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„Kati! Iiron! Ihr seid zurück!?", rief plötzlich jemand vom Ufer herüber und Kati drehte sich etwas erschrocken um.
Oh...
Es war Emena und noch drei weitere junge Frauen, die da recht fassungslos guckend am Ufer standen. Oh... eine davon war auch noch Baijah... das schöne Schneewittchen des Dschungelstammes.
Ausgerechnet.
Kati senkte beschämt aber auch leicht unwillig fühlend den Kopf, derweil sie sich nun von Iiron löste und dann durch das Wasser zum Ufer hinüber watete.

Auf dem Weg zog sie sich auch wieder das nasse Kleid über, denn sie mochte immer noch nicht gerne vor anderen Menschen komplett nackt herumlaufen.
Iiron folgte ihr derweil nur wiederum stumm und stirnrunzelnd. Kehrt also gerade zum Status Quo zurück?
Nein, oder?
Sie beschloss, in die Offensive zu gehen.
„Hallo Emena, hallo ihr anderen... und nein. Wir sind nicht zurück.
Wir gehen schon wieder.
Und Verzeiht, falls wir euch gestört haben.", sagte sie zu dem immer so freundlichen Mädchen das nur wieder überrascht blinzelte.
„Wieso gestört? Wovon redest du, Kati?
Und Warum seid ihr überhaupt hier? - Nur um zu baden?
Ich dachte sie haben dort am Strand mehr als genug Wasser,  sogar heiliges, heilendes  Wasser..."
„Ja... Aber leider voller Nixen. Sie nennen sie die Immanida. Ich sage dazu aber eher böse Wassergeister, nachdem mich eins davon am Haar packte und ertränken wollte.
Natürlich ist das aber auch nur wieder alles so ein Irrtum meinerseits, ich hätte einfach friedlich untergetaucht bleiben und sterben sollen.... Andtatt mich wieder über die Wasseroberfläche zurückzukämpfen, na ja.
Alle dort waren ziemlich verstimmt deshalb. Diese Wesen sind ihnen nämlich noch viel heiliger als ihre Stammesleute. Also sind wir nun auch da wieder weg.
Und wenn ich nun mal ehrlich bin, glaube ich ja  eher nicht das die Stämme und ihre wirklixh echt seltsame Politik gut zu uns Iiron und mir passen. Wir halten uns also nun besser abseits von euch ... und von den Clans und Stämmen.
Wir brauchen schließlich auch alle beide keine Stämme die uns nur immer wieder schlecht machen, uns verhöhnen, beschimpfen oder schlecht behandeln, nur weil wir nun mal Himmelskinder sind und nicht hier geboren wurden., stimmt's Iiron?", fragte Kati ihn mit nun wieder heftig klopfendem Herzen und er nahm nur wieder beruhigend lächelnd ihre Hand bevor er sich an die überraschten Frauen wandte.
„Meine Kati wurde erneut fast getötet und fürchtet sich nun vor den Immanida, welche sie dort im Meerwasser immerzu umschwärmten und zuletzt an ihrem Haar rissen. Sie haben ihr sogar eine dicke Strähne abgeschnitten, doch der Stamm forderte sie dennoch auf sich für ein Unrecht, das sie da begangen haben sollte, zu entschuldigen.
Nun... ich für meinen Teil finde es nicht mehr gut noch angemessen, das wir beide immerzu von den Anführern und ältesten gedrängt werden uns ständig für alles mögliche und unmögliche zu entschuldigen.
Kati hat mir dahingehend die Augen geöffnet, das sie uns alle vorsätzlich gängeln und ausschließen, uns sogar eine Schuld zuweisen, und dazu zwingen möchten diese auch zuzugeben, selbst dann noch, wenn es sogar auf leben und Tod gegen uns ging.
Kati hat bei den Stämmen schon zu viel erdulden müssen. Doch der Dschungel ist groß. Das offizielle Stammesland unseres Stammes endet hier am Teich. Dahinter ist Niemandsland.
Also habe ich beschlossen dieses nun als unser Territorium zu beanspruchen, damit Altai endlich Ruhe und Frieden hat.
Sie muss gut essen und schlafen dürfen. Und vor allem sollen sie uns nicht ständig voneinander fern halten, denn sie ist meine Gefährtin.
Ich beschütze sie nun.
Und wenn das nun bedeutet besser für uns und ganz allein zu stehen, dann sei es eben so!", meinte er noch mit einer abschließenden Geste und Emena nickte nun sichtlich betroffen und kam näher um die abgesäbelte Strähne auf Katis Kopf voller Fassungslosigkeit zu betrachten, die immer noch in einem kleinen Zopf eingeflochten worden war.
„So langes, goldenes Haar ... und sie schnitten es dir einfach ab...?", fragte sie Kati leise und die zuckte leicht hilflos fühlend mit den Schultern.
