Kapitel 41 - Wählt weise

Als Nemuri aus dem Tunnel trat, musste sie kurz ihre Augen schließen. Obwohl es zuvor nicht sonderlich dunkel gewesen, und der Tunnel auch nicht sonderlich lang war, blendete der plötzliche Helligkeitslevel sie ein wenig. Sie wartete jedoch nicht darauf, dass ihre Augen sich an die hellere Umgebung gewöhnten, sondern schritt voran, um zu ihren beiden Kollegen zu gelangen. Noch immer hatte sie das Bild im Kopf, als Shota nach seinem Alleingang zu ihnen zurückgekehrt war, bereit sich selbst zu töten, weil er dachte, dass es dem Wunsch der andere entsprechen würde. Nun, da er die Bestätigung dafür hatte, sollte er auf keinen Fall allein sein. Und auch Toshinori wirkte nicht so, als ob er die Worte der Schüler sonderlich gut weggesteckt hätte. Sie hatten mittlerweile alle so viel durchgemacht, dass Kayama den beiden Männern einiges zutrauen würde. Hier drin wurde ihnen übel mitgespielt, schließlich war es das Ziel des Schurken, sie alle zu brechen und ihnen Schaden zuzufügen.

Laute Schreie und der Lärm eines Kampfes rissen sie aus ihren Gedanken, und ließen sie schneller laufen. Ihre beiden Kollegen hatten eindeutig mehr Vorsprung gehabt als sie angenommen hatte, weswegen sie erst um eine Ecke biegen musste, um sie zu entdecken. Je näher sie kam, umso lauter wurde der Lärm und ihre Sorge wuchs immer mehr an. Sie hätte ihnen sofort folgen müssen, oder sie gar nicht erst weggehen lassen dürfen. Wieso versagte sie hier drin so oft dabei die Menschen, die ihr wichtig waren, zu beschützen?

Als sie endlich bei ihnen war, hielt sie kurz inne. Beide waren umzingelt von zwei großen Lehmmonstern, waren in einen Kampf gegen sie verwickelt, der anscheinend schon ein Weilchen ging, während der Playmaker mit seinen Komplizen etwas im Abseits standen und ihnen dabei zusahen und die Monster scheinbar steuerten.

Wobei man es kaum als einen richtigen Kampf bezeichnen konnte. Halbherzig wichen sowohl Shota als auch Toshinori den Angriffen der Monster bloß aus, und verteidigten sich eher gegenseitig als sich selbst. Nemuri begann sofort den Ärmel hochzukrempeln, während sie näher kam, in der Hoffnung, dass diese Wesen auf ihre Macke reagieren würden, doch noch ehe sie nah genug herankommen konnte, hatten die beiden Monster ihre Freunde längst überrumpelt, mit ihren großen Pranken gepackt und hielten sie in einem festen Griff. Also wäre es wohl besser, gleich die Strippenzieher dieser Marionetten anzugreifen und schlafenzulegen.

„An deiner Stelle würde ich nicht näherkommen", verkündete der Playmaker und sorgte dafür, dass die Lehmwesen fester zudrückten, sobald Kayama sich nähern wollte. Also blieb ihr nichts anderes über, als stehen zu bleiben und sich eine Möglichkeit zu überlegen, den beiden zu helfen. Schon wieder befand sie sich in einer Situation, in der sie nur zusehen konnte, während ihre Freunde litten. Wie oft musste sie das noch ertragen und untätig danebenstehen? Einer gegen fünf wäre kein leichtes Spiel, vor allem wenn sie nicht schnell genug denjenigen ausschalten könnte, der die Lehmmarionetten befehligte. Sie wollte nicht am Ende der Grund dafür sein, wieso beide ihrer Freunde getötet wurden.

Langsam schlossen auch die Schüler zu ihnen auf und hielten inne, als sie sahen, was hier gerade passierte. „Lassen Sie die beiden los", forderte Izuku sofort und ballte seine Hände zu Fäusten. Er war bereit für einen Kampf, um seine Lehrer zu retten. Aizawa hatte Recht, sie alle wollten Helden werden, also sollten sie sich auch wie welche benehmen. Auch Bakugo und Hitoshi nahmen neben ihm eine Kampfhaltung ein, doch den Schurken beeindruckte dies wenig.

