14.

Man sagte, Wasserleichen wären kein besonders schöner Anblick. Glücklicherweise hatte Jessica noch nie eine in echt gesehen. Bis jetzt. Und sie musste zugeben: Es stimmte, was man sagte.

„Sehr bedauerlich, dass wir die Bekanntschaft mit Luisa Steinfeld nicht mehr machen konnten", murmelte Plattenberg und blickte auf die Tote herab. „Zumindest nicht mit ihrer lebenden Version."

Von der elfenhaften Schönheit, die Luisa mit ihrer Schwester gemeinsam hatte, war nach dem Tod nicht mehr viel übriggeblieben. Ihr einst hübsches Gesicht war zu einer aufgedunsenen, gräulich-blassen Totenmaske verkommen, die blonden Haare klebten ihr nass und verknotet am Kopf, die blauen Augen waren gebrochen und starrten leblos ins Leere. Ihre völlig durchnässte Oberbekleidung, bestehend aus einem dunkelblauen Trenchcoat, grauen Skinny-Jeans und einer einzigen, flachen Stiefelette, war bis auf einige wenige Beschädigungen mehr oder weniger intakt. Der zweite Schuh schien irgendwo im See verloren gegangen zu sein und der Gürtel des Mantels hatte sich gelöst und wurde von einem hässlichen, ausgefransten Riss verunstaltet.

„Jetzt wird sie uns auch nicht mehr verraten können, wie ihre Spuren an die Kleidung des toten Daniel Hubner kamen."

„Auch die Toten können uns so manches mitteilen", unterbrach die Rechtsmedizinerin den Monolog des Hauptkommissars und richtete sich wieder auf.

„Und was hat sie Ihnen so erzählt?"

„Vermutlich liegt sie bereits mehrere Tage im See. Der Waschhaut an den Händen nach zu urteilen, so drei bis vier. Die Todesursache scheint nicht Ertrinken zu sein, sondern eine Halswirbelsäulenfraktur der ersten beiden Halswirbel, mit anderen Worten: Genickbruch. Zumindest auf den ersten Blick. Genaueres natürlich wie immer..."

„...nach der Obduktion", vervollständigte Plattenberg ihren Satz.

„Können Sie denn trotzdem schon sagen, wie das passiert sein könnte?", fragte Jessica.

„Dem Verletzungsmuster zufolge würde ich vermuten, dass sie rücklings irgendwo draufgefallen ist. Auf eine scharfe Kante oder etwas Ähnliches. Dadurch kam es wahrscheinlich zu einer schweren Verletzung der Medulla oblongata, des Markhirns. Dort liegen lebenswichtige Nervenzellen, die Atmung und Blutkreislauf regulieren. Sie muss auf der Stelle tot gewesen sein."

„Also könnte das auch ein Unfall gewesen sein?"

„Durchaus, falls sie nicht vorsätzlich gestoßen wurde. Wie gesagt, nach der Obduktion sind wir schlauer."

„Sogar, falls es ein Unfall gewesen sein sollte, irgendjemand muss sie danach trotzdem in den See befördert haben", gab Plattenberg zu bedenken. „Alleine ist sie wohl kaum reingesprungen."

„Es wäre jedenfalls das erste Mal in meiner Laufbahn, dass eine Tote munter herumläuft und in einen See springt. Außerdem ist der Absatz ihres Schuhs hinten ziemlich abgeschliffen. Ein Anzeichen dafür, dass man sie über eine längere Strecke mit den Hacken über den Boden geschleift hat. Der zweite Schuh wird wohl ähnlich aussehen."

Die Rechtsmedizinerin packte ihre Sachen zusammen und hob ihren Arztkoffer hoch. „Ich fahre zurück ins Institut. Zu der Obduktion komme ich frühestens heute Nachmittag."

„Ja, ja, lassen Sie sich ruhig Zeit. Die Gute läuft Ihnen schon nicht weg. Es ist ja nicht so, dass wir einen Mord aufzuklären haben", konnte Plattenberg sich die Bemerkung nicht verkneifen.

