37. Glückstag
Leicht unbeholfen stand ich vor ihm. Alles in mir verlangte danach einfach alles heraus zu schreien. Wie gern wäre ich vor ihm auf den Boden gesunken und hätte mir die Augen ausgeheult...
Doch ich blieb stark, verbarg die Tränen und Gefühle hinter einer steinernen Fassade. Doch wieso tat das so unfassbar weh? Ich meine, er hatte dich nur bestägtig was ich eh schon wusste. Wieso kam es mir vor als würde eine Welt zusammen brechen? Ich möchte John doch nicht mal so sonderlich doll... oder? "Wie auch immer, dein Aufenthalt wird nicht lang andauern. In einigen Tagen werden sie dich begutachten und wenn alles glatt läuft bist du in spätestens 12 Tagen bei ihnen! So lange hoffe ich das du dich wohlfühlst. Fals jemand dich anfassen sollte, sag mir Bescheid." Er sah auf mich hinab mit einem undefinierbaren Blick. Diese aufgesetzte Höflichkeit stand ihm nicht, kein bisschen. Jedoch nickte ich brav und verzog mich danach wieder zurück in meine "Unterkunft". 12 Tage, dann werde ich endlich alles erfahren. Ich werde die Wahrheit kennen. Ich werde wissen was Nœl und John getan hatten, wieso sie mich wollten... Ach einfach alles!
Als ich die Tür hinter mir schloss ließ ich mich mit dem Rücken an die Tür gelehnt nach unten rutschen. Mein Herz raßte. Da mich nun niemand mehr sah und ich nicht stark bleiben musste ließ ich die Fassade fallen. Die ersten salzigen Tränen schmeckte ich an meiner Lippe. In meinem Kopf drehte sich alles. Irgendwie versuchte ich alles zu verstehen doch mir gelang es nicht. Die größte Frage die ich mir stellte, war wieso es mir das Herz zerbrach. Wieso zerfraß mich meine Traurigkeit und Wut? John und Nœl bedeuteten mir doch gar nichts... oder?
Nein! Die beiden, ganz besonders Nœl, waren mir gleichgültig.
Auch wenn ich alles daran setzte mich selbst davon zu überzeugen, immer wenn ich mir sagte ich würde John hassen traten die Bilder in meinen Kopf als wir zusammen im Bett lagen, oder er mich das erste mal angesehen hatte. Wir waren noch nie weiter gegangen als kuscheln Und küssen. Waren nicht mal besonders vertraut oder nah. Ich kannte ihn nicht mal wirklich, ich wusste so gut wie nichts über ihn.
Ich konnte ihn also nicht lieben, es war nicht möglich.
Und auch wenn es unmöglich war ihn zu lieben, hatte es mich trotzdem verletzt. All die Zeit war gelogen. Was war an mir so besonders das jeder Vampir hinter mir her war? Der Unbekannte kam mir in den Sinn. Wer er war wusste ich immernoch nicht. Ebenso wenig was sein Ziel war. Das er mir eine lüge auftischte mein Bruder zu sein, verwirrte mich nur noch mehr. Was war sein Ziel? Wieder saß ich da, allein, der Kopf voller Fragen auf die ich keine Antworten kannte.
Ich drückte mich vom Boden ab und sah mich im Zimmer um. Nun gewann die Wut überhand und ich schlug auf die erst beste Wand ein die in meiner Nähe war. Ich prügelte all meine Wut in diese beschissen weiße Wand. Jeder schlag verursachte einen lauten dumpfen knall. Nach einiger Zeit hörte ich auf und lehnte mich mit dem Kopf gegen die Wand, welche nun voller kleiner Roter Flecken war. Meine Hände bluteten leicht, doch es war mir egal. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen, doch ich hielt sie zurück. Ich musste jetzt stark bleiben. So ein Gefühlschaos... Damit konnte ich einfach nicht umgehen...