Stattdessen lachte er sogar ein wenig, als er das ungleiche Trio sah. „Ein paar sind wohl immer dabei, die den Mut nicht so schnell verlieren und sich nicht so einfach brechen lassen. Aber das lässt sich schnell ändern", erklärte er mit einem schiefen Lächeln, ehe er vor die beiden Lehmgestalten trat, die Shota und Toshinori fest in ihrem Griff hatten und nicht zuließen, dass die beiden Jugendlichen sich bewegen konnten. „Ich verliere langsam die Geduld mit euch allen", gab er offen zu und wandte sich kurz zu den beiden Gefangenen um, „daher greife ich nun nach einem drastischeren Mittel. Nachdem ihr gerade eben schon kundgetan habt, wie wenig ihr inzwischen von euren beiden Lehrern haltet, überlasse ich euch nun die Wahl zu entscheiden, wer von den beiden weiterleben darf, und wer seine Seele verlieren wird."

Auch wenn die Worte, die Toshinori und Shota zuvor über sich gehört hatten, wirklich verletzend gewesen waren, rissen sie nun entsetzt die Augen auf. Das irre Grinsen des Schurken ließ die beiden schaudern. „Du kannst nicht von ihnen verlangen, so eine Wahl zu treffen", erklärte Yagi und versuchte sich sofort gegen den Griff zu wehren, der dadurch jedoch nur noch fester wurde. Die Kinder vor so eine Wahl zu stellen, war einfach nur grausam und unmenschlich.

„Doch kann ich. Und sollten sie nicht in der Lage sein, sich zu entscheiden, werdet ihr beide sterben. Ganz einfach. Also, wählt weise", wandte sich der Playmaker dann wieder an die Schüler, „und kommt ja nicht auf die Idee, irgendwelche Heldennummern abzuziehen!" Dafür hatte er schließlich seine Komplizen mit dabei. Diesmal hatte er vorgesorgt. Außerdem dauerte ihm dieses Spiel bereits zu lange an, das er mit ihnen trieb. Von Beginn an hätte er niemals damit gerechnet, dass es so lange brauchen würde, sie alle zu brechen, und dass es immer noch welche gab, die zu ihrem Lehrer standen, war mittlerweile ermüdend für ihn. Außerdem lief ihm langsam die Zeit davon und raubte seine Energie. Er musste einfach andere Seiten aufziehen.

Aufmerksam musterte der junge Schurke die Jugendlichen nacheinander, die nach wie vor wie erstarrt auf ihn und die gefangenen Lehrer blickten. Ihre schuldbewussten Mienen waren wirklich niedlich, doch es ärgerte ihn, dass sie stillschweigend vor ihm standen, anstatt sich zu beraten. Wie sollten sie denn so stumm ihre Wahl treffen? Am Ende würde es vermutlich ohnehin beide Helden treffen und die Kinder mussten auf ewig mit dieser Schuld leben. Aber bis es soweit war, würde er sich noch eine spaßige Zeit mit ihnen machen. Schnell hob er seine Hand und ballte die Hände langsam zu Fäusten, was die Monster dazu brachte, ihren Griff noch fester um die Gefangenen zu schließen. Vielleicht würde sie das etwas motivieren und zum Diskutieren bringen.

Shota, der vor Schmerz auf seine Lippen biss, um nicht loszuschreien, weil seine Schulter nur noch mehr schmerzte, warf kurz einen Blick auf Toshinori, der sich ebenso dazu bemühte, keinen Laut von sich zu geben. Es tat ihm leid, den Blonden in so eine Lage gebracht zu haben, und zu wissen, dass er am Boden zerstört war, weil die Schüler ihren Glauben an ihn verloren hatten. Das Symbol des Friedens hatte all das nicht verdient. Ebenso wenig seine Schüler. Sie waren durch die Hölle gegangen, hatten viel zu viel durchmachen müssen und das alles nur wegen ihm. „Hör auf ...", bat Shota vor Schmerz keuchend, „lass sie endlich in Ruhe. Es ist doch eine Sache zwischen uns beiden!"

Tatsächlich stoppte der Playmaker und ließ seinen Arm sinken, was dazu führte, dass die beiden Monster damit aufhörten, sie zu zerquetschen. „Aber sie haben sich mir widersetzt und diese Angelegenheit unnötig in die Länge gezogen", erklärte der junge Mann, und wandte sich zu Shota um, „sie hätten gleich zu Beginn tun sollen, worum ich sie gebeten hatte. Ungehorsamkeit gehört doch bestraft." Dabei klang er so unschuldig, dass es Aizawa kalt den Rücken runterlief.

„Was erwartest du denn? Sie möchten Helden werden! Es ist ihr größter Wunsch und den verfolgen sie mit aller Kraft. Und niemand, vor allem kein Schurke wie du, wird sie davon abbringen", erwiderte Aizawa, was das Lächeln des Playmakers kurz dazu brachte zu verschwinden.

