Kapitel 7 - Ermittlungen
So sehr es ihm auch leidtat in das enttäuschte Gesicht von Eri zu blicken, als er ihr erklärte, dass sie den Tag mit Nemuri und Hizashi verbringen würde, würde er seinen Entschluss nicht ändern, den er in der Nacht gefasst hatte. Toshinori fühlte sich immer noch nicht sonderlich gut, weswegen er auf dem Zimmer bleiben würde, bis es ihm wieder besser ging und solange er Ruhe brauchte, war er außer Stande, auf ein Kind aufzupassen. Außerdem würde es Eri nur langweilig werden, wenn sie im Zimmer blieb, also blieben nur die anderen beiden über, um den Tag mit ihr zu verbringen, während Shota einer anderen Sache nachging.
Schon früh am Morgen war Shota in sein Heldenkostüm geschlüpft und war auf eine Erkundungstour in den Park aufgebrochen, um jeden Winkel zu erkunden und unter die Lupe zu nehmen, bevor er für die Menschenmassen geöffnet wurde. Dabei fiel ihm allerdings nichts auf, was verdächtig wäre, außer, dass es mit der Hygiene stellenweise wohl nicht so ernst genommen wurde.
Den gesamten Tag über verbrachte er auf dem Aufsichtsturm, den er als perfekten Überblickspunkt ausgemacht hatte, und beobachtete die Gegend. Er versuchte ungefähr zu erkennen, wie viele Besucher den Park den Tag über betraten und wie viele ihn verließen, um einen Unterschied ausmachen zu können. Damit er dabei auf ein aussagekräftiges Ergebnis kommen konnte, gönnte er sich keinerlei Pause. Irgendetwas war hier faul, das spürte er, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war. Laut Yamada war er wohl paranoid geworden, nach allem, was bisher passiert war. Hizashi machte sich große Sorgen um seinen Freund, und glaubte an einen Kampf gegen Windmühlen. Doch der Dunkelhaarige ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Shota spornte es sogar nur noch mehr an, weil er beweisen wollte, dass er im Recht war, auch wenn er insgeheim hoffte, dass er sich irrte. Bisher hatten ihn seine Einschätzungen jedoch nie im Stich gelassen.
Immer wieder kamen ihm seine Schüler unter, während er den Blick über das Gelände schweifen ließ. Der Ausflug schien ihnen eine Menge Freude zu bereiten und sie vom allgemeinen Alltagstrott ein wenig abzulenken. Allerdings fiel ihm dabei auf, dass er weder Mineta noch Kaminari irgendwo entdecken konnte, die bereits gestern nicht zum Essen erschienen waren. Da allerdings keiner seiner Kollegen, oder Schüler Alarm geschlagen hatten, dachte er sich nicht viel dabei. Vielleicht lagen sie einfach irgendwo auf der Lauer und versuchten unschuldige Mädchen zu beobachten, so wie schon am Vortag. Zumindest wäre es ihm Moment tatsächlich lieber, als wenn ihnen etwas zugestoßen wäre. Kurz zückte er sein Handy, um Tenya eine Nachricht zu schicken und nach dem Rechten zu fragen. Vielleicht hatte der Klassensprecher seine Kameraden gesehen. Der Junge hatte stets einen guten Überblick über seine Mitschüler und außerdem war er einer der wenigen, auf den man sich verlassen konnte.
Ein Gähnen unterdrückend wandte er seinen Blick gen Süden, als ihm etwas ins Auge fiel. Ein Kerl, unauffällig gekleidet, schlich ein paar Mädchen hinterher, die Kyoka und Momo ziemlich ähnlich sahen. Immer wieder sah er sich um, sichergehend, dass ihm niemand folgte. Sofort versteifte sich Aizawa, ehe er sich schnell eine Route suchte, um mit seinem Fangtuch vom Aussichtsturm hinab schwingen zu können, und direkt bei den Mädchen zu landen, die ihn verwirrt anblickten. Er deutete ihnen, sich zu verstecken, bevor er das Fangtuch nach dem Verdächtigen warf und ihn zu sich zog.
„Yo, Mann? Wasn mit dir los?", fragte der Typ wütend, und versuchte sich aus dem Tuch zu befreien.
„Was wolltest du von den Mädchen?", knurrte Eraser wütend und hob die Faust, um anzudeuten, dass er die Antwort aus ihm rausprügeln würde, wenn er nicht reden wollte.
Momo und Kyoka, die das ganze beobachtet hatten, kamen sofort aus ihrem Versteck und versuchten dazwischen zu gehen. „Sensei! Was tun Sie denn da?", fragte Jiro, „der Typ wollte uns vorher ne Limo kaufen und lässt jetzt nicht locker, aber deswegen müssen Sie ihn doch nicht gleich bestrafen!"
Argwöhnisch musterte der Lehrer den jungen Mann, der nickte und sofort versicherte, dass er die Schülerinnen jetzt auf jeden Fall in Ruhe lassen würde, wenn er ihn nur freiließe. „Na gut ...", murrte Aizawa und erfüllte den Wunsch. Dass er sich so geirrt hatte, war ihm doch irgendwie peinlich. Er ließ es sich jedoch nicht anmerken, sondern verabschiedete sich rasch wieder, um zurück zu dem Turm zu gelangen. Hoffentlich war ihm, durch diesen Zwischenfall, nicht irgendetwas entgangen.
Als er spät in das Hotel zurückkehrte, nachdem der Park geschlossen hatte und er sicher war, dass alle Besucher ihn auch wieder verlassen hatten, fiel er sofort ins Bett, und machte sich nicht einmal die Mühe sich umzukleiden. Glücklicherweise hatte Yagi heute Aufsichtsdienst und musste die Anwesenheiten prüfen. Während Eri ihm von ihren neuen Erlebnissen erzählte und stolz einen Teddybären, den sie mit Hizashi gewonnen hatte, herzeigte, schlief er ein, obwohl er sich wirklich vorgenommen hatte, zuzuhören und Toshinoris Rückkehr abzuwarten, um ihn nach den beiden verschwundenen Schülern und seinem Wohlbefinden zu befragen.
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