Prolog
Ich starrte aus dem Fenster der scharlachroten Dampflock. Betrachtete die Flüsse, Wälder und Seen, die vorbeizogen. Ich vermisste meine Eltern jetzt schon. Wieso war Mom der Meinung gewesen, dass ich auf Hogwarts statt auf Beauxbaton gehen sollte? Wieso konnte ich nicht bei ihr bleiben? Sie hatte mich nicht einmal zum Bahnhof begleiten können, weil in ihrer Schule das neue Jahr schon vor drei Tagen begonnen hatte. Dad hatte mich immerhin bis zum Gleis begleiten können, musste allerdings ziemlich schnell wieder verschwinden, bevor ihn jemand als den berühmten Quidditchspieler indefenfizierte und er von einer kreischenden Fanmeute verfolgt wurde. Ich seufzte. Ich hatte echt keine Familie, mit der ich es leicht hatte. Wahrscheinlich würde ich in Hogwarts auch noch die ganze Zeit angestarrt werden, wenn die Schüler bei der Auswahl hörten, dass ich eine Dumbledore war. Es gab eigentlich genau zwei Optionen, wie die Schüler es aufnehmen würden: entweder wurde ich sofort zu einer der beliebtesten Schülerinnen der Schule oder sie würden mich ausgrenzen, weil sie mich für arrogant hielten – ich hielt letzteres für wahrscheinlicher. Es war schon oft vorgekommen. Immer wenn ich mit meinen Eltern irgendwo zu Besuch oder auf einem Quidditchspiel von Dad war, hielten sich die anderen Kinder auf Abstand, um meiner – aus ihrem dezent gut hörbarem Getuschel zu entnehmenden – verdammt hochnäsigen und eingebildeten Art zu entgehen. Nur an einem Ort war es bis jetzt nicht so gewesen: Beauxbaton. Sehnsüchtig dachte ich an die hohen, schneeweißen Mauern des bilderbuchschönen Schlosses mit den hellblauen Vorhängen und Fensterläden, die weitläufigen Ländereien, die aus einem Märchen entsprungen zu schienen, die ruhige und freundliche Atmosphäre und die liebevollen Schülerinnen, die mich ganz „süß und entzückend" fanden. Den Ort, an dem ich den Großteil meines bisherigen Lebens verbracht hatte.
Hufflepuff. Es schien ein Schock für die ganze große Halle zu sein, als ich diesem Haus zugeordnet wurde. Ein verdammt großer Schock, den ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Schließlich fand ich, dass dieses Haus genau so toll wie alle anderen war. Und trotzdem starrten mich alle an, als ob gerade ein Ufo in die große Halle geschwebt und ich munter grinsend in einem Alienkostüm heraus gehüpft wäre. Verdammt, was hatten die denn alle? Konnten sie denn nicht bitteschön jemand anderen anstarren? Die anderen Erstklässler zum Beispiel? Und wieso mussten sie dabei auch noch die ganze Zeit tuscheln? Ich fühlte mich mehr als unwohl. Ihre Blicke waren noch dazu nicht besonders freundlich... Erst einer der letzten Schüler meines Jahrgangs zog wieder fast die ganze Aufmerksamkeit auf sich, als sein Name Tobias Wood – anscheinend war er der Sohn des Hüters des englischen Nationalteams, in dem mein Vater übrigens als Jäger spielte – aufgerufen wurde und er – der allgemeinen Erwartung entsprechend – sofort nach Gryffindor kam. Jippie, Fall zwei schien wohl wirklich nichts im Wege zu stehen...
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Ich bin wieder da mit Janes Geschichte! :D
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