Kapitel 7
„Ich will nicht mehr warten, bis Morgenglanz ihre Junge bekommt", beschwerte sich Minzjunges, „was kann man dafür machen?" „Nichts, aber es sieht so aus, dass es bald passiert", kam die Stimme von Nieselbach, der Jungen Heilerin, die gerade durch den Eingang zur Kinderstube kam, mit einem Bündel Kräuter im Maul, dass sie neben Morgenglanz ablegte. „Bald bekommt ihr neue Spielgefährten, aber vorerst müsst ihr euch selbst beschäftigen", meinte Eichenfrost. „Aber Minzjunges wird langweilig", bemängelte Wolkenjunges, worauf Minzjunges verärgert quiekte und sich auch ihren weißen Bruder schmiss. Ihre Mutter schnurrte belustigt. Durch die Flechten am Eingang des Baus trat nun auch der Vater der Jungen rein. Langsam tappte er zu Eichenfrost und leckte sie übers Ohr. Dann setzte er sich und sie sahen ihren Jungen beim Spielen zu.
Auf der Lichtung war alles wie gewohnt, bisauf das Verhalten von Braunfleck. Selbst Distelstern fiel die grobe Art des Kriegers auf. „Ich mache mir Sorgen", sagte sie zu Wirbelwind, ihrem Stellvertreter. Dieser nickte mit ernstem Gesicht und sah zu dem braunen Krieger hinüber, der nun schon die dritte Mahlzeit am Tag nahm, ohne auf seine Clan-Kameraden zu achten. „Ich werde mit ihm sprechen müssen", meinte Distelstern. Wirbelwind stimmte ihr zu.
Da Eichenfrost eingeschlafen und Nesselkralle auf Patroullie war, schlichen sich die zwei Jungen aus der Kinderstube und sahen sich im Lager um. Als sie ihre Anführerin entdecken konnten, liefen sie unbemerkt auf sie zu. Doch die schwarze Kätzin war damit beschäftigt sich zu überlegen, was sie zu Braunfleck sagen sollte. Dann stand sie auf und lief auf den Kater zu, der im Schatten der großen Eiche am Lagerrand saß und die Knochen seiner Beute verbuddelte. Die zwei jungen Katzen folgten ihrer Anführerin und versteckten sich in Brombeerbüschen, nahe der Eiche. Somit konnten sie alles hören. Als Braunfleck seine Anführerin kommen sah, blickte er auf und sah sie verächtlich an. „Was willst du jetzt?", knurrte er. „Braunfleck, ich bin deine Anführerin und möchte wissen was mit dir los ist. Du hast dich verändert. Warum?", finge sie an. Doch Braunfleck rollte genervt die Augen. „Damit hat Felsenkralle mich bereits genervt. Katzen ändern sich und ich habe mich verändert!", entgegnete er. Distelblatts Augen wirkten trüb. Sie trauerte um den fröhlichen und hilfsbereiten Kater, der er einmal war. Er gehörte zu den besten Jägern und war seinem Clan immer sehr treu ergeben gewesen. Nun hatte er sich geändert. Von einem Tag auf den Anderen. „Bitte Braunfleck! Sag mir warum du dich so stark geändert hast. Das muss einen Grund haben", miaute sie besorgt, doch Braunfleck knurrte sie weiterhin verächtlich an. „Verschwinde, ich rede mit Keinem!" Mit diesen Worten stand er auf und tappte zu Kriegerbau. Minzjunges und Wolkenjunges sahen sich verwirrt an. „Was denkst du was meint Distelstern mit verändern?", fragte die kleine getiegerte Kätzin. Ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Ich weiss nicht, aber wir finden es raus", beschloss er. „Zuerst geht ihr zurück in die Kinderstube! Eure Mutter wird sich fragen, wo ihr seid". Die Blicke der Jungen schossen hoch. Über ihnen stand Distelstern mit einem strengen aber auch belustigtem Blick. Die Jungeb senkten die Köpfe und scharrten verlegen mit den winzigen Krallen im Sand. „Kommt raus! Eichenfrost wird euch suchen!", sprach sie sanft, bis die zwei Kleinen sich aus dem Gestrüpp gezerrt haben und mit enttäuscht schleifendem Schweif zur Kinderstube tappten.
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