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Zögernd nach ihr greifende Hände ließen sie schließlich wieder die Stammes-Frauen ansehen.
Besonders Emenas Mutter betrachtete sie nun besorgt von oben bis unten, derweil sie sie stützte und nickte schließlich ihrer Tochter und den anderen jüngeren Mädchen zu.
„Nehmt sie mit zur Untersuchung! Das war gewiss eine harte Zeit. Der helle Dragorn wurde gerade erst verwandelt und ist sicher noch nicht so bewusst und klargeistig wie er es mit einer Gefährtin sein müsste.
Wir müssen also nun Vorsicht walten lassen und die Schäden behandeln, die er vermutlich viel zu ungestüm bei ihr angerichtet hat.
Doch Immerhin nahm er sie mit in den Kalten Quell. Das hat ihr Empfinden betäubt und hält wohl auch jetzt noch vor.", sagte sie leise in die Runde und schon wurde sie mehr geführt und gedrückt als begleitet, derweil Kati schon wieder die Welt nicht mehr verstand.
Was bitte sprachen die Frauen denn da? Iiron hätte sie verletzt? Und sie spürte es nur nicht? - Wegen dem kalten Wasser? Ernsthaft???
„Ich glaube so langsam aber sicher haben hier alle Stammesmenschen einen gewaltigen Sockenschuss!", brummelte sie leise und riss sich abrupt von den vielen Händen los.
„Danke, ich kann alleine laufen. Und danke nein, ich bin auch echt nicht verletzt. Ich bin nur hungrig und hundemüde, wenn's recht ist. Heute wurde ich schon mehr als genug von der Dorf-Bevölkerung schikaniert und gejagt und fast sogar auch noch ermordet. Und im übrigen hab ich auch nicht gesehen, dass eine von den Frauen, die in der Nähe gesessen haben, vielleicht mal dagegen protestiert hätten, dass die hiesigen Männer mein Haus plattgemacht haben. Also was soll der Scheiß jetzt wieder? Wollte ihr Iiron erneut irgendetwas anhängen, ja?
- Ist es das???
Verdammt, lasst das endlich sein! Und wenn's recht ist, gehe ich nun doch lieber, und helfe meinem Gefährten beim Wiederaufbau des Hauses. Tut ja wahrscheinlich sonst keiner hier.
Schließlich baut ja der ekelige helle Dragorn da dran, oder? Da muss man ja so als anständiger braunhäutiger Mensch Abstand halten... Ja ja ja...", motzte sie in die Runde und drehte sich seufzend um. „Warum hat er mich hier überhaupt da abgesetzt, der Dänmel? Was bezweckt er nun damit?
War doch klar, dass sie nur alles wieder in den falschen Hals bekommen und mir irgendwelche Krankheiten, Verletzungen, oder Traumata andichten wollen.", murrte Diener wieder finster vor sich hin undGing sie in die entgegengesetzte Richtung davon, wo sie meinte, wo Iiron ihr Haus gebaut haben musste, Doch die Frauen folgt ihr nun auf den Fuß, und Emena berührte auch die ganze Zeit über immer wieder Katis Arm. Bis sie genug davon hatte und sich wieder wild fauchend zu ihr umdrehte.
„Verdammt...! Lass es endlich bleiben, Mädel! Und hört bitte alle auf mit euren Spielen! Es ist schlecht, was ihr da tut! Es ist schlecht von Verletzungen und Brutalität zu reden, wo nur Vorsicht und Achtsamkeit war. Es ist schlecht, jemandem böse Dinge zu unterstellen, und ihn für Dinge zu bestrafen, die andere Verbrechen! Es ist schlecht, mich hier hin zu stellen, als sei ich gerade ein Opfer gewesen. Dabei habe ich mir diesen Drachen ausgesucht. ...- Dragorn, meine ich. Bei uns in unserer Welt hießen sie Drachen. Und im übrigen würde ich es begrüßen, wenn sie jetzt alle mal tief durchatmen und dann ihr eigenes Ding machen gehen! Ich geh zurück zu meinem Haus, oder zu dem Platz, wo das Haus mal gewesen ist. Und wenn ihr morgen wieder was von mir wollt, was natürlich beinhaltet, dass Iiron wieder schlecht zu mir sein musste und deshalb weiter von euch verleumdet wird, dann verkneift es euch einfach, Ja? Ich sag schon Bescheid, wenn ich verletzt bin. Und ich sag außerdem Bescheid, wenn ich Hilfe brauche. Aber zur Zeit habe ich tatsächlich einen wirklich guten Beschützer an meiner Seite und bin mehr als zufrieden!", Verkündete sie noch unwillig und Emena, wie auch Baijah sahen sie groß an.
„Dir ist schon bewusst, dass du gerade einen Dragon zwischen den Beinen hattest? Und dir ist auch bewusst, dass du da sicherlich einige Brandblasen davon getragen hast?", fragte die dunkle Schönheitskönigin sie schließlich zynisch.
