Kapitel 12 - Willkommen

Verwundert sahen alle auf und versuchten die Quelle dieser Stimme auszumachen. Vergebens. Sie schien aus dem Nichts zu kommen. Zumindest konnte niemand die dazu gehörige Person ausmachen.

„Herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Reich!", erklang erneut die Stimme, die kurz lachte, „nachdem ihr euch nun alle wiedergefunden habt, kann ich euch endlich die Regeln erklären: Ihr seid meine Marionetten und ich kann mit euch machen, was ich möchte! Und das müsst ihr auch, wenn ihr hier lange genug überleben wollt. Wer sich widersetzt, stirbt." Erneut lachte die Stimme.

„Was soll das?", unterbrach Ojiro das Gelächter und sah sich verwirrt nach seinen Lehrern um. „Wir sind Menschen, keine Spielfiguren", zischte Aizawa wütend und erhob sich langsam, um sich nach der Quelle der Stimme umzusehen und den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen zu können.

„Nanana ... es ist unhöflich jemanden zu unterbrechen, Aizawa-Sensei, du solltest deine Schüler besser erziehen und selbst auch ein gutes Vorbild sein", fiel die Stimme Shota ins Wort, „aber dass gerade du davon sprichst, wie man andere Menschen behandeln soll. Amüsant."

Verwirrt sah der Dunkelhaarige zu Nemuri, die den Kopf schief legte und die Stirn runzelte. Der Fremde schien sie wohl zu kennen, oder zumindest dem Glauben verfallen zu sein, dies zu tun, wenn er solche Aussagen tätigte.

„Nun aber zu eurer ersten Aufgabe: All Might wurde vergiftet und liegt im Sterben." Ein entsetztes Raunen ging durch die Anwesenden. Izuku schluchzte und schlug sich die Hände vor den Mund. Tränen standen in seinen Augen und begannen sich ihren Weg über seine Wangen zu bahnen, während Bakugo wütend seine Hände zu Fäusten ballte. Shota schluckte, obwohl seine Kehle sich ausgetrocknet anfühlte.

„Aber keine Sorge: Es gibt eine Rettung. Vorausgesetzt zwei tollkühne Helden schaffen es, eine Aufgabe zu lösen. Dazu müsst ihr links von euch erst einmal eine Tür finden ... lasst euch nur nicht zu viel Zeit. Davon hat euer großer Held nicht allzu viel. " Erneut ertönte ein seltsamer Ton und die Stimme verstummte.

„Was soll dieser feige Scheißdreck?", rief Katsuki laut in die Luft und machte seinem Ärger durch Explosionen an den Handflächen Luft. „Mit Gift arbeiten nur Dreckskerle." Ohne weitere Worte, setzte er sich in Bewegung, genau in die Richtung, die der Fremde genannt hatte und begann die Wand zu untersuchen, um schnell eine Tür finden zu können.

Als Izuku das bemerkte, sprang er ebenfalls auf und begann neben Katsuki herauszufinden, wo sich in dem Stein eine Tür befinden könnte. „Was habt ihr beiden vor?", fragte Shota und stand plötzlich neben ihnen, „ihr werdet schön die Füße stillhalten und das die Profihelden machen lassen." Er konnte schließlich nicht zulassen, dass noch mehr verletzt wurden. Ein Gefühl sagte ihm, dass diese Aufgabe bestimmt nicht einfach werden würde.

„Ach, und wen? Sie und Midnight? Wer passt dann auf den Haufen Idioten auf? Soweit haben Sie wohl noch nicht gedacht, was?", keifte Bakugo seinen Lehrer an. Auch wenn er wusste, wie unhöflich und respektlos er dadurch erschien, konnte der blonde Stachelkopf im Moment nicht anders. Sein Idol lag im Sterben, wie könnte man da ruhig bleiben?

Shota verdrehte nur die Augen. „Midnight bleibt hier bei euch, ich werde allein gehen. Keine Widerrede!" Er wusste nicht, wie oft er es noch sagen musste, dabei hasste er es, sich zu wiederholen. Es war sinnlose Zeitverschwendung.

„Und wenn Sie keine Tür finden? Ich kann ein Loch in die Wand sprengen ...", versuchte Katsuki weiter darauf zu beharren, dass er der Aufgabe gewachsen war, doch Aizawa schüttelte den Kopf. „Und am Ende haben wir eine durchlöcherte Wand, aber keine Tür. Ich denke nicht, dass es so einfach sein wird", meinte der Dunkelhaarige.

Widerwillig trat Bakugo laut murrend zur Seite. Langsam legte Shota beide Hände an die Wand zu ihrer linken und begann den Stein abzutasten. Vorsichtig und bedacht, aber nicht zu langsam, da sie keine Zeit verschwenden durften. Tatsächlich fand er bald einen Spalt, in den seine Hand passte.

„Warte", erklang Nemuris besorgte Stimme plötzlich neben ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „bist du dir sicher? Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache." Kurz wanderte ihr Blick hoch zu seiner Stirn. Er war bereits verletzt, und sollte es nicht übertreiben.

„Das habe ich ebenso, aber das bringt uns nicht weiter", gab er zurück und steckte seine Hand ohne zu zögern in den Spalt. Ein paar Zentimeter tief konnte er seine Hand versenken, ehe er einen Griff ertastete und daran zog. Zu seiner Verwunderung bewegte sich jedoch nichts, egal wie fest er daran rüttelte, nur ein kurzer stechender Schmerz breitete sich in seinen Fingern aus, der allerdings nicht so schlimm war, dass er seine Hand zurückziehen würde. Er musste es weiter versuchen. Erst einen Augenblick später ließ sich der Griff bewegen und die Tür begann sich ratternd zu öffnen. Sofort zog er die Hand zurück und trat einen Schritt beiseite.

Erst da entdeckte er Izuku neben sich, der ebenso von der Wand wegtrat und seine Hand hochhielt, von der Blut tropfte. „Was zum ..." Shota wollte sofort losschimpfen, doch als er auf seine Finger sah, bemerkte er ebenso Blut und wurde ein wenig bleich. Die Tür ließ sich wohl nur von zwei Leuten öffnen, wenn sie einen Tribut zollten. Die Stimme hatte davon gesprochen. Es brauchte zwei Helden für diese Aufgabe. Das Problemkind würde mitkommen müssen. So viel zum Thema Keine Widerrede.

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