Kapitel 3

Am nächsten Morgen kam Nesselkralle gerade von einer Grenzpatroullie zusammen mit Felsenkralle, seiner Schülerin Regenpfote und Braunfleck ins Lager zurück. Er war auf dem Weg zum Frischbeutehaufen, um Eichenfrost etwas mitzubringen. Er zog eine saftige Wühlmaus aus dem Haufen. Für den Blattfall war es ungewohnt, eine so dicke Maus zu finden. Plötzlich ertönte ein Knurren hinter Nesselkralle. Mit der Maus im Maul wirbelte er herum. „Das ist Meine!", kam die Stimme von Braunfleck.

„Warum? Die ist für Eichenfrost, sie braucht die. Sie hat doch gestern unsere Jungen geboren", verteidigte sich der Krieger. „Na und?! Sie ist aber für mich", knurrte Braunfleck und riss sich den Wühler aus Nesselkralles Maul. Dieser war verwirrt. Das ist doch nicht Braunfleck, er hätte mir diese Maus nie weggenommen. Vielleicht hat er einfach nur einen schlechten Tag dachte er, nahm sich ein Sperling und trabte damit zur Kinderstube. „Hier", sagte er, wobei er den Sperling vor Eichenfrosts Pfoten fallen ließ, „Die ist für dich, wie geht es unseren Kleinen?", erkundigte sich der Vater. „Danke, es geht Ihnen gut", erzählte sie. „Nesselkralle duckte sich zu seinen Jungen. Wolkenjunges maunzte und schüttelte sich. Minzjunges lag eingerollt eng an der Mutter gekuschelt und schlief. „Unsere Krieger", sprach Nesselkralle sanft und leckte Minzjunges, bis diese maunzend ihren Kopf hob. „Wann öffnen Sie ihre Augen?", wollte der junge Krieger ungeduldig wissen. „Ach Nesselkralle, das dauert seine Zeit", lachte Eichenfrost. „So schnell wird das nicht gehen, sie öffnen ihre Augen wenn es ihnen danach ist". Nesselkralle nickte verständlich, leckte Eichenfrost einmal über die Stirn und lief aus der Kinderstube, wobei sie Nieselbach mit einem Kräuterbündel im Maul antraf. Er nickte ihr grüßend zu und tappte in Richtung Kriegerbau.

Als Nesselkralle nun von einer Jagtpatroullie mit einer Amsel im Maul ins Lager kam und auf den Frischbeutehaufen zusteuerte, kam Samenglut auf ihn zu. „Hast du schon Braunfleck gesehen? Er ist irgendwie anders als sonst", fragte der hellbraune Krieger besorgt. Nesselkralle legte seine Amsel auf den Haufen Frischbeute, dann antwortete er: „Ja, vielleicht hat er heute aber auch nur einen schlechten Tag". Somit setzten sich die zwei Krieger auf einen Sonnenfels am Rand der Lichtung und gaben sich die Zungen. Sie sahen den ein und aus gehenden Katzen zu. Als Morgenglanz, Samengluts Gefährtin aus der Kinderstube trottete, hörte dieser auf, stand auf und lief auf seine schwangere Gefährtin zu. „Was machst du? Du solltest in Bau bleiben!", sorgte sich der Krieger. Morgenglanz aber lachte und meinte: „Ich will mir nur schnell die Beine vertreten. Bin bald wieder da". „Gut, aber bitte pass auf dich auf, du weisst, dass deine Jungen bald kommen!", sprach der Kater. „Ach Samenglut, Nieselbach meinte doch dass unsere Jungen erst im nächsten Mond kommen", beruhigte sie den jungen Kater, leckte ihm übers Ohr und tappte aus dem Felsenkessel. Samenglut sah ihr hinterher, bis ihr dunkles Fell verschwunden war und ging wieder zu Nesselkralle, der alles mitangesehen hatte. „Keine Sorge, du weisst doch als Eichenfrost unsere Jungen noch mit sich herum trug wollte sie auch immer raus vor der Geburt und ich wollte das nicht, aber auch Morgenglanz braucht das, vertrau mir, das tut ihr gut", miaute er. Samenglut setzte sich beruhigt neben seinen Freund und sie sahen dem Geschehen auf der Lichtung weiterhin zu.

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