16. Raue Hände

pov: Harry

Eine Weile sitzen wir wieder still da. Meine Hand tut weh, ich spüre das Holz, das sich in mein Fleisch gebohrt hat, aber ich kann den Blick nicht von Louis abwenden, um nach dem Splitter in meiner Haut zu sehen. Ich beobachte, wie er mit geschlossenen Augen an einem der Balken lehnt. Seine langen dunklen Wimpern berühren beinah seine Wangenknochen, seine Haut ist blass, aber ich glaube einen leichten rosa Schimmer auf den Wangen und Schatten unter seinen Augen zu erkennen. Ab und zu bewegt er seinen Mund und ich denke jedes Mal, dass er wieder etwas sagen möchte. Aber er bleib stumm. Ich denke über seine Worte nach. „Jeder hat Antworten und Ratschläge für dich, aber du weißt nicht mal was die Fragen sind." Ich verstehe was er damit meint. Irgendjemand meint immer zu wissen was das Richtige für einen ist. Aber woher sollten andere etwas wissen über mich, von dem ich selber keine Ahnung habe. Die ersten Jahre hat jeder von mir erwartet, dass ich genauso bin wie Gemma. Ein begeisterter Quidditch Spieler, bestrebt Vertrauensschüler zu werden. Aber ich wollte nie etwas davon sein. Ich wollte einfach nur gute Noten schreiben, Freunde fürs Leben finden und Musik machen. 

„Ich glaube ich verstehe dich", flüstere ich vorsichtig.

Ich spreche leise, aus Angst ihn zu erschrecken. Oder aus Angst ihn zu verschrecken. Diesen besonderen Jungen, der im einen Moment voller Energie und Freude ist und jeden mit seinem Enthusiasmus anstecken kann und im anderen Moment still dasitzt und seinen Gedanken nachhängt. Und ich kenne Louis zwar erst seit kurzem, aber ich will nicht, dass unsere Bekanntschaft schon wieder endet. Denn der kleine Quidditchspieler geht mir nicht mehr aus dem Kopf und ich habe das Gefühl, dass er mich anders sieht als die anderen. Ich habe das Gefühl diese Bekanntschaft könnte sich zu etwas größerem entwickeln. Wie groß wage ich nicht zu hoffen. 

Es schlägt die Augen auf und erwischt mich dabei, wie mein Blick über seine Gesicht wandert. Beschämt schaue ich weg, aber als er anfängt zu reden höre ich ein Lächeln in seinen Worten. Ich schaue wieder zu ihm und sein Gesichtsausdruck ist ganz weich, als er sagt: „Ich weiß, dass du mich verstehst Harry Styles" Und so wie er meinen Namen sagt fühlt es sich an, als wäre gerade etwas Bedeutsames passiert. Als wären wir zwei lose Enden, die zusammengefunden hätten. Weil wir zusammengehören. Weil wir gleich sind. Weil wir uns gegenseitig verstehen können.

***

Ich habe mein Zeitgefühl verloren und absolut keine Ahnung wie spät es ist, als wir aus den Dachbalken wieder auf den Boden klettern. Wir haben miteinander geredet und zusammen geschwiegen. Über unsere Familien und Freunde erzählt und natürlich Pläne für die Band geschmiedet. 

Beim Klettern fährt mir jedes Mal der Schmerz von meiner Hand durch den ganzen Arm. Vielleicht sollte ich in den Krankenflügel gehen und Madame Pomfrey einen Blick auf meine Hand werfen lassen. Louis bemerkt, dass ich immer wieder zusammenzucke. Ich verkneife es mir irgendein Geräusch von mir zu geben, aber als ich mich vom letzten Balken herunterlasse würde ich am liebsten vor Schmerz aufschreien. Als wir beide wieder auf dem Boden stehen, hebt er fragend eine Augenbraue. Ich versuche ihn abzuwimmeln, aber er nimmt einfach meine Hand in seine.

Wie schon vorhin spüre ich, dass seine Hände etwas rau, aber trotzdem angenehm warm sind. An den Stellen, an denen er immer den Besen beim Fliegen greift, haben sich kleine Schwielen gebildet. Trotzdem ist es nicht unangenehm als meine größere Hand in seiner kleinen liegt. Sanft streicht er mit einem Daumen über meine Handfläche. Schon der leichte Druck seiner Fingerkuppe, die über den Splitter fährt reicht aus, dass ich kurz zusammenzucke. Das Holzstückchen muss größer sein als ich angenommen hatte. Meine Haus ist gerötet und in der Mitte ist ein deutlicher Fleck zu erkennen, wo der Splitter in meiner Haut steckt. Durch die Kletterpartie hat sich das Stück immer tiefer in meine Hand geschoben. „Du solltest damit besser zu Madame Pomfrey gehen", stellt auch Louis in diesem Moment murmelnd fest, „Komm ich begleite dich auch." Sanft lässt er seine Hand von meiner verletzten Handfläche an mein Handgelenk gleiten und umschließt es, als er mich in Richtung der Turm Tür zieht. Beinah ist es so als würde er immer noch meine Hand halten. Er lässt mich nicht los, bis wir bei der letzten Stufe angekommen sind.

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Wie versprochen ein neuer Teil. Ich habe meine letzte Hausarbeit für dieses Semester eingereicht. In gut zwei Wochen beginnt dann das nächste Semester. Bis dahin habe ich zwar noch genug zu tun, aber endlich wieder mehr Zeit mich auch dem Schreiben zu widmen. Ich habe heute einen Plan für die nächsten circa 10 Kapitel gemacht. (Ich weiß noch nicht, ob ich in den 10 Kapiteln auch diese Geschichte beenden kann oder ob es danach weiter geht.)

Was habt ihr für Ideen, wie die Story von den Jungs in Hogwarts weitergehen soll?

Ab von dieser Geschichte habe ich aber (wie schonmal erwähnt) angefangen andere alte FF, die ich geschrieben habe zu überarbeiten, zu ändern und zu aktualisiert. Je nach dem wie zufrieden ich damit bin wird auf jeden Fall noch eine weitere Geschichte kommen. Diese spielt allerdings nicht in einem alternativen Universum, sondern erzählt eine fiktive Geschichte innerhalb der Band Zeit. Mehr dazu, wenn sich diese Hogwartsx1D Story dem Ende neigt.

xx cu.

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