Kapitel 57 - Besorgte Freunde
Mit ‚Wir' hatte Nemuri jedoch nur sich selbst, Toshinori und Hizashi gemeint, die nach mehr als zwei Stunden endlich vor der Tür standen. Letzterer war vollkommen aufgelöst und wirkte so blass wie ein Blatt Papier. „Tut uns leid, dass wir so spät stören. Es war schwer sich rauszuschleichen", entschuldigte sich Toshinori aufrichtig bei den Hausherren. Koichi war das allerdings egal, vor allem nachdem er erkannte, wer nun in seinem Wohnzimmer platzgenommen hatte. Als langjähriger All-Might-Fanboy konnte er die Augen erst gar nicht von dem dürren großen Mann lassen. Während man die anderen beiden Helden in ihrer zivilen Kleidung kaum widererkannte, konnte Yagi seit dem Kampf bei Kamino nicht mehr auf die Privatsphäre seiner schwachen Form zurückgreifen.
Während Kayama und Yagi neben den Hottas im Wohnzimmer Platzgenommen hatten, stand Hizashi weiterhin herum und ließ einen Blick ungeduldig durch den Raum schweifen. Wenn Shota wirklich hier sein sollte, musste er irgendwo zu finden sein. „Er ist im Gästezimmer. Möchten Sie mitkommen? Ich muss seine Temperatur noch einmal messen, er hat vorhin Fieber bekommen und ich fürchte, dass es weiter angestiegen ist", erklärte Kazuho dem Blonden, der sofort nickte und der jungen Frau folgte. „Der Arzt meinte, dass er eine Tablette nehmen muss, wenn es schlimmer wird", berichtete sie weiter während sie die Tür öffnete und ihn vorbei ließ.
Schnell schlüpfte der Blondschopf hinein und lief zum Bett, noch bevor Kazuho das Licht anmachen konnte. Auch ohne im ersten Moment sehen zu können, merkte Hizashi, dass etwas nicht stimmte. Er konnte den unregelmäßigen Atem und das leises Schluchzen seines Freundes hören, mehr musste er gar nicht wissen. Sofort ließ er sich auf dem Bett nieder und rüttelte sanft an seiner Schulter, um ihn aus dem Albtraum zu wecken. „Shota, wach auf! Es ist alles gut, ich bin jetzt hier", versicherte er ihm und zog ihn etwas hoch, um den Dunkelhaarigen an sich zu drücken. Oft genug hatte er erlebt, wie sein Verlobter nachts von Albträumen gequält wurde, die immer dann besonders schlimm waren, wenn er hohes Fieber hatte und krank war. Im Moment war Shota schweißgebadet und zitterte in seinen Armen, während Hizashi ihn an sich drückte und versuchte ihn zu wecken, um ihn vor den schlimmen Träumen zu bewahren. Dabei viel es ihm schwer zu ignorieren, dass er sich im Moment selbst wünschte, dass die letzten Ereignisse alle nur ein schlimmer Traum waren. Vor allem wenn er Shota so ansah.
Nur langsam schien sich der Fiebernde zu beruhigen und aus seinem unruhigen Schlaf zu erwachen. Vollkommen desorientiert schlug Shota die Augen auf und schloss sie sofort wieder, als das Licht ihn blendete. „Es ist anscheinend schlimmer geworden", stellte Kazuho fest und reichte dem Blonden das Fieberthermometer, damit er es nachprüfen konnte, „wir sollten die Laken wechseln und seine Kleidung, damit er sich nicht auch noch erkältet." Nun auch noch krank zu werden, war das letzte, was Aizawa noch brauchte. Solange er nicht bei Kräften war, wäre es nur gefährlich und würde ihm am Ende noch das Leben kosten.
Hizashi nickte, legte das Thermometer nach dem Messen weg und warf einen Arm von Shota um seine Schulter, ehe er ihn sanft hochhob, und ein wenig taumelte. „Ach du meine Güte ... ich hatte ihn schwerer in Erinnerung", seufzte Yamada leise und wandte sich zur Tür, um ihn ins Wohnzimmer zu bringen. Anscheinend fehlte es Shota im Moment auch an ein paar Gramm mehr auf den Rippen, was Yamada nur noch besorgter werden ließ. Was hatte der Mann in den letzten Wochen nur erlebt, dass er so zugerichtet worden war? Wenn er bei ihm geblieben wäre, hätte ihn niemand angegriffen und er hätte sich auch nicht durch andere Probleme schlagen müssen. Zumindest dachte Hizashi das. Was blieb ihm auch anderes über, als zu glauben, dass es dem Dunkelhaarigen bei ihm besser ergangen wäre.
