Kapitel 22

Es waren wieder zwei Sonnenaufgänge vergangen, die wie zu erwarten nicht ganz ohne Spannung und Verzweiflung vergingen. „Wie sollen meine Jungen zu Kriegern ausgebildet werden, wenn das so weiter geht?", wollte Eichenfrost von Distelstern wissen, doch die Kätzin wusste keine Antwort. „Auf der großen Versammlung heute werden wir uns mit den anderen Clans austauschen", miaute sie ruhig. Doch Eichenfrost war mit der Antwort nicht zufrieden und drehte sich weg. Minzjunges sah zu Wolkenjunges. „Wir werden bald Schüler", freute sie sich, doch sie Begeisterung hielt nicht lange an, da sie daran dachte, wie das mit der Dunkelheit werden würde. „Dürfen wir mit auf die Versammlung?", bettelte der weiße Kater. „Nein", ordnete die Königin an, „Ihr seid zu jung, außerdem ist es gefährlich, jetzt wenn man nichts sieht". Mit diesen Worten rollte sie sich ins Nest.

Es war dunkel wie zuvor, doch die auserwählten Katzen für die Versammlung wussten wann sie los mussten, daher versammelte Distelstern ein paar Krieger um sich. „Ich bin mir sicher, sie nimmt Braunfleck aus einem bestimmten Grund nicht mit", flüsterte Minzjunges ihrem Bruder zu, der daraufhin verständlich nickte. Bernsteinjunges kam angehüpft. „Oh, sie gehen schon", quiekte sie aufgeregt, „Irgendwann komm ich mit". „Daran zweifle ich nicht", schnurrte Morgenglanz und holte ihr Junges mit dem Schwanz zu sich. Genervt ließ sich Bernsteinjunges wieder ins Nest fallen. „Nie darf ich alleine sein", murrte sie leise mit dem Blick zu Minzjunges und Wolkenjunges. Die Katzen verließen das Lager, gefolgt von den Blicken der Jungen. Wolkenjunges sah Braunfleck am Rand der Lichtung den Katzen hinterher starren. Seine Augen blitzten und er hatte die Krallen ausgefahren. Der Weiße riss erschrocken die Augen auf bei seinem Anblick. Sein Fell war zerzaust und dreckig, seine Krallen wild und lang und seine Augen glühten vor Wut. Somit zog er seinen schwarz-weißen Kopf zurück ins Innere der Kinderstube. Minzjunges tat es ihm gleich.

Wolkenjunges öffnete verschlafen die Augen, als er Stimmen von draußen hören konnte. Er stupste seiner Wurfgefährtin in die Rippen und spitzte die Ohren. „Was meinte Krallenstern mit: Der Wald hat sich verändert?", ertönte eine Stimme. Distelstern schüttelte den Kopf. „Ich weiss es nicht", musste sie antworten.

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