Kapitel 5
Fahle Sonnenstrahlen drangen in den Felsenkessel und beleuchteten den Kriegerbau. Nesselkralle schlug seine Augen auf. Im Bau lagen nur noch Palmenblatt und Kleeschweif. Die Anderen waren draußen. Auch er stand gähnend auf und streckte seine Glieder. Auf der Lichtung standen Nachtsturm und Lilienfrost. Die Anderen waren auf Patroullie.
„Hey Nesselkralle!", kam die Stimme von Eichenfrost. Der dunkle Krieger steckte seinen Kopf durch den Farn in den Bau. „Was gibt's?", fragte er. „Komm und sieh", lächelte die weiße Kätzin. Nun betrat er die Kinderstube ganz und trottete zu seiner Gefährtin. Diese ging beiseite, sodass er Wolkenjunges und Minzjunges sehen konnte. Die kleine Kätzin saß da und blickte Nesselkralle aus großen Augen an. „Sie hat ihre Augen aufgemacht", freute sich der Kater, beugte sich und rieb seine Schnauze an den kleinen getigerten Katzenkopf. „Sie sieht aus wie du", bewunderte ihn Eichenfrost und ringelte ihren in Nesselkralles Schwanz. Gemeinsam blickten sie stolz auf ihr Jungen, die sich mühsam aus dem Nest zogen, um in der Kinderstube rum zu irren. „Geht aber nicht raus, bleibt hier im Bau!", befahl die Mutter. Der kleine weiße Kater drehte sich zu seinen Eltern um. „Warum?", piepste er. „Ihr seid noch zu klein und zu jung, bald dürft ihr raus", bestätigte Eichenfrost sanft. Wolkenjunges nickte und sprang davon. Minzjunges lief ihrem Bruder langsam hinterher.
Nieselbach betrat den Bau. „Wie geht es dir und den Kleinen?", fragte sie an Eichenfrost gewandt. „Es geht ihnen super", erwiderte sie. Nieselbach lief erst zu Minzjunges, die sie aus großen Augen betrachtete. „Wer bist du?", quiekte die Getigerte. „Ich bin deine Heilerin mein Kleine. Ich werde sehen, ob es dir und deinem Bruder gut geht", erklärte die Heilerin. Sie schnupperte an dem Jungen und nickte den Eltern zu. „Alles in Ordnung". Somit lief sie zu Wolkenjunges, untersuchte ihn und gab Nesselkralle und Eichenfrost das Signal, dass auch alles in Ordnung ist mit ihm. Minzjunges beobachtete jede Bewegung der Heilerin, sie wirkte sehr neugierig. Als Nieselbach den Bau verließ, blickte sie auch wieder zurück. Lange begegneten sich die Blicke der Heilerin und der kleinen Kätzin. Nieselbach nickte entschlossen und ging. Minzjunges ließ den Eingang nicht aus den Augen, bis ihre Mutter sie mit dem Schwanz einsammelte und an sich zog.
Nesselkralle war noch auf Grenzpatroullie und aß zu Abend. Danach besuchte er nochmal die Kinderstube um zu Eichenfrost und seinen Jungen zu gehen, dann tappte er in den Kriegerbau, legte sich in sein Nest und schlief schnell ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top