Doch die Rechtsmedizinerin verdrehte nur genervt die Augen und stakste kommentarlos durch das nasse Gras davon zu ihrem Wagen.

„Irgendwie scheinen wir Fälle mit mehreren Toten und Seen magisch anzuziehen", bemerkte Jessica und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.

„Das muss dann aber an Ihnen liegen. In Düsseldorf hatte ich das Phänomen nicht."

Plattenberg sah sich um und winkte eine Streifenpolizistin, die mit ihrem Kollegen als erste vor Ort gewesen ist, herbei.

„Wo ist der Mann, der die Tote gefunden hat?"

„Der äußerst nette, ältere Herr dort drüben."

Sie deutete zu einem der Streifenwagen. Dort stand ein Mann ende sechzig, der eine olivgrüne Anglerweste über einem karierten Flanellhemd und eine graue Schirmmütze trug. „Er war gerade angeln und sein Angelhaken hat sich in dem Gürtel ihres Mantels verfangen."

„Da hat er diesmal aber keinen guten Fang gemacht."

Die Polizistin zuckte nur die Achseln.

„Dann sollten wir uns kurz mit unserem Hobbyangler unterhalten."

Sie liefen alle drei zu dem Mann hinüber.

„Plattenberg, Kriminalpolizei. Meine Kollegin, Frau Schillert. Und Sie sind...?"

„Bock", brummte der Mann in seinen kurzen, weißen Vollbart. „Herbert Bock." Er musterte sie beide aus stahlgrauen Augen und verzog dann verächtlich das Gesicht.

„Sie waren heute morgen also hier am Seeufer angeln, Herr Bock? Machen Sie das öfters?"

„Täglich. Was soll ich denn sonst tun? Zuhause rumsitzen und an die Decke spucken?"

„Das ist in der Tat keine gute Idee, Herr Bock. Sonst könnte es Ihnen womöglich auf den Kopf tropfen", erwiderte Plattenberg ohne die Miene zu verziehen.

Die Streifenpolizistin hielt sich eine Hand vor den Mund, um nicht loszulachen. Auch Jessica presste ihre Lippen fest zusammen, um sich ein Grinsen zu verkneifen, nachdem sie sich die Szene bildlich vorgestellt hatte.

Herr Bock wirkte allerdings nicht ganz so amüsiert.

„Sie haben heute wohl einen Clown gefrühstückt, was Herr Kommissar? Und sich danach anscheinend auch noch dessen Klamotten angezogen."

Das sollte wohl eine Anspielung auf die orange, weiß gepunktete Krawatte und den karierten Anzug sein.

„Da liegen Sie leider falsch. Clowns schmecken nämlich nicht besonders gut, wissen Sie."

Die Polizistin ging ein paar Schritte zur Seite und gluckste leise in den Ärmel ihrer Uniform, während Herr Bock und Plattenberg sich ein kurzes Blickduell lieferten, ähnlich denen in Westernfilmen, bevor die Duellierenden aufeinander schossen.

„Sie sind heute Morgen also wie jeden Tag hier am See angeln gegangen", nahm Jessica die Befragung wieder auf.

„Das habe ich doch eben schon gesagt. Sind Sie schwer von Begriff, junges Fräulein?"

„Kriminalkommissarin Schillert", berichtigte sie den alten Griesgram. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken, er sei ein Verwandter von Plattenberg.

„Wie spät war es da?"

„So gegen zehn. Das ist eine gute Uhrzeit, dann sind nämlich die nervigen Jogger und Hundebesitzer schon weg und die dämlichen Segler noch nicht da. So kann mir keiner den Fisch verschrecken."

„Ist Ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen?"

„Nur, dass auf einmal eine Tote Frau an meiner Angelschnur hing. Aber sonst war eigentlich alles wie immer."

„Und die Tage davor?", übernahm Plattenberg wieder. „Da haben Sie auch nichts bemerkt?"

„Nein. Da war nichts."

„Sind Sie immer morgens zur selben Uhrzeit hier?"

„Ja, ich habe doch gerade erklärt warum! Sie sind wirklich nicht die schlau..."