Als Toshinori und Nemuri die beiden ins Wohnzimmer kommen sahen, machten sie sofort Platz auf dem Sofa, damit der Blonde eine Möglichkeit hatte, Aizawa irgendwo abzulegen. „Er hat hohes Fieber, und er ist so furchtbar leicht", erklärte Hizashi besorgt und setzte Shota auf dem Sofa ab, und ließ sich hinter ihm nieder, sodass der Bewusstlose halb auf ihm lag und er seine Nähe spüren konnte. Nach all der Zeit, in der er von ihm getrennt war, sehnte sich Yamada einfach nach seiner unmittelbaren Nähe. Irgendwie hatte er sich ein Wiedersehen auch anders vorgestellt.
„Was ist mit seinen Haaren passiert?", fragte Yagi. „Und was hat er da nur an?", wollte Nemuri wissen, was auch Toshinori dazu brachte, den Kopf schief zu legen, während die beiden näher herantraten. Tatsächlich bemerkte der große Blondschopf erst jetzt den seltsamen Hoodie, der ihn leicht amüsiert glucksen ließ. „Außerdem sollst du doch noch immer nicht schwer heben!", mahnte ihn außerdem die Dunkelhaarige und warf Yamada einen finsteren Blick zu.
„Könnt ihr euch bitte aufs Wesentliche konzentrieren?", zischte Hizashi sie an, ehe er sich an die anderen Anwesenden wandte, „habt ihr irgendwo seine Sachen, damit ich ihn umziehen kann? Er ist komplett durchgeschwitzt." Zwar war ihm vorhin der Koffer in der Ecke aufgefallen, allerdings schien der leer zu sein. Laut Nemuri hatten sie ihn wohl mitsamt seinen Sachen hierhergetragen. Somit konnte zumindest niemand irgendwo einen Anhaltspunkt auf ihn finden und ihn aufspüren. Doch jetzt wäre es zumindest von Vorteil zu wissen, wohin seine Sachen verschwunden waren.
Sofort sprang Koichi auf. „Seine Klamotten sind immer noch vom Waschen nass, aber ich habe noch ein paar Hoodies, die er überziehen kann, das ist im Moment sowieso einfacher als ein T-Shirt", meinte der junge Mann, „außerdem wäre es ganz gut, wenn ihr versuchen könntet ihm die Medizin zu verabreichen. Wir haben es vorhin nicht geschafft ihn wach zu kriegen und hatten Angst, dass er dran erstickt, wenn wir es einfach in seinen Mund stecken." Kurz darauf verschwand der junge Mann kurz, und kam mit einem frischen Satz Kleidung und den Medikamenten zurück. Vor allem die Tabletten, von denen der Arzt gesprochen hatte, wären besonders wichtig, um das Fieber zu senken und Aizawa Linderung zu verschaffen, damit er ruhig schlafen konnte.
Hizashi nahm alles entgegen und strich sanft über Shotas Wange, um ihn sachte zu wecken. Er musste zugeben, dass der neue Haarschnitt ungewohnt war, und er erinnerte ihn an ihre gemeinsame Schulzeit, doch es gefiel ihm. Dadurch wirkte der Dunkelhaarige ein wenig jünger, auch wenn seine ernste Miene und die eingefallenen Wangen ihn um Jahre älter machten. Schon oft hatte er ihn nach einem schweren Kampf gesehen, seine Verletzungen ertragen müssen. Nach dem Angriff auf das USJ war es am schlimmsten gewesen, so einbandagiert, und mit der Sorge, dass er erblinden könnte. Schlimmer war nur der Anblick gewesen, den Shota im Krankenhaus vor ein paar Wochen geboten hatte. Zumindest dachte Hizashi das. Sein momentaner Anblick reihte sich jedoch in diese Rangliste mit ein. Seine Wange war bis zum Auge hoch angeschwollen und die Lippen waren aufgeplatzt. Der Blonde fürchtete sich ein wenig davor, den Reißverschluss des Hoodies zu öffnen. Also konzentrierte er sich lieber erst darauf, Shota die Tablette zu verabreichen. Diese Aufgabe erschien ihm im Moment am einfachsten.
