Kapitel 29. Rettung
Flink huschte Kurama durch die dunklen Gassen Konohas. Noch war es dunkel, doch bald würden die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont einbrechen. Die Freiheit in seinem Fell gefiel ihm, doch darauf konnte er sich nicht konzentrieren. Er hatte den Jungen zur Vernunft gebracht und nun musste er ihn nur noch befreien. Allein - nicht möglich, doch... Huch? Siegreich witterte er in der Luft. Der Geruch nach Hund kroch in seine Nase und diesem Duft folgte er, bis er endlich den bekannten Wohnblock erblickte.
Schnell huschte er mit Chakra der Fassade hinauf zum Fenster. Es stand noch immer offen, doch das Licht brannte. Er erkannte Kakashi auf dem Bett sitzen, wie er den Kopf zwischen den Schultern hängen ließ und Trübsal bließ. So sprang Kurama durch das Fenster auf das Bett und setzte sich neben den Jonin. ,,Hey! Alter Mann!"
Kakashis Blick zuckte zu dem Fuchs und seine Augen weiteten sich. Erst dachte er, er bildete sich dies lediglich ein, doch dann fiel Narutos Name. ,,Naruto braucht Hilfe." Erst verstand er nicht, blickte ihn nur verständnislos an. ,,Ich bin der großartige Kyubi und die Nervensäge sitzt bei Sasuke im Keller fest."
Kaum hatte er fertig gesprochen, sprang Kurama auf, schnappte nach Kakashis Ärmel und zog ihn mit sich. ,,Jetzt komm oder ich beiß dich", drohte er noch, doch da legte sich der Schalter in Kakashis Hirn um. ,,Dein Liebling ist schwer verletzt und ich habe gesagt, ich hole Hilfe. Also komm!" Kurama legte einen Zahn zu und entließ Kakashis Ärmel, damit dieser nach dem Fuchs durch das Fenster springen konnte und ihm durch die Straßen folgte.
Vor Sasukes Haustier hielt das Duo an und Kakashi hockte sich zu Kurama runter. ,,Schaust du nach Naruto?" Dieser konnte nicht einmal antworten, da verpuffte er und dem Fuchs war klar: Naruto hatte das Bewusstsein verloren.
Fluchend erhob sich der Jonin wieder und hämmerte gegen die Haustür. Es dauerte nicht lange, da ging sie auf und ein genervter Sasuke stand ihm entgegen. ,,Was?", blaffte dieser, doch Kakashi schob ihn nur beiseite und stand in seinem Flur. Niemals hätte Sasuke ihm verraten, wo der Blonde sich aufhielt. ,,Raus aus meinem Haus. Sofort!", befehligte Sasuke, doch Gehör fand er keines. ,,Gemäß meines Dienstes als Sensei habe ich vollste Erlaubnis, nach meinen Schülern zu suchen, wenn ich in Erwägung ziehe, dass sie in Gefahr sind."
Damit konnte ihm Sasuke nichts mehr anhaben. Gezielt bewegte sich der Jonin durch das Haus und suchte die Treppe hinab in den Keller. Erst als er das blutverschmierte Kunai in der Küche entdeckte, wusste er, seine Vermutung lag richtig. Auch Sasuke schien bemerkt zu haben, dass er das Kunai entdeckt hatte, da er sein Sharingan aktivierte. ,,Raus", folderte er ein letztes Mal mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme, doch Kakashi schnüffelte unauffällig in der Luft.
,,Ich bin gleich weg. Ich weiß jetzt, wo er ist." Der Geruch von Blut erschreckte ihn. So stark und deutlich nahm er diesen nur auf Kampfplätzen wahr. Der Uchiha seufzte. ,,Er kommt sowieso zurück." Kakashi antwortete nicht, sondern lief in Richtung des Geruchs und fand endlich den Keller. Schnell ging er nach unten, wollte die Tür, hinter der der Geruch am stärksten war, bereits öffnen, doch sie war abgeschlossen.