„Danke, Herr Bock, Sie haben uns sehr geholfen. Wir melden uns, falls wir noch weitere Fragen haben", schnitt Plattenberg ihm das Wort ab und wollte sich schon abwenden.

Der alte Mann hatte aber noch etwas auf dem Herzen:

„Was ist denn jetzt mit meiner Angelrute?"

„Die ist jetzt ein Beweisstück. Sie kriegen sie zurück, sobald wir mit den Ermittlungen fertig sind."

„Wenn ihr zwei Witzfiguren die Ermittlungen führt, wird das wohl noch Jahre dauern."

„Mit etwas Glück, brauchen Sie sie bis dahin nicht mehr", meinte Plattenberg mit einem liebenswerten Lächeln. „Oder kann man in der Hölle etwa auch angeln?"

Er drehte sich einfach um und ließ Bock und die Streifenbeamtin sprachlos zurück. Jessica folgte ihm schnell, bevor der Alte doch noch seine Sprache wiederfand.

„Dem netten Opa haben Sie es aber richtig gegeben", sagte sie, während sie die Mitarbeiter des rechtsmedizinischen Instituts dabei beobachtete, wie sie die Tote in den Leichenwagen verfrachteten.

„Hat er auch nicht anders verdient. Nomen est omen, sage ich da nur."

„So werden Sie auch, in circa 25 Jahren."

„Hören Sie doch auf! Ich hasse angeln. Aber das mit den Joggern, Hundebesitzern und Seglern stimmt schon, die nerven ungemein."

Schon lustig, dass jemand, der fast nichts anderes tat, als andere Leute zu nerven, selbst andere Leute nervig fand.

„Gibt es überhaupt jemanden, den Sie nicht nervig finden? Außer Ihnen selbst natürlich?"

„Man kann diese Personen zwar an einer Hand abzählen, aber es gibt sie durchaus."

Wer diese Personen wohl waren? Bevor Jessica jedoch nachfragen konnte, kam einer der KT-Mitarbeiter auf sie zu.

„Wir haben ein Stück weiter entfernt ihren Wagen gefunden. Am Waldrand, zwischen den Bäumen versteckt."

Sie folgten dem Kollegen querfeldein über eine matschige Grasfläche, bis sie am Waldrand ankamen. Gut zwischen den Bäumen verborgen, stand ein blauer Citroen C3, um den ein paar Typen in weißen Schutzanzügen wie Geister herumwuselten.

„Also ist sie entweder selber hergefahren oder wurde vom Täter in ihrem eigenen Wagen hergebracht", überlegte Jessica.

„Der Wagen war abgeschlossen, als wir ihn fanden. Der Schlüssel fehlt, bei sich hat sie ihn auch nicht. Vielleicht ist er im See oder der Täter hat ihn eingesteckt. Wir haben auch keine Handtasche oder etwas in der Art gefunden. Die Taucher kommen gleich und suchen im See", berichtete der Kriminaltechniker.

„Den zweiten Schuh nicht vergessen. Der fehlt auch noch", erinnerte Plattenberg. „Und außerdem sollten die Taucher nach einer zweiten Frauenleiche Ausschau halten. Florentine Frost ist immer noch verschwunden."

Dann wandte er sich an Jessica: „Wenn der Täter gefahren ist, warum hat er sie dann nicht direkt mit dem Wagen im See versenkt? Das wäre doch viel einfacher, als sie den ganzen Weg zum See zu schleifen."

„Dann ist sie doch allein hergekommen", stimmte Jessica ihm zu. „Aber wozu? Um ihren Mörder hier zu treffen? Am Waldrand? Das ist doch total bescheuert, als hätte sie es drauf ankommen lassen, getötet und dann im Wald verbuddelt zu werden."

„Verbuddelt wurde sie ja nun nicht. Vielleicht hatte der Täter auch einfach keine Schaufel dabei. Also musste der See herhalten, um die Leiche zu entsorgen."

