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„Ich wähle..."
„Nein... Tu das nicht, Kati!", unterbrach Iiron sie leise und seine Augen glühten kurz rötlich auf, derweil er plötzlich atmete wie ein Dauerläufer.
Kati sah ihn kurz finster an und dann wieder Rouke, der zufrieden mit Iirons Einspruch wirkte.
Arschloch!
„Weil du dann wieder Repression zu befürchten hast, nicht wahr? Schlagen Sie dich dann vielleicht noch härter, wenn ich dich wähle? Oder schlagen Sie dich sogar tot, diese fiesen, rassistischen Dschungeldrachen?", fragte sie ihn nun mal aufbrausend.
Rouke räusperte sich laut.
„Was der helle Dragorn sagen möchte..."
„Er hat einen Namen!", unterbrach Kati den Clanchef erneut zornig und schüttelte aufgebracht den Kopf. „Warum benutzt ihn hier keiner außer ich!? Weil er hell ist und du dunkler? Du wirst doch auch Rouke genannt, und andere Drachen auch bei ihrem Namen. Warum benutzt ihr also nicht auch seinen? Er heißt Iiron!", ereiferte sie sich weiter und Rouke runzelte erneut verdutzt die Stirn.
„Du bist zornig, weil dein Geschenk zerstört wurde, dass dir soeben als Werbegabe gegeben wurde. Du bist zornig, weil du dich vom Stamm angegriffen gesehen hast.
Also lass mich meine Aufgabe in diesem Stamm erfüllen und die Schuldigen bestrafen, Himmelskind Kati. Sie hätten dich vorhin töten können, wenn du dort in der Hütte geblieben wärst..."
„Genau deshalb will ich ja wählen. Ich habe sie vorher noch kommen und schimpfen gehört, als ich auf dem Bett gelegen habe und mich ausruhen wollte. Sie riefen, dass sie Iiron nicht werben lassen wollen. Sie riefen, dass sie mich für sich haben wollten. Sie wollten ihn lächerlich machen, wenn er mich gerade holen geht, und dann hier herkommt, und mir dann ein völlig zerstörtes Haus schenkt. Dabei haben Sie noch nicht einmal nachgesehen, ob in der Hütte noch jemand drin gewesen ist. Sie haben auch meine Rufe nicht gehört, weil sie sofort mit hacken und zerstören angefangen haben. Als ich raus rennen wollte, wurde ich beinahe aufgespießt! Und das alles nur, weil dieser Stamm tatsächlich alles tut, um zu verhindern, dass Iiron in irgendeiner Art und Weise gut dasteht. Und das ist Rassismus aller erster Güte. In meiner Welt sehr verachtenswert und streng vom Gesetz bestraft.", erklärte sie den Beiden weiter trotzig und Iiron senkte betreten den Kopf.
„Auch hier ist es nicht in Ordnung jemanden zu bedrohen, auch wenn es in diesem Fall unwissentlich geschah.
Wer dies hier tat, wird sich daran beteiligen diese Hütte wieder neu und schön aufzubauen..."
„Schön... Und was ist mit dir? Was ist deine Strafe, nachdem du mich mit der Aktion am Hals fast getötet hast?
Und nun willst du auch noch, dass ich lieber eure Schamanin werde?! Von einem Stamm, den ich auf keinen Fall verstehe, dem ich gerade auch wirklich nicht im Mindesten helfen will irgendetwas zu können oder zu machen oder zu tun. Und schon gar nicht, verstehe ich eure Religion, weshalb ich auch nicht eure Geisterwelt oder was auch immer verstehe.
Ich bin hier gelandet, als ich vom Himmel gefallen bin... Aber ich bin kein Spielball von euch. Ich habe eine eigene Meinung, eigene Gefühle! Ich bin ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft. Und ich möchte dass dieser Hass jetzt aufhört.
Also nehme ich mich vom Markt!
Indem ich jemanden auswähle, können sich alle anderen beruhigen und ihre Aggressionen wieder ruhen lassen, die nicht nur den hellen Dragorn treffen, sondern die ganze Zeit über auch mich!"
„Das wird nicht mehr geschehen, dafür sorge ich gleich!", erwiderte Rouke gelassen.
„Jedoch ... wenn du ganz sicher sein möchtest... kannst du den hellen Dragorn auch schlicht als Werber um deine Gunst ablehnen. Das würde den Stamm ebenfalls wieder beruhigen.", lächelte der Drachenboss nun fast schon verschlagen.
Kati blieb beinahe die Luft weg vor Empörung.
„Aber damit würde ich hier dann das einzige zu mir freundliche Wesen als Freund verlieren, das sich bisher selbstlos um mich gekümmert, sich um mich gesorgt, mir Essen und Trinken gebracht, und sogar eine neue Hütte gebaut hat. Er hat mich gewärmt, als ich halb erfroren war und er hat gemerkt, dass dein Griff mich verletzt hat.
Er war auch der erste, der unter den Hüttenresten nach mir gesucht hat. Während hier draußen unzählige Drachen nur rumgestanden sind, halbherzig zwischen den zerhackten Blättern gewühlt haben und nicht mal zugehört haben, als ich laut rief dass ich hier bin.
