19

Es fühlte sich befreiend an, ruhig und in Frieden schlafen zu können trotz meines Herzens, das mir aus der Brust springen wollte.

Nach tausenden Küssen begleitete mich Damien zu meinen Zelt. Da blieb er stehen und machte den Eindruck, als wollte er mich nicht mehr los lassen. Mein Gesicht in seinen Händen strich er sanft mit seinen Daumen über meine Lippen und ließ sie noch mehr kribbeln, dann küsste er sie sanft.

"Schlaf schön ..hübsche Augen!"

Ich war glücklich und fühlte mich gut. Mit leisen Schritten ging ich zu meinem Platz und versuchte, Nicole und Nadya nicht aufzuwecken. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack, legte meine Finger auf meine Lippen, die sich immer noch heiß fühlten und machte die Augen zu.

Ich war auf dem besten Weg mich in Damien zu verlieben. Das konnte ich nicht mehr verleugen.

*********

Ich hatte einen Muskelkater, der mich selber nicht tragen konnte. Gerade machten wir uns fertig, um alles einzupacken und zurück zu fahren, denn morgen war schon Montag und die Arbeit rief.

Am Samstag sind wird den ganzen Tag nur am Wandern gewesen. Es war schön, aber anstrengend und meine Muskeln merkten das gerade.

Mit Damien hatte ich die Chance nicht mehr gehabt, über das zu reden was Freitag Nachts passiert ist. Jack war aber heute schon den ganzen Vormittag komisch. Wusste er etwas? Hat Damien ihm was erzählt? Er wirkte irgendwie nervös, kam immer in meine Nähe und sah aus, als würde er mir was sagen wollen.

Irgendwann kam er auf mich zu und schaffte es, den Mund aufzumachen. Ich hatte immer noch im Kopf, was er in der Nacht am Strand gemacht hatte, hörte aber trotzdem, was er mir zu sagen hatte.

"Celeste, kommst du bitte kurz?"
"Was willst du Jack?"
"Also, ich muss mit dir reden. Bitte."

Wir entfernten und ein paar Schritte und ich drehte mich zu ihm.

"Also, ich wollte das schon längst machen, hatte aber irgendwie Angst. Es war mir unangenehm und ich hatte mich nicht getraut, auf dich zu zu kommen."
"Jetzt sag schon, um was es geht."
"Damien hat mir erzählt. Also, das, wie ich mich benommen und was ich dir gesagt habe "
"Aha."
"Es tut mir leid, Celeste. Ich habe einen Filmriss, was damals passiert ist. Keine Ahnung, was mit mir los war. Ich mache so was nicht. Ich hatte einen schrecklichen Tag gehabt und auch, wenn ich normalerweise nicht so viel trinke, an dem Tag wollte ich nichts mehr wissen. Bitte, bitte verzeihe mir weil ich so Dumm war."

"Du hast mich verletzt, Jack, und hast mir viel Angst eingejagt. Ich hasse Personen, die sich bis sie nichts mehr können betrinken."
"Ich kann dich verstehen, ehrlich. Ich hasse mich selber dafür. Das ist mir noch nie passiert. Bitte hass mich nicht dafür."
"Das tue ich nicht, denn ich kenne dich nicht genug, um dich zu hassen. Ich hasse das, was du gemacht hast und ich hoffe, es war das erste und das letzte mal."
"Das verspreche ich dir."

Es fühlte sich irgendwie gut an und ich war erleichtert, das geeklärt zu haben. Er wirkte nett und ich wollte glauben, dass das eine Fehler war.

Er umarmte mich ganz herzlich und sah wirklich erleichert aus. Drückte mir seine Lippen für einen Kuss auf die Wange und wollte mich nicht mehr los lassen. Er wirkte sehr glücklich gerade.

"Jack, genug es reicht.", sagte ich und versuchte, mich von ihm los zu reißen.
"Ich danke dir, Kleine."

Ich nickte nur und lächelte, dann blickte ich hinter Jack und sah Damiens wütende Gesicht. Nicht schon wieder, dachte ich gerade. Gute Laune war irgendwie nichts für ihn.

Zurück angekommen zu meinem Platz räumte ich alles zusammen und packte alles in den Kofferraum. Wir waren fast fertig, bereit, uns wieder auf den Weg zu machen. Ein paar Schritte weiter, sah ich Damien, wie er auf sein Handy schaute. Mit zitternden Knien ging ich auf ihn zu. Ich wollte mit ihm reden.

"Hey! Versuch nicht weiter, es gibt kein Empfang hier."

Keine Antwort, nichts. Nur ein einziger Blick von seiner Seite, ein wütender Blick, die mich schon schwer zu schaffen ließ.

"Damien, alles ok?"
"Wenn nicht, glaubst du ich erzähle es dir?!"
"Ok...aber,.."
"Nichts da mit aber, geh einfach."
"Ich .... dachte, dass nach letzte Nacht, da ich mich dir anvertraut habe, vielleicht willst du es auch machen, wenn du es willst."
Ich wartete ziemlich nervös und auf meiner Lippe kauend seine Antwort.

"Nein, ich werde es nicht tun. Glaubst du, deine zu Tränen rührende Geschichte hat mich beeindruckt?"