„Das taten sie, als ich das Wesen dass sich darin verfangen hatte beinahe mit mir über Wasser zog.
Die Immanida sterben wohl, wenn sie an der Luft sind. Ich aber sterbe, wenn ich zu lange unter Wasser bin.
Na ja.
Ich hätte es akzeptiert, wenn Sie uns danach einfach nur in Ruhe gelassen hätten. Aber sie wollten unbedingt, dass ich zurück ins Meer gehe und mich bei diesen Wesen dafür entschuldige, dass ich auch gerne überleben wollte.
Ich aber will mit diesen Geistern ehrlich nichts mehr zu tun haben.
Sie brachten Iiron dazu mich zurück ins Wasser zu bringen. Doch er half mir da raus, als sie kamen und mich schon wieder von allen Seiten umzingelten.
Der Stamm und der Clan wollten das aber so nicht akzeptieren. Ich sollte alleine mit den Wassergeistern im Wasser bleiben. Aber Seiten hat mich rausgetragen und schlicht geweigert dem Herrscher zu gehorchen. Zu meinem Glück!"
„Das ... ist ja furchtbar! Warum haben sie dich denn bitte ertränken wollen, Kati?", kam nun auch Baijah dazu und runzelte ungläubig die Stirn.
Kati sah wieder hilfesuchend zu Iiron auf der sie ruhig betrachtete. Wie zum Teufel, sollte sie das den Frauen denn noch erklären, ohne Missverständnisse aufkommen zu lassen?
Doch dann wandte er sich nun seufzend an die Mädchen.
„Kati sagte es schon. Die Immanida umschwärmten sie im Wasser und Kati versuchte zurück zum Ufer zu schwimmen, da sie schlechte Nixen und Wassergeister aus ihrer alten Welt kennt und fürchtete.
Doch die Immanida schnitten ihr daraufhin den Weg zum Strand ab und eines von ihnen verfing sich mit seine langen Tentakeln in ihrem Haar, weil sie viel zu dicht um sie herum schwärmten.  Das Immanida geriet wohl augenblicklich in Panik und zerrte sie tiefer hinunter ins Wasser, derweil sie versuchte wieder aufzutauchen. Kati handelte Instinktiv, nicht bewusst und schlug in ihrer Todesangst um sich, bis sie es schaffte den Kopf wieder über Wasser zu bekommen. Doch kurz davor schnitt ein anderes Immanida ihr das Haar ab welches der andere Immanida immer noch festhielt und daran ins Wasser riss.
Kati floh letztlich in Panik aus dem Wasser und wollte hernach sich nicht wieder hinein. Niemals mehr.
Hätte der Stamm sie da in Ruhe gelassen, wäre es sicher gut ausgegangen, doch sie schimpften mit Kati, weil sie das im besten Falle ungeschickte Verhalten des Wassergeistes sich im Instinkt wehrend überlebte.
Sie schimpften sie, als sie danach nicht mehr ins Wasser wollte
Doch ich überzeugte sie, wegen der Feuergefahr durch uns Dragorn mit mir zu gehen, ohne die Immanida, ohne die anderen Stammesangehörigen.
Doch diese riefen die Immanida zum Strand zurück und Kati bekam erneut Panik als sie uns umschwärmten. Ja sei kletterte sogar an mir hinauf. Aber der Stamm und Clan sahen ihre Angst nicht. Sie forderten mich barsch auf sie mit den Wesen im Wasser allen zu lassen. Sie forderten mich gar auf meine Gefährtin unbeschützt im Stich zu lassen obschon sie am ganzen Leibe zitterte und weinte. Da habe ich sie herausgetragen, mit den Stamm und dem ältesten geschimpft und wir sind zusammen gegangen.
Man kann mir gewiss vieles vorwerfen, doch ich beschütze meine Gefährtin, wenn sie mich voller Agonie darum bittet und sogar anfleht.
Egal vor wem auch immer.

Und hier im Dschungel gibt es zumindest keine Immanida und wenn wir uns vom Stamm fernhalten, dann kann Rouke sich auch nicht mehr bei uns beiden Einmischen und mich gar erneut von ihr fort befehlen.", erklärte er den Mädchen die nun alle gespannt seinen Worten lauschten.

Kati lehnte sich kurz an Iiron an und lächelte kläglich zu ihm auf.
„Was auch immer die Stämme für ein Problem damit haben, dass sie uns beide nur immer ständig zu trennen versuchen, das lassen wir nun nicht mehr mehr zu", nickte sie seine Worte bekräftigend. „ Und selbst wenn sie meinen, dass ich wegen meines Verhaltens eine Strafe verdiene, dann erkläre ich mich nun lieber selbst zur ausgestoßenen und bilde mit meinem Gefährten nun einen eigenen Stamm, bevor ich mich nur immer wieder bis zu meinem baldigen Tode für irgendwelche ausgedachten oder allein in ihren Augen empörende Umstände gängeln lasse.

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