Kapitel 1.1

~Xanadoo-Schicksals-Schloss~

In der Dunkelheit erschien ein kleines Licht, das sich langsam ausbreitete und schließlich eine großgewachsene Frau sichtbar machte. Ihre Augen hatte eine seltsame Farbe, denn sie schimmerten wie Seifenblasen in dem Schein des weißen Lichts. Ihre braunen Haare fielen ihr in sanften Wellen über die Schultern und reichten fast bis auf den Boden. Wäre ein Boden vorhanden gewesen. Die junge Frau stand auf etwas, doch für das bloße Auge war dieses Etwas nicht zu erkennen. Es wirkte so, als würde sie durch die Luft schweben. Dennoch schritt sie langsam voran. Rings um sie nur die Schwärze der Dunkelheit. Vereinzelt wurde das Licht der kleinen, leuchtenden Kugel reflektiert, doch immer nur so kurz, das es schwer war zu sagen, was genau dieses Licht reflektierte. Solange, bis sie direkt auf eine der Reflektionen zuhielt. Im Licht der Kugel, die in Kopfhöhe der Frau schwebte, erschien eine altmodisch wirkende Sanduhr. Im oberen Teil befand sich weißer Sand und im unteren schwarzer. Jedoch war dieser gleichmäßig verteilt und die Sanduhr drehte sich immer wieder von selbst, um beide Sandmengen ungefähr gleich zu halten.

Kirara, die Schicksals-Göttin der mittleren Galaxie nickte zufrieden und setzte ihren Weg durch die Schwärze fort, bis sie zu einer weiteren Sanduhr kam. Diese war mannshoch und um sie herum schwebten viele kleinere Sanduhren. Sie alle hatten so unterschiedliche Formen, dass man kaum sagen konnte, ob sie zusammengehörten. Doch das gehörten sie. Während die riesige Sanduhr die Schicksalsuhr des Planeten Yama war, waren die anderen, etwas kleineren Uhren, die der Kontinente dieses Planeten. Man nannte sie auch Weltenuhren. Und um jeden Kontinent herum gab es hunderte, wenn nicht tausende noch kleinerer Uhren, welche die Schicksalsuhren oder Lebensuhren der Bewohner dieser Planeten waren. An dem Zustand der Uhr konnte man die Lage auf den Planeten erkennen. Das Verhältnis von Gut und Böse, aber auch den Zustand des Planetens. Und der Zustand der Schicksalsuhr von Yama bereitete Kirara Sorge.

Yama war die Wiege der mittleren Galaxie. Es war der erste Planet, der in diesem Universum von den Altdrachen erschaffen wurden war und somit Zentrum der Welt und ihrer Magie. Doch die Schicksalsuhr zeigte, dass die Magie dieser Welt schwand. Ein sehr schlechtes Zeichen für das komplette Gleichgewicht dieser Galaxie.

Kirara streckte die Hand nach der Uhr aus, doch bevor sie diese berühren konnte, hielt sie inne und betrachtete sich das Holz der Uhr genauer. Es war, als wäre es morsch und von Holzwürmern zerfressen. Wenn es so weiter ging, würde das Grundgerüst der Uhr verfallen. Wahrscheinlich unwiderruflich und dann war die gesamte Galaxie in Gefahr.

Kiraras braunes Haar wurde ein wenig dunkler, bis es fast schwarz war. Ein Zeichen ihrer Sorge. Das einzige Zeichen, denn ihr Gesicht verzog sich keinen Millimeter.

Sie musste dringend etwas gegen dieses Problem tun, doch was? Was hatte diesen Verfall vegünstigt? Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse konnte es nicht sein, denn das würde sie sehen. Noch war der Sand recht gleichmälßig verteilt. Es blieb also nur ein Grund für diesen plötzlichen und nicht vorhersehbaren Niedergang. Der Sternenstaub, das, was die Magie möglich machte, verschwand aus der Welt. Das hieß, dass zuerst die Wesen ihre magischen Kräfte verloren, ehe auch der Planet begann seine Magie zu verlieren. Das würde darin enden, dass diese Welt langsam untergring. Die Erde, ein weiterer Planet in der mittleren Galaxie, war ein gutes Beispiel dafür. Er hatte schon seit Jahrhunderten keinen Sternenstaub mehr. Oder eher nur noch wenig und würde bald seinem Ende entgegensehen. Obwohl sich dort das Leben noch immer tummelte, war es nur eine Frage von Jahrhunderten, vielleicht sogar ein paar Jahrtausenden, wenn die Bewohner Glück hatten, ehe der Planet nicht mehr existierte.

Um diesen Planeten würde Kirara nicht trauern, doch hier ging es um die Wiege der Magie. Wenn Yama unterging würde das auch die restliche mittlere Galaxie mit sich ziehen und das musste verhindert werden.

Kirara sah nur einen Ausweg, um mit der Situation klarzukommen und ihre Aufgabe als Schicksals-Göttin dieser Galaxie zu erfüllen. Sie würde sich mit den Seelenwächtern, dem zweiten Grundpfeiler des Dreiecks der Macht, treffen müssen. Doch dazu musste sie sich erst einmal einen Weg nach Soul, der Heimat dieser zwölf Wächter, bahnen. Selbst für sie, als eines der mächtigsten Wesen in dieser Galaxie, keine einfache Aufgabe. Immerhin standen die Seelenwächter mit ihr auf einer Stufe.

Die Schicksals-Göttin schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Macht. Die kleine Lichtkugel wurde immer größer und größer, bis sie Kirara vollständig einschloss. Sie war bereit, wartete aber noch immer auf eine Erlaubnis der Seelenwächter, denn ohne diese Erlaubnis war nicht einmal sie in der Lage den Ort zu betreten, an dem die verstorbenen Seelen auf ihre Widergeburt warteten. Doch schließlich erhielt sie diese Erlaubnis und ihr Körper löste sich in Luft auf.

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Danke dass ihr bis hieher gelesen habt. Würde mich sehr über Votes und Kommentare freuen.

Wieder zu einigen Fragen:

Wenn ihr eine Schicksals-Göttin währt, was würdet ihr tun?

Was denkst ihr, ist wohl der Aufgabenbereich einer solchen Göttin?

Kam Kirara bei euch verständlich an?

Wie findet ihr den ersten Eindruck der Göttin?

Welche Wesen/Rassen würdet ihr in einer magischen Welt erwarten?

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