„Sho ... es ist Zeit für deine Medizin", meinte der Blonde sanft und strich weiterhin über die Wange seines Freundes. Normalerweise half es immer, ihn liebevoll zu wecken, wenn man etwas von ihm wollte und er zu müde war und nicht aufstehen wollte. Gerade wenn er krank war, war er selten einfach wach zubekommen, obwohl er durch die Medizin Linderung bekommen konnte, obwohl er von Medikamenten allgemein nicht viel hielt. Nur wenn es ihm wirklich verdammt mies ging, nahm er freiwillig jede Tablette, die Hizashi ihm reichte. Besonders wenn er Fieber hatte, wurde Shota unglaublich anhänglich, zumindest wenn Hizashi in der Nähe war. Auch wenn es den Blonden immer sehr mitnahm, wenn sein Verlobter krank war, genoss er die Zeit, die er mit ihm dann verbringen konnte um ihn gesund zu pflegen. Es kam schließlich selten vor, dass Shota sich helfen ließ, also nutzte er diese Möglichkeit gerne aus.
Im Moment entlockte es Shota jedoch zunächst nur ein Grummeln. Langsam schlug Aizawa seine Augen auf und sah müde zu Hizashi hoch, der sich an einem Lächeln versuchte, obwohl es ihm schwer fiel. „Bin ich schon tot?", fragte der Dunkelhaarige leise flüsternd und grummelte erneut, als er versuchte sich zu bewegen. Jeder Muskel schmerzte und er hatte das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen. Dabei war es ihm heut Morgen nicht so mies ergangen.
„Wieso? Weil du einen Engel siehst?", fragte der Blonde belustigt. Humor war schon immer eine einfache Art gewesen, um mit schwierigen Situationen umzugehen. Im Moment brauchte Hizashi einfach irgendetwas, um sich selbst davon abzuhalten, in Tränen auszubrechen. Er musste sich auf Shota konzentrieren und dafür sorgen, dass es ihm besser ging. „Ich muss dich enttäuschen: Es bin leider nur ich, Sho." Vorsichtig setzte er einen Kuss auf dessen Stirn, um ihm keine weiteren Schmerzen zu bereiten.
„Du bist mein Engel", seufzte Aizawa leise, klang verträumt und schloss wieder die Augen, während eine Hand nach Hizashis griff, um sie vorsichtig zu drücken. War der andere wirklich hier, oder bildete sich Shota das alles nur ein? Im Augenblick wusste er nicht, ob er sich auf seine Augen verlassen konnte. Vielleicht war es nur ein Traum.
„Hey, du musst wach bleiben und diese Tablette schlucken. Damit es dir besser geht", meinte Hizashi und rüttelte an seiner Schulter. „Wenns sein muss", grummelte der Dunkelhaarige und öffnete den Mund. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte Hizashi die Tablette auf Shotas Zunge und hielt ihm ein Glas an den Mund, damit er die Tablette runterspülen konnte. Tatsächlich war Aizawa froh, dass es eine Möglichkeit gab, diese furchtbare Hitze zu bekämpfen, die in ihm herrschte. Er fühlte sich elend, aber seit Hizashi ihn festhielt, hatte er das Gefühl, endlich wieder an einem Ort der Geborgenheit zu sein. Nur hier fühlte er sich sicher, insofern er sich das nicht einbildete.
„So einfach ist das?", staunten die Hottas nicht schlecht und warfen sich gegenseitig Blicke zu. „Er wollte nichtmal, dass wir ihm helfen, nachdem wir ihn aus dem Müll gezogen haben", erklärte Ichiro und schnaubte, „und dass, obwohl er ein Messer im Bein stecken hatte." Zugegeben war Aizawa zu der Zeit noch viel vitaler gewesen als jetzt. Vermutlich musste man erst warten, bis er vollkommen hilflos war, um einfach mit ihm umgehen zu können. Immerhin hatten sie ihn auch erst hierher bekommen, nachdem er bewusstlos war.