Nein, ich wurde sogar noch weggestoßen und aus dem Weg geschickt.
Kann es also sein, dass ihr insgeheim sogar befürwortet hättet, wenn ich unter dieser Hütte zu Schaden oder sogar ums Leben gekommen wäre...?" Sie hielt inne, doch weder Rouke noch Iiron sagten nun etwas zu ihrer Vermutung.
„Das frage ich mich gerade wirklich. Und deshalb ist meine einzige Möglichkeit diesem Irrsinn zu entkommen meine Wahl zu treffen..."
„Doch wenn das es aus den falschen Gründen heraus geschieht und nicht echter Zuneigung entspringt, dann mach es nicht! Ich ... beschütze und umsorge dich weiter, Kati das schwöre ich dir! Aber wähle nicht aus Angst heraus etwas, dass du nach deinen eigenen Worten zu schließen, derzeit noch nicht einmal verstehst...", unterbrach Iiron sie nun erneut ganz ernsthaft.
Kati verstand es wirklich nicht... bis sie wieder zu Rouke hinsah. Besser gesagt auf seine Hände. Die Finger formten irgendwelche Zeichen und seine Mine war immer noch sauer bis eisig.
Also lief sie nun schnurstracks auf Iiron zu und stellte sich zwischen ihn und Rouke.
„Okay, ich habe begriffen, dass dir dein Clanchef gerade Anweisungen erteilt hat und denkt ich bin blind. Außerdem habe ich begriffen, dass du ein viel besserer Mensch bist als er ein Drache!", Wie sie mit dem Daumen zornig auf Rouke, der sofort leise aufgerollte.
„Du hast seine Antwort gehört, Himmelskind.", stellte er lediglich fest und Kati drehte sich nun einmal ganz ernsthaft wie auch verständnislos Blickend zu dem Stammesanführer um.
Hinter ihm waren die Frauen herangetreten, wohl weil sie neugierig waren was hier nun wieder lief. Sie sah auch Emena, die ganz vorne stand und die Stirn gerunzelt hielt. Also stampfte sie zu ihr hin und stellte sich hart aufkeuchend vor Zorn direkt vor sie.
„Gell... So ist es auch bei dir gelaufen, als du den hellen Dragon für dich wählen wolltest, oder? Sie haben ihm gesagt er soll dir sagen du sollst nicht wählen... Und dann haben sie dir gesagt er will dich nicht. Ist doch so, oder?", Vermutete sie einfach mal ins Blaue hinein und Emena errötete zutiefst und blickte dann nur noch verlegen zu Boden. Doch schließlich nickte sie langsam.
Also, da sollte doch...
Kati drehte sich wieder um und marschierte zurück zu den Drachen, um sich diesmal vor Rouke aufzubauen.
„Okay, Sportsfreund. Du spielst hier also unfair. Das kann ich auch! Für alle hier, die jetzt hier versammelt sind, und mir zuhören... Ich wähle Iiron, den hellen Dragorn, zu meinem Gefährten! Denn er hat mir noch in der Schamanen – Hütte erklärt, wie das hier bei euch so läuft:
Die Frau entscheidet! Die Frau wählt aus! Du hast nicht das Recht einem der Stammesdrachen zu verbieten sich wählen zu lassen! Du hast nicht das Recht, ihm Anweisungen zu erteilen, mich davon abzuhalten ihn zu wählen!
Ich kann es nur wiederholen... Eure Ahnen weinen vermutlich gerade alle ganz ganz dolle, bei all dem was hier unten gerade läuft.
- Und nein, Iiron...", Wandte sie sich nun wieder zu ihm um, der lediglich noch mit gerunzelter Stirn da stand und den Kopf gesenkt hielt, nun aber wieder auf sie herunter blickte.
„Ich weiß was ich hier gerade tue. Ich lasse mich nicht manipulieren. Weder von dir noch von Rouke!
In unserer Welt ist es nicht unüblich, dass man erst heiratet und die tiefere Zuneigung dann später kommt.
Weißt du...? Ich mag dich. Sogar sehr. Du bist immer nett und hilfsbereit gewesen, seit ich hier bin. Anders als alle anderen hier, hast du mich nicht bedrängt, und warst doch immer für mich da. Also... wähle ich dich oder keinen!", zürnte die nun fast schon wieder und sah ihn tief und fast schon resignierend ausatmen.
Okay?
War diese Werbesache vielleicht doch nicht seine Idee gewesen...? Hatte man ihm das auch nur wieder befohlen? Vielleicht um ihn zu Gängeln?
„... - Es sei denn natürlich, dass du mich doch nicht so gerne willst oder magst.", fügte die nun also ebenfalls tief errötend hinzu.
„Das wäre für mich der einzige Grund, warum du mich dann jetzt noch aufhalten könntest ... und es in dem Fall es auch wirklich solltest!", flüsterte sie nun doch wieder unsicher zu ihm auf und begegnete seinem seltsamen Blick, aus den so irre tiefblauen Augen...
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Was wird er wohl tun?
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