„Musste dann aber ein Mann gewesen sein, der stark genug ist, sie bis zum See zu schleppen. Dieser Rohrbach? Oder Schmidtmann? Und wenn es doch eine Frau war, dann eine Gewichtsheberin, oder so. Also scheidet ihre Schwester aus, die ist kleiner und zierlicher."

Falls Florentine überhaupt noch lebte und nicht ebenfalls irgendwo im See vor sich hintrieb...

Plattenberg drehte eine Runde um den Citroen, wobei seine schicken Schuhe bei jedem Schritt tief im nassen Waldboden versanken.

„Hier ist weit und breit nichts, wo sie draufgefallen sein und sich den Hals gebrochen haben könnte. Auf das Auto wohl kaum, sonst müsste es entsprechende Beschädigungen aufweisen."

„Dann ist das hier auch nicht der Tatort", schlussfolgerte Jessica. „Aber er müsste irgendwo in der Nähe sein, sonst hätte Luisa ihr Auto hier nicht abgestellt."

Sie überlegte, an welchem Ort in der Nähe es etwas Kantiges geben konnte, wo Luisa draufgefallen sein könnte.

„Der Unterschlupf!", sprach sie ihre Gedanken laut aus.

„Wie bitte?"

„Etwas weiter nördlich gibt es auf dem Spazierweg so einen kleinen Unterstand. Eigentlich nur ein paar im Kreis aufgestellte Holzbalken mit einem spitzen Dach und einer Bank darunter. Wenn man unglücklich auf die Bank stürzt, kann man sich bestimmt das Genick brechen."

„Lassen Sie uns mal dort hingehen und uns das anschauen."

Zusammen mit einem der KT-Mitarbeiter, machten sie sich auf den Weg den unbefestigten Waldpfad entlang. Nach einer Weile lichteten sich die Bäume etwas und sie kamen bei einem asphaltierten Spazierweg an.

„Endlich wieder fester Boden unter den Füßen", stellte Plattenberg erleichtert fest.

„Ihre Schuhe sind doch eh schon im Arsch."

„Ach was, die sind robuster als sie aussehen."

„Na, wenn Sie meinen." Da war sie sich zwar nicht so sicher, aber das war ja zum Glück nicht ihr Problem.

Kurze Zeit später, tauchte der Wetterunterstand vor ihnen auf, unter dem sich mehrere Wege aus verschiedenen Richtungen kreuzten. Er sah genauso aus, wie Jessica ihn beschrieben hatte.

„Als ich noch jünger war, bin ich hier öfters mal mit unserem Hund vorbeigekommen", erzählte sie und dachte wehmütig an ihre kleine Mischlingshündin Luna zurück, die bereits vor etlichen Jahren an Altersschwäche gestorben war.

„Als Sie jünger waren? Wann soll denn das gewesen sein, im Kindergartenalter?"

„Ha, ha, wirklich zum totlachen." Sofort bereute Jessica ihr Geplapper. Diesem Menschen gegenüber erwähnte man am besten überhaupt nichts persönliches.

„Nett hier", meinte Plattenberg, als sie kurz vor der Überdachung stehen blieben. „Hat fast schon etwas Romantisches, finden Sie nicht? In heißen Sommernächten ist es bestimmt ein perfekter Ort, um heimlich rumzumachen, oder?"

„Ähm, ich weiß nicht so recht..." Jessica räusperte sich verlegen und bekam beinahe einen Hustenanfall.

„Sie haben es wohl noch nie probiert? Na ja, was nicht ist, kann ja noch werden..." Er schaute sie mit vielsagend hochgezogener Augenbraue und dem üblichen, dreckigen Lächeln im Gesicht an.

Mach dir bloß keine Hoffnungen!

„Die Bank sieht genau richtig aus, um sich bei einem Sturz darauf ganz romantisch das Genick zu brechen", kam Jessica geschickt wieder auf ihren Fall zurück.

„Stimmt, könnte so passiert sein. Was stehen Sie denn hier noch so blöd herum?", fuhr Plattenberg den KT-Mann an. Dieser warf ihm einen finsteren Blick zu und machte sich dann an die Arbeit.

