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Oh Gott!!!
Katie errötete vor Scham und Angst davor was nun passieren würde und zog dann auch unwillkürlich den Kopf ein, als Iiron, der natürlich wieder nicht auf ihre Worte hörte, sondern bloß noch schweigend auf sie nieder starrte, einen Schritt näher an sie heran trat. Er hob seine Hand an ihre immer noch eiskalte Wange. Gott, was war er doch warm...
Und er hob nun auch ihr Kinn wieder etwas zu sich an, sodass sie ihn ansehen musste. Und das tat sie dann auch, nun am ganzen Leibe bebend. Er blickt ihr unverwandt weiter in die Augen, während sein Daumen sachte über ihre Unterlippe strich.
Derweil nahm er ihr schon wieder sein Hemd ab und breitete es seltsam vor ihr aus, fast wie ein Vorhang, der sie vor allen Blicken schützte, außer vor seinen.
Hastig bedeckte Kati sich erneut mit den Armen und atmete zittrig ein und aus, viel zu schnell und viel zu ängstlich. Dann zog er seine Hand zurück und Krempelte sein Hemd schlicht auf, bevor er es ihr einfach über den Kopf zog.
Während das warme Leder ihr Gesicht verdeckte atmete sie hastig aus, ganz tief, um sich zu beruhigen. Gerade war ihr aber wirklich nur noch mulmig zumute. Diese Sache hier macht ihr einmal mehr bewusst, dass sie nicht mehr zu Hause war, dass sie vollkommen auf sich gestellt und alleine war. Diese Drachen konnten doch letztlich mit dir tun was sie wollten. Auch Iiron.
Sie war deren Kraft Mariannen-Graben tief unterlegen und nun rein vom guten Willen dieser Wesen abhängig.
Hatte sie sich das Leben nach dem Tod so oder so ähnlich vorgestellt? - Garantiert nicht.
Iiron zog ihr das Hemd weiter herunter, sodass ihr Gesicht wieder auftauchte. Wieder für alle sichtbar wurde, wie beschämt sie doch gerade war und wie viel Angst sie nun hatte. Und das Zittern ihre Glieder verstärkte sich noch um etliches.
„Kati... Gut! Iiron Gut! Dragorn..."
„- Nicht Gut!", unterbrach sie ihn kopfschüttelnd.
Und er runzelte schon wieder die Stirn.
„Kati...?"
„Dragorn nicht gut. Dragorn gehen nicht! Iiron geht nicht... nicht gut.", flüsterte sie abschließend.
Er atmete sichtlich gereizt durch und schüttelte den Kopf, bevor er vor ihr niederkniete und den Kopf senkte.
„Kati versteht nicht!", grollte er schließlich leise, nach einer kurzen Pause, in der Kati nur wieder den Blick auf den Boden richtete und mit den Armen durch die Ärmel des Hemdes schlüpfte.
„Wie soll ich dir das nur erklären? Du bist so kalt geworden... Du erfrierst mir hier fast. Und trotzdem willst du dich nicht umziehen?
Weil ich dich ansehe?
Weil dich alle ansehen?
- Das ist ein Kompliment für dich, Kati. Du wirst begehrt, geschätzt, umworben... Und doch weist du mich von dir. Weißt jeden einzelnen von dir. Dabei möchte ich dich doch nur wärmen, dir helfen! Rouke hat es endlich erlaubt, nachdem der Stamm sich eingemischt hat. Du brauchst dir nur keine Sorgen mehr zu machen, dass sie mich von dir weisen ... Oder habe ich dir nun doch geschadet? Weil ich dich noch schnell ins Wasser brachte, bevor das Feuer mich vollends erfassen und speien lassen konnte?", fragte er sie ernsthaft.
Kati wagte es nicht nun wieder zu ihm aufzublicken, oder sich auch nur irgendwie zu bewegen, aus Angst sich zu verraten. Also blieb sie einfach nur bibbernd sitzen und rieb sich die immer noch kalten Arme, durch die Ärmel hindurch.
Sein Stirnrunzeln verstärkte sich daraufhin noch einmal, wie Sie aus den Augenwinkeln heraus bemerkte, und auch die anderen Dragorn raunten leise weiter.
„Ist er umnachtet? Sie versteht kein einziges Wort und er spricht einfach so weiter."
„Er versucht sie nun wieder einzuwickeln Farri. Das ist der Zauber der hellen Himmelskinder, den er da gerade über sie spinnt. Einfach irgendwelchen Unsinn reden, dann vertraut sie ihm wieder ..."
„Ich glaube darauf kann er diesmal lange warten... Sie zittert immer stärker, statt dass sie sich beruhigt."
Erneut hob Iiron seine Hände und umfasste sanft ihre Oberarme. Kati schluckte hart und schloß zusammenzuckend die Augen.
„Kati?!", murmelte Iiron besorgt, als nun auch noch ihre Zähne wie wild zu Klappern begannen. Seine Berührung war indes so warm und wohlig, dass Kati nun vollends die Kontrolle über sich verlor und einfach nach vorne sank, gegen ihn.
„Das Himmelskind!"
„Was hat sie?"
