11
Ich wollte mich bewegen, konnte aber nicht, ich wollte einfach verschwinden, ich wollte mich in Luft lösen, ich wollte vergessen, alles.
Seine Worte, seine Frage fühlte sich wie ein scharfes Messer an, das in mein Fleisch eindrang.
Ich stand schnell auf ohne etwas zu sagen und machte mich auf dem Weg nach draußen. Ich brauchte Luft, meine Brust tat weh und fühlte sich eingeengt. Ich beachtete keine einzige Person, sondern machte mir zwischen den Leute so schnell wie möglich Platz nur, um nach draußen zu kommen.
Ich lief links rum und kam auf ein Parkplatz. Dort angekommen, blieb ich neben einem Auto stehen, schaute in den dunklen Himmel voller Sterne und versuchte zu atmen. Warum konnte mein eigenes Himmel nicht so glitzern in den Dunkelheit?
Ich spürte kurze Zeit später eine Person in meine Nähe, und ich wusste gleich wer es war, drehte mich aber nicht um. Ich wollte gerade niemanden in meiner Nähe haben, niemanden konnte ich ertragen. Ich wollte und brauchte es alleine mit meinem Gedanken zu sein. Doch gleich, spürte ich seine Hand auf meiner Schulter. Ich zitterte und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper.
"Las ...mich...bitte alleine."
"Nein."war das einzige, was er sagte.
"Geh weg. Ich brauche dich nicht. Ich will dich nicht hier haben. Ich will niemanden."
"Nein."
"Hörst du mir zu? Verstehst du, was ich sage? Ich will dich nicht hier. Geh...hau ab", schrie ich an, und mit jedem einzelnen Wort, Satz was ich sagte, drückte ich meine Fäuste gegen seine Brust. Ich wollte ihn nicht in meiner Nähe. Er brauchte nichts über mich wissen und interessieren sollte, nein musste ihn auch nicht. Er war niemanden.
"Hör auf", sagte er dann.
"Hör auf und sei nicht so stur." Er packte mich an meinen Handgelenken und hielt mich fest. Ich gerit noch mehr in Panik und fühlte meine Handgelenke, als würden sie brennen.
"Las mich los, verschwinde. Ich will dich nicht, nein, geh....geh einfach...verstehe endlich", ich schrie ihm die Wörter ins Gesicht und konnte nicht aufhören, ich zitterte und schrie weiter, bis ich auf einmal etwas Hartes in meine Rücken spürte.
Er packte mein Gesicht mit seinen Händen, schaute mich tief in die Augen und sagte nur :"Nein, ich bleibe", dann drückte seine Lippen auf meine... fest. Ich war wie versteinert, bewegte mich nicht mehr, und meine Augen wurden groß vor Überraschung. Er drückte sich noch enger an mir, so dass ich ihn ganz fühlte, hielt mein Gesicht fest und bewegte seine Daumen auf meinen Wangen...leicht als würde er meine Tränen weg wischen. Das wirkte beruhigend, ich schloss die Augen und genoss seine Nähe.
Seine Lippen waren weich auf meinen und eine Wärme ging mir durch den ganzen Körper, die ich schon lang nicht mehr fühlen konnte. Er bewegte dann seine Lippen leicht auf meinen, nicht mehr fest, nicht mehr stürmisch. Drückte mir noch ein zwei Küsse auf, bevor er sich ein wenig entfernte und mir in die Augen schaute. Ich sagte nichts. Er sagte nichts. Wir verloren uns in den Augen des anderen.
"Atme", sagte er dann, "tief einatmen".
Ich war wie hypnotisiert von seinen Augen, von dem was gerade hier passierte. Mein Kopf war leer und ich schnappte nach Luft. Ich atmete tief ein und aus und fühlte mich, als hätte ich einen Marathon gelaufen.
Was ist gerade passiert? Warum hat er das gemacht?
Ich schubste ihn und rannte Weg. Ich wusste nicht wohin, ging einfach wieder rein in der Bar und suchte die Toilette. Ich hörte seine Stimme, antwortete aber nicht, hörte Nadyas Stimme, so ging ich auf sie nicht zu, rannte weiter.