Kati tastete sich prompt verdutzt ab und guckte auch vorne in ihr Tunikakleid hinein. Aber ihre Haut war rosa und unversehrt.
„Öhm... Nein... hab ich nicht! Alles palleti und okay mit mir. Aber hey, wenn dein Drache das so mit dir gemacht hat, dann solltet ihr ihn mal besser auf die schwarze Liste setzen und nicht Iiron. Dann kann er sich nämlich nicht kontrollieren und ist leider auch nicht besonders rücksichtsvoll zu dir.
Du tust mir ehrlich leid, wenn es so ist. Dann hast du einen wirklich schlechten Drachen zum Partner erwischt und solltest vielleicht auch zusehen dass du ihn verlässt.
Er sollte sich auch generell echt was schämen, und dich erst dann wieder anfassen dürfen, wenn er gelernt hat nicht mehr heiß zu laufen ... hey!"
Sie wurde plötzlich gepackt und festgehalten während Emenas Mutter nun ungläubig wie auch entschlossen ihre Tunika hob und sie bis zu ihrem Hals hinauf riss.
„Ahma...!"
„Sie ist tatsächlich vollkommen unversehrt... und das nach einer Partnernahme mit einem gerade frisch gewandelten Dragorn...", keuchte die ältere nun auch noch ihren Unterleib und ihre Beine anfassend.
WHAT???!!!
„Verdammt noch mal...! Was erlauben sie sich hier eigentlich ständig mit mir?!", explodierte Kati schließlich erbost, nachdem sie die neuerliche Überraschung verdaut hatte und riss sich von den staunenden Frauen los.
„Oh, diese abartige rassistische Masche immer nur schlechtes in diesem tollen hellen Dragorn zu suchen, ihm auch noch anzudichten wie grausam er angeblich ist und mich dann so zu behandeln obwohl ich doch schon sagte es geht mir gut..."
Sie ging empört von den Frauen weg und raunte sich aufgebrachte die Haare, derweil sie nun alle betrachteten wie ein Ochse dem ein zweites Maul angewachsen war.
„Ohhhh... Ernsthaft... ihr habt echt mega Probleme hier, Leute! Die Guten werden als schlecht verschrien und die
Schlechten werden hoch in den Himmel gelobt, obwohl sie Bestien sind, Menschen verletzten, erschrecken und sogar beim Sex verbrennen... - hallo?! Geht's noch?
Und bei sowas macht ihr mit?", ereiferte sie sich noch kopfschüttelnd und blickte Baijah erbost an, die nur verwundert die Brauen hob. Es wohl immer noch nicht begriff...
„Oh Götter! Egal wer hier auch zuständig ist... lasst Hirn regnen! Die brauchen hier mal ganz dringend mehr IQ unter den Weisen, damit sie ihre Wahrnehmung der Tatsachen verbessern können. - Oh Himmel..."
Sie ging wieder ein paar Schritte weiter von der nun stumm dastehenden Frauen weg bevor sie sich wieder zu Baijah umdrehte.
„Schieß deinen Drachen ab! - Ist mein Ernst! Egal wie nett er auch sonst ist... Wer sich nicht beherrschen kann und Frauen beim Sex verbrennt, verdient keine solche Schönheit wie du es bist. Du solltest dir selbst wertvoller sein, Baijah. Und ihr anderen solltet dabei nicht nur zusehen. Bei Iiron seid ihr schließlich auch alle ständig auf den Barrikaden, obwohl der rein gar nichts macht! Schämt euch was! - Ernsthaft!", schimpfte sie noch einmal laut mit den Frauen, dann lief sie mal wieder los. Nur weg von denen!

Sie fand sich zum Glück auch schnell zurecht nachdem sie sich kurz orientiert hatte, weil nur in einem Gebiet alle Hütten neu errichtet worden waren und da ganz hinten am dicken Baum hatte sich ihre zerstörte Hütte befunden.
Also folgte sie dem schmalen Weg zwischen den neuen Hütten entlang bis ganz zum Ende... Und da war Iiron nun wirklich schon wieder fleißig am Binden und Flechten ... natürlich ganz allein!
Grollend trat sie zu ihm hin um den Bambusast festzuhalten, den er gerade an die Wand einflocht und schenkte ihm ein süß-Saures Lächeln, als er sie verwundert musterte.
„Warum ruhst du dich nicht aus, Kati? Ich mache das schon...", fragte er sie verblüfft.
„Ganz allein? Wie lange willst du so bauen? Bis Mitternacht?", fuhr sie ihn gereizt an und er runzelte prompt die Stirn und band den Ast gut fest, bevor er ihre Hand ergriff, als sie sich nach dem nächsten bereitliegenden Teil bücken wollte.
„Warum bist du auf einmal wieder so zornig, Kati?", fragte er sie ernsthaft.