„Holt Rouke und Amenana...!"
„Amenana wurde doch verbannt!"
„Was geht hier vor sich... Was ist mit Kati?", donnerte die Stimme des Drachenanführers in Katis Ohren, doch es war gerade so herrlich warm in Iirons Armen. Ihr Gesicht lehnte nun an seiner Brust an, wo sie keuchend nach Atem rang und immer heftiger schlotterte."
„Sie ist halb erfroren, Rouke! Jemand brachte sie nass in die kalte Höhle, dort schlief sie an der Wand, abseits der Feuer angelehnt, bereits mit blauen Lippen, als ich sie fand.
Ich brachte sie nach draußen und zog ihr die Nasse Tunika aus und meine Haut an. Seither zittert sie so stark und es wird immer schlimmer!", berichtete Iiron ihm besorgt.
Rouke fluchte leise auf. Dann berührte er sie auch schon seltsam zupackend im Nacken und Kati warf unwillkürlich den Kopf zurück. Ein Reflex? Auf jeden Fall schien Rouke genau diese Reaktion gewollt zu haben, denn seine andere Hand legt er nun auf ihre Stirn... Im nächsten Moment brannten ihre Augen und sie stieß ein schwaches Röcheln aus.
„Erwärmt den Quell mit unserem Feuer! - Sofort!
Das helle Himmelskind steht kurz vor dem ewigen Schlaf, den zu lange und große Kälte mit sich bringt!", bellte Rouke laut und Iiron fluchte leise auf.
„Gerade sagte sie noch es gehe ihr gut, Rouke!", rief Iiron und zog sie dann aber unwillkürlich fest an sich heran.
Kati, die überdeutlich alles um sich herum wahrnahm, öffnete wieder die Augen, und sah sogleich drei gewaltig große Drachen um den Wasserfall – Teich herum in Stellung gehen und tief Luft holen. Im nächsten Moment schien das Wasser plötzlich zu brennen. Woah... Was für ein Anblick... solche lodernden Flammen auf glitzerndem Wasser, dass auch rasch zu dampfen begann.
Es hypnotisierte sie irgendwie... sie hörte sich selbst atmen, spürte heißen Wind auf ihrer Haut... zogen die sie gerade wieder aus?
Hu?!
So schnell...
Noch bevor sie die Hände heben konnte, zog Iiron jedoch ihr Haar nach vorne und stand dann wieder zusammen mit ihr auf... derweil einer der Dachen nun ins Wasser sprang und sich einmal flügelschlagend darin umdrehte, bevor er wieder herausstieg und sich schüttelte.
Ein Sprühregen wie eine warme Dusche ging auf sie nieder und Kati schloss einmal mehr die Augen und senkte den Kopf.
Da bewegte sich Iiron rasch vorwärts und im nächsten Moment tauchte sie auch schon gemeinsam im nun heißen Wasser des Teiches ein.
Wow! So warm!
Wie ein Termalbecken...
Sie rang keuchend nach Luft, versuchte selbst zu schwimmen, doch da griff Iiron unter ihren Armen durch um ihre Taille herum und zog sie diesmal mit dem Rücken fest an sich heran.
Hu...
„N...nein... Iiron... n'ka!", bebte sie leise keuchend und drückte erschauernd gegen seine Arme, während sie sich wieder mit dem anderen Arm zu Bedecken versuchte.
„Schhhh... beruhige dich! Dir passiert nichts, nur Wärme, Kati... beruhige dich! Ich tu dir nicht mehr weh!", flüsterte er leise und sie fühlte an ihrer Hüfte und Seite ein leises Prickeln auf der Haut.
Sie hatte gewusst, dass der harte Griff des Drachen ihr zumindest blaue Flecke beschert hatte. Weshalb sie auch nicht ausgezogen werden wollte. Es hatte ja auch ein klein bisschen geschmerzt, doch nach dem Prickeln war das alles weg. Und zugleich dass ihr Körper prickelte verließ sie auch sämtliche Kraft in den Armen und Beinen. Sie lehnte ihren Kopf schließlich nur weiter keuchend zurück und an seine Schulter an und schniefte leise auf. Spürte aber zugleich wieder, wie der Drachen nun ihr nasses Haar drapierte. Über ihrer Brust, Ja , doch er berührte sie dort noch nicht einmal mit den Fingerspitzen. Er hielt sie nur. Bedeckte sie... grollte leise an ihrem Ohr, bis diese seltsam zu Rauschen begannen... ihr schwindelte.
Oh Wow... Ja, schon wieder wow...
Das war so irre...
Sie lag in seinen Armen, Öffnete dann und wann die Augen und bemerkte, dass auch die anderen Stammesleute aus der Höhle ins warme Wasser gesprungen waren. Vermutlich ebenfalls um sich aufzuwärmen. Die meisten schwammen lustig lachend herum, nur ein paar Frauen ganz am Rand, blickten immer wieder besorgt zu ihr hin.
Herrje, sie wurde immer träge und müde. Dieser Tag hatte hier heute wieder eine ganze Menge abverlangt gut
„Kati... Gut?", fragte Iiron sie irgendwann, als sie schon fast eingeschlafen war. Seltsamerweise lehnte ihr Gesicht nun wieder an seiner Brust und er hielt sie in beiden Armen. Hatte sie umgedreht...