Mit wenigen Schritten war er bei dem Dunkelhaarigen und legte seine dünnen Finger um dessen Hals, um sachte zuzudrücken. „Warst du dann in meinem Fall der Schurke, der meinen Traum zerstört hat? Ich wollte ebenso ein Held werden, aber du hast es verhindert, weil ich nicht gut genug für deine Vorstellung eines Helden war." Wütend schnaubte der junge Mann und drückte etwas fester zu, was Shota um Luft ringen ließ. „Dank dir wusste ich jahrelang nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Du hast mich damals zerstört, Sensei. Nur weil du von dir selbst enttäuscht bist, hast du zu hohe Erwartungen an deine Schüler und sorgst dafür, dass sie sich ständig in Gefahr bringen, um deine Anerkennung zu gewinnen und dich davon zu überzeugen, dass sie großartige Helden werden können", fuhr er fort, während etwas in seinen Augen aufblitzte, „du bist kein guter Lehrer, sondern nur eine Gefahr für sie." Anstatt seine Finger noch fester um seinen Hals zu schließen, ließ er schließlich los, als er sehen konnte, dass seine Worte etwas in Aizawa ausgelöst hatten und langsam sickerten.

Die Erkenntnis traf ihn tatsächlich hart. Obwohl er eigentlich mit seinen Schulverweisdrohungen dafür sorgen wollte, dass die Schüler an ihre Grenzen gingen und über sich hinauswuchsen, hatte der Playmaker tatsächlich recht. Damit sorgte er nur dafür, dass die Schüler ständig versuchten sich zu beweisen und eine Dummheit nach der anderen begingen. Gerade seine diesjährige Klasse trieb dies immer wieder auf die Spitze. Er war kein guter Lehrer. Nein. Er war tatsächlich der Grund dafür, wieso all das passierte, was ihnen bisher widerfahren war.

Als Yagi merkte, dass der Dunkelhaarige mit einem Mal aufhörte, sich gegen das Monster zu wehren, biss er sich kurz auf die Unterlippe. Scheinbar hatte der Playmaker einen weiteren wunden Punkt gefunden, um Aizawa in weitere kleine Stücke zu zerbrechen. „Shota, hör nicht auf ihn", versuchte er ihn zu überzeugen, doch der Angesprochene schüttelte nur den Kopf.

„Nein, er hat Recht", murmelte Aizawa leise, doch da es still war, hörte man ihn ziemlich gut. Schon immer war seine Methode umstritten gewesen, hatte jedoch immer recht gute Erfolge hervorgebracht. Bis jetzt. Bis zu dieser Klasse, und bis zu dem Moment, als der Playmaker ihn darauf aufmerksam machte, wie viel Schuld er an all den Geschehnissen trug, die sie heimgesucht hatten. Langsam hob Shota den Kopf und warf Hizashi und Eri einen kurzen Blick zu. Auch wenn er sich gewünscht hatte, eine Familie mit den beiden zu gründen und sie glücklich und in Sicherheit zu wissen, musste er sich eingestehen, dass sie es niemals sein würden, wenn er mit von der Partie war und sich in ihrer Nähe befand.

Während Shota dabei war, einen Entschluss zu fassen, wandte der Playmaker sich erneut an die Schüler, die immer noch starr vor ihm standen und keinen Piep von sich gaben. „Habt ihr euch mittlerweile entschieden? Einen der beiden könnt ihr retten. Entweder den Alten, der euch enttäuscht hat, oder den Versager, der euch immer wieder in Gefahr bringt? Oder wollt ihr beide verlieren, Helden?" Das hämische Grinsen war zurückgekehrt, auch wenn er langsam die Geduld verlor. „Was ist? Könnt ihr euch nicht entscheiden?", fragte er mitleidig, ehe er sich zu einem seiner Komplizen umwandte und ihm zunickte.

Eine der beiden Gestalten, deren Macke sie bisher noch nicht kennen gelernt hatten, hob beide Hände und begann die Finger zu krümmen. Sowohl Toshinori, als auch Shota, die überrascht wurden von den plötzlichen Schmerzen, die ihre Glieder durchfuhren, schrien kurz auf, ehe sie die Zähne zusammenbissen. Ihre Muskeln schienen sich zusammenzuziehen und auch zu dehnen. Es fühlte sich fast so an, als würden erneut Lehmmonster versuchen, ihnen alle Gliedmaßen auszureißen. Tatsächlich wurde jedoch im Moment die Verjüngungsmacke beendet. Während ihr Körper nun also wieder auf seine gewohnte Größe anwuchs, und alle Narben zurückkamen, die sie sich im Laufe ihres Lebens zugezogen hatten, erfuhren sie auch erneut all die Schmerzen, die sie dafür durchstehen mussten.