„Jahrelange Übung", erklärte Hizashi amüsiert und sorgte dafür, dass Aizawa das Wasser komplett leer trank, damit er nicht dehydrierte, „irgendwann lernt man, wie man mit einem streunenden Kater umzugehen hat." Leicht lächelnd strich er über Shotas Stirn und stellte das Glas ab, bevor er sich daran machte, den Reisverschluss des Hoodies zu öffnen. „Und jetzt werden wir dir erst einmal was Trockenes anziehen. Auch wenn es modisch keine Verbesserung ist!", merkte er amüsiert an und zog Shota vorsichtig den Hoodie aus, nur um ihm einen anderen All Might-Hoodie überzuziehen. Für gewöhnlich würde der Dunkelhaarige nun protestieren, weil er es nicht leiden konnte, vor Fremden entkleidet zu werden. Doch er wehrte sich nicht und ließ Hizashi gewähren, der darauf bedacht war, Shota keinen Schmerz zuzufügen und vorsichtig zu sein. Dabei vermied er es, seinen Oberkörper allzu genau unter die Lupe zu nehmen. Dennoch reichte das bisschen, was er zu Gesicht bekam, um ihn blass werden zu lassen. Auch wenn er sich einredete, dass es im Video bestimmt schlimmer ausgesehen hatte, als es tatsächlich war, fiel es ihm schwer das zu glauben, als er die Blutergüsse sah.
„So schlimm sehen sie auch nicht aus", protestierte Toshinori und verschränkte kurz die Arme, vermied es ebenso, auf Shotas Oberkörper zu starren. Natürlich war er nicht sauer deswegen, es waren nur Kleidungsstücke. Er hatte ohnehin längst den Überblick darüber verloren, wo man überall sein Logo drauf gepackt hatte, und es war ungewohnt, seinen Kollegen in so einer Kleidung zu sehen. Viel wichtiger war ohnehin, dass es Shota gut ging. „Vollkommen furchtbar", murmelte Shota müde und beteiligte sich an dem Gespräch, „schlimmer war nur Zashis Lederjackenkollektion."
„Hey!", protestierten sowohl Yamada, als auch Koichi, der zurückgekommen war, nachdem er Kazuho geholfen hatte, das Bett frisch zu beziehen.
„Das klingt schon wieder eher nach Eraser", stellte Jiro belustigt fest, „charmant wie immer!" Sein Bruder und Kamachi stimmten ihm nickend zu. Für die Männer war es ungewohnt überhaupt jemanden zu sehen, der so zärtlich mit dem Mann umging, der nach einem Penner aussah und auch oft wie einer roch. Tatsächlich hatte der Dunkelhaarige etwas von einem streunenden Kater, der nur dann auftauchte, wenn es ihm passte und sich überall durchschnorren wollte.
Nemuri, die schließlich gemeinsam mit Toshinori auf dem Boden platzgenommen hatte, griff ebenso nach einer von Shotas Händen und drückte sie fest, was Shota kurz nach unten blicken ließ. „Was macht ihr eigentlich hier?", fragte er schwach und strich mit dem Daumen über den Handrücken der Dunkelhaarigen. Erst jetzt dämmerte ihm langsam, dass er sich eigentlich vor Wochen vor seinen Freunden und der Welt versteckt hatte, und dennoch saßen alle drei nun bei ihm. Vermutlich fantasierte er wirklich wegen des Fiebers. Anders konnte er es sich einfach nicht vorstellen. Sie mussten ihn doch alle hassen, verachten, und würden gewiss nicht hier mit ihm sitzen und sich um ihn Sorgen.
„Ein Video ist aufgetaucht, in dem man sieht, wie du übel verprügelt wurdest", erklärte Kayama und schauderte, was Toshinori dazu veranlasste, einen Arm um sie zu schlingen und sie etwas an sich zu ziehen. „Die Medien und die Polizei gehen davon aus, dass diese Schurken aus dem Video dich getötet haben ...", begann Yagi weiter zu erklären, und warf Hizashi einen Blick zu, als dieser leicht zusammengezuckt war, „und wir haben ..."
„...gehofft, dass es stimmt?", beendete Shota benommen den Satz des anderen und schloss die Augen. Hätte er stattdessen in das Gesicht des Voiceheros geblickt, wäre ihm nicht entgangen, wie dieser blass wurde und nach Luft schnappte. Die Tatsache, dass Aizawa dachte, sie würden sich wünschen er wäre tot, traf die drei Freunde hart. Auch Yagi wurde bleich bei den Worten des Dunkelhaarigen.
