Kapitel 23. Regeln

,,Das war großartig, echt jetzt", grinste er außer Atem und bekam noch einen weiteren Kuss auf die Lippen gedrückt. ,,Du bist großartig." Der Genin lächelte und lehnte seine Stirn erschöpft an die des Grauhaarigen, welcher die Geste nur zu gern erwiderte. ,,Hab dich lieb", rutschte es dem Kleineren heraus, was seinem Gegenüber große Augen bereitete, ehe er jedoch wieder lächelte. ,,Hab dich auch lieb", gab er das Geständnis zurück.

So schön wie der Moment für die beiden auch war, auch dieser nahm ein jähes Ende, als die Klingel der Haustür ertönte und Sasukes Stimme erklang.

Kakashi schreckte zurück, murrte unzufrieden. ,,Was will der denn?" Einen unpassenderen Moment gab es laut ihm nicht. Er hatte es gerade so sehr genossen und nun tauchte dieser Nichtsnutz auf. Naruto ignoriert das Gemecker und humpelte, sich die Hose anziehend, zur Tür. ,,Mach langsam. Du bist verletzt", wollte der Grauhaarige ihn aufhalten, doch der Jüngere achtete nicht darauf.

Er zog die Tür auf und stand sich seinem ehemaligen Schwarm gegenüber. ,,Sasuke? Was ist?", sprach er ihm schlecht gelaunt entgegen, doch die Angst stieg in seinen Magen empor. Kakashi stand doch noch in seiner Wohnung! ,,Ich wollte noch einmal mit dir reden.. Wegen dem von gestern", entgegnete der Entenkopf, was dem Blonden bereits ein Fragezeichen ins Gedächtnis rief. Wollte der sich ernsthaft entschuldigen?

Gespannt hielt der Uzumaki die Ohren offen, eine Seltenheit bei dem Jungen. ,,Du kommst mit zu mir. Ich will dich unter meiner Kontrolle haben, damit du auch niemanden hiervon erzählen kannst", mit einem finster werdenden Blick sprach der Uchiha diese Worte aus, die seinem Gegenüber eine Gänsehaut über den Rücken jagten. In Gedanken rief er bereits verzweifelt nach dem Jonin, dass dieser ihm helfen sollte, dass dieser ihn aus dieser Situation retten sollte.

,,W-Wie", rutschte es ihm heraus, doch sein Unterwerfer ließ nicht locker. ,,Du hast mich schon verstanden. Pack deine Sachen und komm mit mir.", die Angst wuchs weiter in Naruto, doch umso mehr steigerte seine Furcht vor dem Kommenden. ,,Keine Widerrede", verlangte der Schwarzhaarige mit Nachdruck in der Stimme. Beschämt von dem dominaten Einfluss sah er zu Boden, nickte untergeben und machte kehrt.

Er sah sich genau in seiner Wohnung um - sie war leer. Lediglich sein Fenster stand offen, ließ frischen Wind hinein und er verstand, warum Kakashi nicht zu ihm gekommen war. Er befand sich nicht mehr in seiner Wohnung. Er hatte die Flucht ergriffen. Der Junge vermutete, da er sich sonst nicht vor dem Uchiha zusammenreißen und sonst explodieren würde.

So packte er seine Tasche, ehe er wenig später wieder mit seinem geschulterten Rucksack bei Sasuke stand. Dieser nickte nur mit einem grimmigen Blick auf die Unordung in Narutos Wohnung und der Jinchuuriki verstand wortlos. Er sollte diesen Saustall nicht bei dem Uchiha zu Hause hinterlassen.

Humpelnd versuchte der Blonde seinem Kameraden zu folgen, doch ihm tat jede Gliedmaße schmerzlich weh. Er konnte sich kaum bewegen, doch er versuchte sein Bestes.

Im Uchiha-Viertel angekommen, wartete Naruto darauf, dass sein Kollege die Tür aufschloss, doch er brauchte dem Jungen zu lange. So schnappte er sich die Schlüssel eigenständig aus dessen Tasche und schloss selbst auf. Leider, er hätte dies nicht tun sollen. Ein heftiger Schlag auf seinen Hinterkopf, ließ ihn taumeln und vorwärts in die Wohnung stolpern. Er jammerte und hielt sich den Kopf, doch Sasuke schien dies nicht zu interessieren. ,,Du nimmst nicht einfach meine Sachen, ohne zu fragen, verstanden?", raunte er dunkel und angsteinflössend, was den Jungen nur untergeben nicken ließ. Er hatte keine andere Wahl.

Der Uchiha schubste den Jungen weiter in die Wohnung, ließ ihn stolpern, bis er erneut den Boden knutschte. Sasuke kommentierte dies nicht, sondern verschränkte nur die Arme vor der Brust. ,,Pass auf, Naruto", begann er und baute sich vor dem Blonden auf. ,,Hier gelten ein paar Regeln von nun an." Naruto nickte, lauschte, welche Regeln ihn erwarteten. Gute und schöne würden es nicht sein, was ihm sogleich bestätigt wurde.

,,Du gehst nicht ohne meine Erlaubnis raus", der Uzumaki wollte bereits meckern, doch ihm wurde das Wort abgeschnitten. ,,Du triffst dich nicht mit anderen. Sie werden dich nur ausstoßen", führte er seine Regeln fort. ,,Drittens: Fass nichts meiner Sachen an, außer ich erlaube es dir." Dies wusste der Blonde bereits. ,,Viertens: Wenn ich dich etwas frage, hast du ehrlich zu antworten. Fünftens: Du unterwirfst dich keinem anderen", sein Nachdruck verstärkte sich.

,,Brichst du eine Regeln, wird es eine Strafe für dich geben." ,,Was für eine?" Ihn packte bereits die Angst, mehr als davor. ,,Das wirst du erfahren, falls du eine Regel brichst", Sasuke straffte bei seinen Worten die Brust, grinste unverschämt, was den Uzumaki verstehen ließ. Er musste demnächst aufpassen, was er sagte und wie er es sagte. ,,Hast du alles verstanden oder bist du zu blöd dafür?" ,,N-Nein", stotterte der Jüngere, doch sein Magen hatte andere Pläne.

Ein Knurren erfüllte die Wohnung, was dem Uchiha das Grinsen aus dem Gesicht wusch. Stattdessen erschien er wutverzerrter Ausdruck. Ein weiterer Schlag folgte, anschließend ein Fußtritt. ,,Es gibt nichts zu Essen, Vielfraß." Gequält rieb sich Naruto die schmerzende Stelle, wischte sich die aufkommenden Tränen weg und setzte sich hilflos auf den Boden. Sasuke verschwand einfach. Naruto vermutete, es handelte sich um seine Zimmertür, in welche er gegangen war.

Einsam und verlassen, saß er nun auf dem Boden, zog die Knie eng an seine Körper. Die Kälte ummantelte seine Glieder und ein Gefühl der Ahnungslosigkeit durchflutete ihn. Was sollte er tun? Bei dem Gedanken überkam ihm eine Gänsehaut. Fliehen traute er sich nicht, sodass er aus seiner Gesäßtasche das Flirtparadies zog. Er hatte es noch immer und schlug es nun auf. Der fade Geruch Kakashis, welchen dieses Buch noch immer trug, kroch in seine Nase, ließ ihn entspannen.  Leise murmelte er den Namen des Jonin und las Zeile für Zeile. Er wollte zurück. Zurück in die Arme des Mannes, den er liebte. Sich an ihn kuscheln.

985 Wörter

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