Seinen zynisches Lachen zeigte mir, dass er noch einmal mit mir gespielt hat.

"Warte, du .....", ich schloss meine Augen, frustriert, erniedrigt und sehr durcheinander.

"Celeste, hör zu, es war spät und alles was ich wollte war schnell schlafen zu gehen. Ich dachte nur, dass du endlich schnell fertig mit deinen Tränen Spiel wirst."

"Also, du hast mir die ganze Zeit nur was vorgespielt? Alles, nur um mich heute zu erniedrigen und es mir unter die Nase zu reiben?"
"Ich habe mit niemanden gespielt. Du warst die, die mir, aus eigenen Wunsch, angefangen hat zu erzählen. Du wolltest das. Und was das mit der Erniedrigung angeht, hast du wieder alles selber gemacht. Wärst du jetzt nicht her gekommen, um mich zu fragen, wäre das nicht passiert."

Ich wollte das hier gerade nicht glauben. Träume ich etwa? Hat er das gerade alles gesagt?

"Ich habe dir eine Seite von mir gezeigt und du .... ", ich wurde unterbrochen von seiner Hand, die sich fest um meinen Oberarm klammerte, und mich weiter Weg zog.

"Willst du gerade ein Spektakel anfangen?"
"Und wen interessiert. Ich dachte, du wärst ehrlich.", ich spürte schon meine Augen feucht werden, wollte ihm aber nicht zeigen, wie sehr er mich verletzt hat.

" Ich,...."

"Hör mir zu, Celeste, vergiss alles, was letzte Nacht passiert ist. Verstanden? Es existiert nicht.", sagte er mir mit seinem Gesicht so nah dran an meinem, dass die Lust kam, ihm meine Finger in die Augen zu stecken. Ich dachte, er sei ehrlich gewessen, er hat aber nur gespielt.

"Und der Kuss?", ja, ich wusste schon, ich sollte eigentlich aufhören. Mir war aber nichts mehr peinlich gerade, schlimmer, als es schon war, konnte es nicht werden.

"Haupsätzlich den muss du vergessen."

Ich ließ meinen Kopf hängen und schaute auf meine Füße, die plötzlich sehr interessant wirkten. Er ließ meinen Arm los und ging ein paar Schritte nach hinten, und trotzt allem, was gerade passierte, ich wollte ihn noch ein bisschen in meiner Nähe haben. Wie blöd konnte ich denn sein!?

"Du bist ein guter Schauspieler."

Er schaute auf einen festes Punkt, solange er meine Wörte hörte.

"Du hast nur so getan, als würde dich etwas von mir interessieren, als würdest du mir helfen wollen, mich wieder frei zu fühlen. Hast so getan,  als sei alles, was du mir gesagt hast,  von Bedeutung. Ist aber nicht so."

"Du wirst dich bald besser fühlen. Vielleicht mit einer von die Jungs da hinten. So bin ich nun. Ich habe selber Probleme, ich gehe aber nicht jemand anderen erzählen, sondern komme alleine klar damit. Ich kann aber auch nett sein und wie es aussieht, bin nicht der einzige der nett zu jemand ist und Küsse verschenkt."

Er warf mir noch einen wütenden Blick, und ging. Er ließ mich alleine da und total erniedrigt. Ich war gerade für ihn wie ein kleines Mädchen, er hat mich wie ein kaputtes Spielzeug benutzt, das niemand mehr braucht. Und das Schlimmste, was einer Person passieren kann ist, wieder Vertrauen zu haben und wieder enttäuscht zu sein.

Ich bin nicht der Einzige, der Küsse verschenkt.

Was wollte er damit sagen. Mit diesem Satz liess er mich stehen und ich verstand nicht, was er damit meinte. So eine Person bin ich nicht und ich dachte, er hatte das bemerkt.
Ich wusste, ich war nicht perfekt, aber das Leben hat mich so oft geschlagen, dass ich keine Zeit hatte dämlich zu werden.
Schon als ich 16 Jahre alt war, hat sie, das Leben, angefangen mich zu bestrafen. Es war graußam! Und jetzt mit meine fast 19 Jahre, hatte ich bereits sehr viel Schmerz und Leid erlebt.

Damien und ich, waren zwei diversen Personen und er hat selber gesagt, dass er auch Probleme hat. Also, er musste schon wissen wie es ist. Nur, dass ich in ihm eine Chance gesehen hatte. Das war aber jetzt nicht mehr. Er hat mir nochmal gezeigt, dass man kein Vertrauen mehr schenken soll.

War möglich, dass mein Leben nur von Enttäuschungen gemacht würde?! Gerade sah es so aus. Ein Stück von mir, die ich gefunden hatte würde mir gerade wieder entrissen.

Ich hatte ein bisschen Kraft gewonnen und wieder den Wunsch zu leben, alles besser zu machen, so wie sie es sich für mich gewünscht hätte. Ich wusste aber nicht, wie lange  ich das noch durchhalten würde.

Es sah so aus, als würde jedes mal, wenn ich einen Schritt nach vorne tat,   wieder zwei zurück gehen.

In so einen Rhythmus konnte ich nicht weiter gehen.

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