Kapitel 6

Nachdem ich einige Zeit in Metagrost City verbracht hatte, merkte ich schnell, dass ich dort keine neuen Hinweise auf meine Eltern finden würde. Also blieb ich nicht lange und zog weiter.

Mein Fokus lag nun darauf, mein Team ins Gleichgewicht zu bringen. Dratini und Evoli waren bereits stark, also mussten Vulpix und Trasla aufholen.

„Okay, ihr zwei", sagte ich eines Morgens auf einer ruhigen Route. „Heute gehört das Training euch!"

Vulpix schnaubte aufgeregt. „Endlich! Ich will zeigen, was ich draufhabe!"

Trasla hingegen sah mich etwas zögerlich an. „Aber... ich bin nicht stark genug..."

Ich ging vor Trasla in die Hocke. „Hey, weißt du was? Das dachte ich früher über mich auch. Aber wenn du trainierst, wirst du stärker – versprochen!"

Wirklich?" Trasla klang hoffnungsvoll.

„Ganz sicher!"

Mit neuer Entschlossenheit nickte es.

Ich ließ sie gegen wilde Pokémon kämpfen – hauptsächlich gegen kleine Wingull und Zigzachs, die in der Gegend häufig vorkamen. Vulpix verbesserte seine Glut-Attacke enorm, und Trasla lernte sogar Teleport, was uns später sicher nützlich sein würde.

„Gut gemacht, ihr zwei! Eine Pause habt ihr euch verdient!"

Ich setzte mich ins Gras und sah zu, wie meine Pokémon herumtollten.

Du bist wirklich eine gute Trainerin, Yuki."

Ich blinzelte und drehte mich zu Evoli um.

„Danke. Ich versuche einfach, für euch da zu sein."

Du bist nicht wie andere Trainer... Du kämpfst nicht, weil du musst, sondern weil du willst, dass wir wachsen. Das ist... schön."

Ich lächelte. „Vielleicht liegt das einfach in meiner Natur."

Wir blieben noch eine Weile dort, bis ich beschloss, weiterzuziehen. Ich wusste nicht genau, wohin mein Weg mich als Nächstes führen würde, aber eines wusste ich sicher: Mein Team wurde mit jedem Tag stärker, und irgendwann würde ich herausfinden, wer meine Eltern waren.

Nachdem wir eine Fähre nach Faustauhafen genommen hatten, war ich aufgeregt, dort weiter nach Hinweisen zu suchen. Es war eine Stadt, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Ich hoffte, dass ich hier mehr über meine Eltern herausfinden konnte, oder wenigstens über irgendetwas, das mir weiterhelfen würde.

„Na dann, auf geht's", sagte ich zu meinen Pokémon, als wir die Fähre verließen. Evoli sprang fröhlich umher, und Vulpix schnüffelte neugierig in der Luft.

Hier riecht es irgendwie nach Salzwasser und Abenteuern!" bemerkte Vulpix. Ich grinste und streichelte es kurz.

Na dann, mal sehen, was uns erwartet," sagte ich, als wir uns dem Stadtrand von Faustauhafen näherten.

Unser Ziel war eine Höhle, von der ich gehört hatte, dass dort seltene Pokémon lebten. Doch je näher wir der Höhle kamen, desto mehr Pokémon fanden den Weg zu uns – wilde Zubat, Machollo und sogar ein paar Rattfratz. Sie schienen uns zu folgen, und jedes Mal, wenn wir versuchten, weiterzugehen, drehten sie uns in Scharen um.

Immer dieselben Pokémon...!" stöhnte Vulpix, als es ein weiteres Zubat mit einem Glut-Angriff vertrieb.

„Das wird langsam lästig", murmelte ich und setzte meine Hand auf die Stirn. „Wir kommen so nicht weiter..."

Lasst uns einfach fliegen!" meinte Trasla, das mit einem flimmernden Blick bereit war, Teleport zu verwenden.