Kati seufzte lediglich leise und kuschelt sich noch enger an ihn an. Seine Haut war so weich. Viel weicher, als sie gedacht hätte, dass Männerhaut sein könnte. Und er hatte auch gar keine Haare auf der Brust.
„Kati? Schläfst du etwa?", flüsterte er samtweich und sie atmete nur wieder tief aus.
Doch das war wohl ein Fehler gewesen, denn nun fluchte er leise Unverständliches und fasste sie wieder unter den Beinen.
„Emena! Ahma! Kommt dazu! Ich glaube Kati hat das Bewusstsein verloren!", rief er laut und schon spürte sie, wie er sie aus dem Wasser heraus trug und sachte am Ufer ablegte.
Sie wollte protestieren doch tatsächlich fehlte ihr die Kraft dazu.
„Was hast du getan?"
„Sie nur über Wasser gehalten und ein paar Schrammen geheilt die sie noch am Körper hatte, nichts weiter!", beeilte Iiron sich zu versichern.
Jemand breitete ein großes Tuch über ihr aus was sie dankbar Bemerkte, aber sie konnte immer noch nicht auf sich aufmerksam machen. Einfach alles an ihr schien nun taub und gefühllos zu sein. Fast wie gelähmt.
Hu...
„Rouke...?!"
Jemand berührte sie unter dem Kopf, ließ die Finger dann tiefer in den Nacken gleiten.
„Oh Ahnen, das war ich, vorhin, als ich sie bannte um ihre Temperatur zu fühlen. Ich habe dabei wohl den Zufluss ihrer Nervenbahnen nahezu unterbrochen. Dort staut es sich nun. Sicher ist sie nicht bewusstlos, nur Unfähig sich zu regen. - Moment...!"
Es prickelt wieder in ihrem Nacken und ihr Kopf zuckte nach vorne, so wie er vorhin nach hinten geruckt war.
Sie atmete prompt stoßweise aus und wieder ein, erschauerte und konnte endlich wieder ihre nun eingeschlafenen Arme und Beine fühlen.
Sie verkrampften auch prompt, derweil Kati einen wehen Laut ausstieß.
„Die Nervenbahnen funktionieren wieder, Rouke. Doch jetzt leidet sie unter dem angestauten Nervenwasser!", sagte Emenas Mutter aufgebracht und Emena setzte sich rasch zu ihr auf den Boden und streichelte ihre zuckenden Schultern und ihr schmerzverzerrtes Gesicht, während sie immer noch gepresst atmete und leise zu wimmern begann
„Beruhige dich Kati, liege ganz locker. Versuche dich zu entspannen, ja, Kati? Hörst du mich? Das war Rouke! Aber er hat es sicher nicht mit Absicht getan..."
„Warum hast du die Anstauung nicht bemerkt, Iiron? Du hast sie doch so lange gehalten!?", knurrte der Drachenanführer böse auf.
„Mit dem Nervenfühlen kenne ich mich nicht aus, das weißt du, Rouke! Meine Gaben sind andere..."
„Ausreden!", rief eine Frau aufgebracht
Und auch Emena schüttelte fassungslos den Kopf.
„Sogar ich habe gesehen, wie sie vollkommen Schlaff wurde. Dabei hat sie vorher noch andauernd versucht sich zu bedecken. Amah hat gesagt so sind die Himmelskinder. Sie mögen nicht ihre Haut zeigen. Sie sind nicht wie der Stamm. Es hätte dir auffallen müssen, als sie plötzlich ganz ruhig und still geworden ist..."
„Ach, der helle Dragorn bekommt es doch gar nicht mit, wenn ein Mensch leidet. Der helle Dragorn hat doch überhaupt keine Gefühle, Emena. Wie soll er also die Gefühle eines Menschenmädchens erkennen können? Stoßt ihn endlich aus! Er war sowieso immer unnatürlich
..."
„Genau...!"
„Meine Meinung!"
„Kati will ihn nun sicher auch nicht mehr!"
„Verstoße ihn endlich, Rouke!"
Da Endlich gelang es Kati wieder ihre Augen aufzuschlagen und auch ihre Arme und Beine zu bewegen, auch wenn es noch ziemlich weh tat.. Sie setzte sich trotzdem so schnell sie nur konnte auf und zog das Tuch fest um sich herum, derweil Emena sie nun erschrocken betrachtete.
„Kati?!", rief sie sie an, doch Kati stemmte sich nun rasch auf die Füße hoch, stand wackelig auf, Derweil der Stamm dieser rassistischen Ur- Einwohner sich nun alle samt schimpfend und schmähend rufend, um den einfach nur so dastehenden Iiron versammelten, um ihn nun zu stoßen begannen ... nun ja... nicht wirklich alle, nur die meisten jüngeren Frauen. Die älteren standen lediglich stirnrunzelt daneben und sahen dem Treiben zu, genauso wie Emenas Mutter.
Gott!
Und das alles nur wegen ihr?
Nicht wahr, oder?
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