich ihn immer genannt und das hat ihn genervt. Deine sind auch so Schockobraun."
Das brachte mich gerade zum lachen und ich sah schon die Zwei am diskutieren und Cole ziemlich genervt, weil er nichts vor Nicole verheimlichen konnte.
"Nicole?"
"Hmm."
"Ähm... Damien, er, seid ihr verwandt miteinander? Also Nadya hat mir schon gesagt, dass ihr es nicht seid, aber dass ihr schon eine enge Beziehung habt."
"Also, viel kann ich dir nicht sagen, das weiß du schon.", ich nickte denn ich verstand, was sie meinte. Er sollte mir erzählen.
" Das liegt an Damien, es dir zu sagen, wenn er bereit ist, das zu machen. Nur, er hat genauso wie du sein Päckchen zu tragen und das macht ihn schwer zu schaffen. Ein paar Schritte vorwärts hat er schon gemacht und für ihn war nicht wenig."
"Was macht er denn? Also, arbeitet er irgendwo, studiert er?"
"Er ist 24 Jahre alt, also nichts mit studieren. Er hat es sich gewünscht, aber dann ist sein Traum, den er hatte, wahr geworden und seit dem hat er sich keine Gedanken mehr gemacht zu studieren."
Das was ich gerade hörte brachte mich zu denken, dass er auch genauso wie ich seine Träume nicht erleben konnte. In was für einer Welt wir doch lebten!
"Also arbeitet er dann?"
"Gegenüber vom Kino gibt es einen Laden, Just Musik , hast vielleicht gesehen."
"Nein nicht ganz. Oder vielleicht habe ich dem einfach keine Aufmerksamkeit geschenkt."
"Also, da arbeitet er. Der Laden gehört ihm und Jack zusammen. Sie sind schon seit klein auf gute Freunde und haben gerne Gitarre gespielt. Das war ihr Traum. Ein Laden für Musik Instrumente zu haben und das haben sie jetzt. Er ist ganz stolz darauf."
"Das ist toll. Also, dass er wenigstens einen von seinen Träumen, die er hatte, erfüllen konnte."
"Du wirst auch schaffen Celeste. Kämpfe dafür und gib nicht auf. Du hast gesagt, dass das Leben eine herzoles Bitch ist und ich gebe dir recht. Kämpfe aber dagegen und zeig ihr, dass du viel stärker bist. Warum kämpfst du, um Schmerz zu ertragen und kämpfst nicht, um ihn zu besiegen, ihn loszuwerden?! Das macht alles viel einfacher."
"Aber wenn du keine Möglichkeit siehst, wenn keine einzige Tür geöffnet ist, wenn du jeden Tag von innen nach aussen gefressen bist, wenn du sogar in deine Träume verfolgt bist, we....."
"Celeste ..... hast du auch überlegt, dass ich vielleicht DIE Möglichkeit bin? "
Ich verstand nicht was sie damit sagen wollte. Was kann sie denn ändern? Die Nächte kann sie nicht ruhiger machen, die Albträume kann sie nicht vertreiben und meinen Schmerz kann sie auch nicht heilen.
" Du bist hier Celeste, du hast einen Job, ein Haus und auch Freunde gefunden. Es sieht vielleicht nicht so für dich aus, aber wir sind Freunde für dich, alle. Du hast mir etwas sehr wichtiges anvertraut und das ist ein sehr großer Schritt vorwärts. Ich kann dir nur sagen, dass du weiter so machen sollst. Ich stehe hinter dir."
********
Ich lag später auf meinem Bett und blickte an die Decke. Die Wörter von Nicole gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Gerade fühlte ich mich wie geleert. Es fühlte sich so an, als hätte ich ein Riesen Gepäck abgelegt. Es lag noch viel mehr auf meinen Schultern, aber ein Teil davon fühlte sich an, als wäre es schon weg.
Es war erleichternd und so schaffte ich es, ruhig einzuschlafen, aber mit einem Paar dunklen Augen und chaotische Haare in meinen Gedanken, die mich verfolgten .
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