„Das ist keine schlechte Idee... aber wir müssen vorsichtig sein", sagte ich. Gerade als ich überlegen wollte, wie wir weiter vorgehen sollten, stolperte ich plötzlich rückwärts und stieß mit jemandem zusammen. Ich taumelte, verlor das Gleichgewicht und landete hart auf dem Boden.

„Hey, vorsichtig!" rief eine tiefe Stimme.

Ich blickte schnell auf und fand mich in den Augen eines Mannes wieder, der mich mit einem entschuldigenden Lächeln ansah. Als ich mich aufrappelte, erkannte ich ihn sofort.

„W-Warte...!" Ich sprang sofort auf und starrte ihn an, als er mir die Hand reichte. „Bist du...?"

Er nickte mit einem leichten Grinsen. „Ja, ich bin Troy. Und du bist...?"

„Was!? Du bist der Champ der Region?!" rief ich aus und sprang fast einen Schritt zurück.

„Ja, das bin ich", sagte er ruhig und lächelte noch immer. „Alles in Ordnung mit dir?"

„Äh, ja... Ich... Ich kann es kaum glauben, dass du mir gerade geholfen hast!"

Troy lachte kurz. „War keine große Sache. Aber es scheint, als hätten dich die Pokémon ein bisschen überfordert, was?"

„Ja..." Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte, die Situation zu beruhigen. „Ich war nur ein bisschen abgelenkt und bin über meine eigenen Füße gestolpert..."

„Nun, du solltest vorsichtig sein, besonders wenn du dich alleine in einer Höhle aufhältst", sagte er, als er mir wieder aufhalf. „Was suchst du hier eigentlich?"

Ich zögerte kurz. „Ich... Ich bin auf der Suche nach ein paar Antworten. Über meine Eltern."

Troy nickte verstehend. „Verstehe. Das ist nie einfach."

Ich blickte ihn einen Moment lang an, während ich die Worte wiederholte, die ich immer wieder dachte: Irgendwo muss es doch einen Hinweis geben...

„Ich... äh... ich danke dir auf jeden Fall, dass du mir geholfen hast. Es tut mir leid, dass ich einfach in dich hineingerannt bin."

„Kein Problem", sagte Troy freundlich. „Wie gesagt, es war wirklich keine große Sache. Aber du solltest dir trotzdem ein paar Hinweise holen, bevor du dich zu sehr ablenken lässt."

Ich nickte zustimmend und schüttelte dann den Kopf. „Das war einfach so verrückt... Ich hätte nie gedacht, dass der Champ der Region mir in einer Höhle begegnet."

„Das passiert mir öfter, als du vielleicht denkst", sagte Troy mit einem Schmunzeln. „Manchmal ist es besser, einfach zu helfen, wenn man kann."

Ich schaute zu Boden, dann wieder zu ihm. „Ich werde es mir merken", murmelte ich und nahm einen tiefen Atemzug.

Troy schien noch etwas nachzudenken, bevor er schließlich sagte: „Ich kann dir einen Rat geben, wenn du möchtest. Manchmal sind Antworten nicht immer da, wo man sie erwartet. Vielleicht solltest du deinen Fokus mehr auf deine Pokémon legen. Sie bringen dich weiter, als du denkst."

„Ja... du hast wahrscheinlich recht", sagte ich und nickte nachdenklich.

„Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg", fügte er hinzu, bevor er sich langsam von mir abwandte. „Pass auf dich auf."

„Danke!", rief ich ihm nach, als er sich umdrehte und ging. Ich blieb noch einen Moment dort stehen und dachte nach, während meine Pokémon sich wieder sammelten.

Das war irgendwie cool," sagte Vulpix, das sich an mich kuschelte. „Der Champ ist echt nett."

„Ja, das stimmt", sagte ich und sah ihm hinterher. Er hat etwas... Beruhigendes an sich.

Ich wusste, dass meine Reise noch lange nicht zu Ende war. Aber mit jedem Tag, mit jedem Schritt, kamen mir die Antworten ein kleines Stück näher.

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