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Iiron schüttelte nur verständnislos den Kopf und kniff die Augen zusammen. „Iiron versteht nicht, Kati. Bayija gut! - Gut!", wies er zur Tür hinaus und schüttelte irritiert den Kopf.
„Bayija ist weg... weggeflogen!", tat sie so als würde sie mit den Flügeln schlagen.
„Bayija...", murmelte er nur wieder kurz doch dann schien er was zu verstehen, denn sein Gesicht hellte sich merklich auf und er lächelte schließlich wieder. „Kati versteht nicht. Bayija gut!", bekräftigte er noch mal, nun beinahe lachen und schnappte sich plötzlich vor ihr stehend ihre Hand, zog sie auf die Füße und setzte ihr nur noch kurz mit mahnend gehobenem Finger den Kranz auf das Haar. „Nicht!", schob er ihre Hand, die den Kranz sofort wieder packen und runterreißen wollte, bei Seite und rückte ihn noch einmal gerade, bevor er grinsend den Kopf schüttelte und sie an der Hand fassend hinter sich her zog. Draußen standen wieder die drei Kriegerdrachenmänner und auch Emena, denen er etwas zurief, beinahe lachend ... Dieser Rouke verdrehte daraufhin erneut die Augen und grinste ebenfalls mega-breit. „Kati versteht nicht! Bayija gut!", sagte auch er zu ihr und gluckste vergnügt. Auch er ergriff ihre Hand und zog sie nun zusammen mit Iiron vorwärts, obwohl sie sich zu sträuben versuchte. Es schlossen sich aber noch ein paar weitere verdutzt blickende Typen dem Zug an, als sie an ihnen vorbeiliefen.
Kati sah sich indes nur noch verwirrt um.
„Lasst mich! Hört auf und lasst mich los...! Iiron!", versuchte sie sich freizuwinden. Zuletzt aber stürmte sie vor und brachte Rouke mit einem Fußfeger aus dem Gleichgewicht, dass der auf die Knie viel.
„LASST MICH!", herrschte sie ihn beinahe schon zornig ängstlich an. Da hob Iiron sie kurz an beiden Oberarmen hoch das sie baumelnd in der Luft hing und schüttelte sie kräftig durch. „N'ka Kati!", schimpfte er nun grollend mit ihr.
„Nein! Lass mich los! Ich will nicht mit euch tanzen. Ich will nicht mitgehen! Kati will alleine sein! - Verstehst du das?" brüllte sie ebenfalls schrill klingend auf.
Da ließ er sie wieder runter. Und umfasste ihr Gesicht wie auch ihre beiden Handgelenke mit jeweils einer Hand. „Kati versteht nicht, Iiron versteht Kati. N'ka rakeach, Kati. Iiron gut, Rouke gut... Bayija gut!", versuchte er wieder seinen geringen Wortschatz anzubringen und sah sie nur ernsthaft an, bevor er sie schlicht auf die Arme hob und weiter trug. Und diesmal wagte Kati es nicht mehr sich dagegen zu wehren und atmete nur sehr viel schneller als gewöhnlich, bis Iiron bei einer entfernter stehenden Hütte stehen blieb und sie wieder auf die Füße stellte.
„Kati Tzu'kha!", befahl er ihr seltsam klickend sprechend und deutete auf die Stelle, auf der sie stand.
Hieß dann also wohl stehen bleiben oder da bleiben.
Rouke sagte auch noch etwas zu ihr und ging dann an die Tür einer Holzhütte, hieb mit der Faust dagegen und rief etwas hinein.
Ein gutaussehender schwarzhaariger Eingeborenentyp kam sogleich mit zerzausten Haaren und überraschtem Gesicht herausgelaufen, sah erst Rouke an, der ihm irgendwas sagte, wobei Kati aber nur ihren eigenen Namen erkannte. Schon lächelte der Typ breit und lachte schließlich laut auf. „Bayija! Tremdek dak! Bayija! Rouke zsusa Kati N'ka wingar!", rief er und da kam Bayija die vollkommen unverletzt und nur etwas verwirrt schien aus dem Hüttchen heraus und hielt sich dabei eine Decke um den Leib geschlungen fest.
„Trom?", fragte sie den zerzausten Typen der kurz zu Kati hinsah und schon wieder lachen musste.
„Kati N'ka wingar! Iiron ru Rouke szzun'ka nek!", lachte er weiter und zog das Bildschöne Mädchen nun zu Iiron hin, der sich mit einem Handkuss vor Bayija verneigte und sie kurz milde anlächelte. „Kati versteht nicht.", sagte er kurz zu ihr und deutete auf Bayija und den Fremden. „Bayija ru Trom billendasch.", nickte er milde lächelnd und der Typ, Trom nahm Bayijas Hand in seine und drückte sie lächelnd.
„Hir'ka Bayija!", versuchte er Kati zu erklären und zeigte auf das Schneewittchen das glücklich lächelte und wieder sanft seinen Namen sagte.
Da viel der Drachenmann auf ein Knie vor ihr nieder und hielt verliebt ihre Hände in seinen. „Hir'ka Bayija!", sagte er nun wie anbetend, dann hob er sie unversehens hoch und wirbelte sie herum die Jungs und auch die Frauen lachten und jubelten. Während Bayija sich nun zu ihm hinunterbeugte und ihn erst zu näseln und dann heiß zu küssen begann.
Kati sah es nur verwirrt mit an.
Die schienen also glücklich und zufrieden zusammen zu sein. Die... hatten gestern also geheiratet?, fragte sie sich tief durchatmend. Iiron ergriff ihre Hand und drückte sie sachte „Kati versteht?", fragte er sie besorgt.
