Kapitel 7
Callum
Ich blicke auf, als Jade zu mir ins Büro hereingestürmt kommt. Auf den ersten Blick sehe ich, dass sie gar nicht gut aussieht.
„Himmel, Jade, was ist passiert?“ Ich bin gerade ziemlich geschockt. Die Frau, die ich liebe, so zu sehen, bricht mir das Herz. Warte…Was? Die Frau, die ich liebe? Was denkst du da, Callum. Du bist glücklich und hast Jessica. Aber bin ich glücklich? Ich weiß es nicht.
„Der Kratzer an meiner Wange kommt von einer Ohrfeige, die Marcus mir gegeben hat, als er mitbekommen hat, dass ich die Reisetasche gepackt in der Hand hatte.“
Stimmt. Erst jetzt fällt mir die Reisetasche in ihrer Hand auf. Zunächst bin ich komplett verwirrt, doch dann fällt mir ein, dass sie ja erstmal zu uns zieht.
„Und wo ist er jetzt?“
„Marcus? Der wurde erschossen, als ich auf dem Weg hierher war. Ich bin aus unserer Wohnung raus, er ist mir gefolgt und als ich an der Straße stand, war plötzlich ein Auto da, ein Mann ist ausgestiegen und hat ihn angeschossen. Ob er überlebt hat, weiß ich momentan nicht.“
„Okay. Hast du vielleicht eine Idee, wer das in dem Auto gewesen sein könnte?“ Jetzt bin ich gespannt auf ihre Reaktion.
„Nein, leider nicht. Aber ich gehe davon aus, dass es eventuell Thompson gewesen sein könnte. Immerhin hat Marcus noch mit ihm telefoniert, nachdem er das Gespräch von uns mitbekommen hat. Vielleicht wollte Henry Thompson Rache oder so. Ach, keine Ahnung!“
Sie ist den Tränen nahe. Ich muss versuchen, sie zu beruhigen.
„Komm her. Bisher wissen wir zwar noch nicht, wer deinen Ex-Freund, ich gehe jetzt mal davon aus, dass es nun dein Ex ist, an-oder erschossen hat, aber ich verspreche dir, dass du irgendwann wieder normal leben werden kannst.“
Als ich sie in den Arm nehme, klammert sie sich an mich.
„Und ja, er ist jetzt, nach allem, was er mir angetan hat, definitiv mein Ex!“ Okay, das ist gut.
„Jade, sieh mich an.“ Sie hebt ihren Kopf und schaut mir in die Augen.
„Es wird alles gut. Das verspreche ich dir. Und - du siehst auch mit Kratzer im Gesicht wunderschön aus!“
Sie wird rot und schaut verlegen zur Seite.
„Wow! Du bist ja richtig erfolgreich, Callum!“ Nach ein paar Sekunden der Stille, spricht sie auf einmal ganz aufgeregt. Offenbar hat sie meine Auszeichnungen entdeckt.
„Als richtig erfolgreich würde ich mich zwar nicht gerade bezeichnen, aber trotzdem danke.“
„Gerne.“ Scheinbar habe ich sie auf andere Gedanken gebracht, das ist gut. Da fällt mir ein, dass ich ihr noch gar nicht gesagt habe, dass Jessica die nächsten drei Wochen nicht da ist.
„Jade?“
„Ja?“
„Ich wollte dich noch darüber informieren, dass Jessica die nächsten drei Wochen nicht da ist. Sie fährt zu ihrer besten Freundin nach Köln.“
„Wie schade, ich würde sie gerne mal kennenlernen.“
„Wirst du auch noch, aber dafür haben wir dann erstmal drei Wochen Zeit für uns alleine.“
Für uns alleine? Was rede ich denn da?
„Wie meinst du das genau?“ Klar, dass sie das fragt. Ich an ihrer Stelle hätte das auch getan. „Entschuldige, ich weiß auch nicht so genau, was ich da rede.“ Hilflos zucke ich mit den Schultern.
„Aber ich weiß es“, sagt sie, bevor sie immer näher kommt…
***
Geschrieben von Johanna
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