Tränen sammelten sich in Toshinoris Augen, als er das Gefühl hatte, dass sein Oberkörper erneut aufgerissen wurde. Am liebsten hätte er sich übergeben und weiter geschrien, doch er musste sich zusammenreißen, um keine Schwäche zu zeigen. Doch auch Shota ging es nicht besser. Heftige Kopfschmerzen raubten ihm kurz die Sicht und ließen ihn zusammensacken, genauso wie damals, bevor sie durch den Boden gebrochen waren.

„Hören Sie auf!", schrien Shinsou und Izuku zeitgleich und wollten nach vorne stürmen. Sie waren viel mehr, und würden einfach gegen fünf Personen und diese Gestalten ankommen. Wenn sie alle an einem Strang zogen, würden sie etwas ausrichten können. Doch die anderen waren weiter wie zu Eis erstarrt und wagten es nicht, einzugreifen.

„Habt ihr euch denn entschieden, wen ihr erlösen wollt? Mein Freund hier kann Leute nicht nur verjüngen, sondern ihnen auch ein paar Jahre anhängen. Ihr könntet also auch zusehen, wie sie weiter altern und zu Staub zerfallen!", erklärte der Playmaker belustigt. Natürlich war das nur dank einer hohen Dosis Trigger möglich, aber es wäre dennoch amüsant den beiden dabei zuzusehen, wie sie rasant alterten und starben. Wenn es nicht endlich zu einer Entscheidung kam, würde er das wohl auch so veranlassen, damit sie etwas bei dieser Lektion lernen könnten.

„Nein ... bitte. Lass Toshinori in Ruhe", keuchte Shota, ehe er leise murmelte, „es tut mir leid." Sein gesamter Körper schmerzte und hätte das Monster ihn nicht fest im Griff, wäre er definitiv zusammengebrochen. Aber das würde ihn nicht daran hindern, nun das Richtige tun zu wollen. Alles war seine Schuld und er musste versuchen zu retten, was es noch zu retten gab.

„Wie war das? Ich habe es nicht verstanden", kam es hämisch über die Lippen des Schurken, der sich etwas näher an Aizawa stellte und seine Ohren an dessen Gesicht hielt.

„Es tut mir leid", wiederholte er lauter und musste sich zusammenreißen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren, „bitte ... ich flehe dich an, lass sie in Ruhe. Sie wollen Helden werden und sollten nicht schuld am Tod einer Person sein, auch wenn es nur ich bin ... töte mich einfach. Räche dich an mir ... du hast gewonnen." Was blieb ihn im Moment auch anderes über, als es schlussendlich auszusprechen. Seine Schüler sollten nicht mit dem Wissen hierrausgehen, dass sie schuld an seinem Tod waren. Denn auch wenn sein Leben unbedeutend war, so wollte er niemanden dieses Schuldgefühl aufbürden, dass sie die Entscheidung treffen mussten. Auch wenn sie bereits darüber nachgedacht hatten, war es kein guter Start ins Heldendasein, an einem Mord beteiligt gewesen zu sein. Shota hoffte nur, dass der Playmaker sein Flehen erhören würde. Er war müde und hatte keine Lust mehr, sich einzureden, dass alles wieder gut werden würde. Die Lage war ohnehin mittlerweile ausweglos geworden.

„Ich habe gewonnen", wiederholte der junge Schurke und atmete erleichtert aus. Diese Worte waren Balsam für seine Seele. „Du hast also eingesehen, dass du einen Fehler begangen hast. Die Einsicht kommt zwar spät, aber es ist schön, dass du sie hast. Auch wenn es das Letzte ist, was du tust." Mit siegessicherer Miene wandte er sich an den vierten Schurken, und winkte ihn heran. „Hier, ich habe dir doch eine leckere Mahlzeit versprochen."

Hungrig leckte sich der angesprochene Komplize über die Lippen, während er nähertrat. „Geschundene und gequälte Seelen sind meine Leibspeise", schwärmte er und rieb sich die Hände.

„Nein, das können Sie nicht machen", protestierte Izuku und wollte einschreiten. Doch als er merkte, dass auch der Typ mit der gefühlsverstärkenden Macke sich bewegte und seine Augen kurz aufblitzten, hielt er inne und sah sich hilfesuchend nach seinen Mitschülern um, die ratlos wirkten. „Ihr könnt doch nicht einfach zusehen!", rief er ihnen zu.

