Zeit und Nähe
Erst einige Augenblicke später fiel Hermine auf, dass sie ihm nicht geantwortet hatte. Aber wie formuliert man so etwas, ohne zu viel seiner Gefühle Preis zu geben?
"Teddy ist mir echt wichtig geworden. Ich werde dich so lange unterstützen, wie ihr mich braucht." Damit hatte sie die Verantwortung zu Remus abgeschoben. Nun musste er entscheiden, wie lange er sie bei sich dulden würde. Und innerlich betete Hermine, dass er ihrer nicht all zu schnell überdrüssig werden würde.
"Ich glaube im Moment ist Teddy noch ziemlich abhängig von dir. Es wird wohl noch etwas dauern, bis du deine Zeit wieder in Ruhe genießen kannst."
Danach verstummten die Gespräche im Raum und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Für Hermine war der Gedanke unerträglich, irgendwann nicht mehr zu Teddy zu gehören. Aber was sollte sie schon groß machen. Sie ist schließlich nicht mit ihm verwandt.
Das ihre Gefühle und ihre Magie gerade wahnsinnig in Wallung waren, machte die Situation auch nicht besser. Einerseits war es angenehm, das Remus in der Nähe war. Ihr Körper entspannte sich etwas und sie wurde langsam müde, doch gleichzeitig pulsierte die Magie in ihr stark wie nie. Sie hatte das Gefühl von ihr förmlich überrannt zu werden, als würde sie gerade neu aufgeladen.
So würde sie definitiv auch nicht einschlafen können, das machte alles eher noch schlimmer. Unruhig wälzte sich Hermine von einer Seite zur anderen. Die Kette unter ihrem Kopfkissen pulsierte unregelmäßig und strahlte eine unangenehme Wärme aus. Sie konnte spüren wie ihre Augen brannten, doch sie würde hier nicht weinen. Diese Blöße würde sie sich nicht geben, auch wenn es ihr wirklich schwer fiel.
"Hermine ist alles ok?" Diese Frage überraschte sie kalt. Was sollte sie denn bitte darauf antworten? Hatte er überhaupt irgendeine Ahnung was in ihr vorging? Warum beeinflusste diese dämliche Kette eigentlich nur ihr Leben?
"Hm. Ich kann mal wieder nicht einschlafen," frustriert seufzte sie. Leider klang ihre Stimme nicht halb so sicher, wie sie es sich gewünscht hatte. Kurz darauf spürte sie eine Bewegung hinter sich. Remus stand unzweifelhaft an ihrem Bett. Als sich seine Hand vorsichtig auf ihre Stirn schob, setzte das pulsieren der Kette für einige Augenblicke aus.
Die Geste wirkte ungewohnt intim und doch beruhigte sich ihre Magie fast augenblicklich. Zurück blieb nur ein eigenartiges Kribbeln. So verharrten Beide einen Moment, in dem keiner die passenden Worte fand, schließlich räusperte sich Remus.
"Hab nur ich das gespürt? Als würde sich die Magie durch mich fressen und nichts als Stille hinterlassen." Und seine Worte trafen Hermine bis ins Mark. Dies beschrieb ziemlich gut, was sie gerade gefühlt hatte. Verlegen schüttelte sie mit dem Kopf. Dabei rutschte Remus Hand von ihrer Stirn und sofort war das Chaos wieder da. Nicht mehr ganz so stark, wie vor den zarten Berührungen, aber immer noch verzweifelt, fast tobend.
Wimmernd wand sich Hermine langsam zu Remus und griff nach seiner Hand und sobald sich ihre Haut berührte kehrte die Stille ein, die Beide doch augenscheinlich so nötig hatten. Als sich Remus erneut von ihr löste und plötzlich abwandte, musste Hermine wieder mit den Tränen kämpfen. Das hier ist einfach alles zu viel. Zu stark. Zu verwirrend.
Ein schleifendes Geräusch, sorgte dafür das ihr Kopf in die Höhe schnellte. Remus hatte seine Matratze direkt vor ihr Bett geschoben und ließ sich darauf nieder. Ohne sie anzusehen oder noch etwas zu dieser beklemmenden Situation zu sagen, griff er erneut nach ihrer Hand und schloss die Augen.
So ich sitze gerade aktiv an der Geschichte :) Werden nun 2-3 Kapitel die Woche kommen.
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