14

Mein Kopf drohte zu platzen und ich konnte nicht verstehen, wie können die Leute es hier aushalten!
Ich hatte so viele Getränke gemischt und serviert, dass ich nicht mal mehr wusste wie ich hieß und am Ende waren wir noch lang nicht!
Nadya und Joe hatten versucht mir so viel wie möglich beizubringen. So ungefähr, hatte ich der Ablauf verstanden, es gab aber noch viel mehr.

In Jeans und einem einfaches weißen Top stand ich immer noch hinter der Theke und versuchte weiterhin Schritt mit den anderen zu halten.

"Leute ich kann nicht mehr! Wie haltet ihr das bloss aus?"
"Ach Celeste, ist doch nicht so schlimm!Du musst mehr raus kommen und versuchen auch Spaß zu haben, dann wird es dir gefallen", sagte mir Joe.
"Das glaube ich nicht. Wie kann man in so einem Chaos Spaß haben? Ich glaube, ich werde die ganze Woche Kopfschmerzen haben!"

"Was für ein süßes braves Mädchen! Wäre aber auch besser, wenn du auch arbeiten würdest oder soll ich kommen und mir mein Bier selber holen?", hörte ich eine mir zu bekannte Stimme.
Ich drehte meinen Kopf nach rechts um und da stand er und schaute mich an. Sein Blick wanderte an mir von oben nach unten, dann wieder zurück und blieb bei meinen Augen stehen.
Sein Blick war so düster und noch dazu mit seine markanten Gesichtszügen und den chaotische wirkenden dunklen Haaren war er ein wunderbares Bild für die Augen.

"Und, wird was heute oder was? Ich glaube, ich werde ein Wörtchen mit Cole reden, denn ich sehe jetzt schon, dass es nichts wird mit dir."
"Damien, jetzt hör auch und rede kein Blödsinn", sagte Nadya.
Ich war ihr dankbar, denn Lust mit ihn zu streiten hatte ich jetzt nicht. Er nervte einfach viel zu gerne und hatte Spaß mich zu ärgern. Den Gefallen, tat ihm aber nicht.

"Es ist ihr erster Tag, was willst du jetzt? Du nervst. Hast du keine Barbie gefunden, mit den du dein Spaß haben kannst?"
"Oh Kleine glaube es mir, Spaß werde ich haben!", sagte er mit einem schmutzigen Grinsen im Gesicht und wackelte mit seinem Augenbrauen richtig übertrieben.

Ich war genervt und mir drehte sich der Magen um als ich ihn hörte.

"Armes Barbiepüppchen!", hörte ich mich sagen und glaubte nicht, dass ich es laut sagte.
Ich schaute ihn an und sah, wie er sich langsam auf dem Weg hinter der Theke machte und mir immer näher kam. Schnell trat ich ein paar Schritte zurück, bis ich nicht mehr weiter kam und er dicht vor mir stehen blieb. Seine Hände in die Hosentaschen geschoben, beugte er sich vor und kam dicht an mein Ohr. Seinen Atem spürte ich an meinem Hals und sein Geruch stieg mir in die Nase. Er roch so gut, so männlich! Langsam berührte er mich, strich mit seiner Nase von meiner Wange ganz sanft bis an mein Ohr und mit leiser knurrender Stimme, hörte ihn sagen: "Glaube mir Süße, ihr wird es gefallen, was ich mit ihr machen werde." Küsste dann die Stelle hinter meinem Ohr und ging wieder.

Ich war zur eine Statue erstarrt, atmete nicht und bewegte mich nicht. Eine Gänsehaut breitete sich an meinem ganzen Körper aus und mein Mund fühlte sich ganz trocken an. Ich merkte nicht mal, dass ich den Atem eingehalten hatte.
Ich versuchte klare Gedanken zu fassen und zu verstehen was für ein Spiel er spielte. Dabei trat ich wieder zur Bar denn es saßen genug Leute da, die bestellen wollen.

Die Arbeit würde mich ablenken, hoffte ich. Nadya und Joe hatten zum Glück auch genug zu tun und sagten kein Wort dazu, noch nicht.

Ich nahm weiterhin die Bestellungen an. Ein Bier da, eine Cola hier, dann mal was Härteres bis plötzlich vor mir auf dem Hocker Damien saß, der mich angrinste. Ein paar Sekunden später saß eine knapp bekleidete Celine daneben und schmiegte sich an ihn. Das hat sie auch in die Cafèteria immer wieder gemacht und langsam konnte ich sie in seine Nähe nicht mehr ertragen. Ihre Hände lagen auf seinem Arm und striechen hoch und runter. Sie flüsterte ihm immer wieder etwas und er lachte herzlich auf bei ihre Worten.

Es passte mir gar nicht und genauso wenig verstand ich es. Das Bild, dass sich vor mir abspielte gefiel mir nicht und ich mochte nicht, dass er ihr zulächelte, auch, dass sie ihn anfasste und dass er zu liess.

Das was gerade in mir vor sich ging war mir neu. Die ganzen Emotionen, die in mir gerade verrückt spielten konnte nicht greifen und oder zuordnen. Es war doch nichts passiert. Ich musste mich ablenken und auf die Arbeit konzentrieren.

Schnell drehte ich mich um und machte mich daran die Gläser zu orden die schon gespült waren, nur um ihn nicht mehr anzusehen.

" Hey süße, kannst du uns auch bedienen oder hast immer noch nicht verstanden, wie man das tut?"

Ich hasste ihn und ich konnte nicht leiden wenn er sich so benahm, wollte ihn nicht ansehen und auch nicht wie die Barbie ihn anfassen durfte. Was war denn mit mir auf einmal los?!

