Kapitel 47 - Es tut uns leid

Alles Bitten und Betteln von Toshinori und Nemuri half nichts, um Hizashi im Bett zu behalten. Am Ende musste Yagi ihn stützen und zu Shotas Bett führen, weil Yamada einfach nicht glauben wollte, was die anderen ihm erzählten. Da er nichts mehr mitbekommen hatte, nachdem die Spinne ihn verletzte, lauschte er gespannt, aber sehr entsetzt, was die anderen ihm zu erzählen hatten, und brach in Tränen aus, als er davon hörte, dass Shota sich geopfert haben sollte. „Wie konnte das nur passieren?", fragte er leise, und vermied es, den Blickkontakt zu irgendjemanden zu suchen, weil er den Blick von Shota nicht abwenden wollte.

Eri, die mittlerweile erwacht war, hatte es sich auf Izukus Schoß bequem gemacht und klammerte sich an sein T-Shirt. Auch sie kämpfte weiterhin mit den Tränen und zitterte am ganzen Körper. „Wieso wacht er nicht auf?", murmelte sie leise, „ist es meine Schuld?" Langsam hob sie ihren Kopf und sah zu dem Grünhaarigen auf, dem sie nach wie vor vertraute. Er hatte immer zu ihrem Vormund gehalten, egal was passiert war. Doch das ratlose Gesicht verriet ihr, dass ihr Held und Retter aus größer Not, keine Lösung hatte.

Der Anblick ihrer großen und traurigen Augen ließen Izuku schlucken. Nur zu gerne würde er ihr helfen, doch er wusste nicht wie. Er hatte gehofft, dass sein Plan funktionieren würde, und ihrem Lehrer damit geholfen wäre, wenn sie ihm seine Seele zurückbrachten. Doch es zeigte keinerlei Wirkung. Stattdessen stand es weiterhin schlecht um ihn.

„Ihr solltet nach Hause gehen", schlug Yagi schließlich vor und wandte sich damit an die Kinder, die auf dem Boden des Zimmers platzgenommen hatten. Doch obwohl er mit ihnen sprach, sah er niemanden dabei an. Stattdessen starrte er auf den Fußboden, ehe er sich wieder abwenden wollte.

Den Schülern blieb das natürlich nicht verborgen. Schnell waren Mina, Toru und Tsuyu auf den Beinen, und ehe Toshinori sich versehen konnte, hatten sie ihre Arme um den großen mageren Oberkörper geschlossen. „Es tut uns so furchtbar leid, was in diesem Tunnel passiert ist! Wir würden niemals so schlecht über Sie denken, wirklich nicht!", versicherte Mina ihm. „Ehrenwort! Sie wissen doch, dass wir immer zusammenhalten müssen! Das hatten wir doch in dem Tunnel abgemacht!", erinnerte Toru den Blauäugigen. „Bitte verzeihen Sie uns, quack!"

Obwohl Toshinori eigentlich ein Mensch war, der gerne Umarmungen verteilte, versteifte er sich im ersten Augenblick, ehe er kurz schnaubte. „Ich euch verzeihen?", meinte er, „ihr seid doch enttäuscht von mir. Ich müsste euch um Verzeihung bitten. Schließlich habt ihr ja recht, ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen." Wieso sollten sie sich dafür entschuldigen, die Wahrheit über ihn gesagt zu haben? Auch wenn es wehgetan hatte, waren sie doch im Recht gewesen. Es ließ sich nicht leugnen.

„Nein, Sie irren sich. Wir hätten das wirklich nicht sagen sollen, und ich bin mir sicher, dass der Playmaker uns absichtlich in diese Falle gelockt hat. Ja, wir haben darüber nachgedacht, dass Sie uns retten könnten, allerdings haben die anderen sofort erzählt, dass Sie nicht wieder ihre vollen Kräfte hatten. Wir hätten uns nicht dazu verleiten lassen sollen, so etwas über Sie zu denken", entschuldigte sich Tenya und rückte seine Brille zurecht. Auch die anderen stimmten sofort in die Entschuldigung mit ein, was Toshinori zuerst seufzen ließ, ehe er ein sanftes Lächeln aufsetzte und die Jugendlichen, einen nach dem anderen, ansah. „Na kommt her", meinte er dann friedlich, und streckte seine Arme aus, um sie alle zu drücken.