Lange fackelte er nicht, sondern trat einfach mit Chakra verstärkt dagegen. Die Tür knackte und brach unter der Wucht des Tritts. Die Splitter flogen in den Raum hinein, der keinem Raum mehr glich. Wohin Kakashi auch sah, er sah Blut und in dessen Ursprung lag der Uzumaki bewusstlos am Boden. Erschrocken schnappte er nach Luft und versuchte den Gestank zu ignorieren, ehe dieser sich in seine Nase einbrannte.
Den Psychopathen in seinem Rücken ignorierte er, als er den Blonden an der Wange tätschelte und ihn leicht rüttelte. ,,Hey.. Naru..", versuchte er, in sein Bewusstsein vorzudringen und zu seinem Glück funktionierte es. Desorientiert sah sich der Uzumaki um, sah von Sasuke zu dem Blut und zu Kakashi. ,,Hörst du mich, Naruto?" Vorsichig half er ihm auf, während der Blonde nickte und sich von dem Hataken hochheben ließ.
,,Mach nur, aber er kommt zurück. Das weißt du, Kakashi", versicherte Sasuke erneut, doch noch immer ignorierte ihn der Grauhaarige und drückte seinen Schützling näher an sich heran. Auch dieser klammerte sich panisch an den Älteren und versuchte selbst, Sasuke nicht in die Augen zu sehen. Naruto bemerkte, wie er die Nähe zu Kakashi vermisste und ihm die Erleichterung überfiel, als er sich in seinen Armen fallen lassen konnte. ,,Willst du bei ihm bleiben?", fragte der Jonin sicherheitshalber nach, doch das panische Kopfschütteln war eindeutig.
So trug er ihn zurück an die Oberfläche und aus dem Haus hinaus. Weg von dem Viertel und hinein ins Krankenhaus. Zufällig lief ihnen zur frühen Morgenstunde Sakura in den Fluren über den Weg, die sofort zu ihnen gestürmt kam. ,,Naruto! Sensei! Ich hol sofort Tsunade", überlegte sie nicht lange und rannte aus dem Krankenhaus.
Kakashi legte den Uzumaki währenddessen in das Zimmer, in welches die Haruno noch gewiesen hatte. Noch immer klammerte sich Naruto an den Hataken, doch dieser reichte ihm die Hand und blieb neben dem Krankenbett stehen. ,,Tsunade kommt gleich", strich er ihm die Strähnen seiner Haare aus dem Gesicht und streichelte sanft seine Wange. ,,Der Horror mit ihm ist vorbei. Er bekommt dich nicht noch einmal in die Hände", redete er auf ihn ein, bis die Tür aufschwang und die gezopfte Hokage den Raum betrat, gefolgt von Sakura.
,,Was ist hier los?", eröffnete sie das Gespräch und trat an das Bett heran. Sofort fiel ihr das Blut auf, sodass sie die Hände grünleuchtend auf diese legte und ihm die Schmerzen nahm. Als würden all die Lasten von seinen Schultern fallen, seufzte er tief, schloss die Augen und sog gierig nach der nach Desinfektion riechenden Luft. Trotz der Erleichterung konnte er nicht anders, als die Worte zu stottern, denn die blanke Angst nistete noch immer in seinem Herzen.
,,S-Sasuke..", begann er zögern, schluckte noch einmal den Kloß in seinem Rachen hinab. Kakashi beobachtete ihn und ließ ihn seine Version der Dinge erzählen. Hauptsache er verlor wegen dem vielen Blutverlust nicht noch einmal das Bewusstsein. ,,I-Ich war b-bei S-Sasuke. E-Es war eine s-seiner S-Strafe, weil ich i-ihn verraten h-habe." Genauestens musterte die Senju ihn, hob jedoch fragend eine Augenbraue. ,,Kannst du das genauer sagen? Nicht dass dein Kopf etwas abbekommen hat." Wieder schluckte er schwer, doch setzte seine Erzählung fort.
1051 Wörter
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