Kapitel 15

Genervt saßen Wolkenjunges und Minzjunges am Eingang der Kinderstube. Es waren bereits zwei Sonnenaufgänge vergangen, seit der großen Versammlung, doch Morgenglanz gab den Jungen noch immer nicht die Erlaubnis mit Bernsteinjunges zu spielen. „Geduld ihr Zwei!", hatte sie gesagt. Nun wollten die jungen Katzen nicht mehr warten. Als Morgenglanz schlief, schlichen sie sich an das Nest der jungen Königin. „Bernsteinjunges!", flüsterte Wolkenjunges, um die zwei schlafenden Mütter nicht zu wecken. Das kleine helle Kätzchen hob ihren Kopf und blinzelte die Zwei an. „Willst du mit uns spielen?", fragte Minzjunges. Die Kleine schüttelte sich. „Mama hat mir gesagt, dass ich noch zu klein bin und erst später mit euch spielen darf!", piepste sie. Minzjunges reckte ihren Hals vor, sodass sie ganz nah an ihr ist. „Wissen wir, aber uns ist langweilig und du hast doch schon deine Augen geöffnet. Wir können ja hier bleiben!", schlug sie vor. Mit einem nervösen Blick auf ihre Mutter nickte sie und versuchte mühsam aus dem Nest zu kommen. Keuchend saß sie nun vor den Anderen. „Ich weiss was!", maunzte Minzjunges, „Wir zeigen dir das Anpirschen an Beute, was uns Nesselkralle mal gezeigt hat" Somit ließ sie sich auf den Boden sinken. Mit dem flauschigem Bauchfell dicht am Boden und das Gewicht auf den Oberschenkeln. Wolkenjunges beobachtete sie und fing an zu lachen, als sie begann mit ihrem Hinterteil zu wedeln. Empört setzte sich Minzjunges auf. „Do hat Nesselkralle uns das aber nicht gezeigt", lachte der Kleine weiter. Die Getigerte verpasste ihrem Bruder einen leichten Schlag an Ohr. „Mach du es besser!", schimpfte sie. Bernsteinjunges saß neugierig mit schiefem Kopf da und sah zu, wie Wolkenjunges sich auf die Pfoten ließ. Auch sein weißes, flauschiges Bauchfell kam auf den Boden. Als Wolkenjunges vorsichtig versuchte vorwärts zu kommen, verlor er das Gleichgewicht und kippte auf die Seite. Minzjunges prustete los. „Oh welch großer Krieger, ich respektiere sie und bewundere ihre Jagdkünste", spottete sie belustigt. Auch Bernsteinjunges lachte. Beleidigt richtete sich der kleine Weiße wieder auf und schüttelte den Staub auf die Kätzinnen, die davon husteten. Eichenfrost hob langsam den Kopf und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Die drei Jungen bemerkten die braune Kätzin nicht, die sich setzte und aus dem Nest trat. Leise trat sie hinter die Jungen. „Was soll das werden?", fragte sie streng. Die drei Kleinen führen herum und blickten in die funkelnden Augen von Eichenfrost. Wolkenjunges senkte den Blick auf seine weißen Pfoten, Minzjunges blickte nervös zu Eichenfrost hoch und scharrte mit den kleinen Krallen im Boden. Bernsteinjunges trat hinter Wolkenjunges, um von dem Blick der braunen Königin auszuweichen.
„Morgenglanz wird nicht erfreut sein und ich bin sehr enttäuscht von euch!", miaute sie. In ihrer Stimme lag aber auch ein sanfter und amüsierter Unterton. „Tut uns leid!", stammelte Wolkenschweif. „Wir wollen nur nicht mehr abwarten, bis wir mit Bernsteinjunges spielen dürfen", setzte Minzjunges bei. „Das dürft ihr ja noch", schnurrte Eichenfrost und beugte den Kopf runter, um Minzjunges und Wolkenjunges am Kopf zu lecken. „Nur ist es besser, wenn Morgenglanz davon weiß, wenn ihr mit Bernsteinjunges spielt. Wisst ihr, sie ist Morgenglanz einziges und erstes Junges und ist daher noch sehr empfindlich und hat halt Angst um ihre Tochter, doch das wird sich bessern, wenn Bernsteinjunges älter wird", erklärte sie den Jungen. Doch Wolkenjunges verstand das nicht. „Wir passen auf sie auf! Wir werden ganz große Krieger werden!", sicherte er und ließ seine winzigen Krallen aus-und einfahren. „Das bezweifel ich nicht!", schnurrte sie, „Doch ihr müsst Morgenglanz verstehen. Bald dürft ihr mit Bernsteinjunges spielen" „Wann ist bald?", wollte Minzjunges mürrisch wissen. „Das kann ich dir nicht sagen, aber dann wenn Morgenglanz sie lässt!", meinte Eichenfrost und trug das kleine Junge zurück zu Morgenglanz. Es maunze leicht, bis es sich wieder an seine Mutter kuschelte, die instinktiv ihren Schwanz um das Kleine schlang. Eichenfrost schnurrte und sie leckte das kleine Junge, bis es schlief. „Kommt meine kleinen Krieger", lachte sie und wandte sich an ihr Jungen. Diese hüpften auf sie zu und versuchten zurück ins Nest zu hüpfen. Mühsam kamen sie oben wieder an und rollten sich zusammen.

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