„Bemüh dich nicht, Izuku", hörte der Grünschopf plötzlich aus dem Mund seines Klassenlehrers, „es ist am besten so. Bitte lasst Eri nicht zusehen." Das kleine Mädchen hatte sich seit dem Tunnel zwischen Hitoshi und Izuku gedrängt, um einen Blick auf ihren Vormund zu haben. Tränen liefen über ihre Wangen, während sie beobachtete, wie dieser seltsame Mann auf ihn zuging und die Hand nach seiner Brust ausstreckte. Sofort hob Shinsou die Kleine hoch und drückte sie an sich, sodass ihr Blick nicht mehr auf ihren Mentor gerichtet war.

Die Finger des Schurken gruben sich tief in das Fleisch seines Brustkorbs, was Shota schmerzerfüllt stöhnen ließ. Neben ihm versuchte Toshinori sich weiterhin gegen das Monster zu wehren, um einzugreifen, doch es war unmöglich frei zu kommen. Immer fester wurde der Griff, doch Aizawa versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, um nicht zu schreien, oder zu zeigen, wie viele Schmerzen ihm all das bereitete. Stattdessen versuchte er daran zu denken, dass seine Schüler danach endlich wieder freikamen und ihrem Traum, Helden zu werden, nachgehen konnten, ohne dass er sie daran hindern konnte, oder ihre Wünsche und Träume zerstörte. Ohne ihn waren sie alle besser dran. Sein Blick glitt zu Nemuri, die von Denki und Mineta zurückgehalten wurde, um nicht nach vorne zu stürmen, um Shota zu helfen, und somit alles schlimmer zu machen; wanderte weiter zu dem bewusstlosen Blonden, der durch seinen Tod auch endlich freikommen und die Hilfe bekam, die er brauchte um zu überleben. „Sagt Hizashi, dass ich ihn ..."

Weiter kam er allerdings nicht. Der Schmerz wurde unerträglich und jeder Versuch nicht zu schreien, war vergeblich. Jede Faser seines Körpers schien in Flammen zu stehen, ehe der Schurke seine Hand von seinem Brustkorb wegzog und dabei eine kleine leuchtende Kugel in den Händen hielt. Seine Seele. Nur kurz konnte Shota einen Blick darauf werfen, ehe ihm schwarz vor Augen wurde und er zusammensackte, als hätte man ihm jegliche Energie entzogen. Ein verzweifelter Schrei war zu vernehmen, der von Nemuri kam.

Mit einem zufriedenen Lächeln sah der Playmaker auf den leblosen Körper seines ehemaligen Lehrers, der zu Boden glitt, während das Lehmmonster zu Staub zerfiel. „Na bitte ... wieso konnte es nicht von Anfang an so laufen", seufzte er, und stupste Aizawa mit der Schuhspitze an, „im Gegenzug dafür, werde ich euch gehen lassen. Es hat mich wirklich sehr gefreut, euch kennen zu lernen!" Langsam wandte er sich um, um zu seinen Komplizen aufzuschließen, bevor er sich erneut zu den Schülern umwandte, die immer noch starr dastanden und fassungslos auf ihren leblosen Lehrer blickten, um sich zum Abschied zu verbeugen. „Ich wünsche euch noch viel Erfolg auf eurem Weg, Helden zu werden!"

Kaum waren die fünf Schurken verschwunden, zerfiel auch das Monster zu Staub, das Toshinori festgehalten hatte. Der Blondschopf fiel sofort auf seine Knie und zitterte am gesamten Körper. Auch in die anderen schien langsam wieder Leben zu kommen. Sofort stürzten Izuku und Hitoshi auf die beiden Lehrer zu, und auch Nemuri konnte sich endlich losreißen, um zu Shota zu eilen. Nach wie vor wünschte sie sich, dass das alles nur ein böser Albtraum war und sie jeden Moment davon aufwachte. Einer ihrer besten Freunde schwebte in Lebensgefahr und der andere schien bereits tot zu sein. Es konnte nur ein Albtraum sein.

Ehe sie, oder einer der anderen jedoch Aizawa oder Yagi erreichten, wurden sie alle in Dunkelheit gehüllt.

...


(Anmerkung:
Hallo!
Es ist zwar eine sehr fiese Stelle, um eine kleine Pause zwischen den Kapiteln einzulegen, aber ich versuche mich zu bemühen, schnell weiter zu machen.

Danke an alle Leser, die bisher fleißig die Geschichte verfolgt haben ^__^ Es geht noch weiter!
LG Tina)

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