Kapitel 8

Jade:

Oh Gott! Was tue ich denn hier? Er ist glücklich verheiratet! Ich kann doch nicht einfach ... Nein, das geht nicht.
Langsam bewege ich mich von ihm weg und schaue verlegen zu Boden. Ich hätte das nicht mal in Erwägung ziehen sollen! Zumal ich in einer Lage bin, wo ich eigentlich niemandem vertrauen sollte. Marcus hat etwas getan, was er hätte, nicht tun dürfen. Und davon bin ich noch immer sehr verletzt! Gibt es denn keinen, der nicht kriminell oder besessen von mir ist? Mit dem man sich eine Zukunft vorstellen konnte? Marcus war bis heute der perfekte dafür gewesen, wenn er nicht so kriminell wäre.
Ich merke, wie mir die Tränen wieder in die Augen steigen und drehe mich von Callum weg. Ich sehe, wie er mich verwundert anguckt, aber nichts sagt. Ist er sprachlos? Oder etwa enttäuscht? Habe ich etwas falsch gemacht? Ich weiß es nicht.
Langsam lasse ich meine Reisetasche auf den Boden sinken, die ich bis eben immer noch festgehalten habe. Vielleicht sollte ich gehen und bei einer Freundin unterkommen? Aber ich habe kaum Freunde. Ich hatte noch nie besonders viele.
„Hey, ich fahre dich zu mir nach Hause und dann versorgen wir den Kratzer“, bricht Callum die Stille und sieht mich aufmunternd an.
Ich nicke und greife meine Tasche, dann folge ich ihm zum Parkplatz, wo sein Mercedes parkt. Ich steige auf der Beifahrerseite ein und schnalle mich an, während Callum meine Tasche in den Kofferraum stellt.
Erst jetzt merke ich, wie müde ich eigentlich bin. Ich lehne mich zurück und sehe zu, wie Callum in den Wagen steigt und sich ebenfalls anschnallt. Er startet den Motor und fährt vom Parkplatz.
In der Stadt ist viel Verkehr und so stehen wir erst mal eine halbe Stunde vor der Kanzlei, bis wir langsam voran kommen.
Ich spüre,  dass ich immer müder werde und versuche mich wachzuhalten, in dem ich die Häuserfassaden ansehe, was allerdings nicht sonderlich gut funktioniert. Mir fällt auf, dass ich in den letzten Tagen nicht viel Schlaf hatte. Kein Wunder, dass ich so müde bin.
Ich sehe zu Callum, der konzentriert auf die Straße blickt, dann wieder aus dem Fenster. Immer wieder fallen mir die Augen zu und immer mühsamer muss ich sie öffnen, bis ich schließlich einschlafe.

***
Geschrieben von Alexandra

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