„Da ist Blut an der Bank", rief er ihnen zu.

„Also haben wir hier unseren Tatort", konstatierte der Hauptkommissar und trat neben den anderen Mann. Auf Lob oder Wertschätzung für ihren Einfall, konnte Jessica natürlich lange warten.

„Wäre schön, wenn Sie verschwinden und mir nicht im Weg herumstehen würden", bat der Kriminaltechniker freundlich.

„Meine Güte, wir gehen ja schon."

Während sie zu zweit wieder zurückliefen, klingelte Jessicas Handy. Es war erneut das Labor.

„Ja?"

„Ich hab das Passwort geknackt", verkündete Hofkamp ohne lange Vorrede.

„Und, was ist auf dem Stick?"

„Eingescannte Dokumente. Vieles sieht nach Bankunterlagen aus. Dann noch Akten und auch handschriftliche Notizen, alles mögliche..."

„Die Akten aus der Kanzlei!", rief Jessica aufgeregt.

„Kann sein. Ich hab's mir nicht genau angesehen. Keine Zeit, müssen Sie selber machen. Gleich kommt sowieso wieder Zeug von eurer nächsten Leiche rein. Ich muss schon sagen, seit Ihr neuer, bester Freund hier in der Stadt ist, gibt es gefühlt mehr Morde. Der scheint das Unheil anzuziehen, wie Scheiße die Fliegen." Er kicherte fies.

„Wie oft denn noch: Er. Ist. Nicht. Mein. Freund!", stellte Jessica gereizt klar. Hofkamp war wirklich nah dran, ihren sogenannten Freund einzuholen, wenn es um den Titel der größten Nervensäge ging.

„Wie dem auch sei, ich lass Ihnen den Stick bringen. Auf Wiederhören."

Seufzend beendete Jessica das Gespräch.

„Wer ist nicht Ihr Freund?", wollte Plattenberg sofort wissen.

„Niemand, vergessen Sie's. Hofkamp hat den Stick entschlüsselt. Da sind Bankdokumente drauf und vielleicht auch Scans von den verschwundenen Akten. Wir müssen zurück ins Präsidium und uns das ansehen."

„Das trifft sich gut. Wir sind hier sowieso fertig."

Beim Wagen angekommen, ging Plattenberg zuerst zum Kofferraum, öffnete ihn und holte ‒ man glaubte es kaum ‒ ein sauberes Paar Schuhe hervor, das dem, welches er trug, zum Verwechseln ähnlich sah.

„Das ist jetzt nicht Ihr ernst, oder?", stöhnte Jessica ungläubig.

„Also bitte, ich kann doch nicht mit dreckigen Schuhen herumlaufen, wie ein Ferkel. Ich bin ja nicht Sie."

Sich auf das Auto stützend, begann er im Stehen, die Schuhe auszutauschen.

„Vielleicht wechseln Sie auch noch mal eben Ihre Unterhose?"

„Da würden Sie aber wirklich gerne zusehen, was?"

In dem Augenblick hätte Jessica abermals nicht übel Lust gehabt, ihm eine zu klatschen.

„Sie sind wirklich kein Ferkel, sondern ein richtiges Schwein!", zischte sie und rutschte auf den Rücksitz. Auf keinen Fall wollte sie jetzt neben diesem Widerling sitzen.

„Da kann wohl jemand die Wahrheit nicht vertragen."

Er packte die dreckigen Schuhe in den Kofferraum, schlug ihn zu und ging um den Wagen herum zur Fahrerseite.

„Heute mal hinten sitzen? Leider habe ich den Kindersitz vergessen." Immer noch grinsend setzte er sich hinters Steuer und ließ den Motor an.

„Kein Problem, Sie passen da sowieso nicht rein", versetzte Jessica, schnallte sich an und wandte sich demonstrativ ab.

„Sie können inzwischen doch ganz gut austeilen. Meine Schule, würde ich behaupten."

Bei dieser Feststellung klang unüberhörbar sogar ein bisschen Stolz in seiner Stimme mit.


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