Sie nickte nur und atmete nochmals erleichtert aus. „Ja, Kati versteht jetzt. Danke.", nickte sich beschämt und lief rot an.
„Kati gut!", tätschelte er ihre Finger. Da kam Rouke zurück und grinste sie frech an.
„Kati gut Rouke?", fragte er sie mit schelem Seitenblick auf Iiron dessen Gesicht sich prompt verdüsterte. Er ließ ihre Hand los und Kati schüttelte zu was auch immer er da meinte oder wollte den Kopf.
„Kati versteht jetzt. Ich will alleine sein. Ich muss darüber nachdenken wo ich hier gelandet bin und was das für mich bedeutet.", atmete sie wieder nur betrübt durch und wehrte alle Hände, die sich beschwichtigend hoben oder nach ihr greifen wollten kopfschüttelnd ab.
„Ihr seid trotzdem alle Dragorn... ihr seid Drachen, versteht ihr das denn nicht? - Kati N'ka mag Dragorn.
Iiron Dragorn, Rouke Dragorn. Bayija von mir aus auch Dragorn, aber Kati nicht. Nicht Kati! Ich bin ein Mensch! Ich verwandle mich nicht in Dragorn. Und ich gehöre zu den Menschen. Ich bin hier also vollkommen falsch gelandet.
Kati geht... jetzt!", regte sie sich wieder kurz auf und drehte sich dann einfach um. Doch hinter ihr stand nun eine unglaublich alte Frau mit einem angemalten Maskengesicht und stampfte mit dem Stock hart und finster guckend auf der Erde auf.
Kati taumelte prompt erschrocken von ihr zurück. Sie fühlte Iirons stützende Hand an ihrem Arm, doch der Stock der Alten fuhr zischend und fauchend darauf nieder.
„N'ka...Dragorn Iiron.", donnerte die Alte lautstark und streckte eine Hand gebieterisch zu Kati hin, die erst kurz zu Iiron hinblickte, doch der hatte sich nun so wie alle anderen Drachenmänner mit ernsthaften Gesicht hingekniet und hielt den Kopf gesenkt.
„Rigarr Kati amubola kirruk !", sagte die alte Frau schließlich zu ihr, diesmal klang es weniger donnernd sondern etwas freundlicher. Wieder winkte sie ihr zu, zu ihr zu kommen. Kati fühlte ein leichtes Schieben in ihrem Rücken. Es war Emena, die sie aber diesmal nicht anzusehen wagte und die auch die alte Frau nicht ansah.
„Rigarr Kati N'ka Dragorn?", fragte die Frau sie, nachdem sie ihr Handgelenk umfasst hatte.
„Ich... ich verstehe das nicht. was ist Riga?", fragte Kati die Frau nur verunsichert und ängstlich. Die Drückte die Finger nun an ihren Pulspunkt und spürte ihren viel zu schnellen Herzschlag nach.
„Ka, Kati.", sagte sie schließlich zu ihr und zischte alle anderen zornig an, die sofort aufstanden und verschwanden. In genau dem Augenblick, als die alte Schamanin oder was auch immer sie war, zischte.
„N'ka Argrruh, Kati. N'ka Kaeeuse?", fragte sie sie in der seltsam klickenden Sprache, doch Kati schüttelte nur wieder den Kopf und zuckte mit den Schultern.
„Das verstehe ich auch nicht. Was ... soll das heißen? Ka euse ?, fragte sie nach und schüttelte wieder verwirrt den Kopf.
Die alte Frau neigte nur den Kopf leicht zur Seite und nickte schließlich einmal.
„Du verstehst nicht, Kati.", sagte sie dann so klar und deutlich das es Kati einen Schauer den Rücken hinunter jagte. Sie zog hastig ihre Hand zurück, gerade als die Alte sie mit irgendwelchen Dornen, die an einem Stock befestigt waren, den sie in ihrer anderen Hand hielt, stechen wollte und war mit einigen schnellen Schritten von ihr weggerannt.
„Iiron!", rief sie hilfesuchend aufkreischend.
Der Drachenjunge war sofort neben ihr, von jetzt auf gleich da und starrte sie besorgt an. „Kati? Nenda awa Amenana?", fragte er sie, doch sie zerrte an seinem Hemd, und ihn damit noch weiter von der Alten Hexe zurück die irgendetwas lautes, ärgerliches rief und ihr dann energisch ausschreitend hinterher kam.
Kati versteckte sich sofort hastig hinter Iirons Rücken, was diesen sich verwirrt und verdutzt zu ihr umblicken ließ. „Kati?", fragte er sie nur wieder erstaunt. „Iiron! - Hilfe! Nein! Lass das nicht zu! ... Nein... ist nicht gut, Iiron, die Frau da ist nicht gut! Aufhören! Nein!!!", brüllte sie zuletzt und der Junge nickte nur, weil sie ihn mit sich zog und aber ihn zwischen sich und der alten Frau behielt, die nun irgendetwas keifte.
Da aber trat Iiron der alten grimmig guckend in den Weg. Seine leisen Worte verstand sie nicht aber sie wartete auch nicht darauf, dass die Alte Iiron von irgendwas überzeugen würde, denn dieser seltsame Dornenstock, den sie da in der Hand hielt, war mit Sicherheit vergiftet, oder so. Denn sie sah eine teerige schwarze Substanz daran glänzen ... vielleicht ein Rauschmittel... so was wie Opium ... damit sie davon ruhiggestellt werden und bei allem mitmachen würde?! Wie und mit wem auch immer... was auch immer... oh... Das wollte sie lieber gar nicht so genau wissen.
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