Zum Glück kam in den Moment Cole auf mich zu und musste mich nicht um Damien kümmern.

"Celeste wie läuft denn ? Alles gut?"
"Cole....ich glaube so eine gutes Wahl hast du mit ihr nicht gemacht. Das mit dem bedienen kriegt sie nicht hin."

Ich wollte ihm sein Gesicht zerkratzen. Es war sehr nervig, dass er andauernd Gefallen fand mich zu ärgern.

"Damien.....Celeste kriegt das schon hin. Also Kleine, es ist fast 2 Uhr, du kannst für heute Schluss machen. Für den Anfang reicht es."
"Ganz sicher? Ich kann noch bleiben."
"Nein, nein, ist schon gut. Geh nach Hause."
"Ok dann. Bis zum nächstes Mal."
"Ja, bis dann."

Ohne Damien zu beachten, verabschiedete ich mich von den Anderen und machte mich auf dem Weg nach Hause.

Die frische Luft fühlte sich ganz angenehm auf meiner erhitzten Haut an und lief nur in meinem Top die Straße entlang, genoss die Nacht und die Ruhe die mich gerade umgab. Jedoch nur bis ich hinter mir Schritte hörte und Damien nach mir rufen hörte.

"Warte Celeste."
"Was willst du?"
"Ich begleite dich nach Hause."
"Ich will das aber nicht. Geh zu deine Barbie wieder, ich komme schon alleine zurecht."
"Eifersüchtig vielleicht?!" Grinste er mich an.
" Das hättest du gerne, aber nein. Geh zu ihr und mach was du willst."
"Ich will aber vielleicht nicht und, es ist nicht so, dass ich dich extra nach Hause begleite, ich laufe in die selber Richtung, also passt das."

Das versetzte mir gerade irgendwie einen Stich in der Brust. Er ist doch nicht wegen mich da. Warum sagt er aber auch immer so direkt?!

"Dann ist gut." sagte ich leise.

Wir liefen weiterhin in unangenehmer Stille nebeneinander her bis ich es nicht mehr ertragen konnte. Wäre ich alleine, wäre das schon besser aber ihn in meiner Nähe zu wissen machte mich nervös. Ich wollte ihn noch näher fühlen denn seine Wärme hatte sich so gut auf mich angefühlt. Mein Gott, was lief bloss schief mit mir?! Er mochte mich doch nicht.

"Warum gefällt dir mich zu ärgern? Das machst du immer seit wir uns getroffen haben."

Das war's jetzt, ich habe es laut gesagt und ich hatte Angst was nun kommen wird. Vielleicht fand er mich einfach nervig, oder hässlich, oder auch ziemlich unsympathisch. Gott, ich benahm mich, wie eine kleines Mädchen, das sich fragte, warum die anderen Kinder nicht mit mir spielen wollten. So bescheuert!

" Es gefällt mir aber nicht. Ist...ich weiß nicht....du sollst einfach Abstand von mir halten."

Und das war gerade der nächste Stich, den ich heute Nacht fühlte. Das war auch zu erwarten, wer konnte gefallen haben mich in seine Nähe zu ertragen?!
Ich merkte nicht mal dass ich angefangen hatte schneller zu gehen und plötzlich befand ich mich am hinteren Eingang von der Cafeteria.

"Machs gut Damien." sagte ich leise und wollte schon nach der Tür greifen, als ich seine Hand an meinem Arm spürte und er mich zu sich umdrehte. Bevor ich wusste, was gerade geschah, wurde ich gegen die Tür gedrückt und ich spürte seine Lippen auf meinem, mit Gewalt, ganz fest, fast verzweifelt. Seine Hände umfingen mein Gesicht und sein Körper drückte sich gegen meinen. Er fing an seine Lippen zu bewegen und küsste mich, als gebe kein Morgen mehr. Biss leicht in meine Unterlippe und wie ein Stromschlag traf es mich. Mein ganzen Körper kribbelte und eine Wärme umgab mich.

Nach Luft schnappen trennten sich unsere Lippen ganz kurz.

" Ich hätte das, schon längst machen sollen," flüsterte Damien gegen meine Lippen und mein Herz machte einen Sprung, dann küsste er mich wieder. Seine Zunge spürte ich an meinen Lippen und wie vom alleine öffnete sie sich. Unsere Zungen traffen sich und fangen an miteinander zu tanzen. Es fühlte sich himmlisch an! Ich krallte meine Hände in sein T-Shirt und seine Hände ließ er langsam an mein Rücken entlang streichen, umfasste meine Hüfte mit einem festen Griff und drückte mich noch näher an seine Körper. Wir waren wie zwei Ertrinkende die verzweifelt  nach Luft rangen.

Hätte er mich nicht gehalten und die Tür wäre nicht in meinem Rücken, würde mich nichts mehr auf den Beine halten.

Es war alles sehr berauschend und gewaltig gerade! Er weckte Emotionen in mir, die ich nicht kannte und mir ganz neu waren.

Seine Hände fanden mein Gesicht wieder und er streichelte mich leicht, küsste mich sanft und drückte seine Stirn gegen meine. Ich konnte seinen Blick wahr nehmen, so tief, so dunkel. Es fühlte sich gerade an, als könnte er ganz tief in meine Seele sehen. Er kämpfte mit sich, das konnte ich sehen und atmete tief ein.

"Das heißt aber nicht, du sollst kein Abstand von mir halten."

Und der dritte schmerzende Stich traff mich wieder, dann ging er.

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