Izuku war einer der ersten, der auf den Beinen war, um von seinem Idol und Mentor in die Arme geschlossen zu werden. Erst als er wieder losgelassen wurde, und kurz zu den bewusstlosen Dunkelhaarigen sah, kam ihm ein Gedanken. „Wir müssen uns unbedingt bei Aizawa Sensei entschuldigen", entfuhr es ihm, als die Erkenntnis ihn traf, „wir müssen ihm klar machen, dass alles, was der Playmaker ihm eingeredet hat, vollkommener Unsinn ist!"

Nemuri, die zugehört hatte, seufzte schwer. „Das haben Eri und ich bereits versucht, es klappt nicht", murmelte sie leise vor sich hin und schüttelte den Kopf. Erneut begann ihr Körper zu zittern, weswegen Toshinori sie in seine Arme schloss. „Wir sollten es noch einmal versuchen", schlug er vor. Tatsächlich hatten ihm die Entschuldigungen und die Umarmungen wieder etwas Hoffnung und Zuversicht geschenkt. „Zuvor hatte er seine Seele noch nicht wieder und vielleicht hilft es, wenn wir es alle versuchen", versuchte Toshinori sie zu trösten, ehe er zu Hizashi sah, der noch immer neben Shotas Bett saß, „alle gemeinsam sollten wir doch zu ihm durchdringen können!"

Also versammelten sie sich um das Bett des Klassenlehrers. „Wir wissen nicht, ob Sie uns hören können, allerdings möchten wir uns alle entschuldigen", begann Izuku und sah zu Mina, die neben ihm stand, und fortfuhr. „Dafür, dass wir Sie im Stich gelassen haben und nicht retten konnten." Sie sah zu Mezo, der neben ihr stand. „Und wir möchten, dass Sie wissen, dass der Playmaker Mist erzählt hat." „Sie sind ein hervorragender Lehrer", fuhr Shoto fort. „Sie haben uns geholfen, viel zu lernen und uns weiter zu entwickeln", erklärte Denki. „Und Sie kümmern sich auch außerhalb der Schule um uns und unsere Probleme", fügte Tsuyu an. „Sie verstehen uns, und wissen, was wir brauchen", murrte Katsuki. „Sie sind immer für uns da!" „Haben uns vor so vielem beschützt!" „Sie haben es verdient zu leben!" Reih um fügte jeder der Schüler etwas hinzu, in der Hoffnung, dass es zu Aizawa durchdringen würde.

„Außerdem bist du der beste Freund, den ich jemals hatte", gab Toshinori zu. „Ohne dich hätte ich so viele Dummheiten begangen", meinte Nemuri und brachte ein leichtes Lächeln zustande. „Und ohne dich, hätte ich niemals ein neues Zuhause gefunden", murmelte Eri leise neben Shota, während Hizashi sie an sich drückte. „Bitte Shota, du musst weiterkämpfen und aufwachen. Die Schüler brauchen dich, Eri braucht dich ... und ich auch. Ich liebe dich über alles! Bitte verlass mich nicht, du Idiot", flüsterte Hizashi zum Schluss in sein Ohr, erhob sich mit Hilfe von Toshinori aus seinem Stuhl und küsste Aizawa sanft auf seine Lippen.

Abwartend sahen sie auf den Bewusstlosen, der sich jedoch weiterhin nicht rührte. Schluchzend wandte sich Nemuri ab und vergrub ihr Gesicht in Toshinoris Hemd, während er sie festhielt. Hizashi ließ traurig den Kopf hängen und drückte Eri an sich. Es war vergebens gewesen.

Zumindest wirkte es im ersten Augenblick so. Denn ein paar Sekunden später, schlug Shota vorsichtig die Augen auf und stöhnte vor Schmerz. „Verdammte Kopfschmerzen", fluchte er leise und sah sich verwirrt um, als die Schüler alle erleichtert ausatmeten und Hizashi sich erneut über ihn beugte und küsste. „Du lebst!", flüsterte er heiser und vergoss weitere Tränen.

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Hallo ihr Lieben!
Ein Wunder ist geschehen! Er ist wach! Yippie! :D
Seid ihr gespannt, wie es weiter geht?
LG Tina

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