Wer auch immer mich wollte, war ganz bestimmt nicht hinter mir her, um mit mir Kaffee zu trinken. Das kam mir erst jetzt in den Sinn. Es waren Vampire hinter mir her, Blut trinkende, herzlose, zerstörerische, Menschenfressende, mörderische, gestörte VAMPIRE! Wer auch immer 'sie' waren wollten nichts gutes. Was tat ich dann noch hier?!
Ich stieß mich von der Wand ab und schaute mich im Zimmer um. Keine Taschen, Rucksäcke oder ähnliches um etwas darin zu verstauen. Dann musste es halt so gehen. Was zu essen konnte ich mir ja auch noch später besorgen...
Leicht hektisch zerstörte ich mein altes teures Kleid um darin besser laufen zu können. Die hohen Schuhe feuerte ich weg, in denen könnte ich niemals rennen.
Ich bund mir meine Haare zu einem lockeren Zopf und schaute mich noch ein letztes mal im Zimmer um.
Schließlich öffnete ich die Tür, niemand stand draußen. Es gab allerdings noch ein entscheidendes Problem, das hier war ein einziges Labyrinth. Wie sollte ich hier bitte rausfinden?
Zweifel machten sich in mit breit als ich den langen hellen Gang entlang schreitete. Ständig schaute ich mich mich um, sie durften mich nicht erwischen. Ich lief durch unzählige Gänge und Räume, öffnete gefühlte tausend Türen. Doch letztendlich hatte ich mich in den wirren Gängen verirrt. Na toll. Mein Orientierungssinn ist nunmal für'n Arsch.
Plötzlich kam mir eine junge Frau entgegen. Sie hatte lange blonde Haare und strahlend blaue Augen. Als sie mich erblickte erschrak sie erst, musterte mich dann aber nur fragend. "Wer seid ihr Madame?" Fragte sie mich nachdem sie näher getreten war. "Ich äh, heiße Marla." Sagte ich schnell und lächelte so gut ich es nur konnte. Wow... Wie schlecht kann ich denn lügen? "Könnten sie mir vielleicht sagen wie ich zum Ausgang komme? Ich sollte nur etwas vorbei bringen und würde mich gerne zurück begeben." Unsicher sah ich sie an. Mein Puls raste. "Natürlich!" Puh!
Sie lächelte und ging vorraus, ich hinter her. So dumm muss man auch erstmal sein.
Als wir vor einer relativ großen dunklen Tür hielten drehte sie sich um und zeigte auf die Klinke. "Ich hoffe sie kommen gut an, sagen sie mal was ist mit ihrem Kleid passiert?" War ihr das erst jetzt aufgefallen? Wow.
"Ich bin hängen geblieben und es ist aufgerissen, ich werde mich umziehen gehen." Erklärte ich und hoffte inständig sie würde mich nun gehen lassen. Und Tatsächlich sie trat skeptisch beiseite. Somit machte Sie mir den Weg frei. Schnell huschte ich an ihr vorbei bevor sie doch noch was merkte und trat durch die Tür ins freie. Verdammt war heute mein Glückstag oder was? Genial!
Ok.. Ich nehms zurück...
Vor mir erstreckte sich ein riesiger Wald. Die Bäume waren hoch in den Himmel gewachsen und ließen somit kaum Sonnenschein durch.
Na ganz toll. Naja Augen zu und durch, würde ich mal sagen. Irgendwo werd ich ja schon raus kommen.
Ich schaute noch ein letztes Mal hinter mich. Dann rannte ich los, in der Hoffnung am Ende dieses Waldes Sicher zu sein.
--------------------------------
So Leute!
Mal ein langweiliges Kapitel. Nächstes mal geht wieder die Post ab! ;D
Würde mich über ein par Bewertungen freuen und naja wer mir noch nicht folgt kann das ja mal tun :)
Bella :*
PS: Sry das emoment so wenig kommt, bin ziemlich im Stress momentan und gebe echt mein bestes! Hoffe ihr habt Verständnis:*
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top