Auf der Toilette angekommen sperrte ich mich in eine Kabine ein und legte mein Gesicht in meine Hände. Warum hat er das gemacht? Fragte ich mich immer wieder.
Kurze Zeit später hörte ich seine Stimme wieder. Er hat mich einfach verfolgt und ist sogar hier rein gekommen.
"Celeste...."
"Musst du denn überall sein?"
"Komm jetzt raus."
"Geh endlich weg und las mich."
"Du kommst erstmal da raus oder ich bleibe einfach hier." Ich traute ihn zu, dass er das machen würde und er bewieß es gerade. Doch dann hörte ich eine Tür, wie sich öffnete.
"Hey, was machst du da? Hörte ich eine Frauenstimme.
"Ich mag halt die Frauentoilette weiß du, ist viel schöner als unsere."
Der Typ war ganz sicher nicht normal. Die Tür öffnete sich wieder und ich hoffte, dass er endlich raus war.
"Kommst du jetzt endlich raus?"
"Mensch, du bis so nervig! Mach, dass du endlich weg kommst."
Die ganze Zeit könnte ich nicht hier bleiben und er wollte nicht weg gehen also, ging ich raus und an ihm vorbei zur Bar. Natürlich er stand hinter mir.
Nadya war hinter der Theke und schaute mich an.
"Was ist passiert Celeste?"
"Alles gut Nadya. Ich gehe jetzt aber nach Hause. Mir geht es nicht gut."
"Was schon?!"
"Ja ich gehe. Wir sehen uns morgen früh."
Ich verließ der Bar und machte mich auf dem Weg nach Hause.
"Celeste warte."
"Also....nicht dein Ernst! Was willst du denn?"
"Sei nicht so nervig. Ich will nur wissen ob alles ok ist, ob es dir gut geht."
"Ist doch egal, wie es mir geht, findest du nicht? Aber wenn du ruhig schlafen willst, dann ja - es geht mir sogar sehr gut. Zufrieden?"
"Ok, dann hat sich mein Kuss also gelohnt. Man kann dich einfach zur Ruhe bringen oder dass du still bist, oder....auf andere Gedanken bringen. Jetzt denkst du nur an mich. Sollen wir irgendwo hingehen und weiter machen?"
"Du bist ein Arsch weiß du ! Für wem hältst du mich denn? Geh zu deiner Barbie sicher hast du da mehr Chancen."
Ich ging nicht weiterhin auf seine Worte ein und lief weiter, denn wenn ich das getan hätte, hätte das schlimme Folgen gehabt. Ich könnte gerade sein Gesicht zerkratzen, so wütend wie ich war und so wie er sich gerade benahm. Er hat meinem Zustand benutzt, um mich in sein Bett zu bekommen.
Ich hasste ihn.
Minuten später betrat ich die Wohnung und ging leise den Flur entlang zur meinem Zimmer, um Nicole nicht aufzuwecken.
Ich zog mich um und legte mich in mein Bett hin. Schlafen konnte ich noch nicht, so machte ich das Fernsehen an und suchte nach etwas total langweiligem zum schauen, das würde meine Augen bestimmt müde machen. Viel Aufmerksamkeit schenkte ich ihm nicht, Hauptsache ich hörte etwas und musste nicht die Stille ertragen.
Meine Gedanken aber waren bei seinen Lippen. Es war, als würde ich sie weiterhin auf meinen fühlen. Ich legte meine Finger an meine Lippen und wenn ich an seine Wärme dachte und wie sanft sie waren, ging ein Kribbeln durch meinen Körper.
Diese Empfindungen waren mir neu. Was hat er denn mir angetan?
Ich war wütend aber gleichzeitig hatte ich immer noch seine Lippen auf meine im Kopf. Seine Art aber brachte mich durcheinander.
Er kann mir nicht zu nah kommen. Das kann ich nicht zulassen.
Bildquelle: Google
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