Geschenke

Der Weihnachtsmorgen zauberte allen ein Lächeln ins Gesicht. 

Teddy schien völlig überfordert. Noch nie hatte er Geschenke gesehen. Er liebte es das knisternde Papier zu zerreißen. Der Inhalt schien ihm egal zu sein.

Als sein Haar von schwarz zu leuchtend grün wechselte musste sie schmunzeln. Hatte er die Eigenschaft also doch von Tonks geerbt. Beim Gedanken an sie durchfuhr Hermine ein Stich. Sie würde ihren Sohn nie aufwachsen sehen. Still schickte sie einige Gedanken an sie und hoffte, das sie mit Teddy alles richtig machte.

In einem Päckchen war ein Hufflepuff und ein Gryffendor-Shirt. Wer ihm das wohl geschenkt hatte? In der Karte lag ein kleines Fellbüschel und Aufregung erfasste Hermine. Wie so nahm er solch eine Gefahr auf sich? Wenn das Ministerium den Zauber zurück verfolgte, könnte er in Schwierigkeiten geraden. 

Unter ihren eigenen Geschenken entdeckte sie eine Schachtel mit dem gleichen Papier. Vorsichtig öffnete sie sie. Zum Vorschein kamen eine weiße Nelke und ein blaues Veilchen aus Glas. Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen, als ihr die Bedeutung einfiel. 

"He heute ist Weihnachten da wird nicht geheult. Oder war mein Geschenk so schlimm?" Ron stand neben ihr und versuchte sie aufzumuntern. Sie zeigte ihm die Blumen und sah die Ratlosigkeit in seinem Gesicht. 

"Das blau steht für die Hoffnung und blaue Veilchen bitten um Geduld." Die Bedeutung der weißen Nelke wollte sie einfach nicht aussprechen. So stand diese doch für Unschuld, Treue und die ewige Liebe. Sicher war diese für Teddy. 

Nun wurden Rons Augen größer. "Die sind von ihm? Dann geht es ihm gut?"

"Ich hoffe." Und genau das tat sie. 

Den Rest des Abends verbrachten sie mit Plätzchen backen und Weihnachtslieder singen. Es half ihr, den Kopf wieder klar zu bekommen und endlich einmal durchzuatmen.


In den weiten Wäldern von Irland saß er nun und schaute traurig in den verhangenen Himmel. Wie gerne wäre er bei seiner Familie! Wie gerne würde er seinen Sohn sehen! Wie könnte er Hermine nur jemals danken? Ob sie mit Harry und den anderen feierte? Ob sie noch manchmal an ihn dachten? Oder verblaste langsam die Erinnerung? So lange war er schon unterwegs. Und noch immer hatte er sein Ziel nicht erreicht. 

Der letzte Vollmond hatte ihm geholfen. Er konnte spüren, wie seine Magie in ihre gewohnten Bahnen zurück kehrte. Aber noch war es nicht ausgestanden. Ein Tag nach Neujahr würde der nächste Vollmond sein. Vielleicht konnte er dann endlich heim.

Die Kobolde sprachen von einem letzten großen Auftrag den er zu Beginn des Jahres noch ausführen soll. Dann wäre seine Schuld gesühnt. Er hatte kein gutes Gefühl, wenn er daran dachte. Zu viele Einzelheiten verschwiegen sie ihm. Er wusste nur die groben Züge seines Auftrages. Aber er musste es tun. Für Teddy, für sich und für sie.

Würde ihn sein Sohn nach der langen Zeit überhaupt annehmen? Oder war er ihm so fremd, dass es zu spät war? Konnten sie ihm verzeihen, dass er so lange weg war? Diese ganzen Gedanken brachten nichts. Frustriert zog er sich in das kleine Zelt zurück. Nun konnte er endlich verstehen, wie sich die Drei in ihrem letzten Jahr gefühlt hatte. Ständig diese Angst und diese erdrückende Einsamkeit. Auch die Decken und Wärmezauber konnte nichts gegen die eisige Kälte tun, welche ihm in die Knochen kroch. Noch nie hatte er so viel trainiert. So konnte er sich warm halten und verbrachte seine Zeit sinnvoll. 

Auch in dieser Nacht suchten ihn die Albträume heim. Erinnerungen an den Krieg, Vorboten was sein könnte und einer grausamer als der letzte. Er erwachte mit einem Schrei, als sich sein Magie Bahn brach und er fast das Zelt angezündet hatte. Anscheinend war er lange nicht so weit wie gehofft.


Wieso tut er mir gerade leid? :O

Euch trotzdem ein schönes Wochenende ^^

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