„Weil diese rassistischen Tussis dich immer nur beschuldigen und beleidigen können und dann bei mir auch noch nach Verletzungen suchen gehen, die nicht da sind. Und sie glauben mir auch nicht, wenn ich sage dass es mir gut geht, - deshalb!", fauchte sie ihn erbost an und bückte sich dann doch wieder nach dem nächsten Ast.
„Und jetzt ist gut mit diesem Scheiß, okay? Ich helfe dir hierbei dann geht es vielleicht schneller. Und dann können wir uns beide zusammen ausruhen.", schlug sie ihm brummig vor. Er schien zwar nicht einverstanden  zu sein, doch er sagte auch nichts mehr weiter dazu und akzeptierte ihre Hilfe.
Allerdings legte er eine mörderische Geschwindigkeit vor. Sie konnte immer nur schnell festhalten er flocht dagegen fast so schnell wie the Flash aus den Marvel-Filmen.
Schon stand die Wand und er ging um wieder Stangen zu holen, wortlos, weg und wieder da in zwei Sekunden.
Kati war wirklich schwer beeindruckt und hielt wieder schweigend die Stangen in Position, während er auch die nächste Wand so zusammenflocht. Es war eine ganz einfache aber sehr stabile Konstruktion. Das Dach und die Stützbalken hatte er zuerst gebaut. Nun kamen die Wände dran, danach würde er wahrscheinlich die Inneneinrichtung erneuern. Was aber erst mal gar nicht so wichtig war. Ihr war wichtig, ihm zu zeigen, dass sie ihn unterstützte. Und deswegen stand sie nun hier und tat wenig mehr als immer nur dann zu zugreifen, wenn er einen Ast unter den letzten schob und festband.
Alle 5 Sekunden einen neuen Ast. Das ging so unglaublich schnell... Innerhalb von nur zwei weiteren Minuten war die nächste Wand fertig und wieder verschwand er ganz kurz und kam gleich darauf mit frischen Stäben zurück.
„Bist du mir böse, weil ich jetzt hier bin, statt bei den Frauen?", Fragte sie ihn schließlich leise.
Er blickte überrascht auf.
„ Weshalb sollte ich dir böse sein? Du bist hier, du willst mir sogar helfen, anstatt auszuruhen wie ist dein Recht ist. Sicher fühlst du dich nun wieder etwas unbehaglich...", Meinte er leise und nun auch wieder mit gesenktem Kopf wie auch Stirnrunzelnd.
Kati atmete einmal tief aus und dann erst wieder ein, bevor sie den Ast losließ, den er gerade hatte anbringen wollen, der nur klappernd zu Boden stürzte. Iiron sah sie verblüfft an, als sie nun auf den Boden hockend losstöhnte wie geisteskrank.
„Kannst denn nicht wenigstens du mir glauben, wenn ich die Wahrheit sage?", Fragte sie ihn leise schniefend und fast schon jammervoll.
Er hatte sich gerade wieder nach dem Stab bücken wollen, nun aber richtete er sich rasch wieder auf, kniete unmittelbar vor ihr und ergriff ihre nun heftig bebende Hand. „Was regt dich nun so auf, meine Kati? Was habe ich getan, dass du dich jetzt wieder so schlecht fühlst? Was habe ich dir nicht geglaubt?!" fragte er sie sofort bestürzt.
Kati kämpfte mit den Tränen und schluckte und schniefte kurz daran, derweil er wirklich anscheinend nicht verstand was sie nun fühlte.
Also streckte sie nun eine Hand nach ihm aus und berührte sein leicht kantiges Gesicht, dass trotz der roten und schwarzen Bemalung darauf immer so unglaublich gut aussah.
„Bitte... ich flehe dich an, Iiron... lass dir nicht mehr länger nachsagen, dass du ein schlechter grausamer oder unkontrollierter Drache bist. Lass dir nicht mehr weismachen dass du mir weh tust, wenn du mich auch nur berührst... und bitte... bitte glaube mir endlich das es mir gut geht, wenn ich es so sage. Ich verspreche dir es dir sofort zu sagen oder dich sogar anzubrüllen wenn es mal nicht so ist und du mir weh tust... hörst du? Ich schwöre es dir!
Also hör bitte auf, auf den Stamm zu hören, die dir wohl Zeit deines Lebens immer nur gesagt haben wie schlecht du sein sollst, bis du es denen tatsächlich geglaubt hast. Aber so ist es nicht.
Du hast mir vorhin nicht weh getan, Iiron!", bekräftigte sie noch einmal nickend und er sah nur zutiefst erschüttert auf sie hinab, bevor er sie dann so schnell in seine Arme nahm, dass sie es gar nicht richtig mitbekam.
Auf einmal lag ihr Gesicht an seiner Brust und seine Arme hielten sie umfangen, seine Hand streichelt sachte über ihren Scheitel und ihr Haar hinab und er seufzte nun ganz leise auf:
„Oh, ihr Ahnen, ... Danke!", flüsterte er heiser und küsste sie schließlich sanft auf die Stirn.

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