Kapitel 1.2
~Soul-Welt der Seelenwächter~
Langsam erschien Kirara auf einer endlos scheinenden Wiese irgendwo im Nirgendwo. Vor ihr ein riesiger Stein, der mit allerlei magischen Zeichen versehen war.
Die Schicksals-Göttin blickte sich um und musterte die Kerzen, die in der Luft schwebten. Sie konnte von ihrer Position aus vielleicht ein paar tausend von ihnen sehen. Alle waren erloschen, doch das Wachs zeigte, dass sie normalerweise brannten. In jede Kerze war ein Name eingeritzt. In ganz unterschiedlichen Sprachen und Buchstaben.
Eine der Kerzen entflammte plötzlich und Kirara, deren Haare vor Ungeduld langsam ins schwarze gingen, richtete ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf den Stein vor ihr. Dort schimmerte eines der Symbole auf.
*Was wollt Ihr hier*, erklang eine Mischung aus Stimmen, die ein wenig hallten. Kirara senkte den Blick ein wenig, aber nicht aus Respekt. Eher wegen der Unhöflichkeit der Worte. Doch sie waren gleichgestellt und sie befand sich hier auf dem Gebiet der Seelenwächter, sie musste sich also erklären.
"Das Gleichgewicht gerät ins Schwanken. Yama beginnt zu sterben. Die Hüterinnen sind nicht stark genug. Wir brauchen eine Neue", brachte sie ihr Anliegen bewusst kurz und fast schon tonlos auf den Punkt.
*Hüter sind eine besondere Klasse*, erklang die nachdenkliche Stimme der Seelenwächter erneut. *Wir können dir eine solche Seele nur erschaffen, wenn du uns einen passenden Körper dafür lieferst.*
Den Seelenwächtern war bewusst, dass es Ernst sein musste, wenn die Schicksals-Göttin sie aufsuchte, obwohl sie nicht sonderlich gut miteinander auskamen, daher diskutierten sie gar nicht erst herum. Doch auch für sie war es nicht so einfach eine Seele zu erschaffen, die stark genug war. Sie würden die Seelen von alten Hüterinnen nehmen und vereinen müssen, um eine Seele zu erschaffen, die stark genug war, um das zu tun, was Kirara von ihr wollte. Doch dazu musste ein Körper her, der diese Macht auch aushielt.
Kiraras Haare wurden heller, bis sie fast schon ins Blond gingen. Ein Zeichen ihrer Erleichterung. Sie hatte sich darauf eingestellt diskutieren und argumentieren zu müssen, doch zum Glück schienen die Seelenwächter dieses Mal auf ihrer Seite. Das war gut.
"Ich werde mich darum kümmern, dass ein Körper zur Verfügung steht. Aber ihr müsst euch um eine Seele kümmern", erklärte sie, denn einen Körper zu erschaffen war für sie kaum ein Problem.
*Eine Hüterin braucht einen besonderen Körper, dessen bist du dir doch bewusst, oder?*, fragten die Seelenwächter mit ihrer seltsamen, hallenden Stimme und Kirara versuchte in ihrem Gedächtnis, das schon zu viele Millenien gesehen hatte, nach der Antwort zu suchen.
Schließlich nickte sie, wenn auch ein wenig steif. Ihre Haare wurden wieder dunkler.
Das hatte sie fast vergessen. Sie brauchte einen Körper, der aus Liebe entstanden war. Sie konnte ihn also nicht so einfach zusammenbauen. Das könnte ein Problem darstellen, doch auch das würde sie lösen.
"Ich werde mich darum kümmern", wiederholte sie tonlos. Der Stein schimmerte noch einmal auf, als würde er zustimmen, dann erlosch das Schimmern und um Kirara herum wurde alles schwarz.
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Danke fürs Lesen. Würde mich über Votes und Kommentare freuen.
Wie der ein paar Fragen für euch:
Könnt ihr euch etwas unter den Seelenwächtern vorstellen?
Wie findet ihr die Interaktion zwischen Kirara und ihnen?
Was glaubt ihr haben die Seelenwächte für Aufgaben?
Wie fandet ihr die Atmosphäre der Szene? Welches Wort würdet ihr dafür am ehesten verwenden?
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