Kapitel 16
Minzjunges und Wolkenjunges hatten den halben Tag verschlafen. Wolkenjunges weckte seine Schwester. „Eichenfrost ist weg!", rief er aus. Minzjunges hob verschlafen den kleinen Kopf und gähnte. Langsam rappelte sie sich auf und rollte sich erneut zusammen. „Die kommt wieder!", gähnte sie und schloss die Augen. Wolkenjunges aber krabbelte und fiel aus dem Nest und lief in Richtung Ausgang. Er hielt seinen kleinen weiß-schwarzen Kopf durch die Flechten auf der Lichtung. Doch da war Niemand. Die Lichtung lag leer. „Wie lange haben wir geschlafen?", fragte er seine Schwester. Diese antwortete noch mit geschlossenen Augen: „Ungefähr bis Sonnenhoch"
Wolkenjunges war verwirrt. „Es ist aber so dunkel! Und wo sind alle Krieger?", wunderte er sich. Nun war auch Minzjunges aufgestanden und zu ihm gehüpft. „Morgenglanz ist noch da! Bernsteinjunges auch!", bemerkte sie und deutete auf die zwei schlafenden Katzen. Vorsichtig trat Wolkenjunges aus dem Bau. Minzjunges sag hinter ihm her. „Was denkst du, wo die sind?", fragte die Getigerte. Wolkenjunges schüttelte den Kopf. „Weiss ich nicht!", maunzte er. „Komm lieber wieder her Wolkenjunges!", piepste Minzjunges aufgeregt. Doch der weisse Kater lief weiter und schnüffelte. Dann sah er sich genau um. Minzjunges quiekte erschrocken auf, als sich im Brombeerbusch nahe des kleinen Katers etwas tat. „Was sucht ihr?", knurrte eine tiefe Stimme und ein großer, muskulöser Krieger trat aus dem Busch. Sein Fell war nicht zu erkennen, man sah nur seine stechenden Augen. Wolkenjunges und Minzjunges erstarrten. Der weiße kleine Kater zog die Ohren nach hinten. „Ihr habt hier nichts zu suchen!", knurrte die Katze weiter. „Verschwindet, oder soll ich euch verschwinden lassen?", fauchte der Kater und Wolkenjunges raste zur Kinderstube zurück. Minzjunges stürmte zu Morgenglanz Nest. Keuchend krabbelte sie hoch und sprang auf der Königin rum, bis diese genervt aufschrak. „Was ist denn?", gähnte sie. „Ist es schon Sonnenhoch? Oje, ich sollte aufstehen!", miaute sie und setzte sich auf. Bernsteinjunges schlief weiter. „Die Anderen sind weg! Da war so eine Riesenkatze draußen, die hat mich und Wolkenjunges bedroht!", platzte es aus Minzjunges heraus. Morgenglanz starrte sie an. „Ach meine Kleine! Ich weiss ihr wollte mit Bernsteinjunges spielen, aber so funktioniert das nicht!", schnurrte sie belustigt, doch Wolkenjunges schüttelte sich. „Es stimmt aber wirklich!", bestätigte Wolkenjunges. Morgenglanz lief zum Ausgang und blickte hinaus. „Ach ihr Zwei!", lachte sie, „Ihr dürft bald mit Bernsteinjunges spielen, aber bitte lasst diese Lügen!" Minzjunges und Wolkenjunges wechselten verwirrte Blicke und rannten zum Ausgang. Als sie ihre Köpfe rausstreckten, mussten sie aber voller Verwunderung feststellen, dass es hell war und die Lichtung voll mit Katzen. „Aber...", begann Minzjunges und wurde von Eichenfrost zum Schweigen gebracht. „Legt euch hin! Ich bin mir sicher, Eichenfrost wollte sich mal die Beine vertreten und ist in den Wald gegangen!", meinte Morgenglanz und lief zu Bernsteinjunges. Kurz leckte sie ihre Tocher, dann rollte sie sich auch zusammen und legte den Schwanz ordentlich über die Schnauze. Schnell war sie eingeschlafen. „Ich verstehe das nicht!", murmelte Wolkenjunges und blickte erneut raus. Es war wie als wenn nichts passiert wäre. Katzen lagen auf Felsbrocken und haben sich die Zungen, Andere saßen zusammen um etwas Beute, die sie sich teilten und ein Paar versammelten sich an der Dornenbarriere, um eine Patroullie zu bilden. „Das war doch aber wirklich so?", Minzjunges wirkte verunsichert und blickte zu ihrem Bruder. Dieser wirkte ungewöhnlich ernst. „Nein! Das war Wahr!", entschloss er.
Minzjunges hörte gerade noch die Flechten im Wind wedeln, wie eine Katzen den Bau betrat. Sie lief vorsichtig und leise auf ihr Nest zu. Minzjunges hob den Kopf und bemerkte Eichenfrost, die sich zu ihr ins Nest legte. „Ich war mal im Wald. Einen Spaziergang machen!", schnurrte sie und leckte das Ohr der Kleinen Kätzin. Diese überlegte, ob sie ihrer Mutter das erzählen sollte, was Wolkenjunges und ihr passiert war, doch sie ließ es besser und schlief weiter. Gewärmt des braunen Fells ihrer Mutter und des weissen Fells ihres Bruders.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top