Nemuri jedoch boxte ihn leicht in die Seite für diesen dummen Spruch. Sofort entfuhr Shota ein schmerzerfüllter Schrei, und er zuckte zur Seite, was die Schmerzen noch schlimmer machte. Augenblicklich bereute die Heldin ihre Tat. Doch ebenso unangebracht waren die Worte des Dunkelhaarigen. Über so etwas machte man keine Witze, obwohl sie das dumpfe Gefühl hatte, dass er es ernst meinte. „Wir haben uns verdammt nochmal riesige Sorgen gemacht, du dämlicher Idiot!", schimpfte sie schluchzend und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen, ehe der hochgewachsene Blonde neben ihr sie an sich drückte und sie tröstete. „Du bist einfach abgehauen. Ohne ein Wort, wohin du gehst", fügte Hizashi leise an, „und dann taucht dieses beschissene Video auf."
„Ihr seid wütend, verständlich", murmelte Aizawa vor sich hin, nachdem sich der Schmerz etwas gelegt hatte, „ich wollte euch nicht weiter verletzen und weit weg, damit ihr sicher seid." Langsam schlug er die Augen wieder auf und sah zu Hizashi hoch, in dessen Augen sich Tränen gesammelt hatten. Irgendetwas sagte Shota, dass sein Plan nicht so funktioniert hatte, wie er es sich gewünscht hatte. Anstatt den Menschen, die er liebte, keinen weiteren Schaden zuzufügen, hatte er mit seinem Weggang wohl genau das getan. Sie waren verletzt. „Es tut mir leid", flüsterte er müde und hob den Arm, um über Yamadas Wange zu streichen. Doch noch ehe er sie erreichte, wurde sein Arm schwer, fiel auf halber Strecke zurück aufs Sofa und er schlief ein.
„Sho?" Besorgt rüttelte Yamada an seiner Schulter. „Keine Sorge", meinte Yagi und sah auf die Tablettenschachtel, „das Mittel haut ziemlich rein. Bei seiner Verfassung und der Dosis schläft er jetzt erst einmal wieder eine Weile." Immerhin kannte Toshinori mittlerweile einige Schmerzmittel und deren Wirkung. Die Tabletten, die man Shota verschrieben und die Hizashi ihm verabreichte hatte, wirkten gut und vor allem sehr schnell. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Dunkelhaarige eingeschlafen wäre. Schließlich hatten diese Tabletten selbst Yagi schon einmal umgeworfen. „Er braucht eine Menge Ruhe und dann wird er schon wieder", versicherte Toshinori und strich beruhigend über Hizashis Bein. Irgendwann hatte der Ältere die Rolle des Trösters ihrer Gruppe übernommen, nachdem Nemuri sich dazu nicht mehr imstande gefühlt hatte. So hatte er zumindest nicht nur einen festen Platz in diesem Freundeskreis bekommen, sondern auch endlich einen Nutzen.
„Aber bringt ihn das wieder zurück zu uns ... zu mir?", fragte Hizashi leise. „Wir könnten ihn einfach mitnehmen. Wenn er schläft, kann er sich nicht wehren", dachte Nemuri sofort laut nach und wischte sich übers Gesicht. „Denkt ihr denn, dass er bleibt, wenn ihr ihn einfach mitnehmt?", mischte sich Koichi ein, „er wirkt nicht so, als ob er schon bereit dazu wäre, wieder nach Hause zu gehen." Schließlich hatte Haimawari nicht das Gefühl, dass alles wieder in Ordnung wäre. Eraser wollte nicht einmal über die Vorfälle reden, als der junge Mann ihn darauf ansprach, da war er gewiss nicht erpicht darauf, aus der Versenkung zurück zu kehren. Vor allem wenn sie ihn dann auch noch gegen seinen Willen mitnehmen wollten, wäre das kein guter Plan. „Er kann weiter hier bleiben bis es ihm besser geht, wir werden schon auf ihn aufpassen ... und diese Nacht könnt ihr auch hier bleiben, wenn ihr möchtet und euch das Sofa reicht", schlug Kazuho vor, „Manaha freut sich bestimmt, wenn Tante Nems morgen mit ihr frühstückt." Das Anfügen dieser Worte reichte, um Nemuri wieder etwas zum Lächeln zu bringen.
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